Lematec 1:32 Spur I SBB RAe TEE 6-tlg. "1052". Beschreib Teil erster Teil.
Positive Eigenschaften:
- dass es den Zug überhaupt gibt, von der Ankündigung bis zur Auslieferung dauerte es viele Jahre, mehrere male stand die Produktion kurz vor dem Aus!!
- hervorragende Laufeigenschaften, bezüglich der Fahrmotoren. Spätestens nach dem ich den Fahrdecoder herausgerissen habe, stotterte er nicht mehr.
4 Mikro Faulhaber Motoren treiben die Triebachsen an. Selbsthemmung hat das Getriebe keine(!), nahe 0!!! Im Gegenteil, der Zug bräuchte eine Handbremse. Steht der Zug in einer Steigung, ohne Fahrstrom, rollt der Zug trotz Motorwagen talwärts bis zum tiefsten Punkt. Der Zug beschleunigt ganz fein u. seidenweich und trotzdem kraftvoll, dito beim Bremsen. Sein Auslauf beträgt 5-6 Meter, ohne Decoder und erst recht ohne Kondensator. Auch das Geräusch welche die Motoren bereits analog von sich geben, also wem das nicht gefällt?!? Es ist schade dies durch Sound übertönen zu wollen.
- hervorragender Rollwiderstand der Wagen, trotz dem Gewicht der Wagen reichen offenbar die 4 Mikro-Motoren.

- Die Beschleunigung lässt keinerlei Wünsche offen, definitiv kein "lahme Ente", sondern ein TGV mit TEE Komfort-Sitzen.

- Lemaco / Lematec hat diesbezüglich dazu gelernt, es ist nicht wie beim H0 Mirage oder SMF BLS RBDe 4/4; nur schön aussehen, ohne jede Power.
- nichts neues bei Lematec, trotzdem erwähnenswert, da nicht selbstverständlich: die optische Detaillierung könnte nicht besser sein.
Zu gerne würde ich die anderen 11 Besitzer kennen lernen. Deren Vermögens- oder Schuldenverhältnisse interessieren mich nicht, deren Weltanschauung und Privatleben auch nicht unbedingt, weil das mich nichts angeht und deren Privatsache ist. Aber mich würde wunder nehmen: was war deren Motivation diesen Lematec Spur I RAe TEE zu kaufen?
- wird gehofft, dass das mal ein Wertobjekt werden würde?
- oder bleibt der Zug einfach in der Schachtel und man freut sich einfach dass man ihn hat?
- oder ausschliesslich für für die Vitrine vorsehen? Aus Angst er könnte abstürzen, oder schlicht mangels Platz? Denn Platz braucht dieser Zug viel...
- oder gibt es auch Käufer, welche mit diesem RAe TEE auf Anlagen fahren wollen?
Alles soll massstäblich sein, ausser der Gleisdurchmesser nicht... Das ist schwierig zu bewerkstelligen.
SBB Minimal-Gleisradius 1:1 = 300 Meter / D = 600 Meter. 1:32 R = 9,38 Meter, D = 18,75 Meter!!!
Der Lematec RAe TEE offeriert mit D = 6,00 Meter = 3 x enger als massstäblich. Minimal bei Langsamfahrt D = 4,60 Meter und kein mm weniger!
Einfach "nur" ein Oval, finde ich mit der Zeit etwas langweilig. Aber massstäbliche Gleisradien ist kaum realistisch. Wie mag dies bei den anderen Käufern von diesem Lematec RAe TEE Modell sein? Mein Gleisdurchmesser beträgt (ab/bis Gleismitte) 3925mm. Da hat man nicht annähend eine Chance. Der Zug entgleist nicht, sondern man bringt bei 3925 mm Gleisdurchmesser schon gar nicht erst die Drehgestelle aufs Gleis.
Anbei ein paar Fotos vom Lematec RAe TEE 1052


Motor- und Laufdrehgestelle.

Teilbereich vom Dach


RAe TEE Kupplung
Alle 6 Teile sind autonom, elektrisch NICHT verbunden. Kupplung rein mechanisch. Die Idee ist gut, aber zu schwach, vor allem die Abdeckung. Auch ist die Kupplung nicht gefedert, bei schneller Fahrt wirken recht grosse Kräfte, die Oberplatte ist mit nur 2 x 1,6 mm Schrauben befestigt, bei der nächst besten S-Kurve reisst es die Platte ab und der Zugteil macht sich selbstständig
. Diese Teile habe ich, Lematec hin oder her, verstärkt.
Dauerproblemstelle "Faltenbalg" egal ob H0, 0, I und ob Lima, Märklin oder Lematec: einmal mehr ist der zu kleine Radius schuld: Lematec hat die inneren Wagenübergänge nicht nachgebildet, die Wagenstirnseiten bilden Stahlplatten. Was im 1. Moment billig wirkt, ist durchaus ein praktikabler Kompromiss: Es gibt pro Zug 5 kurze Faltenbälge für die Vitrine oder ab etwa 8 Meter Gleisdurchmesser. Der Vorteil dabei ist: der Faltenbalg wirkt schön gestreckt und eben nicht faltig. Dazu gibt es die 5 x "lange" Faltenbälge, es ist ein leicht elastischer Gummi mit magnetischen Metallplatten an den Enden. Zuerst meint man, die "Langen" bräuchte es gar nicht, aber bei D = 3925 ist der Faltenbalg auf der Aussenseite maximal möglich gestreckt. Aber in den Geraden etwas gar fest unschön faltig. Aber wer nicht nur auf einem geraden Gleis hin und her fahren will, benötigt die grosse Variante. Die Magnete sind stark genug dass sie gut halten, aber nicht so stark, dass etwas defekt gehen könnte. Wählt man die zu kleinen Faltenbälge, weil es in den Geraden schöner aussieht, hängt halt der Faltenbalg nur noch einseitig an einem Wagenende und das andere Ende etwas in der Luft.





Teil 2 erfolgt separat...