Hermann - ich muss Dich da korrigieren.
nur zu, ein Korrigendum ist immer gut, um letztendlich möglichst nahe an der "Wahrheit" zu sein, bez diese erst GEMEINSAM zu finden! es ist gut möglich dass ich mich dann und wann irre, oder "die neue Zeit" anderst wahrnehme.
Aber in diesem Fall, irrst Du wahrscheinlich, bez. bestätigst eher was ich geschrieben habe. Ich habe nie behauptet, das eine RE und RES (bei gleichem Zustand!) günstiger sei, als eine RET! Sondern die RE 800 hat stark gebraucht stark an Wert verloren, die RES auch und die gewöhnliche RET SOWIESO! sondern dass die RES mit Abstand die seltenste Variante ist, aber trotzdem meistens unter der RE 800 (Allrad) gehandelt wird.
Bei allen Varianten hängt der Preis stark vom Originalzustand ab. Das Modell muss unbespielt mit Anleitung, NEU und original d.h. nicht restauriert im Orginalkarton sein. Nach 50 - 70 Jahren ist das zwar nicht gänzlich unmöglich, die Sammlerhoffnung stirbt zuletzt, aber doch höchst unwahrscheinlich, es ist als Spielzeug benutzt worden. Ab einem gewissen Alter spielt nicht nur der ursprüngliche Umgang eine Rolle, ob mit dem Modell früher gespielt wurde, (was ja der Sinn und Zweck war) , sondern man muss effektiv auch auf die richtige Lagerung achten, wenn geplant ist, dass das Modell Zeiten wie die Gizeh Cheops Pyramide überdauern soll.
Stark bespielt haben alle 3 Varianten an Wert verloren und auch perfekt ist der Wert nicht mehr so hoch:
RE 800 Ergebnis mitte 1990-er Jahre: 100% Perfekt = CHF 4`500.- Gut bis sehr gut: 1`500 bis 2000.- (Stark) bespielt: CHF 180.- bis 350.-
RES 800 Ergebnis mitte 1990-er Jahre: 100% Perfekt = CHF 2000.- bis 3000.- Gut = um 1500.- herum. (Stark) gebraucht um 100.- 200.- herum.
RET 800 /3014 mitte 1990-er Jahre: 100% Perfekt = CHF 350.- bis 450.- Gut bis sehr gute Erh. 180.- bis 250.- (Stark) gebraucht: 25.- bis 50.-
In letzter Zeit gibt es nicht mehr gar so viele e-"Auktionen" mit diesen alten Märklin Re 4/4 I Modellen, sondern es wird versucht, diese Modelle per Festpreise / Sofortkauf an dem Mann zu bekommen, oft erfolglos. Oder aber sie gehen halt günstiger weg, als es der Händler haben möchte. Hat jemand wirklich ein 100% perfektes Modell anzubieten, dürfte auch per e-Auktion ein respektabler Preis zustande kommen, aber die 1990-er Jahre wird es vermutlich nicht ganz erreichen?
Derzeit ist vieles auf "abwarten" eingestellt. Im Netz werden viele bespielte und restaurierte Modelle herum geboten, kein Wunder üben sich die Käufer in Zurückhaltung. Gleichzeitig wollen einige Sammler im Prinzip ihre Sammlung verkaufen, aber nicht gerade zu diesen Tiefstpreisen. (was man nachvollziehen kann!). Koll hat preislich, speziell in der letzten Ausgabe nach unten übertrieben. Hat einer wirklich gute Qualität anzubieten, so dürfte jetzt gar kein so schlechter Zeitpunkt sein. Wartet man mit "Oldfashion" zu lange, geht das Wissen und Interesse der neuen potentiellen Kunden für alte Loks noch mehr zurück und gleichzeitig werden weitere Sammlungen auf den Markt kommen.
Hauptsache, man befasst sich damit...
In Spanien kennen mich ein paar Leute noch von früher, ich sollte dort ein Spur I Modell begutachten. Ich sagte denen, ich sei seit Jahren aus dem Geschäft und hätte im Dezember 2007 letztmals eine Lok verkauft (Auktionshaus) und seither bis dato NIE MEHR!! Noch "viel schlimmer", ich habe seither die Fronten gewechselt und kaufe fast wie Roland Modellbahnen. Natürlich nicht annähernd so viele wie Roland, aber es ist in recht kurzer Zeit doch ein bischen was zusammen gekommen. Es nützte nichts, die glaubten mir weder das Eine noch das Andere... egal, das ist nicht mein Problem.
Es kam zu einem Besuch: das Heiligtum wurde wie ein Schatz vorgetragen und deren Erwartungen - wahrscheinlich an den erhofften Erlös - waren riesig. Ein paar Sekunden später, gab es wie eine Implosion: Über mehrere Dekaden(!) hatte niemand mehr das Objekt betrachtet, sei es aus Desinteresse, oder aus Angst etwas zu beschädigen etc. Jedenfalls ich wollte die Lok aus dem Karton nehmen bez. wurde dazu aufgefordert und sagte den anwesenden Leuten: machen besser Sie das! Ich könne nichts mehr tun. Der Sammlerwert sei zerstört, die Zeitungen seien viel zu fest eine irreversible Verbindung mit dem Lack eingegangen. (Märklin Spur I HS 65/13021)
Das war nicht das 1.mal, dass ich in Spanien so einen Befund erlebte. Der extreme Wertverlust wäre anfänglich auf einfachste Weise u. problemlos zu vermeiden gewesen, wenn alle paar Jahre da mal einer die Lok ausgepackt und angeschaut hätte! Feuchtes Klima, Zeitungspapier und uralte Lackfarben richten zusammen Unheil an.
Gruss
Hermann