Heute konnte ich an der Spielzeugbörse in Mulhouse (F) von Michel eine sehr seltene Kindergarage abholen. Diese hier:
Es handelt sich um ein Produkt der Marke 'Samud' und nennt sich - wie man sehen kann - 'Telepark'. Was ist denn an diesem Stück so besonders, dass es sich 1959 in Frankreich als 'Spielzeug des Jahres' gekürt wurde?
Nun: im Gegensatz zu den herkömmlichen Kindergaragen die allenfalls beleuchtete Zapfsäulen oder sonst eine oder mehrere Glühbirnen zur Illumination eingebaut hatten, fehlt her so etwas gänzlich. Ja, sogar Zapfsäulen sucht man vergebens. Es ist eben keine Tankstelle, sondern ein reines Parkhaus. Diese weisen üblicherweise bei Spielzeuggaragen (neben einer Abfahrtsrampe mit grossem Spielwert) einen Lift auf. Entweder mit Schnur von Hand bedienbar oder mit einem Motor, der den Autolift nach oben oder unten fährt. Die 'Telepark' verzichtet auf die beliebte Rampe, auf der man Autos nach unten sausen lassen kann.... nun: keine Zapfsäulen, keine Rampe - was ist denn daran so toll? Ganz einfach: Der Aufzug!
Dieser holt die Autos an den roten kleinen Auffahrten im Erdgeschoss ab, bzw. man muss das Auto über die Rampe auf den Lift schieben. Beim Lift handelt es sich nicht um eine Platte, sondern um zwei parallel verlaufende Rohre, die die Funktion eines Autolifts übernehmen. Mit einer hölzernen (!) Fernbedienung:
Kann man die Rampe wählen, an welchem der Wagen abgeholt werden kann, dann fährt man aufwärts bis auf irgend einer Etage ein freier Parkplatz gefunden wird. Dort dirigiert man den seitlich drehbaren Lift hin und betätigt eine weitere Taste, die das Auto auf das freie Feld schiebt.
Soweit die Theorie. Ob es ganz genauso funktioniert hatte, als die Garage neu war, weiss ich nicht genau. Jedenfalls ist es nach der ersten Begutachtung anzunehmen. Selbstverständlich tut der Mechanismus nach über fünfzig Jahren keinen Wank mehr. Da die Technik doch schon etwas komplizierter ausgeführt ist als ein einfacher Elektromotor, der ein Seil auf- oder abwickelt wie bei den normalen Garagen - ich sehe hier verschiedene Rollen und (fehlende) Transmissionsbänder etc, wird die Restauration eine wahre Herausforderung werden. Immerhin scheint der ganze Apparat demontierbar, so dass die Funktion nicht an der Garage selbst überholt und getestet werden muss. Selbstverständlich muss auch die Garage selbst eine sanfte Renovierung - und vor allem eine gründliche Reinigung - über sich ergehen lassen.
Hier sieht man das Teil von hinten. Gut ersichtlich ist das 'Hochregallager' und der ferngesteuerte Lift, der die Autos versorgen sollte.
... eine Menge nonfunktionale Technik, sieht ganz schön kompliziert aus. Das gibt Arbeit - und zu hirnen
Nun, momentan habe ich keine Zeit, um diese Baustelle zu beginen. Aber wenn es soweit ist, werde ich euch teilhaben lassen....