Beiträge von Lukas

    Geschätze Kolleginnen und Kollegen


    Ich erlaube mir zum allg. Verständnis hier (mindestens) fachlich noch einige Bemerkungen und facts (!) anzuhängen:


    Wikipedia ist sicher ein ganz brauchbares, aber für fachlich relevante Nachforschungen m.E. nicht immer ein geeignetes tool ...


    Die technischen (Grenz)werte der Triebfahrzeuge (z.B. anhand von Messfahrten ermittelt) unterscheiden sich aus nachvollziehbaren Gründen von den danach betrieblich festgelegten Grenzwerten. Das wurde hier auch schon andeutungsweise erwähnt.


    Die betrieblichen Höchstlasten für die Ae 3/6 I auf 10 Promille betrugen nach Anhang FDR SBB vom 28.05.1989:

    - 390 t für Lastreihe III (geplant für eher leichte Reisezüge)

    - 510 t für Lastreihe V (geplant für eher schwere Reisezüge und leichte (Nah)güterzüge)

    - 590 t für Lastreihe VII (geplant für Güterzüge)

    Entsprechend der Lastreihen wurden in den Fahrordnungen die Fahrzeiten höher oder niedriger festgelegt.


    Bei den Neigungen (Gefälle, Steigung) ist zu unterscheiden zwischen den effektiven und den (für den Betrieb) massgebenden Neigungen. Die effektiven Neigungen werden dem operativen Personal unter anderem mit den Neigungsanzeigern signalisiert (FDV R 300.2, Ziffer 2.6.4) - und kann dem Lokführer als Traktions-Hilfsmittel dienen ...

    Im Betrieb - insbesondere für die Festlegung der Anhängelast oder der Geschwindigkeit in Abhängigkeit der Bremsleistung (theoretisch = Bremsprozente) - sind allerdings nicht die Abschnitte mit der effektiven Höchstneigung sonder die sogenannte massgebende Neigung relevant. Diese ist/war auch in den entsprechenden Dokumenten für das Fahrpersonal aufgeführt (Anh. FDR, RADN bzw. AB FDV, Streckentabelle).
    Wie die massgebende Neigung (z.B. zwischen zwei Bahnhöfen) festzulegen ist, kann in den Ausführungsbestimmungen zur Eisenbahnverordnung (AB EBV) unter AB zu Art. 77, Ziffer 8 (Blatt Nr. 12) nachgelesen werden. Die Herleitung aus der theoretischen Umschreibung zur praktischen Anwendung ist allerdings etwas komplex ...


    Welche Neigungen (effektiv oder massgebend) der leider viel zu früh verstorbene Kollege H.G. Wägli in seinen Broschüren aufführt, ist mir leider nicht bekannt; - und noch 'was: Kann mir jemand sagen, ob in den sog. 'Grafischen Fahrplänen' die effektiven oder die massgebenden Neigungen aufgezeichnet sind?


    N.B. Die massgebende Neigung für die Strecke Lausanne - Palézieux beträgt 18 Promille, für den Bözberg (alte Linie) 12 Promille...

    Danke Fabian für die Bilder.


    Allerdings bin jetzt ein wenig irritiert. Ich glaubte, der Hebel links des Wendeschalters (Fahrrichtung) sei der Schalter für den Kompressor - wegen der Anschrift Automat.
    Irrtum - es handelt es sich um den Bedienhebel Pos. 134 für den Hauptschalter (Impuls ein, Ruhestellung, Impuls aus). Unklar ist jedoch, was die Aufschrift Automat über dem "Steuerschalter" für Hauptschalter bedeuten soll? Möglicherweise wurde die gleiche Gussabdeckung des Führertischs auch für andere (Lok)typen verwendet, wo an dieser Stelle z.B. der Kompressorschalter angebracht war. Denn es gab da noch Loks mit direktem Handantrieb für den Hauptschalter - dieser befand sich jeweils rechts vom Steuerkontroller...


    Nochmals: Vielleicht kann uns jemand aus dem Erstfelder-Team weiterhelfen.

    Hallo Robert


    Für den Modellbauer nicht immer ganz einfach: Die baulichen Unterschiede sind vor allem was den elektr. Teil dieser Lok betrifft recht komplex. Ich beziehe mich auf das Reglement R 430.20 der SBB vom August 1950 Elektr. Lokomotiven Be 6/8 13251 ... 13265 und Ce 6/8 14266 - 14285. Anhand dieser Unterlagen glaube ich vier Varianten von Stufenschaltersteuerungen (mit entsprechend varierenden Bedienelementen) zu erkennen.
    Ich gehe davon aus, dass die in #186 und 187 abgebideten Führerstandseinrichtung von der heutigen Museumslok 14253 (früher nach Umbau 13253) stammen.
    Im vorgenannten R 430.20 ist hingegen ein Bild mit Legende des Führerstands der Loks 14266 - 14283 mit vertikaler Achse des des Steuerkontroller-Handrads enthalten.



    Zu deiner Frage in #185: Dein Modell des Führerstands bildet die Variante mit horizontaler Achse des Steuerkontroller-Handrads nach. Demzufolge weichen die von dir gesuchten Funktionen der beiden Schalter je nach Version (horizontal oder vertikal angebrachtes Handrad) voneinander ab.
    Beim obigen Bild (#190) dienen diese Schalter der Bedienung des Kompressors (oben) bzw. der Ventilatoren (unten).
    Bei deinem Model bzw. den Bildern in #186/87 dient letzterer Schalter (Hebel), vermutlich der obere, der Bedienung der Ventilatoren. Die Funktion des zweiten Schalters bzw. Hebels dient sicher nicht der Steuerung des Kompressors, da dieser wie ersichtlich oben auf dem Führertisch angebracht ist.


    Vielleicht kann uns jemand aus dem Erstfelder-Team weiterhelfen.

    Äusserst bemerkenswert empfinde ich den Gleisplan Vorlage 101: Ich verstehe das Konzept dahinter nicht.


    Das entspricht wohl dem damaligen Zeitgeist. Von der Darstellung einer vorbildgerechten Modellbahn sprach kein Mensch Diese Anlage sollte in seiner Grösse vor allem dekorativ sein - wie auch die damalige Architektur und vieles andere mehr. Spielzeuge dieser Art waren nicht zuletzt auch Statussymbol.

    Solche Masten mit beidseitigem Ausleger waren bei dieser alten Fahrleitungsbauart ab und zu im Bahnhofsbereich zwischen einem Hauptgleis und einem Nebengleis zu sehen, also nicht im Streckenbereich von doppelspurigen Strecken.

    Ich gehe davon aus, dass es sich beim rechten leicht erhöhten Gleis um das Hauptgleis in Richtung Strecke handelt. Die gelbe Tafel, etwa in der Mitte des Mastes im Vordergrund signalisiert den Beginn der Streckentrennung vom Bhf. in Richtung Strecke (N.B. nicht zu verwechseln mit Schutzstrecke oder Gleistrenner).

    Das linke (Neben)gleis könnte zu einem Anschliesser (privater Besitzer) führen. Die auf der Spitze stehende quadratische Tafel, etwas oberhalb des Strassensignals "Unbewachter Bahnübergang" zu sehen, signalisiert das Ende der Fahrleitung des Nebengleises bzw. den Beginn eines ausgeschalteten Bereichs (Gleistrenner mit Schalter zum Überbrücken).

    Bemerkenswert sind ebenfalls die (farbigen?) Kugeln auf den Mastspitzen der Fahrleitung und der Übertragungsleitung. Befindet sich in der Nähe dieser Bahnlinie ein Flughafen? Ist dir der Aufnahmestandort bekannt?

    wie viele Ae 4/7 stehen denn noch irgendwo rum?

    Nach der offiziellen Ausserbetriebnahme durch die SBB vor Jahren gingen eine "Menge" an 4/7 an Museumsbahnen, Traktionsdienstleister usw.


    N.B. Die 11002 gehört zur MFO-Serie, kann also nicht vielfachgesteuert werden...

    Die alte schöne Gotthard Ae 6/6 Lady würde locker die Spanische Brötlibahn Komposition nach Göschenen ziehen, herunter nach Erstfeld würde dann die Spanische Brötli Bahn aus eigener Kraft fahren, erst noch mit verhaltenem Kohlenverbrauch.

    Hinauf ist das eine Problem, hinunter ein noch viel grösseres (Bremsleistung). Ich würde der Spanisch Brötlibahn einfach eine 460er vorspannen. :D Deren elektr. Bremse würde für diese historische Komposition auch bei Talfahrt über 26 Promille schätzungsweise problemlos bis zum Stillstand genügen. Ist allerdings aus verschiedenen (sicherheitsrelevanten) Gründen nicht realsierbar und auch von den vielen Fans (und Fotografen) wohl unerwünscht. :lol:


    wir haben dies im 2012 noch gelernt,

    Die älteste bei mir noch vorhandene (gedruckte) Version der FDV stammt von 2012. Da ist die Reihe H bereits nicht mehr aufgelistet (und geregelt) ... Möglicherweise enthielten die AB FDV SBB (BLS, SOB) damals noch entsprechende Vorschriften - ich erinnere mich nicht mehr so genau :S. Bereits in den 1970er Jahren wurden handgebremste Züge höchstens im Störungsfall geführt (vom Ereignisort auf der Strecke bis zum nächsten Bahnhof).

    wurden die Handgebremsten Züge (Zugreihe H) im Jahr 2016 aus dem FDV geworfen.

    Hallo Michel

    Die Aufhebung der Zugreihe H liegt schon viel länger zurück. Möglicherweise wurde diese schon beim Übergang vom FDR zu den FDV (1999) aus den Grundvorschriften entfernt - meinte ich ?( .
    ... und das es Zulassungen auch für historische Fahrzeuge der SBB braucht, ist nun mal so und m.E. auch richtig: Das ist halt die Folge der von allen angestrebten grossen Freiheit auf dem Netz der schweizerischen Bahninfrastrukturen ... ;)

    Hallo Patrick


    Interessanter Umbau. Gefällt mir. Ein von der Form her ähnlicher Wagen, aber mit genietetem Kessel (?), habe ich seit Jahren von Sachsenmodelle im Einsatz. Gemäss Anschriften war dieser bei der SNCF eingestellt.

    Solche Wagentypen wurden beim Vorbild in den Ep. II - III zahlreich eingesetzt, in -zig Varianten.

    viele Weichen mit Bowdenzügen vom Anlagenrand aus schalten

    Vor Ort gestellte Weichen sind beim Vorbild auch heute noch anzutreffen, vor allem in Anschluss- und Abstellgleisen. Aber auch auf einzelnen kleineren und sogar grösseren Bahnhöfen waren sämtliche Weichen noch weit bis in die Epoche IV nicht zentralisiert, d.h. sie wurden vor Ort von Hand gestellt. Spontan kommt mir dazu St. Margrethen (SG) in den Sinn.

    Bei der Modellbahn machen solche "Handweichen" insbesondere in denjenigen Bereichen Sinn, wo viel rangiert wird (Anschliesser aus Industrie und Gewerbe).