Decoder parallel schalten?

  • Hallo Forumisten

    Ich habe ein kleines Problem und möchte keinen Decoder opfern.

    Das Schema sieht so aus:

    Die Decoder sind bei der Wechselspannung von einem Trafo parallel versorgt. Jeder Decoder hat 4 parallele Ausgänge GND. Jeder Decoder kann 8 LED anschliessen.

    Die Signale von Mafen haben für jede LED eine Zuleitung und für alle LED zusammen 1 gemeinsame Rückleitung.

    Wenn ich nun in diesem Beispiel mit 3 LED zwei davon an den einen Decoder führe und die dritte am andern anschliesse, kann ich den Rückleiter nicht aufteilen. Gezeichnet habe ich im Schema den Rückleiter GND zum rechten Decoder. Sicher funktionieren jetzt die grüne und die rote LED.


    Frage 1: wenn die gelbe LED an den linken Decoder geführt wird und die gemeinsame Rückleitung am rechten Decoder bleibt, kann die LED dann leuchten?


    Frage 2: darf ich ohne Schadenrisiko die blau eingezeichnete Verbindung der beiden GND erstellen?


    Besten Dank zum Voraus für weiterführende Erklärungen.

    Gruss Oski

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  • Hoi Oski


    Du schreibst nicht, welche Decoder Du verwendest - aber mindestens bei den "alten" Qdecodern konnte man dies so machen, ob das heute noch der Fall ist entzieht sich aber meinem Wissen - daher ohne Gewehr:

    Lg
    Giorgio

    Lg

    Giorgio

  • Hoi Giorgio

    Ja, pardon, meine Decoder sind von Rautenhaus für das Selectrix-System.

    In der Betriebsanleitung von Rautenhaus steht (u.a.):

    2 x Schraubklemmen Betriebsspannung max. 16 Volt

    4 x Schraubklemmen "0" Rückleitung der Verbraucher (+ Potenzial)

    16 x Schraubklemmen "1 - 16" Schaltanschluss der Verbraucher (- Potenzial)

    In meinem Schema würde ich das sekundärseitige Plus-Potenzial mit der "blauen" Linie verbinden.

    Unbekannt ist diese Spannung und ist sie bei jedem Decoder genügend genau gleich gross?

    Gruss Oski

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  • Hallo Oski


    Meiner Meinung nach muss es bei den Decodern explizit stehen, ähnlich wie bei den von Giorgio erwähnten Qdecodern. Ansonsten ist nicht garantiert, dass der Decoder keinen Schaden davon trägt. Die beiden GND würde ich nicht ohne eine Diode zusammen schalten.


    Ich würde das anders lösen, soweit mir bekannt benützt du Mafen Signale, dort ist in der Regel jeder + Pol (schwarzes Kabel) einzeln hinaus geführt. Die Lackkabel sind zwar am Schluss auf eine Diode (1N4007) geführt und miteinander verlötet, lassen sich aber auftrennen. Danach jene schwarzen Kabel für die LED`s des linken Decoder an den linken und für den rechten an den rechten. Somit bleibt das ganze sauben galvanisch getrennt und benötigt keine Versuche / spezial Schaltungen. Auf die Diode an den Signalen kann verzichtet werden, diese wird zum Schutz beim Betrieb unter AC eingebaut, dies erhöht die Lebensdauer der LED`s) Meine Signale sind seit bald 7 Jahren ohne Diode angehängt und laufen 1A, nur den Widerstand darf man auf keinen Fall weg lassen ;) Um zu prüfen welches schwarze Kabel zu welchem LED gehört empfehle ich dir ein Multimeter, mittels der Diodenprüffunktion kannst du die LED`s zum leuchten bringen. Rotes Messkabel ans schwarze Kabel (+), schwarzes Messkabel ans Kabel mit dem Minus Potenzial (gelb/grün/rot).

  • Hallo Michel

    Danke für deine ausführliche Antwort. Die Mafen-Signale haben nur den Vorwiderstand angelötet. Von einer Diode habe ich nichts bemerkt. Die Decoder liefern am Ausgang einen Gleichstrom. Aber aus deinen Angaben schätze ich, die Schaltleitungen der LED enthalten je einen Vorwiderstand und der gemeinsame + Pol enthält die Diode. Das Ganze ist vom Hersteller in einem Schrumpfschlauch versteckt. Man sieht also keinen Unterschied zwischen Widerstand und Diode. Das Auftrennen der schwarzen Lackdrähte wollte ich eben vermeiden. Das Zeugs ist dermassen filigran und müsste dann in 2 Gruppen wieder verlötet werden. Die Lackdrähte müssen auch alle abisoliert werden, sonst kann nichts gemessen werden.


    Aber die beiden Antworten führen mich zu einer andern Lösung.

    Die Decoder sind so programmiert, dass zwei Adressen im gleichen Gehäuse notwendig sind. Pro Adresse können 8 Bit gesteuert werden. Innerhalb eines Decoders sind alle + Pol Ausgänge parallel geschaltet. Ich kann nun die grossen Signale so umgruppieren, dass auch 10 LED im selben Doppel-Decoder anzuschliessen sind. Dann ist die gemeinsame + Pol Leitung kein Problem mehr.

    Fast geniere ich mich ein wenig, nicht selber auf die Idee gekommen zu sein. Ich muss nur Anschlüsse tauschen. Die Überprüfung ergab, dass nur bei 2 Signalen mit insgesamt je 10 LED das Problem auftreten kann. Ich berichte wieder, sobald ich die Lösung habe.

    Auf jeden Fall bedanke ich mich für den guten Input!

    Gruss Oski

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  • So, das Problem ist gelöst. Es müssen 9 Signale an einem andern Decoder angeschlossen werden. 7 davon sind leider bereits verdrahtet und müssen nun umgehängt werden. Das wird mir Fehler geben! Ich kenne den Bauleiter...

    Gruss Oski

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  • Hallo Oski,


    Ich habe mir mal die Anleitung zum "Rautenhaus SLX813N" durchgelesen (nehme aufgrund der Anwendung und den bisher genannten Daten an du hast so einen).


    Im Nachfolgenden Teil handelt es sich um reine Erfahrungswerte, welche allerdings nicht mit diesem Hersteller gemacht wurden. Vereinfacht gesehen ist ja so eine Signaldecoder oder Weichen Decoder eigentlich nichts anderes wie ein Netzteil/Trafo welches Schaltbare Pole besitzt. Generell lassen sich sogst wie alle Netzteil/Trafos jeweils mit einem Pol gemeinsam Verdrahten. Als Bsp. ich baue mir Module, welche sowohl Schienenspannung (Trafo/Zentrale speist). wie Beleuchtungsspannung (DC-Spannungsquelle), nun könnte ich rein theoretisch die Masse/O (des Trafos/Zentrale) und das - der DC-Spannungsquelle auf die gleiche Leitung verdrahten und somit statt 4 Leitungen zwischen den Modulen nur 3 Leitungen führen (1 Leitung eingespart). Solche Konstellationen sind des öfteren anzutreffen und meist unproblematisch. Teils ist es für die Fehler suche jedoch Hilfreich wenn dies nicht so gemacht wird. Was man nie machen sollte ist + und - mehrerer DC-Spannungsquellen parallel zu schalten oder O und B von Trafos/Zentralen, ausgenommen das wird in der Anleitung der Verwendeten Geräte ausdrücklich erwähnt/erlaubt. Kritischer wird es wenn man versucht einen Leiter der Primär Seite (dort wo die Leistung (Strom*Spannung) herkommt/"Kraftwerk-Seite") und einen Leiter der Sekundär Seite (dort wo die Leistung (Strom*Spannung) hingeht/"Verbraucher-Seite") direkt verbinden würde/möchte. Bei Lokdecodern ist dies Meist möglich v.A. für alle Modelle welche den Rückleiter für das Licht mit dem Gehäuse/Schienenmasse kombiniert haben.


    Zurück zu deinem Signaldecoder/Ursprungsfrage.

    Ich vermute mal stark, dass man das "O" von mehreren Decodern miteinander verbinden kann ohne, dass etwas passiert (sie obige Ausführungen). Was leider ein bisschen Schade ist, dass der Anleitung keine Verdrahtungsbeispiele beiliegen. Zudem so scheint es mir würdest du bei einer Verdrahtung aus Beitrag #1 die Eigenschaften bzgl. Signalbildern welche der Decoder beherrscht nicht mehr so gut nutzen können. Daher wohl schlauer pro Signal nur 1 Decoder zu verwenden.
    Falls du doch noch so etwas machen möchtest um z.B. Leiter zu sparen beim verdrahten würde ich dir sicherheitshalber dazu raten den Hersteller anzuschreiben genau mit einer Schilderung wie. "Ich möchte gerne total 4x SBB Hauptsignal 4L und 4x SBB Vorsignal 4L mit zwei SXL813N von ihnen betreiben und wollte fragen ob ich zwecks einfacherer Verdrahtung die "O/+" Schraubklemmen von zwei Decodern miteinander verbinden darf, sodass zu den Signalen nur eine "O/+"-Leitung geführt werden muss, anstelle deren zwei (je Decoder eine)?"


    Mit freundlichen Grüssen

    Simon

  • Hallo Simon

    Danke für deine Informationen. Im Normalfall gibt es das Problem ja gar nicht. Aber wenn man ein Mafen Signal Typ 21 oder 22 verwendet, hat das Hauptsignal bereits 5 Lichtpunkte. Im Falle des Typs 22 hat auch noch das Vorsignal 5 Lichtpunkte. Weil der Decoder insgesamt über 2 Adressen nur 16 schaltbare Anschlüsse hat, kann ich nur jeweils die Ergänzung auf 8 Lichtpunkte (pro Adresse) frei einem andern Signal zuteilen. Ich weiss, es gäbe die Möglichkeit, Signalbilder (Fahrbegriffe (=FB)) zu schalten. Aber Rautenhaus kennt die FB der Schweiz nicht wirklich. So habe ich den Modus gewählt, jede LED einzeln anzusteuern und die FB in der Software zu programmieren. Mittlerweile habe ich das Problem lösen können, ich glaube es wenigstens, so dass ich demnächst Bilder der Signalstellungen zeigen kann. Da jeder Decoder mit 16 Bit zu einem Doppeldecoder à 8 Bit mutiert und für beide "halben" Decoder 2 Anschlüsse für den +Pol vorhanden sind, lassen sich alle Kombinationen innerhalb eines Doppeldecoders gut lösen. Nur wenn z.B. ein Vorsignal eines kombinierten Signals nicht im selben Doppeldecoder angeschlossen wird, fehlt der +Pol am Vorsignal. Um das ging die Frage. Aber ich denke, die Lösung wird perfekt sein. Ich berichte wieder.

    Gruss und Dank

    Oski

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