Hallo Herrmann
Mit deinen Ausführungen zur 120 triffst du bei mir auf eine für mich besonders wichtige Lokomotive
Hier meine neueste Lok der Baureihe - die Lok ist toll (gut, der Motor ist immer noch der alte HLA) - das Gehäuse aus Metall und alles sehr wertig - dazu ein cooles Design mit coolem Spruch. Ich habe sie erst seit letztem November - ist jedoch absolut neu...
Die erste war die 3153 - "leider" kein Gussklotz, doch die einmal schnellste Drehstromlok der Welt mit im Original 265 km/h - die 120 001-3 und die begleitet mich seit der Kindheit... Dazwischen sind noch die 120 003 (TEE), die 120 002 ("AEG"), die 120 104 (rot), und 2x die 120 129 (Weihnachtslok, eine HO, eine Z) vorhanden - gilt das als Beweis, ein 120-Fan zu sein
Suchen tue ich noch die 37529 - eine "himbeerrote" DB AG Lok, Metallgehäuse wie die Schwarze jedoch mit Mittelmotor...
Vielleicht noch nicht zu weit OT... Antworten/Ergänzungen zu Herrmanns Statements:
Immerhin, die DB E-120 war wohl die letzte Neubau Lok , welche ursprünglich im TEE Schema lackiert wurde.
Ja, 1979 die 120.0 (die fünf Vorserienloks) - und ab 1987 die 60 Serienloks waren dann die ersten in "Himbeerrot mit Lätzchen".
Die Schweiz hatte womöglich die 1. Digital Lokomotive. Zwar kein Neubau, immerhin als umgebauter ex De 4/4 Versuchsträger: die (SBB) Be 4/4 12001 von 1972.
Leider auch nicht... Da war eben Henschel-BBC "schneller" und trotz Diesellok auch deutlich Leistungsfähiger mit den drei DE 2500: https://de.wikipedia.org/wiki/Henschel-BBC_DE_2500 (die werden in den EK-Büchern 120.0 und Drehstromloks auch eingehend behandelt) - als HO Modell von Liliput erhältlich (aktuelle Konstruktion).
Zur 120 - und, wir kriegen den Bogen zur Re 4/4 IV schon wieder - zur Drehstromtechnik gibt es eben im EK Verlag tolle Bücher (Links unten). Dort finden sich dann eben auch interessante Sichtweisen zur Entwicklung in der Schweiz, dies aus Deutscher Sicht. Dort schliesst sich der Kreis zum Thema, wie richtig der Entscheid oder die Entscheide rund um die Re 4/4 IV waren - oder auch aus heutiger Sicht vielleicht eben eher fraglich oder falsch waren (wobei ich ausdrücklich betonen möchte, mir nicht anzumassen, dass ich es besser gekonnt hätte).
Heute ist der Stern der 120 bei der DB massiv am Sinken oder schon gesunken (Aktuell "Ende im Fernverkehr") und Loks schon bei WRS im Einsatz.
So, zurück zum "Container":
Zusammenfassen aus den EK Bücher lässt sich das in etwa so berichten, dass damals (70er Jahre) innerhalb der BBC die Schweiz "die Grossen" und Deutschland in Mannheim "die kleinen aber wilden/mutigen" waren. "Baden" war das Zentrum von BBC und sagte deshalb auch, wo durch es ging - Mannheim startete dennoch das Thema Drehstromtechnik und dies vor allem in Richtung Hochleistungskokomotiven - mit bekanntem Resultat, die 120 am Schluss war der Wegbereiter und erste in Serie gebaute Hochleistungslok (5.6 MW, 340 kN, 160/200 km/h) der heute als Standard geltenden elektrischen Loktechnik (klar, die Stromrichter sind mittlerweile mit anderen Elementen aufgebaut...).
Die Schweiz hinkte damals klar hinterher, die Entscheide waren nicht richtig. Auf- und überholt wurde dann mit der KTU Re 4/4, erste Drehstromlok mit GTO-Thyristoren - ab dann wurde zusammen gearbeitet.
Somit - ich komme auf den Semaphor-Bericht zurück - wäre es hoch interessant gewesen, welche Rolle die 120 und die Entwicklung in Deutschland rund um die Re 4/4 IV gespielt hatte. Rein technologisch ist es aus meiner Sicht so, dass es doch denkbar gewesen wäre, 120 quasi ab Stange zu kaufen - auch anstelle der nach den Re 4/4 IV gelieferten Re 4/4". Die Lok war u.A. ja auch mind. 2x am Lötschberg zu Versuchsfahrten (bei der ersten "unterlag" sie der BLS Re 4/4).
Ich sehe das Ganze übrigens weniger als Vergleich, welche Lok denn besser ist - sondern mehr als Eisenbahn- und Industriehistorisch interessantes Thema. Womöglich hat man das einfach nicht angesehen, weil eben die Verhältnisse vielleicht wirklich so waren, dass "Baden" nur auf sich geschaut hat; politisch und auch Beschaffungstechnisch wäre man so oder so weit weg von einer Beschaffung ab Stange gewesen. Doch der BBC-interne Technologietransfer, der wäre ja denkbar gewesen.
Mir ist bewusst, dass die Bücher die Geschichte aus deutscher Sicht aufzeigen - mir scheint das aber so schon plausibel...
Und zuletzt, wenn ich die Bilder von Hermann betrachte, so eine Re 4/4 IV als Neuerscheinung...
Wäre schon schön... Mir würde wohl die 10102 für den IC Lemano am besten gefallen (ich habe zwei Märklin, die sind aber schon nicht mehr so richtig zeitgemäss).
EK-Bücher:
- https://www.ekshop.de/buecher/…n/Die-Baureihe-120-1.html
- https://www.ekshop.de/buecher/…eihen/baureihe-120-2.html
- https://www.booklooker.de/Bücher/Karl-G-Baur+Die-Geschichte-der-Drehstromlokomotiven/isbn/3882551461 (nicht mehr ab Verlag lieferbar)