da macht jeder für sich eine Risiko Analyse: der Bauer darf nicht mit der Heugabel auf einem einstechen, sie muss überhaupt gesammelt werden wollen, davon kann man heutzutage längstens nicht automatisch ausgehen, es zählt der freie Wille. Falls die kleine Wahrscheinlichkeit überhaupt zutrifft, dann sollte das Modell nicht von einer Sekte angeboten werden, beim erscheinen nicht auf den nächst besten Baum flüchten wollen, es beruht auf gegenseitigem Gefallen. Man kann es sich freiwillig schwer machen, dass man das 100% perfekte einer Göttin äquivalente Modell sucht, dann sucht man... Auch die Verpackung spielt eine gewisse Rolle, die meisten mögen authentische Modelle.
Auf (Nicht)Prestige möchte ich mich nicht festlegen wollen. Da möchte ich möglichst alles sammeln... Das macht ja gerade eben den Reize aus, dass jede Modell-Herstellung seine ureigene Geschichte aufweist, egal ob Lima oder Lemaco und alles dazwischen. Nur schon Kleinbahn produziert(e) mindestens 6 verschiedene SBB H0 Ae 6/6 Varianten. Bereits alleine HAG H0 bietet ein ganzes Parallel Universum an möglichen Ae 6/6 Modellen. Dazu gab es z.B. von Fleischmann, Märklin, Lima, Lemaco, Roco, WESA, Rokal Ae 6/6 Modelle in +/- ca. H0. Ae 6/6 Modelle gibt es in JEDER wichtigeren Grösse von Z bis I.
Suchen die Modelle die Sammler aus, oder der Sammler die Modelle? Da habe ich bis heute keine schlüssige Antwort. Roger hat da mal eine süffisante Bemerkung gemacht, der ich voll zustimme. Niemand sammelt einfach wild drauf los. Nach meiner Erfahrung gibt es auch "wild drauf los Sammler, es ist vielleicht die ehrlichste aber auch kindlichste Form des Sammelns, welche niemals lange anhält, sie gleicht einem "Strohfeuer". Wer länger sammelt, selbst diskrete Leute welche den Flughafen als Platz und Millionen als Budget hätten, müssen sich Limiten fügen. Hat jemand das Limit Nr 1 "Platz" überwunden, dann folgt sogleich das nächste Limit. Nicht unter Limit, sondern was das eigentliche Leben ausmacht, (Ehe)Frau möchte ich auch aufführen: weder sich drangsalieren lassen, noch SIE vernachlässigen. Kommt sich die Frau überflüssig, uninteressant oder sonst wie unzufrieden vor, dann müssen beim Sammler die Alarmglocken orange bis rot blinken und wenn möglich Kompromisse gefunden werden, sonst kommt es nicht gut.
Um aus allen diesen Limiten einen Weg heraus zu finden, hat das MoBa-Forum den Ausdruck Beuteschema erfunden, ich weiss auch nicht wer genau, jedenfalls trifft es den Nagel auf den Kopf. Es gibt kein Buch oder Anleitung was der Inhalt eines Beuteschemas ist, man definiert dies höchst selbst an Hand seiner Möglichkeiten und Sammler Lust. Es gibt da kein falsch oder richtig!
Es wird auch ganz bestimmt niemand ausgelacht, welcher sein Beuteschema nicht voll ausgeschöpft hat. Eher umgekehrt, wer es zustande gebracht hat, fürchtet sich vielleicht ein wenig, was und wie es weiter gehen soll?
Häufig vorzufindende Beutschema-Varianten
- H0 Lokomotiven System Märklin mit "SBB" Aufschrift / Zugehörigkeit.
- oder grüne Ae 6/6 (oder rote Re 460, oder was auch immer) möglichst vollständig je 1 Exemplar über alle Hersteller hindurch.
- oder (SBB) Dampflokomotiven.
- oder nur ein einziges Model, dies aber über alle Spuren hinweg.
- oder nur Loks, welche einer vorgegebenem Antrieb entsprechen: Gummiantrieb, Uhrwerk, 4 bis 220 Volt, Dampf-Lifesteam, DC, AC, Drehstrom(!) usw.
- Firmen bezogen: Alles, aber nur von einem Hersteller, sonst wäre man ja ein Fremdgänger. Früher sehr üblich, heute sammelt so niemand mehr.
- oder was es früher öfters gab, rein Prestige bezogen.
- andere sammeln eine bestimmte Material Definition, z.B. Messing Modelle.
- sind künstlerische und finanzielle Werte das Thema: z.B. Märklin Uralt was den Zeitrahmen 1892 bis 1918 umfasst.
Die Aufzählung ist ausdrücklich nicht vollständig... Es muss sich auch nicht zwingend um Lokomotiven handeln. Wagen, Bahnhöfe, Zubehör sind genau so interessant. Flugzeuge, Schiffe, Traktoren, Autos ebenso... Es gibt erstaunlich wenig Gebiete ohne Modelle! Selbst Atomkraftwerke / KKW... Nur eins ist gewiss, ALLES zu sammeln ist unmöglich.