Oftringen war auch meine 1. Börse, wo ich das MoBa-Forum real kennen lernen konnte, Haarscharf knapp gerade noch. Wusste doch nicht, das das alles ausgewachsene Frühaufsteher sind?! Fehlt nur der Hype wie zu Steve Jobs Zeiten: Richtige Hardcore Fans rücken mit dem Zelt am Abend vorher nach Oftringen, dann wäre man am Morgen bestimmt der erste Besucher... Ich bin damals um ca. 14.30 (mit dem Traktor) angekommen, da sah ich die letzten gerade am nach Hause gehen. Zum Glück war da einer von diesen Herren aufmerksam, da tropft Oel heraus. Ich fragte umgekehrt: sind sie vom MoBa Forum? oder kennen Sie allenfalls MoBa-Forumisten, wo sind die? Keiner mehr da, wir sind die letzten...
Es gibt 2 Grundtypen von Börsen-Besucher. Die welche aller spätestens zum Beginn der Öffnungszeit erscheinen und diejenigen, welche kurz vor dem Börsen Ende erscheinen. Ich gehöre zu letzteren. Von wegen man würde keine Raritäten mehr finden: ich habe keine Angst mehr, dass mir jemand etwas wegschnappen könnte. Wenn es so ist, dann ist es halt so. Es ist mehr eine Frage vom Glück, auch mit noch so früh aufstehen lässt sich nichts erzwingen. Anderseits, bei so vielen tausenden von Sachen, da bestehen gute Chancen, auch zu später Börsen-Stunde was tolles zu finden.
Börsen Anbieter zu sein, benötigt manchmal gute Nerven: fragt ein potentieller Kunde: Ist diese Lok Digital? Der Verkäufer antwortet etwas verlegen "nein, sein Geschäft könne nicht jede (so billige) Lok auf digital umrüsten". Der potentielle Kund antwortet: schade und kauft sie nicht. Dann komme ich dazu und will eine (andere) alte Märklin Lok. Wir sind uns preislich einig, da bemerkt der Verkäufer ganz aufgestellt: sie sei erst noch ohne Aufpreis digitalisiert! Antworte etwas verlegen: vielen Dank für die ehrliche Information, aber somit will ich sie nicht haben, Analog sei für mich das A und 0.
Es war schön, neue wie auch langjährige MoBa-Forumisten anzutreffen. Um ein wenig an dieser aufgestellten fröhlichen Runde Teil zu nehmen, kam ich schon um ca. 11.00 Uhr. Der Tisch war sehr gut besetzt, um mit allen Forumisten sich zu unterhalten, das geht dann meistens doch nicht ganz. Doch es ist immer wieder spannend, wenn man weis, welche Person hinter dem Forumsnamen stehen.
Manchmal steht auch plötzlich ein realer Forumist hinter einem, an einem Stand. Ich haben heute bis zum letzten Rappen Modellbahnen gekauft. Der liebenswürdige Roland hätte mir noch CHF 20.- ausgeliehen, wusste er, dass es sich um eine ÖBB Lok handelt?
Freundlicherweise gab mir der Verkäufer die gewünschte Lok nochmals CHF 20.- günstiger. So funktionierte mein Analog Bezahl-System gerade noch. Unsichtbares Geld, das ist so eine Sache, ein Smartphone oder eine Kreditkarte wird ja optisch weder dünner, noch leichter, wenn davon elektronisch Geld abgebucht wird. Ich nehme Bargeld mit, und wenn dieses aufgebraucht, also weg ist, ja dann, dann kann ich auch nichts mehr kaufen.
Dieses uralte System bewahrt mich vor unkontrolliert ins Minus geraten. Bisher habe ich seit der Zeit als Sammler kaum je die ultimative einmaligste Gegebenheit angetroffen, wo man Gott und die Welt in Bewegung setzen müsste. Sondern auch normale H0 Artikel kosten letztendlich Geld, gerade wenn es günstige attraktive Angebote sind, wird das "will haben Tüüfeli aktiv". Ganz so schlimm wie Roland bin ich noch nicht. Er, der unangefochtene Kenner und Sammler-Virtuose u.a. im Re 460 Bereich dürfte bekannt sein. Dass Roland mehr Exemplare seiner Aussage nach hässlichen OBB 1016 / 1116 Taurus besitzt, als ich, welche der Taurus das schönste (moderne) Designe zuschreibt, das sind halt eben schöne lustige MoBa-Forum Eigenheiten.
Manche Börsen Anbieter, eigentlich alle mit denen ich es heute zu tun hatte, waren sehr fair mit den Preisen, mit viel Know-How über die Materie und mit Humor ausgestattet noch dazu. Die Zeiten sind vorbei, wo Verkäufer melancholisch auf bessere Kundschaft warteten. Die Börsenhändler nehmen die Kunden pragmatisch so wie sie sind.
Für mich war das Highlight (wieder) nach 2-3 Jahren ein HAG BT 1. Klasse Wagen zu finden, heute um 15.00 Uhr. Er hat "helle" Räder und eine gelbe Inneneinrichtung, welche nicht ganz mit der Fensterteilung übereinstimmt, das war halt damals so! Der andere hat eine rot-grüne Einrichtung u. passende Fensterteilung. Es gab ihn für einen nahezu Geschenkpreis, die ganze Zeit niemandem aufgefallen? Von wegen HAG Mörschwil immer ganz perfekt?! Nicht das mir diese HAG Rarität nicht gefallen würde. Zu berücksichtigen: dieser HAG BT A 2403 Bj. 1968 ist 51 Jahre alt und galt als Kinderspielzeugs. Dennoch, andere HAG Produkte sind damals wie heute(!) sogar noch etwas exakter ausgeführt.
Der Vollständigkeit halber konnte ich auch der deutschen Prototyp V-320 nicht widerstehen. Der damalige hohe Rivarossi Preis musste ich nicht bezahlen. Das Modell ist gebraucht und Rivarossi hätte mehr daraus machen können. Es gibt keine Lok, welche noch mehr Innenvolumen bietet! Und was machte Rivarossi daraus: viel Luft und ein Minimotor, welcher knapp fast noch im SBB Te 101 Platz finden würde. Es wird denn auch wohl eher ein Vitrinen Modell werden, als ein Modell welches Kilometer zurück legen soll. Dabei strotzt die Optik (und nur diese) so vor Kraft und Dynamik...
Ein Wesa Holzwagen SBB BC 4 von 1945 ergänzt den Zug. Reichlich gebraucht, doch der Preis von nur CHF 10.-, da gibt es nichts zu diskutieren.
Ein CIWL Pullman Wagen von Trix-Express, späte Version um 1952 herum, kostete auch nur 15.- Verboten günstig. Aber Anscheinend bin ich der Einzige, welcher (auch) solche Wagen attraktiv und Sammelwürdig empfindet. Es macht doch nicht, dass dieser 4-Achser noch etwas kürzer wie ein Wesa-wagen ist, das macht doch eben gerade den Reitz aus. Sein Ursprung geht auf 1935 oder 1936 zurück.
Optisch angemessener richtige Modellbahn 1:87 nennen zu dürfen, ist die Rivarossi Version vom Pullman Zug "Train Bleu" / Flèche d`Or. Die Wagen sind auch schon um die ca. 35-40 Jahre alt, aber sehen zeitlos schön aus. Die kosteten früher ein kleines Vermögen, in dieser älteren Version gab es die für 50.-/Stk. sehr gute Erh. im Ok.
Schade war die SBB Ae 4/6 im Krieg entstanden. Theoretisch war es zu seiner Zeit eine der stärksten Loks überhaupt, mit vielen modernen Komponenten. Praktisch betrieblich konnte die Ae 4/6 nicht ganz einlösen, was man sich davon erhoffte.
Die noch aus den 1930-er Jahren konzeptionierte E-18 war lange Zeit das erfolgreiche Paradepferd der Schnellzug Lokomotiven der DR, DB , OBB. Hier die Roco OBB Version. Wer nichts wagt, kann auch nichts gewinnen, über alles gesehen war die SLM berühmt für ihre Qualität. Vielleicht sogar zu gut? Besser sein, als das Pflichtenheft verlangt, dies erwartet der Besteller gar nicht mehr unbedingt, da diese Philosophie nicht gratis zu haben ist. Warten bis endlich ein Zug zur Zufriedenheit funktioniert, ist letztendlich auch nicht gratis. Frühere Konstrukteure hatten es noch ein wenig einfacher, als Autos und Bahnen nicht hoch komplexe Komputer Systeme auf Rädern waren, sondern "nur" mehr oder weniger reine Mechanik.