Und: genauso düster und schmutzig wie ich mir die trostlosen Städte in UK vorstelle
pass auf Roger, was Du sagst sonst nimmt oder schickt Dich Susann zur Strafe auf den Monument-Turm (eine rieeesig hohe, recht schmale Wendeltreppe) bis ganz zu oberst! Als Gentlemen kommst Du nie mehr herunter, (ausser Du Roger vielleicht schon) weil wenn ein Mann mit durchschnittlich gebautem Umfang herunter möchte und eine Frau herauf, (selbst wenn es ein gertenschlankes Model ist), wird es zu einer Rangier-Aufgabe. Ein üblich gebauter Mann beansprucht, ob er will oder nicht, die ganze Treppenbreite für sich alleine in diesem Turm.
Das ist so eine Sache mit dem trostlos: die englischen Städte sind ganz sicher nicht trostloser als in Deutschland, Frankreich, oder bei uns. Geschweige denn die vielen grünen riesigen englischen Pärke, nicht nur in London, sondern in vielen englischen Städten. Bei uns gibt es diese Grünflächen mitten in Städten nur Ansatzweise.
Bis auf das Bahnhofsvorfeld, dies empfand ich wirklich manchmal trostlos und düster. In den letzten 100 - 190 Jahren wurde deren Gleisnetz natürlich oft umgebaut, ausgetauscht u. erweitert. Die Briten scheinen Minimalisten zu sein; wenn von einer ehemaligen Parallelgleisverbindung 1 Weiche noch gebraucht wird, heisst das nicht dass die anderen 3 entfernt werden, jedenfalls nicht am Stück. Sie dienen, hat man den Eindruck, als platzsparendes Ersatzteillager. Weil manchmal waren die Herzstücke und Weichenzungen oder Teilschienen noch vorhanden, manchmal auch nicht. Dito bei Kabelerneuerungen: die alten werden oft nicht entfernt, sondern nur vom Strom abgetrennt. Der neue Strang einfach daneben, darunter oder darüber gebaut. Und doch scheint ihr Bahnsystem gut zu Funktionieren: mindestens auf den Hauptstrecken fahren die Züge ausgesprochen ruhig bis extrem ruhig und recht zuverlässig, meistens. Und auch wenn die kontinentale V/max. von Neubaustrecken klar nicht erreicht werden, so darf sich die Durchschnittsgeschwindigkeit mehr wie sehen lassen. Ich glaube nicht, dass irgend ein anderes Land auf herkömmlichen Trassee aufs Ganze gesehen, schnellere Züge anbietet. 180-202 km/h ist in England durchaus üblich, und nicht nur von HST auf ausgewählten Strecken, sondern auf fast allen Hauptstrecken, zig Meilen lange.
Dank günstiger Topographie hat es England/UK leichter als das Festland. Beat erzählte auf der 1. Bahnfahrt: "jetzt komme dann das Pennines Gebirge"! als ich nachfragte, wann es denn endlich kommen würde? ... schon vorbei! Komischerweise bestehen im Gleisvorfeld vor den Bahnhöfen Weichen mit ausgesprochen steilen Weichenwinkel und Bögen mit engen bis sehr engen Radien, aber auch nur dort, vor den Hauptbahnhöfen. Auf den offenen Strecken scheint es weder nennenswerte Steigungen, noch Radien zu geben, in Britannien geht es seit eh und je schnell GERADEAUS!
Wunderschön romantisch sind (ur)alte traditionelle Guts- und Bauernhöfe, welche im ganzen Land verteilt sind. Die werden mit samt dem Umschwung incl. Bäume u. Teiche zu Preisen verkauft, da bekommt man in der CH bestenfalls eine einfache Mietwohnung ohne Land in Erstfeld, oder gar nichts.
Irritierend ist nur, dass manche Engländer (zu viele), das Bahntrassee mit einer Müllsammelstelle verwechseln. Alles wird aufs Bahngleis und seine angrenzende Landstreifen geworfen, vom Zigarettenstummel über Ölflaschen alte Toiletten bis zu IKEA-Büchergestelle, alte Autoreifen u. Petflaschen, einfach alles. Dies müsste wirklich nicht sein, an jeder Ecke steht ein halb leerer Abfallbehälter um Leergut vom Mc Donnald`s und Dergleichen zu entsorgen. Manchmal fehlten nur 2 Meter und trotzdem gibt es Leute, welche ihren Abfall ganz bewusst auf den Boden schmeissen. Da muss noch ein erheblicher Kulturwandel statt finden.
Insgesamt darf man aus meiner Sicht die UK Städte aber nicht als trostlos bezeichnen.
Gruss
Hermann