Ich komme hier etwas spät dazu, doch habe ich diesen Thread eben erst durchgekämmt. Nachdem ich früher relativ überzeugter Analog-Fahrer war, wagte ich den Schritt in die digitale Welt vor zwei oder drei Jahren, wobei es mir dabei hauptsächlich um die beleuchteten Züge ging. Mit anderen Worten, meine Anlage ist nicht und wird nie automatisiert und wird mit Ausnahme von zwei Schattenbahnhöfen und einer Kreuzungsstelle ausschliesslich von Hand gesteuert. Unter anderem besteht auch ein ländlicher Kopfbahnhof, weshalb viel rangiert werden muss, was für mich den echten Modellbahnspass bedeutet. Weichen, Signale usw. werden weiterhin analog über Gleisbildstellwerke gesteuert, wie auch die Schattenbahnhöfe mit Reed-Kontakten und Relais ausgerüstet sind, welche den Fahrstrom unterbrechen.
Nun zu meinen Problemen: Ich benütze die Märklin Central Station CS3 und zusätzlich eine Mobil Station. Ganz glücklich bin ich damit ehrlich gesagt nicht, da dieses System auch bei korrektem Herunterfahren beim Wieder-Aufstarten nur ein äusserst beschränktes Erinnerungsvermögen hat. So erinnert sich das System zum Beispiel nicht an die Beleuchtung von Lokomotiven oder Triebwagen, welche immer wieder neu angewählt werden muss. Das schlimmste ist allerdings das "Vergessen" der Fahrrichtung, was vor allem in den Schattenbahnhöfen zu chaotischen Zuständen führen kann, wenn ein Zug plötzlich rückwärts wegfährt. Das sollte meiner Meinung nach nicht passieren!
Zudem habe ich vor einiger Zeit bei einer Kreuzungsstation auf einer eingleisigen Strecke Signalmodule von Märklin eingebaut, welche einen Zug abbremsen und vor einem geschlossenen Signal zum Stehen bringen sollten. Abgesehen vom trickreichen Einbau, da die Einbauanleitung ausschliesslich auf Märklin Dreileitergleise ausgerichtet ist und mit keinem Wort erwähnt wird, dass die Trennstellen im rechten Gleis zu erfolgen haben, funktionierte das zu Beginn einigermassen. Je länger der Betrieb dauerte, desto unzuverlässiger arbeiteten diese Bausteine jedoch und verursachten vielfach Kurzschlüsse. Wenn ein Zug dann einmal vor dem geschlossenen Signal stand, hiess das gar nicht, dass er auch da bleiben würde. Es passierte vielfach, dass ein Zug nach einiger Zeit in horrendem Tempo ungefähr einen Meter rückwärts und dann wieder vorwärts fuhr. Bei Nachfrage in meinem Modellbahngeschäft erfuhr ich, dass diese Probleme allgemein bekannt seien. Der Digitalspezialist von Märklin empfahl das Umprogrammieren der Lokomotiven (Eliminierung von möglichem Analog-Betrieb), was ich - allerdings ohne irgendwelchen Erfolg - durchführte.
Inzwischen bin ich mit dem Märklin-System so frustriert, dass ich vorerst einmal die Signalbausteine ausgebaut habe und die Züge nun wieder relativ pfahlbauerisch mittels Reed-Kontakt und Relais zum (allerdings abruptem) Stehen bringe. Das sollte zwar keine dauerhafte Lösung sein, ist aber jedenfalls wesentlich besser als die vorgängigen unkontrollierten Raserfahrten. Die entsprechenden Bausteine werde ich dem Schrott zuführen und meine Investition abschreiben.
Gleichzeitig überlege ich mir, mich gänzlich von Märklin zu verabschieden und auf ein anderes System umzusteigen. Ich möchte dies jedoch nicht überstürzt tun und wäre sehr froh um Erfahrungsberichte von anderen Digitalfahrern. Ich verlange ja eigentlich nicht sehr viel, nur dass ein System sich an den letzten Betriebszustand erinnern kann und dass Signalbausteine funktionieren.
Kann mir jemand helfen?
Besten Dank im voraus, Hansruedi