Hallo zusammen
Aus dem Anlagenthema von Oski heraus (RE: Anlage von egos), möchte ich hier in einem neuen Thema den No Noise Schleifer von Lüssi Hobbyelektronik und meine Erfahrungen damit vorstellen.
Hier das Produkt von Rainer Lüssi: http://luessi.ch/eshop/oc/fluesterschleifer.html
Wie viele andere Modellbahner auch, habe ich mit Kontaktproblemen zu kämpfen bzw. muss einiges tun, damit die Anlage funktioniert. Die Gleisanlage besteht auch Märklin K-Gleisen, wie bei Oski auch. Bei mir ist die Energieversorgung "super-schlecht" gelöst - ich habe lediglich zwei Einspeisungen verbaut - doch das wird natürlich nicht so bleiben, einfach die Motivation für mehr fehlt noch bzw. die Gleisfürhugn ist noch an den meisten Orten nicht definitiv. Wie auch immer, für "Versuche" was denn die Betriebssicherheit und Kontaktsicherheit erhöht eignet sich diese Anordnung ganz besonders gut
Grundsätzlich halte ich die Gleise und Schienen mit meinem Gleisreinigungszug sauber - zuerst befahre ich die Anlage mit einem LUX-Gleisstaubsauger, danach mit dem Krause Schienenreinigungs Boy (den habe ich noch in DM bezahlt...). Zuglok ist eine Märklin Ae 6/6 Altdorf. Der Krause Wagen reinigt die Gleise nass, ich befalle ihn dazu entweder mit Isopropylalkohol oder Reinbenzin. Ab und an reinige ich auch von Hand, letzthin habe ich mal Potz Glasreiniger ausprobiert - top!
Auf schleifende Reinigungsmethoden verzichte ich aus Prinzip, am Mittelleiter habe ich noch nichts gemacht.
Die Schienen selber werden so gut sauber, dennoch gibt es Problemloks und Problemstellen - eindeutig zu viele "Probleme"... So habe ich auch Loks mit Energiespeicher ausgerüstet. Da habe ich welche selber gebaut (nach der ESU Anleitung) und in Loks eingebaut, welche genügend Platz dafür haben - oder den Platz bis auf den letzten Millimeter ausgenützt (Märklin 3131, DB 361). Dazu habe ich auch PowerPacks von ESU eingebaut, eine tolle Sache - leider etwas kostspielig. Dennoch habe ich kürzlich ein PowerPack Maxi beschafft, welches ich auch testen möchte (und trotzdem nicht so gross ist - ausser die Kapazität und der Preis mit über 70 Franken!).
Als ich aber von der Lüssi-Lösung las (Stummi und dann auf der Seite von Rainer Lüssi), sagte ich mir, dass ich das unbedingt ausprobieren müsse! Hintergrund ist auch die Feststellung (oder Einbildung), dass Loks mit Schleifer mit sehr dünner Platte viel weniger Kontaktprobleme haben als die "massiven" Schleifer von Märklin und HAG. Solche Schleifer sind z.B. diejenigen von Liliput, Brawa, die neuen Märklin, LS Models und andere.
Gesagt getan, die No Noise Schleifer sind rasch eingetroffen (zusammen mit Umbausätzen für Märklin Traxx - Bericht über den noch folgenden Umbau einer 185 und 485 folgen noch).
Voraussetzung, dass die No Noise Schleifer verwendet werden können ist, dass die Lok einen Märklin 7164 Schleifer besitzt (https://www.maerklin.de/de/produkte/details/article/7164). HAG Loks haben natürlich nicht diesen Schleifer sondern einen HAG Schleifer verbaut...
Doch der 7164 passt auch an HAG Loks! Ich hatte schon einige HAG Loks mit dem Märklin Schleifer ausgerüstet und mir Besserung erhofft (ja, sie sind wohl etwas ruhiger...).
Der No Noise Schleifer ist ein sehr dünnes Federbronzeblech, welches einfach von der Seite auf den Schleifer aufgeschoben wird. Das war schnell erledigt, die HAG Re 6/6 fuhr super aus dem Schattenbahnhof und zeigte keine Kontaktprobleme mehr - bis zur einige Meter weiter liegenden ersten Weichenverbindung, dort entgleiste die Lok... Der Grund: Der Schleifer schob sich zur Seite und verfing sich in der Weiche
Ich habe mir das dann angesehen und schnell festgestellt, dass ich da etwas mehr tun muss, als nur aufschieben und meinen das ginge dann...
So habe ich die Enden leicht zusammengedrückt, den Schleifer an einem Ende eingefädelt und am anderen Ende mit einem Schraubenzieher die lasche aufgebogen und so den Schleifer wieder angebracht. Evtl. ist es angezeigt, das Bronzeblech an einem Punkt am Schleifer festzukleben. Ich sammle ich noch weiter Erfahrungen, ob sie sicher am Platz bleiben oder nicht.
So sieht das aus an der Re 6/6 11666 (Absichtlich unterschiedliche Blickwinkel):
WICHTIG: Dort wo die Schleiferenden einfedern MUSS das Drehgestell mit Isolierband isoliert werden - ansonsten gibt es auf den Weichen einen Kurzschluss... Das ist aber ein Problem des Märklin Schleifers, nicht des No Noise Schleifers.
So sieht das an einer Märklin Lok aus (120 104-5, 3553):
Und wie fährt das Ganze?
Nun, ich habe die Schienen extra nicht gereinigt (nur die Gleise gesaugt...), damit ich den 1:1 Vergleich habe. Die Loks befahren die Anlage deutlich besser als mit dem Originalschleifer, überfahren die beiden schlimmsten Problemstellen nun ohne stehen zu bleiben und Weichen ohne das geringste Kontaktproblem - es funktioniert also wirklich!
Ich habe bis jetzt fünf Loks damit ausgerüstet und bis auf eine sind alle sehr überzeugend:
- HAG Re 6/6 11666 (mit mbt LED)
- HAG Re 6/6 11683 (mit mbt LED)
- Märklin 120 104-5
- Märklin BB 15065
- HAG Ae 6/6 11412*
Die Ae 6/6 hat zwar keine eigentlichen Kontaktprobleme, doch läuft sie irgendwie, wie wenn sie solche hätte - im Geräusch sehr unruhig.
Ich kann also den No Noise Schleifer sehr empfehlen und werde selber wohl diesen generell verwenden.
Den Bericht werde ich auch an Rainer Lüssi senden - vielleicht ist ja auch eine Version passend zum HAG Schleifer möglich. Dann würde sich die Umrüstung mit dem Märklin Schleifer erübrigen - diese ist vor allem kostspielig und nicht nachhaltig, wenn ich einfach noch gute HAG Schleifer ersetzen würde...