…denn der Anfang ist schon da.
Hallo zusammen, und schön dass es da einige wagen dieses Thema anzusprechen. Ich möchte, da ich auch nicht mehr in die Kategorie der Jugendmitglieder gehöre, also auch schon älter als 40 bin, mal ein paar grundsätzliche Sachen zum Thema ansprechen:
Sehr gute Bemerkungen bis jetzt! Sehr gute Diskussion! Wenden wir uns aber wieder etwas mehr dem effektiven Beitragsthema zu .
In den 00er Jahren dieses Jahrhunderts sind die meisten Europäischen Modelleisenbahnhersteller aufgekauft oder pleite gegangen. Eine die dies nicht ist, und ich ziehe den Hut vor der Geschäftsführung, ist Kleinbahn. Ich hoffe das ist Euch zwischenzeitlich nicht entgangen.
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Das ist nun mal so und hat zur Folge, dass wenn die Anzahl der Modelleisenbahner abnimmt konsequenterweise auch die Preise der angebotenen Gebrauchtware sinken müsste.
Die Neuware lassen wir hier einmal ausser Betracht, es geht ja auch nicht um diese Neupreise.
Ich glaube wir sind uns einig, darüber müssen wir uns in diesem Beitrag nicht unterhalten, die älteren Modelleisenbahner sind in der Mehrheit und die Jungen, Ihr könnt beruhigt sein es gibt sie, aber längstens nicht mehr in der Anzahl als die in meinem Alter. Das sind Fakten und das kann nicht schöngeredet werden. Warum das so ist und was dagegen getan werden könnte ist ein anderes Thema.
Es ist nun einmal so, wir schalten nun eine Gedenkminute für diese: Viele meiner Modelleisenbahnkollegen die ich als jung kannte und zusehen konnte wie diese älter wurden sind zwischenzeitlich verstorben. Es sind deren nicht wenige mit einer Märklin Modelleisenbahnanlage im Keller und vielen Fahrzeugen (auch von HAG…). Das meiste dieser Modelleisenbahnsammlung ging dabei nicht an die Nachkommen sondern wurde zum bestmöglichen Preis verkauft.
Will heissen die Witwen melden sich auf eines dieser Inserate vom Typ Kaufe Modelleisenbahnen. Ohne die ganze Branche nun gleich schlecht zu machen, ist dies aus eigener Erfahrung schon vor Jahren vereinfacht ausgedrückt etwa so zu und hergegangen: Gute Stücke heraussuchen und zu etwa einem Drittel des Koll-Katalogwertes ausbezahlen. Der Rest hat keinen Wert. Ja die Witwe soll doch von Glück reden, heute muss in der ganzen Schweiz Entsorgungsgebühr bezahlt werden. Die Museen sind ja schliesslich voll und die Grosskinder haben ja auch schon alles in Digital und mit Sound und fahren auf dem C-Geleise, die wollen nicht mehr Analog auf dem Blechgeleise fahren.
Die wenigen guten Stücke und das sind die, die auch Wert haben, auch in Zukunft, verschwinden dann meist in die private Sammlung und kommen in allzu vielen Fällen auch nicht erst in den offiziellen Handel, denn man kennt sich in der Branche. Kommt dann eines dieser ausgewählten Objekte, doch in den Handel, dann passiert etwas über das ich mich seit mehreren Jahren Wunder, dass war vor zwanzig Jahren noch nicht so:
Man kriegt das Objekt wenn es denn überhaupt gehandelt wird günstig oder, wenn zwei zahlkräftige Kunden dies wollen, treibt diese vielfach den Preis in die Höhe, fast wie in den guten Zeiten.
Liebe Leser und Leserinnen, der letzte Satz müsst ihr Euch merken und das ist derzeit meine Erfahrung, beim Kauf von Gebrachtware an Börsen, Auktionen nicht nur vom Typ Ebay und Ricardo.
Und noch eines dazu müsst ihr Euch merken: Habt Geduld. Schon morgen könnte das entsprechende Angebot wider aufgeschaltet sein. Und da bietet der andere ja nicht mehr mit, der hat es ja jetzt.
Ja die Börsen. Die Besten und Besseren werden sicherlich langfristig bestehen bleiben. Die Anderen? Der Markt wird dies schon regeln. Ja, es ist auch meine Erfahrung, die meisten Modellbahnbörsen bei uns dünnen aus, schon seit Jahren. Langsam aber sicher .
Es gibt meines Erachtens drei Typen von Ständen an Börsen und dies auch schon lange:
1. Typ Feierabend Neuwareverkäufer . Da ist derjenige der die Neuware aus welchen Gründen auch immer etwas günstiger verkauft als der Fachhandel und aus meiner Sicht dazu beigetragen hat, dass viele Fachhändler verschwunden sind. Diese gehörten eigentlich nicht an Börsen. Diese Feierabendhändler sind typisch für Schweizer Börsen. Vom Ausland kenne ich dies weniger. Wohl wegen den verschiedenen Preisen in den Fachgeschäften. Wir zahlen ja in der Schweiz immer noch im Schnitt über den gesamten Warenkorb betrachtet rund 25 % zu viel. Erspart Euch nun gleich die Ausreden. Mein Arbeitgeber verkauft einen wesentlichen Anteil im Ausland, auf unser Lohngefüge und was da auch immer wieder rhetorisch schamlos aufgetischt wird, auf das nimmt bei meinem Arbeitgeber kein Kunde Rücksicht. Kein Einziger.
2. Der Typ Hobbyhändler . Das ist dort wo ich meist mit viel Geduld einkaufe. Hier findet sind auch die vielen Schnäppchen. Es sind dies die Händler die motiviert auftreten und Umsatz machen und eher günstige Preise haben. Sie kennen die Branche meist schon seit langem und wissen was bezahlt wird. Verkaufen sie etwas nicht in nützlicher Zeit gehen diese vielfach mit dem Preis runter. Es lohnt sich deren Adressen zu kennen und diesen auch schon mal einen Suchauftrag zu geben.
Der Typ Hobby Vermögenspräsentator . Ja von denen sind meines Erachten zu viele am Werkeln. Wollen die wirklich verkaufen? Ich denke weil die das nicht wollen, gehen diese auch nicht mit den Preisen runter. Sind vielfach griesgrämig und nicht mehr gerade die jüngsten.
Dass hier einer eine gebrauchte HAG BLS Ae 8/8 in gutem Zustand für 200.- Franken kaufen kann, wundert mich nicht. Diese Loks gehen ja nicht kaputt, das ist wie mit einem Hürlimann Traktor . Und dann stellen die in Standsstad auch noch immer neue BLS Ae 8/8 her. Jetzt Digital und wohl bald auch mit Sound natürlich . Erinnern Sie sich was ich weiter oben geschrieben habe? Ich schreibe es noch einmal: …die Grosskinder haben ja auch schon alles in Digital und mit Sound und fahren auf dem C-Geleise, die wollen nicht mehr Analog auf dem Blechgeleise fahren. Darum werden auch heute noch neue Modelleisenbahnen gekauft und dies nicht wenige.
Tja wer soll da denn eine Analoge HAG BLS Ae 8/8 bei diesen Umständen noch kaufen und wenn sie noch in einem so guten Zustand ist. Was kostet den das Umrüsten? Viel mehr als Ihr denkt, können das nicht selber machen.
Ach ja, noch ein Typ neben dem Geduld haben: Schauen Sie auch einmal die Preise an Börsen im Ausland. Ich meine Beispielsweise in Deutschland. Laden Sie doch Ihre Frau zu einem Wellnes Wochendende ein und schicken Sie sie dazu gleich noch zum Einkaufen bei H&M oder Müller (nein nicht in der Spielwarenabteilung sondern in der Kosmetikabteilung). Und sie werden am Schluss feststellen wie gut dies nicht nur Ihrer Beziehung, sondern auch Ihren Geldbeutel tut. Wenn Sie sich ein Schnäppchen an einer lokalen Börse, besonders empfehlenswert sind Modelleisenbahnausstellung mit räumlich getrennter Börse, oder bei Müller (in der Spielwarenabteilung) gekauft haben. Die Kinder sind zwischenzeitlich sicher gerne bei den Grosseltern oder nutzen das Elternfreie sturmfreie Wochenende.
Es gibt nicht wenige die sagen, dass wir unseren eigenen Nachwuchs durch unser Verhalten wie wir das Hobby auszuführen haben derart vergrault haben, dass die aus verständlichen Gründen sich vom Hobby Modelleisenbahn abgewendet haben. Die Modelleisenbahner sind, Blick mässig ausgedrückt, am Wertzerfall ihrer Modeleisenbahnsammlung selber schuld!
Liebe Leser und Leserinnen nur so zwei Beispiel: Ich kenne bereits einen Modelleisenbahnhändler der Gebrauchtware am Lager hat, der nimmt keine Märklin Metallgeleise mehr gegen Bezahlung entgegen. Und die, die er denn noch kostenlos entgegen nehmen darf sortiert er wie folgt: Abfall, Abfall, Abfall oh seltenes gut erhaltenes Stück, legen wir zum Verkaufen auf die Seite, Abfall. Abfall. Ach ja in diesem Laden habe ich von letztem eine Märklin Minex Dampflokomotive gekauft. Nicht ein top Zustand, aber ein ordentlicher Zustand. Kostenpunkt Euro 40.- . So geht das. In Ricardo wurde vor Tagen eine solche Lokomotive im Top Zustand für Franken 95.- verkauft https://www.ricardo.ch/kaufen/…ok-nr-3400/v/an773494132/ . Vor Jahren habe ich mich mit Kollegen darüber gestritten wer denn die einzeln auftauchende Lokomotive kaufen darf. Damals garantiert nicht unter Franken 200.- . Denn in der Schweiz wurden die auf DM lautenden Preise im Koll 1:1 in CHF umzurechnen (Koll 1995, also vor 20 Jahren DM 300.- http://www.mist-mittelrhein.de/MINEX.htm ).
Bin gespannt wie die Diskussion weitergeht. Bleibt aber bitte einigermassen beim Thema. Erleben wir den beginnenden Niedergang der Börsen? Ja wir erleben in. Langsam aber sicher und dies seit Jahren! Auch die Preise in Ebay, Ricardo (und Dorrenbach) gehen im Schnitt runter! Sie werden in den nächsten Jahren noch weiter fallen. Öffnet doch die Augen! Eine detaillierte Begründung warum dies so ist und wie sich das wohl weiterentwickelt meinerseits haben Ihr jetzt. Jetzt könnt Ihr meine Antwort auch auseinandernehmen !