Beiträge von Strickwil

    Hallo Jeremy


    Michel hat Dir einige gute Hinweise gegeben, welche allerdings auf einem digitalen Betrieb beruhen. Ich selbst bin jahrzehntelang analog gefahren und war eigentlich ganz zufrieden damit einschliesslich Kehrschleifen, welche ich mit Schattenbahnhöfen und umschaltbaren Gleisen kombinierte. Ausschlaggebend für die Umstellung auf Digital war für mich aber letztendlich der Wunsch, meine Züge und Lokomotiven jederzeit beleuchtet zu betreiben. Abgesehen von einigen Kinderkrankheiten und dem notwendigen Triebfahrzeugumbau war die Umstellung eigentlich relativ einfach und zurück möchte ich auf keinen Fall. Früher hatte ich relativ komplizierte Relais-Schaltungen entwickelt, welche ich anfänglich noch im digitalen Betrieb beibehielt. Das funktionierte mehr oder weniger, d.h. ich wurde gelegentlich von mir unerklärlichen Kurzschlüssen und steckengebliebenen Zügen heimgesucht. Schliesslich musste ich dann einsehen, dass Digital andere Gesetze hat, worauf ich für meine zwei Kehrschleifen die von Michel beschriebenen Kehrschleifenmodule von Lenz LK 200 einbaute, worauf meine Probleme nullkommalpötzlich verschwanden. Der Einbau war extrem einfach und wesentlich weniger aufwendig als der Abbau der alten analogen Relaisschaltungen.


    Ich will Dich absolut nicht zu etwas überreden, aber der Betrieb Deiner Anlage würde digital bestimmt wesentlich einfacher. Ich spreche hier nur vom Fahren, da Du die Weichen etc. problemlos weiterhin analog schalten kannst, was ich übrigens auch mache.


    Beste Grüsse, Hansruedi

    Hallo Jeremy


    Du stellst eine interessante Aufgabe! Nichts ist aber unlösbar. Die wichtigste Frage ist aber, ob Du analog oder digital fährst. Obwohl ich selbst im digitalen Bereich noch nicht eine sehr lange Erfahrung habe, ist mir mittlerweile klar, dass die Kehrschleifen selbst digital mit einem Kehrschleifenmodul auf sehr einfache Weise lösbar sind. Analog geht's auch, ist aber schon etwas aufwendiger. Etwas Salz in die Suppe bringt aber definitiv das Gleisdreieck. Ich bin gespannt, wie andere Forumkollegen das Problem angehen werden. Schliesslich kann man immer wieder etwas lernen!


    Viel Glück, Hansruedi

    Nach meinen bisherigen Berichten wenden wir uns nun der anderen Seite der Anlage mit der Normalspur-Strecke von Bäretshausen nach Sägeliweid zu. Dieser Kopfbahnhof selbst stammt aus früheren Anlagen und hatte den Atlantik bereits zweimal, nämlich von der Schweiz nach Kanada und 22 Jahre später wieder zurück überquert. Die Gleisanlage war mit Ausnahme der mehrfach veränderten Einfahrt immer noch weitgehend original, doch ist die Station für den Bediener oder Betrachter nun erstmals von der anderen Seite sichtbar. Die Gleisführung zwischen den beiden Bahnhöfen war relativ einfach mit der Kreuzungsstation Felsenburg auf mehr oder weniger halbem Weg. Zur Erinnerung zeige ich hier nochmals den ursprünglichen Gleisplan.



    Obwohl die Anlage so einige Zeit betrieben wurde, war die Situation nicht so recht befriedigend, da sich die Kreuzungsstation etwas gar nahe am Endbahnhof befand. Auf dem folgenden, qualitativ leider nicht sehr guten Bild ist die damalige Gleisführung gut ersichtlich.



    Umbau und Erweiterung


    Ein sehr freundlicher Nachbar erlaubte mir, zulasten seines Estrichabteils meinen Modellbahnraum zu vergrössern. Ein Versetzen der ganzen Wand war wegen der Eingangstüre nicht möglich, so dass ich mich auf ein Rechteck im hinteren Bereich beschränkte. Natürlich wurde dabei zuerst der gewünschte Gleisplan erstellt, damit ich die benötigten Kurvenradien und Maximalsteigungen auch einhalten konnte.


    Die folgenden Fotos zeigen die chaotische Zeit des Umbaus.




    Nun ist es an der Zeit, den geplanten und dann auch ausgeführten Gleisplan zu zeigen.




    Die bisherige Steigung der Strecke wurde wesentlich vermindert, so dass genügend Höhenunterschied für die neue Gebirgsführung blieb. Gleichzeitig versetzte ich die talseitige Weiche der Kreuzungsstation Felsenburg zur Verbesserung der Zugänglichkeit mehr nach rechts, was auf dem obigen Gleisplan allerdings noch nicht berücksichtigt ist. Statt von der Kreuzungsstation wie bisher mit einer Rechtskurve direkt zum Bahnhof Sägeliweid zu gelangen, führt das obere Ende der Ausweiche nun nach links in einen Tunnel, welcher erst ganz hinten an der Rückwand wieder verlassen wird. Es folgt eine Brücke, ein voller Halbkreis (dort befindet sich mittlerweile ein Dorf) und nach einer weiteren Brücke wird die vorher befahrene Linie überquert und Sägeliweid in einem Rechtsbogen erreicht. Wichtig war dabei natürlich die Zugänglichkeit, welche durch einen von vorne kaum sichtbaren offenen Zwischenraum und einem einfach von unten herausnehmbaren Quadrat im hinteren Teil gewährleistet ist. Mehr Details sehen wir nun bei den folgenden Baubildern:





    Die Gewindestangen stammten noch von einem früheren Wendel und ich dachte, es sei eine gute Idee, diese hier wieder zu verwenden. Das trifft wohl zu für die Möglichkeit der feinen Höhenjustierung, doch waren die oberen Muttern ein Problem bei der Landschaftsgestaltung. Ich musste daher einige von ihnen wieder mühsam abtrennen. Auch nach Jahrzehnten lernt man eben nie aus!


    Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Einfahrt der Station Sägeliweid neu gebaut. Dadurch konnte das Perrongleis 3 verlängert werden, damit längere Personenzüge nicht nur auf Gleis 2 einfahren können. Zudem wurden zwei Werkanschlüsse wesentlich verlängert, was vor allem dem Güterverkehr zugute kommt. Auch das Rampengleis 1 beim Bahnhofgebäude, welches vor allem dem Postumlad dient, profitierte von einer Verlängerung. Dank teilweisem Einbau von Bogenweichen wirkt die Gleisführung der Bahnhofeinfahrt zudem eleganter.



    Nun konnten bereits Probefahrten stattfinden. Die Ehre hatte das Seetal Krokodil De 6/6 15301, meine erste digitale Lokomotive die hier allerdings noch während einiger Zeit analog betrieben wurde.






    Zum Schluss des heutigen Teils ein Überblick der geschilderten Neuerungen; der Landschaftsbau kommt dann ein einem weiteren Beitrag.



    Bis dann, beste Grüsse aus Sägeliweid.

    Hansruedi

    Heute möchte ich zuerst allen Forum-Teilnehmern ein gutes neues Jahr wünschen! Hoffen wir, dass Corona nicht mehr lange weiter wütet, aber sonst sind wir ja immerhin in der beneidenswerten Lage ein schönes Hobby zu haben, welches sich auch ohne direkten Kontakt zu vielen anderen Personen ausüben lässt. Ich bin nun seit einigen Monaten im MoBa Forum aktiv und schätze es sehr, Input von anderen Teilnehmern zu erhalten und eigene Erfahrungen zu teilen.


    Unmittelbar vor Jahresende hatte ich noch eine äusserst positive Erfahrung. Ein erster Schattenbahnhof mit Kehrschleife hatte ich noch zu analogen Zeiten gebaut und in meinem Blog auch beschrieben. Beim weiteren Anlage-Ausbau kam noch ein zweiter Schattenbahnhof, abermals mit Kehrschlaufe dazu, welchen ich - obwohl mittlerweile digital fahrend - im gleichen Stil mit Polaritätsumschaltung verdrahtete. Während beim ersten Bahnhof der Betrieb mit einigen Ausnahmen relativ gut lief, traten beim zweiten Bahnhof je nach Triebfahrzeug Kurzschlüsse mit entsprechenden Problemen auf. Alle Änderungen und Umbauten fruchteten nichts, so dass ich mich nach eingehenden Gesprächen überzeugen liess, dass Umpolung allein im digitalen Betrieb nicht reicht, sondern eine Kehrschleifenautomatik notwendig ist.


    Entsprechenderweise habe ich nun in beiden Schattenbahnhöfen das Kehrschleifenmodul LK 200 von Lenz eingebaut, was äusserst einfach war. Ich musste dazu lediglich die Fahrstromeinspeisung für das Einfahrgeleise der Kehrschleife über das Modul und von dort wieder zurück auf die Schienen führen, was nur sehr kurze Zeit in Anspruch nahm. An der ganzen Gleisanlage mussten keine weiteren Änderungen vorgenommen werden, hingegen musste ich im Stellwerk die bisherige signalgesteuerte Umpolung mittels Relais zurückbauen, was einen wesentlich grösseren Aufwand bedeutete.


    Das Ergebnis ist super und nun laufen sogar Problemlokomotiven bestens durch die geänderten Abstellbahnhöfe/Kehrschlaufen. Wie das alles funktioniert, ist mir allerdings nicht klar, da ich mich wohl mit Elektrotechnik, jedoch nicht mit Elektronik auskenne ich nehme an, dass durch das Kehrschleifenmodul die Lokomotivdecoder beeinflusst werden. Vielleicht kann mich hier ein Forumist auf einfache Weise aufklären?


    Vielen Dank und beste Grüsse, Hansruedi

    Ich persönlich finde es ganz super, dass ein Forumkollege dem anderen hilft mit etwas, das er selber nicht so gut kann. Ein grosses Kompliment an Roger! Bereits seit vielen Jahren helfe ich einem alten Pfadifreund jeden Montagnachmittag beim Bau seiner Anlage, was mir Spass macht. Wenn ich bei einem Forumisten irgendwo einmal etwas helfen könnte, würde ich das selbstverständlich auch tun!

    Beste Grüsse, Hansruedi

    Ich bewundere Deine Fingerfertigkeit und die Details in einer so kleinen Spur. Kleiner als H0, respektive H0m würde ich mich selbst nicht versuchen.

    Gruss, Hansruedi

    Wie versprochen geht es nun weiter mit Bildern von Strickwil. Zuerst folgt ein Überblick über den Bahnhof.





    Stückgut und Postverkehr haben auf meiner Anlage einen grossen Stellenwert.




    Die Remise ist dreigleisig, wobei das mittlere Gleis über eine Putzgrube verfügt



    Nun wenden wir uns dem Dorf zu. Im Haus in der Ecke bin ich aufgewachsen. Das Modell wurde von meinem Vater vor rund 60 Jahren erbaut.



    Landwirtschaft ist in Strickwil noch stark vertreten.






    In der Kirche wird geheiratet



    Tourismus spielt auch eine Rolle und die Standseilbahn auf den Hubel ist gut frequentiert.



    Die Bergstation habe ich kürzlich neu erbaut, da mir das auf dem vorherigen Bild sichtbare Plastikgebäude nicht mehr gefallen wollte. Die Talstation kommt gelegentlich auch noch an die Reihe.




    Dank Wanderwegen lässt sich der Berg allerdings auch gut zu Fuss besteigen.




    Auf dem Weg kommt man am Chalet Ahorn vorbei, in welchem ich viele glückliche Ferientage verbracht habe, was mich zum Nachbau inspiriert hat.



    Nach einer anstrengenden Wanderung kann man sich im Bergrestaurant erholen!



    Das wär's für heute. Im nächsten Beitrag wenden wir uns der anderen Anlagenhälfte zu.


    Beste Grüsse, Hansruedi

    Noch rechtzeitig vor dem Wochenende lade ich meine Forums-Kollegen ein zu einer Fahrt mit der MOB-Schmalspurbahn von Bäretshausen nach Strickwil. Im ersten Bild verlässt der Be 4/4 1001 den Ausgangsbahnhof Bäretshausen und überquert die Strassenverbindung zum gleichnamigen Dorf.



    Kurz danach beginnt die Strecke zu steigen und verläuft über eine kurze Distanz parallel zur Normalspurstrecke, welche auf dem Talboden zum Schattenbahnhof Grosshansen führt.




    Aus der Gegenrichtung erscheint ein DZe 6/6 mit einem talwärts fahrenden Personenzug.



    Die Strecke verschwindet in einem längeren Tunnel und überquert dabei den darunter liegenden Normalspur-Schattenbahnhof Grosshansen. Beim Tunnelende wird die speziell bei Wanderern beliebte Station Lärchenhöhe erreicht. Die Station verfügt über ein Kreuzungsgleis sowie ein Abstellgleis, welches vor allem betrieblichen Bedürfnissen, aber auch dem Holzverlad dient. Im Gegensatz zur im Gefälle liegenden Station ist das Abstellgleis horizontal verlegt.



    Von der Gegenseite erscheint der Altbautriebwagen ABDe 4/4 20 mit leichter Güterlast. Dieser bleibt eine Weile in Lärchenhöhe und wird zuerst von einem Personenzug mit BDe 4/4 3004 an der Spitze überholt.




    Und nochmals muss ein Gegenzug geführt vom ABDe 8/8 4002 abgewartet werden.



    Über eine 180 Grad Kurve verschwindet die dauernd ansteigende Strecke in einem weiteren Tunnel um unterhalb der Endstation Strickwil rechtwinklig wieder ans Tageslicht zu treten. An dieser Stelle treffen wir zuerst den 4000er Doppeltriebwagen, gefolgt von einem 3000er Triebwagen.




    Das folgende Bild mit dem DZe 6/6 2002 erlaubt einen kleinen Überblick über die durchfahrene Gegend. Das selbstgebaute Haus im Emmentaler Bauernhausstil war vor rund 30 Jahren mein Heim am Lindenberg, hoch über dem Luzerner Seetal. Einen solchen "Bahnblick" hätte ich mir damals sicher gewünscht! Übrigens, für alle, die mich persönlich kennenlernen wollen: Ich mähe gerade den Rasen :-)




    Einmal mehr beschreibt die Strecke daraufhin einen Halbkreisbogen, wobei ein hohes Steinviadukt überquert wird. Dieses Bild verdeutlicht auch die Probleme, welche ich mit dem relativ grossen Höhenunterschied meistern musste. Weit unten ist links das Normalspurgleis und rechts die MOB-Schmalspurstrecke zu sehen.



    Der Triebzug BDe 4/4 3005 mit Steuerwagen ABt 5303 hat die Höhe von Strickwil fast erreicht. Einem kürzlichen Sturm sind einige Bäume zum Opfer gefallen, was die Forstarbeiter auf Trab hält.




    Ein Personenzug bei der Ausfahrt aus Strickwil. Beim Haus hinten in der Ecke handelt es sich um mein Elternhaus, welches mein Vater vor vielen Jahrzehnten im Modell nachgebaut hat. Entsprechenderweise hat es bei mir immer noch einen Ehrenplatz!



    Der Postzug mit dem Doppeltriebwagen ABDe 8/8 4002 ist auf Gleis 2 in Strickwil eingefahren, während ein zweiteiliger Pendelzug auf Gleis 1 auf den Abfahrtsbefehl wartet. Auch dieses Bahnhofgebäude wurde von meinem Vater erbaut, was mich davon abgehalten hat, es gegen eines der heute erhältlichen wunderschönen Laser-Modelle von MOB-Bahnhöfen einzutauschen.



    Ich hoffe, die Fahrt hat Euch gefallen! In der nächsten Folge schauen wir uns dann das Dorf Strickwil und seine Umgebung noch etwas genauer an. Bis dahin beste Grüsse,


    Hansruedi

    Grossartig! Mir gefallen unzählige Details in Deiner Anlage, die letztendlich den Gesamteindruck ausmachen. Die Tiefenwirkung ist dank Deinen Hintergründen erstklassig. Schön ist auch, dass Du mit den Pantographen am Fahrdraht fährst!

    Gruss Hansruedi

    Lieber Dominik


    Danke für Deine Ausführungen. Es freut mich, dass Dir meine Anlage gefällt. Der MOB Triebwagen Be 4/4 1001 (ex LCD) ist tatsächlich ein sehr schönes Kleinserienmodell, welches sogar über gute Fahreigenschaften verfügt. Natürlich hilft es auch, dass es sich um einen Alleinfahrer handelt. Bereits in früheren Jahren hatte ich einmal den Be 4/4 5303 + ABt 5303 von Lematec gekauft, was ich als Betriebsmodellbahner definitiv nicht mehr tun würde. Dank dem Umrüsten des Steuerwagens auf Bemo-Drehgestelle (was ja eigentlich nicht ganz im Sinne des Erfinders ist) fährt der Zug nun wenigstens ohne dauernd zu entgleisen. Die Fahreigenschaften sind aber trotzdem mangelhaft, so dass die Einsätze selten sind und der Zug meist auf einem Abstellgleis steht oder aus der Remise herausschaut, wo er wenigstens gut aussieht.... Durchaus betriebstüchtig ist jedoch der Modelbex ABDe 8/8, welcher ja grundsätzlich aus zwei autonomen Triebwagenhälften besteht. Ich habe diese elektrisch verbunden, was die Fahreigenschaften nochmals verbessert hat.


    Für das "Einteeren" der Schmalspurgleise auf dem Bahnhofplatz habe ich "Evergreen Sheet Styrene" verwendet, welches in verschiedenen Stärken erhältlich ist und entsprechend zugeschnitten wurde. Bei den Weichen ist das allerdings nicht ganz einfach. Dieses Material besitze ich noch von meiner Zeit in Kanada, nehme jedoch an, dass auch hier für den Modellbau etwas ähnliches erhältlich sein sollte. Wenn Du den Begriff "Evergreen Sheet Styrene" googlest, findest Du wesentlich mehr Informationen.


    Zum Abschluss hänge ich noch einige weitere Bilder vom Bahnhof Bäretshausen an, bevor es dann gelegentlich mit einem weiteren Bauabschnitt weitergeht.


    Herzliche Grüsse


    Hansruedi









    Mein letzter Beitrag liegt bereits rund zwei Wochen zurück, weshalb es Zeit wird, vom weiteren Baufortschritt meiner Anlage zu berichten. Wie aus den vorgängigen Berichten ersichtlich, liegt der Baubeginn meiner Anlage bereits 7 Jahre zurück und diese ist in der Zwischenzeit weitgehend fertiggestellt, was natürlich nicht heisst, dass es nicht immer wieder etwas zu tun gibt. Bis ich mit meiner Reportage in der Neuzeit ankomme, berichte ich deshalb über zurückliegende Aktivitäten.


    Heute ist der Bahnhof Bäretshausen und das zugehörige Dorf an der Reihe. Als kleine Rekapitulation sei erwähnt, dass es sich um eine in früheren Jahren so typische Landstation handelt, welche im Gegensatz zu heute noch vieles bietet, was das Herz eines Modellbahners erfreut. Der Normalspurbahnhof verfügt über drei Durchgangsgeleise, welche jedoch nur ebenerdig zugänglich sind. Gleis 1 dient vor allem dem Rangierverkehr zu Güterschuppen und Umladestelle zur Schmalspurbahn und wird jeweils mit einer Barriere abgesperrt, wenn Zugfahrten durchgeführt werden. Gleis 2 und 3 dienen dem Personen- und Güterverkehr, wobei Einfahrten bei Zugkreuzungen immer zuerst auf Gleis 2 stattfinden müssen. Zusätzlichen Verkehr generieren ein Brauereianschluss sowie ein Abstellgleis. Auf dem Bahnhofplatz hinter dem Bahnhofgebäude verkehrt die MOB-Schmalspurbahn, welche hier ihren Ausgangspunkt hat. Auch diese Anlage ist dreigleisig, wobei die Schienen weitgehend ebenerdig "eingeteert" sind. Eine kleine Remise, ein strassenseitiges Anschlussgleis zum Güterschuppen (wie es zum Beispiel in Zürich-Tiefenbrunnen für den Güterverkehr der Forchbahn existierte) und ein Umladegleis zur Normalspur sind ebenfalls vorhanden. Viel Betrieb kann also auf beiden Seiten des Bahnhofgebäudes herrschen, was meiner Freude am Rangieren weit entgegen kommt.


    Vor dem Ausbau der Bahnhofanlagen kreierte ich das Dorf Bäretshausen, welches mit dem Bahnhofplatz über einen beschrankten Bahnübergang der MOB-Strecke zugänglich ist. Diese Arbeiten wurden zuerst ausgeführt, da man mittlerweile schon recht lange Arme braucht, um diesen Teil zu erreichen. Bei einem stationären Dorf ist das aber nicht so tragisch und zudem ist auch ein Teil herausnehmbar, was bis jetzt allerdings noch nie notwendig war. Die folgenden Bilder zeigen diesen Bereich vor Fertigstellung des Bahnhofs.





    Das nach einem Vorbild in Kandersteg erbaute Bauernhaus inklusive Umgebung stammen von meiner früheren kanadischen Anlage. Dieser Teil ist herausnehmbar.




    Die Hauptstrasse von Bäretshausen ist recht belebt.




    Bei der Gärtnerei Blüemli wird wöchentlich ein gut besuchter Markt durchgeführt.




    Das folgende Bild zeigt einen Schrebergarten in meiner früheren Anlage in Kanada. Dieser Teil wurde sorgfältig herausgetrennt und in der neuen Anlage in der Schweiz wieder eingepasst und weiter verfeinert, wie die weiteren Bilder zeigen.










    Bei der leider nicht mehr existierenden Brauerei Hürlimann habe ich vor 50 Jahren einige Zeit gearbeitet, weshalb sie auch auf meiner Anlage vertreten ist. Naturgemäss kreiert dies auch einigen Güterverkehr für Malzantransport oder Bierlieferungen in eigenen Wagen nach Sägeliweid.





    Mittlerweile war die Schmalspur unter dem Fahrdraht. Dafür habe ich (zugegebenerweise nicht absolut MOB gerecht) FO-Holzmasten von Sommerfeldt verwendet, während in den Stationen eingekürzte Metallmasten mit Querdrähten zum Einsatz gelangt sind. Die Schmalspurstrecke ist nebenbahnmässig lediglich mit einer einfachen und nicht abgespannten Fahrleitung versehen.




    Auch bei der Einfahrt in den Bahnhof ergeben sich einige schöne Szenen.








    Bahnwärterhaus mit Blumenschmuck




    Zum Abschluss meines heutigen recht ausführlichen Beitrages folgt noch ein Bild eines eingefahrenen MOB-Zuges.