25 Jahren in Restauration - natürlich wurde da mal ein paar Jahre nicht viel gemacht... aber er wird wohl ein Greis sein, bis der mal fertig wird.
da kenne ich auch so einer, es baut da jemand im Kt Schwyz eine Spur I Eisenbahn Anlage, das dauert auch seine Ewigkeit. Weil vieles andere auch toll ist.
Hürlimann D 500
Roger, hoffentlich ändert sich da nichts, wenn ich von Wilchingen zurück bin, das wird die Bewährungsprobe.
Ich bin mit diesem Land Mech (Firma Knüsel, Zweigstelle Ibach) ausgesprochen zufrieden. Auch im Vergleich zu namhaften Mercedes Automobil Oldtimer Restauratoren. Vielleicht gelingt es mir besser dies mit einem Schiff zum Ausdruck zu bringen:
niemand will normalerweise mit einer Schwimmbad Ente, oder einer Luftmatratze den Atlantik überqueren. Das Scheitern ist nahezu vorprogrammiert.
genauso wenig möchte ich mit einem neuen, erstaunlich populären Ocean Riese den Atlantik überqueren. 20 Restaurants(!), eine Gokartbahn, das auch von mir durchaus geschätzte Musical Cats, braucht es das alles (und noch viel mehr) mitten auf dem Atlantik? Aber wenn jemand der Fahrgäste einen Wal, Hai, Seeleopard oder andere Meerestiere erblickt, den Kaptän bitten, er möge anhalten? Das ist unmöglich! Und selbst wenn das Unmöglich möglich wäre, die Organisatoren gefriert es beim Gedanken, dass ein paar Gäste mitten in der offenen See am abtauchen sind. Das würde niemals ermöglicht und bewilligt werden. Bei Kreuzfahrt-Riesen ist alles über Monate durchorganisiert. Nichts dem Zufall überlassen, sondern - einzig - die Illusion zelebriert.
Nach wie vor gibt es Schiffe, die sind viel grösser als ein Gummiböötli, aber viel kleiner als ein Kreuzfahrtschiff. Alles ist da, was nötig ist, aber nicht mehr. Das Essen ist mehr eine Kraftstoffzuführung, damit der Körper zu Energie kommt. Das Bett kann unter Umständen gleich hinter dem Kompressor sein. Bei Seegang rüttelt es vielleicht ein wenig. Dafür macht so ein Schiff genau dass, was die Gäste möchten. Und teurer ist es auch nicht unbedingt, weil man nicht gleich auch noch einen ganzen Konzern mitfinanzieren muss. Sieht ein Gast mitten im Meer eine Schildkröte, kann man ihr ohne Probleme einen Besuch abstatten - versuchen -, man muss selber wissen, wieviel Risiko man sich zumuten kann. Es kann immer was Dummes passieren, aber alle wissen wer was wo wie ausführt, was das Risiko deutlich senkt.
Fairerweise möchte ich erwähnen, Restaurationen sind nicht die Haupteinnahme Quelle von der Fa Knüsel, sonst würden sie viel mehr Werbung in dem Bereich betreiben. Die Herstellung und Verkauf von Rigitrac ist ihre primäre Arbeit. Auch ein Knüsel, oder wer auch immer, kann den Widerspruch von Aufwand und Ertrag bei Restaurationen nicht wegzaubern. Würde der Chef den normalen Tarif verlangen, würde das Endprodukt viel zu teuer. Ist der Preis so, dass der Käufer zufrieden ist, verkommt es fast immer zu einem Pfusch. In Deutschland werden die Preise sehr gedrückt, um Kundschaft anzulocken. Aber dann können sie das Versprochene nicht mehr einhalten! In Deutschland vermisse ich "das Normale". Entweder verkommt es zu einem Pfusch, oder wechseln gleich ins andere Extrem: Kienle ist in Sachen Mercedes DER Massstab. Zumindest für Kaiser und Könige. Bereits Fürsten müssen schauen, wie sie das Geld hernehmen wollen...
Bei Knüsel läuft noch viel nach gesundem Menschenverstand und unkompliziert. Der D- 500 ist eine Art Gemeinschaftswerk. Am meisten hat ein junger begeisterter Mechaniker daran gearbeitet, welcher noch richtig Herzblut für alte Traktoren hat und auch für sich selber Traktoren restauriert.
Zwischendurch waren auch Lehrlinge am werken und wenn es nötig, die beiden Chefs. Ebenso durften sie mein Objekt ausdrücklich zur Seite legen, teils wörtlich, wenn was Wichtigeres eingetroffen war. Z. b. wenn einem Bauern, welcher direkt davon lebt, sein Mähwerk defekt ist, dann hat der logischerweise den Vorrang, das ist für mich selbstverständlich. Auf diese Weise wurde die Restauration bezahlbar.
Alles ist relativ: Die Fa Knüsel hat unumstritten einen ausgezeichneten Ruf, gilt aber dem einen oder anderen Bauern als: "viel zu teuer". Ich kann beide Seiten verstehen. Aber genau wie auch ein Kleinbauer auf eine Rendite angewiesen ist, von Luft und Liebe allein, kann auch eine Mechaniker Werkstätte nicht überleben. Auch ein Land-Mech erwartet einen Lohn, von dem er einigermassen leben kann. Langfristig ist so einer am längeren Hebel, es ging und geht viel Know How verloren. Der klassische Landmaschinen Mechaniker ist tendenziell eher ein aussterbender Beruf. Aber die, welche es noch gibt, können wie länger wie mehr ihre Kundschaft aussuchen und haben in der Regel volle Auftragsbücher.
Vielleicht ist diese Entwicklung den Traktoren Herstellern gar nicht so ungelegen. Auf jedes verkaufte Produkt gibt es eine Garantiezeit. In der Regel funktioniert auch das Gerät mindestens diese Zeitspanne. Danach soll nicht mehr repariert-, sondern eine neue Maschine gekauft werden.
Kleinbahn hat sich bestimmt nicht träumen lassen, dass ein "Spinner" 61 Jahre später nach der Erstauslieferung eine H0 Ae 6/6 Typ 1 kauft. (halb geschenkt!) Ebenso weis ich nicht, was der Firmengründer Hans Hürlimann im Himmel denkt, wenn einer gut 70 Jahre später einen D-500 restaurien lässt und das beste Pferd im Stall, den JCB 8310 verkauft hat. Zählt man die Garage dazu, habe ich auf einen Schlag ganz viel Digital aus dem Haus abgegeben, mehr Digital als an einem JCB 8310, das geht nicht. (mit diesem Digital kam ich zu recht). Doch als Hobby war mir dies finanziell viel zu aufwändig.
Trägt man einigermassen Sorge zu seinem Oldtimer Traktor - und ist er wieder in guter Kondition - sind die Folgekosten betreffend Unterhalt u Motorfahrzeug Steuern/ Versicherung höchst kundenfreundlich.
Gruss
Hermann