Grüezi Mitenand
Ich verfolge die ganze Diskussion hier um die Bezeichnung Krokodil mit etwas Stirnrunzeln. Für mich waren "Krokodillokomotiven" bisher die Ce6/8 und Be6/8, allenfalls noch die RhB Ge6/6 (RhB Krokodil) und die SBB De6/6 (Seetal-Krokodil). Diese beiden Lokomotive haben ebenfalls die Erkennungsmerkmale 3-Teilig, gelenkig, Winterthurer Schrägstangenantrieb. Notfalls kann man das "Krokodil" der ÖBB (Reihe 1110) Grade noch durchgehen lassen.
Ich habe also mal den Suchbegriff "Krokodillokomotive" durch Google ergründen lassen. Einer der ersten Treffer.... Wikipedia. Wer den dortigen Artikeln glaubt kann folgendes lesen:
"Als Krokodil-Lokomotive[1][2][3] wird eine längere symmetrische Elektrolokomotive bezeichnet, bei der das Fahrwerk auf zwei Rahmen aufgeteilt ist, die jeweils mit längeren, niedrigen und schmalen Vorbauten sowie einer offenen Plattform versehen sind. Von den beiden Rahmen mit je einer Laufachse und den über Schrägstangen angetriebenen Antriebsachsen und Elektromotoren wird gelenkig ein kürzerer Lokomotivkasten als Mittelteil getragen, in dem die beiden Führerstände untergebracht sind und auf dessen Dach sich zwei Scherenstromabnehmer befinden."
Aha
Warum dann z.B. die BVZ Ge4/4 als Krokodil bezeichnet wird erschliesst sich mir nicht, es handelt sich um eine 4-Achsige Drehgestell-Lokomotive mit niedrigen Vorbauten. Das gilt auch für andere Loktypen welche als Erkennungsmerkmal einer Krokodillokomotive niedrige Vorbauten aufweisen. Das könnte dann ja auch z.B. auf eine Bm6/6 ausgelegt werden, da kommt wohl niemandem ein "Dieselkrokodil" in den Sinn?
Woher der Begriff "Krokodil" kommt wird im Wikipedia-Artikel so begründet:
"Die ersten Nachweise für den Spitznamen Krokodil-Lokomotive beziehen sich auf die grünen Märklin-Modelle in Spur 0, Artikel CCS 66/12920, sowie Spur 1, Artikel CCS 66/12921 die sich bei Fahrten durch Weichenstraßen und Gegenbögen wie ein Reptil durch die Kurven schlängeln und erstmals im Märklin-Katalog von 1933/1934 so bezeichnet werden."
Da halte ich es wie Hermann:
Die inflationäre Benutzung des Ausdruckes Krokodil für alle möglichen und unmöglichen Fahrzeuge ist ausschliesslich ein Werbegag der deutschen Modellbahnindustrie.
Von mir aus kann jeder für sich selber entscheiden welches Fahrzeug ein "Krokodil" sein darf. Z.B. eine Garratt Dampflok oder, wenns ganz grosszügig gesehen wird, Opas Peugeot 504