Interessiert es jemanden, wenn ich erzähle, dass der grün/beige Elektro-Be2/2 wieder mal fertig lackiert dasteht und darauf wartet, beim Aufsetzen der Chromlettern von neuem verpfuscht zu werden?
Immerhin habe ich seit dem letzten Mal einige neue Erkenntisse erlangt, so dass ich guter Dinge bin.
Beim Fahrwerk hat sich auch Neues getan - und neue Hindernisse sind aufgetaucht: Erwin gab mir den guten Rat, auf HAG-Räder auszuweichen, da er wusste, dass die Achsen den selben Durchmesser wie jene von Märklin aufweisen. Ausserdem kann man beim Kauf von DC-Achsen auf das Abdrehen von Spurkränzen verzichten. Die Isolierung ist ebenfalls beieits vorhanden. Nachdem ich - gemäss einem weitenen Erwin'schen Tipp - bei Paul Aebi die nötigen Räder (schweineteuer) einkaufen konnte, machte ich mich ans Zerlegen der Märklin-Achsen. Bei der Antriebsachse erlebte ich meine erste Überraschung: Das Antriebszahnrad auf der Treibachse ist nicht etwa normal auf die Achse aufgepresst, sondern mit dem Speichenrad fest verbunden. Die Verbindung vom Rad zum Zahnrad erfolgt durch eine Hülse, die Teil des Rades - also aus einem Stück - ist. Das Zahnrad wurde dort aufgepresst und die Hülse mit einer leichten Bördelung für die Ewigkeit zusammengefügt. Erstes Problem: Wie kriegt man das Zahnrad unbeschädigt von der Hohlachse des Rades? Nach Abziehen des Rades von der Achse mit dem Fohrmann-Radabziehers, kam aus vorgenannten Gründen das Antriebszahnrad gleich mit. Staunend musste ich feststellen, dass die beiden Teile so einfach nicht zu trennen sind. Einige Feilstriche später hatte ich die leichte Bördelung der Hülse abgefeilt, so dass das Zahnrad theoretisch vom Antriebsrad getrennt hätte werden können. Aber wie sollte ich mein Werkzeug ansetzen? Zwischen Rad und Antriebszahnrad war keinerlei Luft, so dass man einen Schraubenzieher hätte ansetzen könnten (oder den Abzieher) So blieb mir nichts anderes übrig als eine Spitzzange von aussen durch die Speichen zu stecken und von der Gegenseite die Backen des Radabzieher auf die Ränder des Rads zu legen. Dann schlug ich mit dem Hämmerchen gefühlvoll auf den Radabzieher und zwang so das Rad vom Zahnrad, das durch die auf den Boden gelegte, und damit gegenhaltende Spitzzange, das Rad vom Zahnrad schlug..... ach, das versteht kein Mensch, so wie ich das zu erklären versuche - aber wurscht:
Jedenfalls erhielt ich nach der Trennung ein Rad mit abstehender Hohlachse in der Breite des Zahnrads, sowie das Zahnrad deren mittiges Loch dem Aussenumfang der Radhülse entsprach. Dieses Zahnrad konnte auf diese Weise gar nicht erneut auf die Achse gepresst werden, da das Loch um die Hülsendicke zu gross war. So passte das HAG-Rad zwar perfekt auf die Märklin-Achse, doch war die Kraftübertragug auf das ebenfalls wieder aufzupressende Antriebszahnrad wegen des zu grossen Lochs nicht möglich.... nach kurzem Überlegen sächte ich die vorstehende Hülse vom Märklin-Rad. Den so erhaltenen Ring presste ich auf die Achse. Anschliessend folgte das Aufpresen des HAG-Rads, an den ich den abgesägten Ring seitlich anklebte. Von der anderen Seite schliesslich presste ich das Antriebsrad auf, welches sich über den Ring stülpte. Zwar war der Ring durch den Materialverlusts beim Sägen um eine Sägeblattdicke dünner geworden. Aber die verbliebene Stärke reichte aus, um dem Zahnrad den nötigen Halt zu geben. auf diese Weise waren die beiden Räder auf der Achse zentriert. Mittels flüssigem Sofortkleber, den ich grosszügig einspritzte, waren die beiden Räder schliesslich miteinander verbunden, wie ehemals die originale Märklin-Konstruktion.
Beim Einsatz der Spitzzange, deren Enden leider genau auf die feinen Zähne des Zahnrads auflagen wurden zwei Zähne ganz leicht in Mitleidenschaft gezogen, will sagen einseitig ganz leicht deformiert. Man sieht es kaum, merkt aber beim Eingreifen des Gegenzahnrads eine leichte Hemmung an der Stelle....
Auch bei diesen Arbeiten weiss ich nun, worauf ich beim nächsten Mal achten muss. Nun ist genanntes Chassis in der Lackierung, so dass ich die Räder anschliessend fertig montieren kann.
Der Bericht, wie die Motorisierung vonstatten geht, und ob die Hemmung des Zahnrads nach der entgültigen Montage und beim Versuchsbetrieb tatsächlich auftritt, folgt wenn es soweit ist... 