Nach den Feiertagen komme ich endlich dazu, meine bisherige Berichterstattung zu ergänzen. Ich war eine Woche lang in Rumänien und habe zusammen mit meinem Sohn am Weiterbau seiner Anlage gearbeitet. Bereits vorhanden und betriebsbereit war einzig der Schattenbahnhof Bellinzona und die Strecke nach Mesocco mit dem dortigen Bahnhof. Der Schattenbahnhof Bellinzona befindet sich auf der untersten Ebene vor den Bedienelementen der beiden Bahnhöfe. Er verfügt über vier Gleise sowie ein Aufstellgleis für eine Lokomotive. Der Betrieb erfolgt übrigens analog, was auch mit dem zum Teil beträchtlichen Alters des vorhandenen Bemo-Rollmaterials zusammenhängt. Aus diesem Grund sind alle Gleise einzeln abschaltbar. Von Bellinzona steigt die Strecke und erreicht nach zwei 180 Grad Kehren Mesocco, dessen Gleisplan dem Original nachempfunden ist.

Das war also die Ausgangsbasis für den Weiterbau. Sicherheitshalber wurden sämtliche Gebäude und Landschaftselemente entfernt.
Als Erstes wurde der Unterbau für die recht breite mittlere Anlagenzunge erstellt. Als Längsträger dienen zu einem L verschraubte und verleimte Latten, welche in regelmässigen Abständen mit Querträgern verbunden sind. Zusätzlich ist dieser Mittelteil noch in der hinteren Wand verankert, was nach dem Montieren von Trasseebrettern genügend Stabilität erbringt. Die Höhe erlaubt gutes Arbeiten von unten ohne grosse Kriechübungen.

Da wo die Strecke vorher (auch im Original) in Mesocco aufhörte, beginnt nun die Erweiterung der San Bernardino Bahn. Auf einem doppelspurigen einfachen Wendel wird die Höhe der Station San Bernardino erreicht. Der grosszügig bemessene Wendel erlaubt ebenso grosszügige Gleisradien. Dank zwei unterirdischen Bogenweichen entsteht eine Doppelspur, welche Zugkreuzungen und Übergaben von einer Station zur anderen erlaubt. Das System ist äusserst einfach: Beim jeweils linken Gleis befindet sich vor der nächsten Weiche ein stromloses Stück, wo die Lokomotive zum Stehen kommt. Von dort kann der Zug dann vom Bediener der nächsten Station abgerufen werden. Er muss dazu einzig die Weiche stellen und einen Druckschalter so lange drücken, bis der Zug die stromlose Stelle verlassen hat. Während Bellinzona und Mesocco gemeinsam betrieben werden, wird ab dem Wendel mit einem separaten Trafo gefahren. Zudem verfügt jede Station über ein separates Stellwerk.


Der Bahnhof San Bernardino nimmt Gestalt an. Vorderhand handelt es sich um einen Kopfbahnhof, wobei die später weiterführende Strecke als Ausziehgleis zum Umfahren benützt wird.


Nach einer relativ intensiven Arbeitswoche konnten die ersten Züge verkehren, wobei das Spielerlebnis trotz der systemmässig ziemlich einfachen Ausstattung recht gross ist.



Vermutlich bei einem nächsten Besuch werden wir dann den Weiterbau anpacken. Nach dem Bahnhof San Bernardino ist wiederum ein unterirdischer Wendel mit Kreuzungsstelle vorgesehen, wodurch nochmals beträchtlich an Höhe gewonnen wird. Dies stellt gleichzeitig den Scheiteltunnel dar, bevor die Station Hinterrhein erreicht wird. Von dort wird es wieder abwärts gehen, bis schliesslich der Endbahnhof Thusis erreicht wird. Dieser letzte Streckenteil wird an der hinteren Wand entlang führen. Es liegt nun an mir, lange genug zu leben und fit zu bleiben....
Mein Sohn kann sich in der Zwischenzeit dem Landschaftsbau annehmen, wobei er gegenwärtig an einem Modell des Castello di Mesocco arbeitet. Die ersten Bilder sind sehr vielversprechend, doch möchte ich mich hier nicht mit fremden Federn schmücken, hoffe aber, dass er diesen Blog bald mit eigenen Bildern und Berichten weiterführen wird.
Beste Grüsse, Hansruedi