Deine Sammlung weist unzweifelhaft ein höheres Level auf als meine paar Stücke. Wenn ich mir die Bilder der Maschine betrachte, sehe ich zwar auch einige Gebrauchsspuren, aber bei mir ginge sie noch längst als Sammlerstück durch...
wenn es doch nur so wäre. Schwer vorstellbar, das jemand mit Deinem Können und Ästhetik stark gebraucht Modelle hat.
Roger, der Eindruck dieser G 800 täuscht:
- der Märklin Alu-Legierung Tender "schneit" langsam aber unablässig.
- Lack von Lok original. Lack vom Tender komplett neu gemacht. Bes. im Kohlenbereich ist auch die Neulackierung seither 3 x neu gestrichen worden!
- die Haftreifen entsprechen nicht dem 67 jährigen Original, der alte transparente Plastik wurde durch den üblichen schwarzen Gummi ersetzt.
- der zur G 800 nicht originale 1970-er Schleifer kommt um 10-tels mm gefährlich nahe an eine Chassie Schraube. (Potentielle Kurzschluss Gefahr).
- 1950-53 gab es noch kein Punktkontaktgleis, sondern nur "echter" Mittelleiter: die G 800 hat 2 x Bogenschleifer oder 2 spez. G 800 kurze Skischleifer!
Die Lok habe ich vor ca 7-8 Jahren gekauft. Zu der Zeit befand ich mich in einer komischen Phase. 01.01.2008 froh, dass alle Eisenbahnen endlich weg waren, kehrte es nur wenig Jahre später ins pure Gegenteil. So wie Sauerstoff zur menschlichen Funktion gehört, dachte ich, man müsse Eisenbahnen haben, um Leben zu können. Schon zu der Zeit waren die Wiederverkaufpreise langsam aber im stetigen Sinkflug. Bis wohin? Das weiss niemand!
Man muss ja sicher nicht den peniblen Exaktheit-Doktor durchgeben, aber so wie ich damals 2011-2014 Märklin Loks kaufte, das macht nicht einmal ein Anfänger. Was soll`s, nach dem die erste kleinere Vitrine wieder voll war, funktionierte mein Gehirn wieder gut, nämlich weder zu streng noch zu kritisch.
Ein anderes Thema sind Fotos von Modellbahn Lokomotiven:
Ein Foto hilft ausgezeichnet in sekundenschnelle den Typ an sich zu erkennen. Ein Foto hilft erstaunlich wenig den effektiven Zustand zu erkennen!!
Kennt man sich mit der Materie aus, passieren erst recht Fehler, weil das Gehirn vorweg nimmt, zu wissen wie es aussehen müsste. Man übersieht ganz schnell ganz viel. Auch die Modell Farbe, Foto Ausschnitt und nicht zu letzt der Loktyp spielt eine gewisse Rolle. Eine schwarze Dampflok darf viel mehr Fehler haben, bis es auffällt. Wo hingegen an einer grünen Ae 6/6 der umgekehrte Effekt vorliegt: kleinste unbedeutende Mikrokratzer wirken als wäre die Lok ein ungepflegter Abbruch Kandidat, dabei ist es annähernd nichts... Bei Messing Modellen und HAG Loks sind die Fenster mühsam, kleinste unbedeutende Staubpartikel wirken, als wäre die Lok durch einen Orkan gefahren. Ganz fein dosierte Druckluft nütz besser, als mit zu groben Pinsel Schaden anrichten, welcher dann grösser ist, als das ursprüngliche Staubkorn.
Von A bis Z immer auf Super Qualität achten, das ist mir viel zu mühsam. So jemand hat wenig Erfolgserlebnisse, weil 99,5% vom Angebot nicht annähernd den Ansprüchen genügen. Derjenige welcher ich meine, der sammelt Märklin Spur 0 1930-er Jahre. Es muss 100% original und im Zustand Laden-neu sein. Das ist bei 70 jährigen Spielzeug-Objekten nahezu - fast - unmöglich. Dieser Sammler hat das "fast" mit unglaublicher Hartnäckigkeit und Geduld überwunden. Kein öffentliches Museum auf der Welt weist seine Sammlerqualität in Bezug auf Erhaltung auf. Aber wenn man an alle Auktionen aus ganz Europa hingeht und pro Jahr nur ca total 0-10 Objekte kauft, ich will nicht diese Disziplin aufweisen.
Meine Sammlung hat durchzogene Erhaltung: ca. mindestens 1/3 schlecht, 1/3 normal u. knapp 1/3 gut bis ausgezeichnete Erhaltung. Es ist mehr die Vielseitigkeit, was mich reizt. Uhrwerk, Starkstom 110-220 V, 4-Volt, 20 Volt, 12-16 Volt AC und DC. Selbst Gummiband-Antrieb und Digital ist vorhanden.
Nach der "Alles Kauf Phase" schaue ich längstens wieder auf Qualität, ausser das Teil soll als Teilespender dienen. Mit genügend Geduld kommt früher oder später alles was man sich wünscht. Manches dauert halt ein wenig länger...
Anbei ein paar Foto Beispiele, welche bei Dir Roger in dieser schlechten Qualität kaum in Deiner Sammlung vorkommen. Bei mir ist längstens nicht alles nur schön erhalten...
Märklin MS 800 1947/48 bis 1953. Räder mit Zinkschaden. Die fährt nie mehr schnell, in dem Zustand.
Jep 2`Do`2 K-Gehäuse verpulverisiert langsam aber sicher. Man kann das Pulver entfernen und die Stellen lackieren, aber das zögert den Prozess nur etwas heraus. Man kann den Prozess nicht wirklich stoppen. Sozusagen Zinkpest bei altem Kunststoff.
sieht ja gar nicht so schlimm aus! Jedoch wenn man die Lok als Ganzes zeigt, blättert der Lack von K-Geäuse ab. Doch die E-63 als 3000 ist äusserst selten!
unübersehbar "gebraucht", Wert = 0.- Fährt noch erstaunlich gut. FLM Ae 6/6 Nr 1334. An vielen Modellen hängt eine Geschichte dran, das überwiegt!
... oder ist weg gegangen. Mein ehemaliges Fotostudio 2006 - 2009. (wurde 2010 verkauft) Die Einrichtung in den Berg hinein gezügelt.
Das verlegte "Fotostudio" ist bunkerfest, es befindet sich wörtlich IN der Rigi. Wenn die Fotos wirklich so gut wie möglich sein sollen, entstehen sie da.
Leider befanden sich dort auch meine Eisenbahnen. Nie und nimmer konnte die zugesagte Luftfeuchtigkeit eingehalten werden. Wenige Loks und fast alle Originalkartons bis 2015 haben trotz dem Lufttrockner irreparable Schäden wegen viel zu hoher Luftfeuchtigkeit.
Immerhin, am jetzigen Ort lagern die Eisenbahnen seit 2015 perfekt, aber einmal vorhandene Feuchtigkeit-Schäden sind aus den Märklin Kartons nicht wieder zu beseitigen. Jedenfalls nicht so, dass es nicht trotzdem auffällt.
@ Marino
ich fotografiere längstens nicht immer alles im Bunker, wo fototechnisch die besseren Voraussetzungen bestehen, aber es ist ausser Haus. Bequemer ist es schnell schnell in der Wohnung. Da nehme ich nur ein leichter kleiner Hintergrund Karton und die Kamera, so wie sie ist, mehr nicht. Die heute gezeigten Fotos sind auf diese Weise entstanden.
Der integrierte Blitz gilt bei den Profis als untauglich, aber so schlecht ist der nicht. Den Fokus würde ich kaum je auf Manuel wechseln, da hat man gegen die superschnelle Digital Elektronik keine Chance. Jedoch de Belichtungszeit und Verschlusszeit selber definieren, das bringt durchaus die besseren Resultate, als der gemittelte Durchschnittswert der Automatik.
Mir gefallen Deine USA-Fotos, die sind sehr schön.
Gruss
Hermann