Beiträge von sturzi

    ich wollte dir deinen Thread nicht vermüllen und ziehe meine Bedenken zurück!

    Oski, du vermüllst gar nichts. Das sind absolut legitime Bedenken und regen zum Überlegen an. Falls später beim Bahnbetrieb unerklärliche Störungen auftreten sollten, hat man wenigstens schon eine Idee, wo man den Hebel ansetzen könnte.

    Hier geht es nach meinem Verständnis um Datenbus, sprich Geräte (Zentrale mit Weichen Decoder, etc.) welche untereinander Angehängt werden, aber nicht um die Speisung der Gleise.

    Luca, das hoffe ich auch.


    Auf der anderen Seite ist es doch - wie Oski schreibt - beim Gleis eigentlich die gleiche Problematik, weil die Art des Digital-Signals ja die gleiche ist wie beim Daten-Bus.

    Hoi Oski


    Danke für deine Angaben. Das wusste ich nicht. Bei der ChRB II hatten wir ja auch einen Datenbus von Rautenhaus. Dort verwendeten wir Strang und Stern, aber eher zufällig, ohne zu wissen warum.


    Bei der ChRB III verwende ich RS-485 mit dem Sturzibus-Protokoll. Bei der RS-485 Spezifikation steht auch, dass man Strang und Stern verwenden kann, aber einen Ring vermeiden soll. Das befolge ich natürlich, obwohl mir nicht klar ist, warum.


    Nun zum Gleissignal: Wenn man nur ein kleines Gleis-Oval als Anlage hätte, hätte man ja schon einen Ring (es sei denn man isoliere die Schienen nach der halben Umdrehung des Ovals, aber wer macht das schon?).


    Um das zu verstehen und beurteilen zu können reichen meine Kenntnisse in Hochfrequenz-Technik nicht aus. Ich hoffe, dass das so funktioniert, wie ich es mir vorstelle.

    Oski, dein Einwand erstaunt (und verwirrt) mich. Ich habe (ausser jetzt von dir) noch nie gehört, dass man bei Digital-Signalen keine Ringleitung verwenden soll. Falls das so ist, würde ich sehr gern wissen, warum. Auch dass Rautenhaus für den SX-Bus davon abrät, Ringleitungen zu verwenden, höre ich jetzt zum ersten Mal. Ich habe es jetzt auf der Website von Rautenhaus-Digital gesucht, aber auf die Schnelle nicht gefunden. Falls du weisst, wo das steht, würde ich es selber gern nachlesen.


    Für das Gleis-Signal war ich bisher der Meinung, dass Ringleitungen von recht grossem Querschnitt parallel zu den Gleisen mit regelmässiger Einspeisung von der Ringleitung zum Gleis die empfohlene Methode ist.

    Haupt-Einspeisung des Digital-Signals an die Schienen


      


    Bei der ChRB führt ein Pol des Digital-Signals an die Schienen und der andere Pol an die Oberleitung. Heute habe ich die Haupt-Einspeisung an die Schienen, sowie eine Nah-Verteilung für zwölf Gleise realisiert.


    Solche Nah-Verteilungen wird es auch an anderen Stellen der Anlage geben, z.B. ca. drei Meter weiter Richtung K-Seite, aber immer noch im Schattenbahnhof. Später werden auch auf den oberen Ebenen (Wendeln, Rampen, St. Christoph, obere Wende-Strecke) Nah-Verteilungen erstellt. Die Verbindungen von hier zu den anderen Nah-Verteilungen erfolgen mit dickem Kupfer-Draht ab dem Fern-Verteiler.


    Eine ähnliche Einspeisung und Verteilung wird es auch für den anderen Pol des Digital-Signals an den Oberleitungs-Fahrdraht geben.

    Die Power Terminals sind eine gute Lösung. Bei Litzen einfach Aderendhülsen nehmen

    Die Durchleitung (durch alle Lüsterklemmen der gleichen Ebene) auf der Rückseite ist mit dicken Kupferdrähten gemacht (direkt eingeschraubt (*) ). Die Verbindungen zu den einzelnen Verbrauchern sind auch mit Kupferdrähten (allerdings mit dünneren) realisiert (auch direkt eingeschraubt). Nur die Zuleitungen erfolgen mit dicken Litzen-Kabeln und dort habe ich Aderendhülsen verwendet.


    (*) Bei den Durchleitungen sind jeweils zwei Draht-Stücke in einer Schraubverbindung eingeschraubt. Das gilt scheinbar als nicht sehr professionell. Allerdings, so wie ich es beurteile (Dicke des Drahtes im Verhältnis zur Dicke der Klemm-Verbindung) wird das hier nicht zu Problemen führen.

    Verzinnte Litzen anschrauben ist fast eine Garantie, dass es bald nicht mehr funktioniert. Das löst sich früher oder später IMMER.

    Lötzinn neigt sehr stark zum Kriechen. Das heisst, eine Schraubverbindung eines verzinnten Kabelendes wird (weil das Lötzinn durch die Schraubverbindung mechanisch belastet ist) mit der Zeit "lugg" und das wie rufer schreibt: IMMER.


    Allerdings muss das nicht zwingend zu Problemen führen. Bei der ChRB II hatte ich - mangels besseren Wissens - bei allen Schraubverbindungen die Kabelenden verzinnt. Beim Abbau der Anlage habe ich dann sehr wohl festgestellt, dass wir die Schraubverbindungen nicht mehr lösen mussten. Die waren nämlich schon lose. Ironischerweise hatte wir aber während der ganzen 25 Jahre, die die ChRB II "gelebt" hat, nie wegen so einer Schraubverbindung ein Kontakt-Problem.


    Ich erkläre mir das so: Das Lötzinn kriecht, solange es einer mechanischen Belastung (Schraube) ausgesetzt ist. Sobald es genug gekrochen ist, also nachgegeben hat, ist keine Kraft mehr vorhanden, also der Druck auf's Lötzinn hat aufgehört. Deshalb hört es dann eben auch auf mit Kriechen. Wenn nun mechanischer Zug auf der Leitung ist, wird die Leitung herausgezogen und das führt (fast zwingend) zu Problemen. Wenn aber keine Zugkraft auf's Kabel wirkt, befindet sich das Kabel immer noch in der Klemme (einfach ohne Druck der Schraube). Die elektrische Verbindung kann aber immer noch gewährleistet sein, weil das Kabel ja immer noch in der Klemme ist und das andere Kontakt-Material berührt.


    Anyway: Ob es nun elektrische Probleme verursacht oder nicht: Gut ist es jedenfalls nicht und ich mache es jetzt auch nicht mehr so, sondern mit Kabelend-Hülsen.

    Ich habe sie im Thema ChRB (Christoph-Röbi-Bahn) - dritte Anlage schon kurz vorgestellt: Die selbst gedruckten Kabelführungen. Nachdem ich angefangen habe, sie bei unserer Anlage einzusetzen, möchte ich sie nicht mehr missen.


    Mittlerweile gibt es sie in verschiedenen Grössen (weitere Grössen und Ausführungen sind ohne Weiteres machbar):


    Von links nach rechts (Typ, Höhe x Kantenlänge, Masse, Anzahl pro kg Filament):

    D, 33 mm x 20 mm, 5 g, 200 Stück

    C, 30 mm x 18 mm, 4 g, 250 Stück

    B, 26 mm x 16 mm, 2.8 g, 350 Stück

    A, 23 mm x 14 mm, 2.0 g, 500 Stück

    K, 20 mm x 12 mm, 1.5 g, 660 Stück


    Der Typ D hat oben einen viel breiteren Spalt als die anderen Typen. Er ist für dicke Kabel (> 4 mm), wie z.B. dreiadrige, isolierte Stromkabel konstruiert.

    Die Typen C, B, A und K haben einen schmalen Spalt (0.4 bis 0.6 mm) und sind eher für dünne Kabel oder Drähte (< 4 mm) vorgesehen.


    Sie werden mit einer Senkkopf-Spanplatten-Schraube 2.5 mm x 12 mm auf die Platte geschraubt.


    Die Kabel müssen nicht beim Verlegen durch die Öffnungen gezogen, sondern können (auch wenn schon verlegt) stirnseitig durch die Aussparung (Spalt) eingeführt werden. Weil sie aus PET-G (*) gedruckt sind, sind sie sehr elastisch. Die Beinchen können ziemlich stark gespreizt werden, ohne dass sie abbrechen:



    Die Laternchen eignen sich sowohl über, als auch unterhalb von horizontalen, aber auch seitlich an vertikalen Platten.


       




    (*) Ich hatte sie erst mit PLA hergestellt. Das Material ist dafür aber komplett ungeeignet, weil schon bei geringem Spreizen die Beine abbrechen.

    Allerdings muss ich zugeben, das Handling mit den Endhülsen ist eher eine Katastrophe denn ein Erfolg. Die kleinen "Scheisserchen" kann ich mit meinen groben Fingern nicht wirklich fassen. Ist dann die Hülse endlich in der Crimp-Zange positioniert, sehe ich das Loch zu wenig gut oder dann zittere ich zu stark, um die Litze einzuführen. Nachher klemmt nicht immer jede Hülse stark genug, so dass sie manchmal wieder abfällt oder oft erst im angeschraubten Zustand die Litze wieder herausrutscht.

    Oski, das kommt mir sehr bekannt vor. Du hast scheinbar die gleichen "Scheisserchen" wie ich.

    Danke, Luca, für deine Vorschläge.


    Als Ersatz für meine Power Terminals sähe ich jetzt am ehesten die Verteiler-Klemme 2 x 16-polig und die Verteiler-Klemme 2 x 10-polig. Das Programm von RS Modellbahn-Elektrik gefällt mir sehr gut.


    Ich bin jetzt etwas in einem Dilemma: Soll ich meine gefährlichen und laienhaft gebastelten Power-Terminals, die zwar fertig sind und einwandfrei funktionieren, behalten und das Thema adacta legen? Oder soll ich etwa 100 Stutz und ein paar Stunden Arbeit investieren, um dem Ganzen einen professionellen Touch zu verleihen, auf's Risiko hin, dass dann eben doch etwas nicht ganz so gut funktioniert wie jetzt?