Röbi möchte gerne den idealen Decoder, ich auch...
Der ideale Decoder?!? (Meine persönliche Meinung dazu ist klar, der mit Abstand beste Decoder ist der, welcher keiner ist). Aber diese Option gibt es bei Märklin nicht mehr, wenn einem auch Modelle aus neuer Produktion gefallen.
Bei AC(C) da braucht es einen Decoder oder sonst was, um die Feldspule umpolen zu können, das geht nicht mit der Trafo-Umpolung, ob per Dioden, Handhebel, Relais, oder eben Decoder, irgend etwas muss vorhanden sein. Es sei denn, man wäre zufrieden, wenn die Lok ausschliesslich nur vorwärts fährt.
Die "neue" 2-Leiter Märklin Spur I Produktion gibt es erst ab 1968, was mittlerweile länger ist, als die "originale" alte Märklin Spur I, welche von 1892 bis 1937 erhältlich war, was einer Produktionszeit von 45 Jahren entspricht. (Genau genommen gab es die ungefähre Spur I noch einige Jahre vor 1892, aber jeder Hersteller hatte seine eigenen Gleise, teils von Jahr zu Jahr etwas unterschiedlich produziert, oder aber es waren Lokomotiv-Modelle als Boden- und Tischläufer, ohne Gleis(!) Ab 1892 waren die Gleise normiert und der Käufer konnte sicher sein, dass wenn er 1892 Spur 0 oder Spur I Züge kaufte, auch noch 1893 und die nachfolgenden Jahre, seine gekauften Loks und Wagen auf seine Gleise passten. Vor 1892 war das keine Selbstverständlichkeit, auch vom selben Hersteller nicht!
Die neue Märklin Spur I hat in ihren 56 Jahren eine Vielzahl an Motoren und später Decodern, es geht jetzt nicht darum, diese Unterschiede aufzuzählen, das würde den Rahmen sprengen, es geht mir nur um die ganz aktuellen Produktionen. Die bald mal 60 jährige neue Spur I heisst nur so ("neu"), damit die Abgrenzung zur nicht kompatiblen alten Märklin Spur I gegeben ist. Es sei denn, man befasst sich mit der Thematik und versucht die Differenzen zu überwinden. Aber von Haus aus gibt es Kurzschluss, wenn man Tinplate und aktuelle Spur I kombinieren würde. Wie erwähnt, seit 1968 gibt es viele Konzepte und Unterschiede, nur schon bei der Märklin Spur I, so richtig interessant wird es bei aktuellen Märklin Spur I Modelle.
z.B. die Märklin Krokodil Lok Spur I 55681 SBB Ce 6/8 III grün.
Sie hat mit älteren Märklin Spur I Loks nichts mehr gemeinsam, sondern ist vom ganzen Konzept her, eine reinrassige Gleichstrom Konstruktion mit hochwertigen Komponenten. Der Preis von rund +/- CHF 3`500.- ist gerechtfertigt. Es ist kein einfaches Kleinkinderspielzeug mehr, sondern eine modellgetreue Ausführung welche durchaus das Potential hat, in den Bereich der bisherigen Kleinserien Hersteller einzudringen, deren Preisbasis 2-3 x höher liegt. Lematec reagierte mit der Lancierung von Modelbex, welche auf dem selben Preisniveau wie Märklin liegen.
meine eigentliche Frage lautet: wieso kann eine Gleichstrom Digital Lok nicht mit Gleichstrom betrieben werden?!?
Das müssen sich viele Modellbahner gefragt haben, denn mittlerweile liegt auch bei neueren Modellen eine Begründung vor:
Zitat: "in den Decodereinstellungen ist ab Werk der Betrieb mit DC deaktiviert, da es sonst zu Konflikten mit der Bremsstrecke kommt" (!).
Mein analoges Spatzenhirn begreift das nicht, da es letztendlich sowieso entweder Digital, oder Analog Gleichstrom sein wird, welcher an die Motoren gelangt, es sind 2 DC-Motoren verbaut, die Elektronik muss den AC Strom in DC umwandeln. Würde man konkret diese DC-Motoren direkt mit AC einspeisen, gingen sie defekt.
Für dieses Krokodil 55681 sind ab Werk folgende Betriebsarten möglich:
- Digital Mfx Märklin Motorola.
- oder Digital DCC ("Gleichstrom Digital") Ich weiss, der Ausdruck ist nicht ganz korrekt ist, aber zeigt klar auf, dass es dem System egal ist, ob Märklin oder sonst wer Digitalstrom liefert...
- oder AC Analog. (Nicht aber DC Analog!)
Wieso fährt diese reine DC(C) Lok mit AC wunderschön und mit Gleichstrom DC kommt sie ins stottern?!?
Zum Glück handelt es sich um eine langsame Ce 6/8 III Lok, welche ursprünglich nur 65 km/h fährt. Aber als Spur I Modell 35 Wagen mit ca 50 km/h die Steigung hochfährt. Das ist deutlich mehr, als das Vorbild in der Lage war. Die SBB Ce 6/8 III zog etwa 520 Tonnen mit 30 km/h "den Berg" hoch.
Offenbar haben sich die Decoder gegenüber ihren Vorgängern deutlich verbessert . Bei Märklin können auch uralte Trafos verwendet werden. Dies wurde nur sehr diskret kommuniziert. Mit einem handelsüblichen 30 VA Trafo, erst recht noch schwächere 20-25 VA, da reicht die erforderliche Trafo-Leistung nicht annähernd, wenn man mit einem langen Zug anständig fahren möchte. Aber bei diesem Modell ist der Umschaltimpuls tief gewählt und reicht mit 16 Volt noch in den Fahrbereich hinein, ab 16 Volt wird es kritisch und die Lok ändert während der Fahrt die Fahrrichtung . Macht man das mit einem alten Jeep oder Traktor, liegt der Motor und das Getriebe auf der Strasse. Andere vorherige Decoder haben einen viel höheren Umschaltimpuls, dafür bremsen die Loks nicht schön.
Na ja, eigentlich bin ich ganz zufrieden, die Ce Loks und auch die RhB Ge 4/4 I dürfen und sollen langsam laufen und das tun sie auch wunderschön und haben einen sanften Auslauf. Es gib keinen Grund, diese Modelle auf Analog umbauen zu wollen. Bei dem Schnellzugloks habe ich den Decoder sowieso heraus gebaut, da stört Digital beträchtlich. Es geht mir mehr um das Verständnis, wieso eine moderne aktuelle Märklin Digital-Lok mit einem 75 jährigen HAG oder Märklin Trafo wunderschön läuft und deren DC Ausgang ab Werk deaktiviert ist. Der Auslauf hat doch mit Digital nichts zu tun? Wenn der Motor Eisenmagnete hat, bremsen die sowieso ein wenig den Motor, (aber nicht all zu sehr), wenn dieser keinen Strom mehr bekommt, eisenlose Motoren bremsen den Motor kaum noch, egal ob man den Digitalstrom abgestellt hat, oder den Analogstrom abstellt. Offenbar mache ich irgendwo einen Denkfehler?
Gruss
Hermann