Beiträge von sturzi

    Wenn ich noch etwas leise (sehr leise) sagen darf: Mit Wein wäre das nicht passiert!


    Grosser Irrtum, Oski. Vorgestern habe ich zum Znacht ausnahmsweise ein Glas Wein bestellt und dann war ich gestern krank. Da habe ich gestern abend doch noch vor dem Schlafengehen ein Bier genossen und heute geht es mir wieder blendend. Das sagt doch genug, oder?

    Heute fasse ich mich kurz. Bin nicht so zwäg.
    Die Route: Looe - Liskeard - St. Erth - St. Ives - St. Erth - Truro - Falmouth Docks - Truro (den Abstecher nach Falmouth Docks habe ich ausgelassen und die Zeit im Bahnhofbuffet verbracht) - Plymouth - Exeter St. David's.



    Looe



    St. Erth



    St. Ives



    St. Ives



    Mein Lieblings-Zug in Truro


    Jetzt gehe ich ins Bett. Vielleicht kann ich die Grippe noch abwenden.

    Diese Etappe führte uns mit der Southern nach Brighton und weiter auch wieder mit der Southern nach Southampton Central. Von dort benutzten wir die South West nach Weymouth. Von Weimouth ging es dann mit der First Great Western nach Yeovil Pen Mill. Leider klappte es mit dem Bus-Transfer nach Yeovil Junction nicht, weil der Tubel von einem Buschauffeur mit jedem Passagier quatschte, sodass wir schliesslich den Zug um 30 Sekunden verpassten (dabei ist seine einzige Aufgabe die, die Passagiere sicher und pünktlich auf eben diesen Zug zu bringen). Dann kam Christoph's Notfallplan zum tragen, was heisst, dass wir unser heutiges Ziel um 1.5 Stunden später erreichten (was allerdings nicht schlimm war, aber ein Tubel ist der Buschauffeur trotzdem). Von Yeovil Junction ging's dann mit der South West nach Exeter. Der Rest (von Exeter nach Liskeard und dann weiter nach Looe) wurde wiederum von First Great Western bedient.



    Start in Hastings und mit der Southern nach Brighton



    Eindrückliche Bahnhofshalle in Brighton



    Ab Exeter folgte die heutige Königs-Strecke: Mit der First Great Western nach Liskeard.




    Das ist ein wunderschöner Zug, einer der ersten englischen Hochgeschwindigkeitszüge, die bis zu 125 mph erreichen, zwischen 30- und 40-jährig aber in einem traumhaften Zustand.



    Ausreichend Platz, Ruhe und eine angenehme Atmosphäre machen das Reisen zu einem wahren Vergnügen.



    Der englischen Südküste entlang, häufig direkt dem Meer entlang, ist auch die Aussicht oft sensationell.



    Jetzt folgt Bahnromantik pur. Die Strecke von Liskeard wird mit einem einteiligen Schienenbus bedient. Nebst dem Lokführer und dem Kondukteur ist noch ein Weichensteller dabei.



    Die Strecke ist sehr eigenartig. Sie startet in Liskeard senkrecht zur Main Line, macht dann einen 180° Bogen und fährt unter der Main Line durch bis nach Coombe. Dort gibt es eine Spitzkehre (dafür der mitreisende Weichensteller) und nachhher geht's in umgekehrter Fahrrichtung weiter nach Looe, einem idyllischen Städtchen am Meer.



    Signale gibt es keine. Auch hier wird die Sicherheit mit Tokens gewährleistet. Der Lokführer zeigt uns hier in jeder Hand ein Token. Das eine gilt für die Strecke von Liskeard nach Coombe und das andere von Coombe nach Looe. Fahren darf man strikte nur, wenn man das für die entsprechende Teilstrecke gültige Token bei sich hat. Das grössere dieser beiden Tokens hat einen Schlüssel angelötet. Dieser wird gebraucht, um die Weiche zu stellen.

    Heute führte uns die Reise von Dereham mit dem Bus nach Norwich, dann mit der "Greater Anglia" über Lowestoft und Ipswich nach Cambridge (bis hier alles mit Diesel). Von Cambridge dann elektrisch (Oberleitung 25 kV 50 Hz) mit der "First Capital Connect" nach London Kings Cross. Den Transfer in London von Kings Cross nach London Bridge machten wir mit der Northern Line. Von London Bridge ging es dann auch wieder elektrisch (aber diesmal mit 750 V DC über dritte Schiene) weiter nach Hastings.


    Hier ein paar Bilder von heute:



    Solche Züge hatten wir mit der "Greater Anglia". Mit dem linken Zug sind wir in Lowestoft angekommen und mit dem rechten weitergefahren.



    Es schien, dass wir ein Exklusiv-Recht auf die Erst-Klasse-Abteile hatten. Dementsprechend war die Reise sehr angenehm, ruhig und friedlich.



    Schöner Hosenträger in Cambridge.



    Bahnhofshalle in London Kings Cross.



    Ich wusste gar nicht, dass ich über die Landesgrenzen hinaus so berühmt bin, dass man eine Station in Südengland nach mir benannt hat.



    Die Sicht aus meinem Hotelzimmer in Hastings. Bei guter Sicht sieht man von hier die Spitze des Eiffelturmes :) .

    Sage mal, überfahren habt ihr nichts und niemanden?


    Oski, ich kann dich beruhigen. Wir haben nichts und niemanden überfahren (abgesehen von diesem blöden Tanklastwagen mit Anhänger, dessen Driver gemeint hat, die Bahnlinie sei endgültig ausser Betrieb und die geschlossene Barriere sei nur ein Spass :D ).
    Beinahe überfahren haben wir ein erschrockenes Häschen und zwei Trutthühner, die sich ziemlich Horn-resistent zeigten.

    Heute hatten wir unseren grossen Tag bei der MNR (Mid-Norfolk Railway).


    Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir waren beide begeistert von diesem Event. Es war ein Prachts-Tag. Das Wetter war sonnig und die Temperatur angenehm. Die MNR hat auf uns einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Die Bahnstrecke und das Rollmaterial sind in einem sehr guten Zustand und die beiden Begleiter, die ehrenamtlich dort arbeiten, waren kompetent, freundlich und zuvorkommend und nahmen sich sehr viel Zeit für uns. Also die MNR haben ihre Versprechen mehr als nur erfüllt.



    Dies ist das Bahnhofsgebäude von Dereham. Hier ist die MNR beheimatet. Wir durften uns um 08:45 hier einfinden.



    Dies war unsere Engine. Es ist eine Class 47 mit der Betriebsnummer 47 596 "Aldeburgh Festival". Sie wurde 1966 gebaut von Brush Electrical Engineering Co. Der Dieselmotor ist ein 12-Zylinder-Doppelreihen-Motor von Sulzer mit 2580 PS. Die Lok wiegt 122 Tonnen, ist diesel-elektrisch und hat 6 angetriebene Achsen mit je einem Fahrmotor. Höchstgeschwindigkeit 95 mph (entspricht 153 km/h). Bei uns hätte sie wahrscheinlich Rm 6/6 geheissen.



    Lokführer Christoph



    Lokführer Röbi



    Klassenfoto



    Das sind unsere beiden Begleiter. Beides ältere, pensionierte Herren, die ihren Job hier mit grosser Begeisterung machen.


    Am Vormittag fuhren wir mit der Lok die ganze Strecke bis nach Wymondham und wieder zurück. Das sind zwei Mal 11 Meilen (zwei Mal 17.7 km). Es wurde öfters angehalten, um Barrieren (von Hand) zu schliessen und wieder zu öffnen. Christoph und ich durften uns beliebig oft mit Fahren abwechseln. Die Strecke ist einspurig und hat mehrere Ausweichstellen. Es sind nur sehr wenige Signale vorhanden. Fahren darf man auf dieser Strecke nur, wenn man das "Token" bei sich hat. Das ist ein massiver Messingstab, mit einem Schlüssel dran. Von diesem Token existiert nur ein Exemplar. Der Schlüssel wird für das Stellen von Weichen und Signalen benötigt.



    Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den Begleitern hängten wir 5 4-achsige Reisezugwagen an.



    Dann widerholten wir die Fahrt, diesmal mit dem ganzen Zug statt nur mit der Lok. Dazu kam noch ein dritter Begleiter mit, der im hintersten Wagen mitreiste und die Aufgabe hatte, jeweils nach der Durchfahrt von Bahnübergängen die Barriere wieder zu öffnen. Dank der Bahnübergänge durften wir sehr oft anhalten. Das Bremsen, Anhalten und Wieder-Anfahren machen das Ganze (vor allem mit den Wagen dran) interessant.


    Allerding war ich erstaunt, dass man von den Wagen nicht so viel spürt, wie ich erwartet hätte. Unsere Lok hat diesen Zug mühelos beschleunigt und auch das Bremsen war nicht so viel anders als mit der Lok allein.



    Christoph mit "seinem" Zug.



    Endstation. Hier nochmals der ganze Zug nach dem Umhänge-Manöver, bereit für die Rückfahrt.


    So, das soll für's Erste mal genügen. Falls mir noch weitere erwähnenswerte Details in den Sinn kommen, kann ich die ja morgen noch anfügen. Auch falls ihr Fragen habt, kann ich die morgen versuchen zu beantworten.

    Den ersten Tag unserer Reise haben wir hinter uns.
    Die heutige Etappe war Aarau - Basel - TGV (gemessene Höchstgeschwindigkeit 320 km/h) - Paris Gare de Lyon - zweimal Métro - Paris Nord - Eurostar - London St. Pancras - zweimal Underground - London Liverpool St. - Norwich - zweimal Bus - Dereham.
    Abgesehen vom Transfer in London war die Reise angenem. Alles lief pünktlich und genau nach Plan ab. Die Ausnahme: Die Direktverbindung St. Pancras - Liverpool St. war wegen Bauarbeiten ausser Betrieb. Wir mussten also einen Umweg fahren und da herrschte das totale Chaos. Es grenzt an ein Wunder, dass wir den geplanten Zug nach Norwich noch schafften.



    Métro Linie 1 (selbstfahrend, man kann vorne hinausschauen)



    Paris Nord (hier geht es zu und her wie am Flughafen mit Einchecken, Sicherheitskontrolle, etc.)



    Unser Eurostar nach London



    Unser Platz im Eurostar in der ersten Klasse



    Ankunft in London St. Pancras



    Unser Zug nach Norwich



    Charaktervolle Bahnhofshalle in Norwich



    Im Hotel in Dereham

    Röbi hatte eine geniale Idee, wie ich das mit Döniswil, Merlingen und der Nebenstrecke lösen kann.


    Ich fühle mich zwar geehrt, aber eine kleine Korrektur ist trotzdem am Platz: Wir haben uns "am Tatort" getroffen, um laut zu denken und unbeschwert Mögliches und Unmögliches durchzudiskutieren. Genau das haben wir gemacht und dabei ist die Idee mit der Streckenführung zwischen Merlingen und Döniswil entstanden. Das war keineswegs meine Idee, sondern unsere.

    Wir haben jeweils die Geleise auf der Unterlage in Position gebracht und dann mit "Güfeli" fixiert. Dann HEKI-Schotter darüber gestreut und mit einem feinen Pinsel exakt verteilt. Zum Fixieren haben wir reichlich verdünnten Holzleim (1:10) darübergeträufelt. Dann trocknen lassen. So können einzelne, überzählige Schottersteine auch später noch entfernt werden.