Beiträge von Strickwil

    Nach Erstellen des Trassee konnte mit dem Gleisbau vorwärts gemacht werden. Die ersten Bilder stammen vom Bahnhof Bäretshausen, wo die Schmalspurbahn ihren Ausgangspunkt auf dem Bahnhofplatz hat. Entsprechenderweise werden die Schienen "eingeteert", was nicht so ganz einfach war und vor allem bei den Weichen einige Probleme bereitete.



    Das Chaos ist nun etwas übersichtlicher geworden...




    Der im obigen Bild sichtbare Hintergrund stammt von der Firma Jovi in Deutschland. Verschiedenste Motive können beliebig zusammengefügt und nach Mass bestellt werden, was einen zusammenhängenden Hintergrund ergibt. Als Basis habe ich Fototapete gewählt und bin damit sehr gut gefahren. Gegenüber den bekannten Papierhintergründen (z.B. Faller) lässt sich dieses Material viel leichter installieren und bleibt komplett glatt. Auf die Wand habe ich in gewissem Abstand senkrechte doppelseitige Klebebänder geklebt, was ein etappenweises Verlegen möglich macht. Es ist allerdings vorteilhaft, zu zweit zu arbeiten.


    Ich kann diese sehr schönen Hintergründe (mehr davon wird später zu sehen sein) wirklich empfehlen. http://www.modellbahn-hintergrund.com/Jowi-2018.pdf


    Hier ist nun auch der Bahnhof Strickwil (Endstation der MOB Strecke) am Entstehen. Da ich bei der Schmalspur analog zu den Kadee Kupplungen MIKA-Kupplungen von Mirawo verwende, glaubte ich, auch bei der Schmalspur Unterflur-Elektromagnete von Kadee einbauen zu können. Diese sind auf dem folgenden Bild sichtbar. Leider hat dies aber nicht funktioniert und zufolge der schmaleren Spur überhitzten die Elektromagnete bis zur Selbstzerstörung.



    Auch die bereits weit gereiste BRAWA-Standseilbahn fand einmal mehr ihren Platz.




    Stellproben und erste Fahrversuche






    Im nächsten Bericht wird bereits mit dem Landschaftsbau begonnen, was mir persönlich am meisten Spass macht.


    Bis bald, Hansruedi

    Bau der MOB-Schmalspurstrecke


    Wie angekündigt geht es nun weiter mit dem Baubeschrieb der H0m Strecke zum höchstgelegenen Bahnhof der Anlage. Zu diesem Zweck musste zuerst über dem Schattenbahnhof Grosshansen das tragende Gerüst erstellt werden.





    Das Trassee selbst führt aus Bäretshausen vorerst der Wand entlang parallel zur in den Schattenbahnhof führenden Normalspurstrecke und beginnt sogleich zu steigen.



    Gleich nach dem Dachfenster wird die Strecke später im Tunnel verschwinden und in einer Rechtskurve den Normalspur-Schattenbahnhof Grosshansen überqueren.



    Bei der Verbreiterung des Trasseebretts wird die Strecke wieder ans Tageslicht gelangen und in die Kreuzungsstation "Lärchenhöhe" einmünden. Diese Station ist in einer Linkskurve verlegt und verfügt zusätzlich zur Ausweichmöglichkeit über ein Stumpengleis für dienstliche Zwecke. Beim vorderen Pfosten auf dem nächsten Bild verschwindet die Strecke vorerst doppelspurig wieder im Tunnel.



    Auf den nächsten drei Bildern sind die Schmalspurgleise bereits verlegt. Verwendet wurden praktisch ausschliesslich Peco Gleise und Weichen, da in der Vergangenheit mit BEMO-Gleisen nicht so gute Erfahrungen gemacht wurden. Insbesondere ist das Löten am BEMO-Material äusserst schwierig.





    Was noch fehlt auf diesen Bildern ist das Abstellgleis in Lärchenhöhe. Da die Station im Gefälle liegt, das Abstellgleis jedoch ohne Neigung gebaut werden sollte, wurde dieses erst in einem späteren Arbeitsgang erstellt. Wie ersichtlich mündet die Kreuzungsstation Lärchenhöhe in einer Linkskurve zweispurig ins Tunnel, wobei die Ausfahrt-, respektive Einfahrweiche unterirdisch verbaut ist. In Bezug auf Zugänglichkeit im Störungsfall ist das zugegebenermassen suboptimal, doch konnte nur auf diese Weise ein genügend langes Kreuzungsgleis gebaut werden.


    Anschliessend führt die Strecke unterirdisch in einer längeren Geraden weiter, bevor sie nach einer Linkskurve wieder ans Tageslicht kommt und kurz zuvor die eigene Strecke überquert. Auf dem folgenden Bild sind bereits die Gleise im zukünftigen Endbahnhof Strickwil verlegt. Die Zufahrt dahin über eine langgezogene Rechtskurve ist allerdings noch provisorisch auf einem Trasseebrett verlegt.



    Die grosse Herausforderung bestand darin, dass die erwähnte Rechtskurve wegen des Radius und der Höhengewinnung weit ausholen musste und daher optisch zu nahe an den daneben noch offen verlaufenden Bahnstrecken (Normal- und Schmalspur) vorbeiführte, wodurch sich der sehr grosse Höhenunterschied nicht mit einer Berglandschaft kaschieren liess. Glücklicherweise erspähte ich auf der Anlage eines Freundes einen gebogenen Bruchsteinviadukt von NOCH, welcher das Problem auf recht elegante Art und Weise lösen liess. Zwar ist der Höhenunterschied immer noch sehr gross, dank geschickter Landschaftsgestaltung aber nicht mehr unglaubwürdig.


    Auf den folgenden Bildern ist erst ein Teil des neuen Viadukts platziert, während das provisorische Trassebrett bereits entfernt wurde.





    Schmalspur- und Normalspurgleis im Hintergrund verschwinden in Tunnels. Ebenfalls berücksichtigt werden musste das Dachfenster, welches nach wie vor geöffnet werden kann.


    Im nächsten Bild ist das gesamte Halbkreisviadukt installiert und es fehlt nur noch das fest verlegte Verbindungsstück zum Gleis welches aus dem Tunnel kommt.



    Mit dem letzten Bild des heutigen Berichts greife ich etwas vor und zeige, wie das Viadukt in der Landschaft eingebettet und daher der sehr grosse Höhenunterschied nicht mehr so offensichtlich ist.



    Bis zum nächsten Mal beste Grüsse, Hansruedi

    Nach den verschiedenen Abschweifungen in die Vergangenheit geht es jetzt wieder zurück zu meiner heutigen Anlage und der hoffentlich letzten "Inkarnation" des Bahnhofs Sägeliweid. Bevor es soweit war, musste die Bahnhofplatte einmal mehr von Ausschmückungen und Fahrleitungen (Gleisjoche ausgenommen) befreit und in einem Holzverschlag zum bereits zweiten Überseetransport verstaut werden. In solch rudimentärem Zustand wurde der Bahnhof dann auf den vorbereiteten Unterbau aufgesetzt.





    Der aufmerksame Beobachter mag erkannt haben, dass die Ausrichtung der Station im Gegensatz zu den Vorgängeranlagen um 180 Grad gedreht und das Bahnhofgebäude nun auf der Frontseite ist. Die Zufahrt (nun rechts statt links) musste einmal mehr neu erstellt werden.



    Die Strecke von Bäretshausen ist oben auch bereits weiter gediehen. Auf dem nächsten Bild ist auch die neue Bahnhofeinfahrt ersichtlich. Wie in einem späteren Bericht ersichtlich sein wird, wurde diese Situation später nochmals wesentlich verändert und erweitert.



    In der zwischen den Bahnhöfen Bäretshausen und Sägeliweid liegenden zweigleisigen Dienststation "Felsenburg" (die BLS-Nordrampe längst grüssen...) können sich Züge kreuzen. Zugleich erfolgt an diesem Punkt die Übergabe vom Fahrpult Bäretshausen auf dasjenige von Sägeliweid, was einen unabhängigen Betrieb mit zwei Betreibern ermöglicht, d.h. man kann sich gegenseitig Züge zusenden.


    Zu diesem Zweck baute ich eine relativ einfache Relaisschaltung, die folgendermassen funktioniert. Der ankommende Zug fährt grundsätzlich immer auf das linke Gleis ein und löst vor dem Ausfahrsignal einen Reed-Kontakt aus, wodurch der Fahrstrom ausgeschaltet wird und der Zug zum stehen kommt. Sobald nun vom gegenseitigen Stellpult her das Ausfahrsignal auf grün gestellt wird, wechselt die Stellung der Ausfahrweiche und die Speisung des entsprechenden Gleises erfolgt von der Empfängerstation aus. Steht das Ausfahrsignal bereits bei Einfahrt des Zuges auf grün, kann der Zug "fliegend übernommen" werden und durchfahren. Die entsprechende Verdrahtung ist vor dem Einbau auf dem folgenden Bild dargestellt:



    Das funktioniert grundsätzlich auch nach der Umstellung auf digitales Fahren, hat allerdings den Nachteil, dass die Beleuchtung des anhaltenden Zuges erlischt. Ich plane deshalb, dies gelegentlich auf wirklich digitalen Betrieb mit Brems- und Anhaltestrecken umzubauen.


    Auf den folgenden letzten zwei Bildern ist der Bahnhof immer noch ziemlich rudimentär, aber doch schon betriebsbereit. Die Gebäude und Landschaftsteile im Hintergrund stammen von der kanadischen Anlage und sind erst provisorisch eingefügt.





    Vor dem weiteren Ausbau von Sägeliweid werden wir im nächsten Abschnitt nach Bäretshausen zurückkehren und den Bau der MOB-Schmalspurstrecke nach Strickwil beobachten.


    Bis dahin beste Grüsse, Hansruedi

    Hallo Röbi


    Erfahrungsgemäss sind alle Modellbahnräume grundsätzlich zu klein... Trotzdem denke ich, dass Ihr auf diesem Grundriss sicher eine schöne und - da es sich nicht einfach um einen rechteckigen Raum handelt - vor allem auch abwechslungsreiche Anlage planen könnt. Natürlich kommt es aber immer drauf an, ob Paradestrecken mit langen Schnellzügen oder einfach eine Nebenbahn geplant wird. Nachdem ich früher in meinem kanadischen Domizil fast jede Menge Platz hatte, habe ich mich nun mit dem wesentlich kleineren und erst noch verwinkelten Raum auf eine Nebenbahn beschränkt, was mir persönlich mindestens so viel Spass macht als die früheren langen Züge.


    Nun bin ich sehr gespannt, wie es bei Euch weitergeht!


    Beste Grüsse, Hansruedi

    In meinem letzten Beitrag haben wir den Kopfbahnhof Sägeliweid in der ersten und zweiten Fassung in der Schweiz und in Kanada kennen gelernt, nun geht die Geschichte mit der dritten Version, wiederum in Kanada, weiter. Einmal mehr wurde der Bahnhof gezügelt, wobei der Gleisplan gleich blieb, aber die Einfahrt wiederum angepasst werden musste. Diesmal musste die Steigung von Bäretshausen nach Sägeliweid mit einem Kehrtunnel bewältigt werden.


    Hier kommt eine Ae 6/6 mit Kieszug aus dem Kehrtunnel und wird die Endstation in Kürze erreichen.



    Auf dem nächsten Bild ist im Hintergrund das selbstgebaute Modell eines Emmentaler Bauernhauses sichtbar, welches vor der Auswanderung mein Heim in der Schweiz war und die Anlage mit dem ersten Bahnhof Sägelweid beherbergte.



    Wir haben nun Gelegenheit, den Bahnhof inklusive Zufahrt etwas genauer anzusehen.



    Die Ae 6/6 ist nun in den Bahnhof eingefahren, welcher dank einer Unterführung schienenfreie Zugänge bietet.




    Hinter der Station bleibt einzig Platz für das Bahnhofgebäude und einen Blumenladen, während das ländliche Dorf links davon angesiedelt ist.





    Einige Schrebergärten haben auch noch knapp Platz gefunden.




    Blick aus der Gegenrichtung



    Dieses Bauernhaus hat ein echtes Vorbild in Kandersteg und ist in eigener Werkstatt entstanden.




    Auf der nächsten Aufnahme ist die Lage von Station und Dorf Sägeliweid auf der rechten Anlagenseite sichtbar.



    Doch nun genug der Nostalgie. Nachdem der Bahnhofvorstand das Abfahrtszeichen gegeben hat, verlassen wir die ehemalige Anlage in Kanada, um in meinem nächsten Bericht zu sehen, wie der Bahnhof Sägeliweid nach meiner Rückkehr in die Schweiz einmal mehr auferstanden ist.



    Bis zum nächsten Mal beste Grüsse, Hansruedi

    Ich habe von Laser Creation einige Gebäude gebaut und damit beste Erfahrungen gemacht. Alles ist sehr passgenau und das einzige, das mich je nahe zur Verzweiflung gebracht hat, sind Treppen, welche meines Erachtens wirklich äusserst schwierig zusammen zu bauen sind. Irgendwie habe ich es aber trotzdem geschafft. Die sehr fundierte Anleitung kommt auf einer CD Rom und auch ich habe mein altes externes Laufwerk wieder einmal in Gang setzen müssen. Gelohnt hat es sich aber. Hier sind Fotos einige Beispiele solcher Gebäude von meiner Anlage.






    Ich hoffe, dass Dich diese wunderschönen Gebäude überzeugen können!


    Beste Grüsse, Hans

    Sorry, das wurde etwas allzu schnell publiziert... Hier folgt nun der Gleisplan in der richtigen Ausrichtung.



    Wie für mich wichtig, ergaben sich auch hier gute Rangiermöglichkeiten. Es folgen nun einige Fotos, welche bereits 30 Jahre zurückliegen.






    Sägeliweid war in einer Raumecke platziert, weshalb ausser der Station kaum Platz für ein Dorf vorhanden war. Den verwendeten Hintergrund hatte einst mein Vater noch einmal 30 Jahre früher gemalt.


    Im Jahr 1993 kam die Übersiedlung nach Kanada, weshalb der Bahnhof von allen Zutaten einschliesslich Fahrleitung "befreit" und geschützt in einem Holzverschlag an den neuen Wohnort gezügelt wurde. Beim Neuaufbau waren die Verhältnisse sehr verschieden und es bestand nun genügend Platz für ein Dorf, weitere Landschaft und sogar ein Fussballstadion. Die hinter dem Dorf durchführende Bahnlinie war nicht mit Sägeliweid verbunden. Die Einfahrt in den Bahnhof musste der neuen Situation angepasst werden.







    Das letzte Bild zeigt einen Teil meiner aus räumlichen Gründen recht verwinkelten ersten Anlage in Kanada. Weitgehend fertig gestaltet sind Bahnhof und Dorf Sägelweid auf der rechten Seite.


    Auch diese Anlage wurde nie fertiggestellt, sondern musste aus familiären Gründen abgebrochen werden. Doch einmal mehr überlebte der Bahnhof Sägeliweid, wie wir in der Fortsetzung sehen werden.


    Bis dann, Hansruedi

    Die lange Geschichte des Kopfbahnhofs Sägeliweid


    Abgesehen von verschiedenen Gebäudemodellen und eines wirklich uralten Rebbergs, welcher immer irgendwie wieder Platz auf meinen Anlagen gefunden hat, handelt es sich beim Kopfbahnhof Sägeliweid um das einzige Segment, welches in zwar immer wieder abgeänderter Form mehr als drei Jahrzehnte und vier Anlagen auf zwei Kontinenten überdauert hat.


    Entworfen und gebaut wurde der Bahnhof erstmals im Jahr 1990 als Endstation einer Nebenbahnlinie meiner damaligen Anlage in der Schweiz. Der rudimentäre Gleisplan ist im folgenden Bild ersichtlich.



    Nach einer längeren Pause melde ich mich nun wieder zurück und zeige den weiteren Bau meiner Anlage. Wir befinden uns dabei immer noch im Jahr 2015. Die erste Foto zeigt nochmals den bereits beschriebenen Abstellbahnhof "Grosshansen" mit der Ein- und Ausfahrseite links von und nach der Station "Bäretshausen".



    Auf der gleichen Höhe 0 entstand auf der linken Raumseite der Unterbau für den zukünftigen Bahnhof Bäretshausen. Die beiden Stützen der Dachkonstruktion mussten dabei integriert werden. Erstaunlicherweise fallen sie bei der fertigen Anlage kaum auf.



    Als Grundplatte wurde wiederum 10mm starkes Novopan verwendet und die geplante Gleisführung provisorisch ausgelegt.



    In der nächsten Aufnahme sind bereits die H0 Gleise des Bahnhofs verlegt. Die H0m Gleise ür die MOB-Strecke auf dem zukünftigen Bahnhofplatz sind erst probehalber ausgelegt.



    Auf den nächsten Bildern sind nun auch die Schmalspurgleise inklusive Bahnhofzufahrt verlegt. Die MOB Strecke führt hinter dem Dachpfosten durch und beginnt dann gleich zu steigen, was eine gute räumliche Abtrennung ergibt. Güterschuppen und Bahnhofgebäude bestimmen den Gleisabstand zwischen beiden Spurweiten. Der Güterschuppen ist für mich ein sehr nostalgisches Stück, da er vor vielen Jahrzehnten von meinem Vater nach dem längst verschwundenen Vorbild im Bahnhof Zürich-Tiefenbrunnen erbaut worden ist. Auch dort gab es ja auf der Strassenseite ein Meterspurgleis, welches für die täglichen Güterzüge der Forchbahn benutzt wurde.






    Nach Verlassen des Bahnhofs Bäretshausen verschwindet die Strecke im Tunnel und beginnt in einer langgezogenen Linkskurve zu steigen. Da dieser Teil der Strecke unter den Bahnhof Sägeliweid zu liegen kam, wurde aus Profilgründen eine Tunnelfahrleitung montiert. Diese ist betrieblich nicht notwendig, stellt aber sicher, dass die gehobenen Pantographen nirgend anhängen.



    Anschliessend kommt die nun eine Gegenkurve beschreibende Strecke nochmals für ein kurzes Stück ans Tageslicht.



    In der folgenden Aufnahme ist die gesamte Streckenführung sichtbar. Dieser Bereich wurde anschliessend grossenteils durch den Kopfbahnhof Sägeliweid verdeckt, weshalb am Gerüst bereits die entsprechenden Abstützungen montiert sind. Der im Hintergrund auf den Einbau wartende Bahnhof hat eine sehr bewegte und langjährige Geschichte, welche ich in meinem nächsten Bericht vorstellen werde.



    Bis dahin beste Grüsse, Hansruedi

    Lieber Patrick


    Das ist für mich etwas eine neue Welt, da ich mich selbst in den siebziger Jahren in der Schweiz bewege. Deine Bilder und Modellarbeit beeindrucken mich aber sehr und ich möchte Dir dafür ein grosses Kompliment aussprechen! Ich freue mich darauf, weitere Bilder von Deiner Modellbautätigkeit zu sehen!


    Beste Grüsse


    Hansruedi

    Guten Tag Helmut


    Soeben von einer Reise zurückgekehrt, habe ich Deinen Beitrag entdeckt und die Fotos Deiner Anlage bewundert. Herzliche Gratulation zum sehr gut gelungenen Werk! Landschaftsbau ist für mich wichtig und Deine Anlage kann durchaus auch als Inspiration dienen. Ich freue mich auf Deine weiteren Berichte!


    Hans

    Ich bewundere Deine offensichtlich ruhige Hand und Geduld im Z-Masstab! Ich bin in meinem Alter froh, wenn ich das alles noch in H0 machen kann :):)

    Schattenbahnhof: Funktion und Verdrahtung


    Der Abstellbahnhof “Grosshansen” umfasst total 7 Gleise, welche mit Ausnahme der Wendezuggleise 5 und 6 immer in der gleichen Richtung befahren werden. Die Steuerung erfolgt konventionell mit Reed-Kontakten, Relais und handbedienten Schaltern und Tastern. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich um eine Wendeschleife handelt, weshalb eine Umpolung notwendig ist.


    Vorausschicken muss ich, dass alle meine Triebfahrzeuge und Steuerwagen mit Magneten zur Betätigung von Reed-Kontakten ausgerüstet sind. Hier eine kurze Erklärung zu den Reed-Kontakten für Leute, die diese möglicherweise nicht kennen. Ein Reed-Kontakt funktioniert grundsätzlich gleich wie ein von Hand betätigter Druckknopf-Taster, welcher kurzzeitig Strom fliessen lässt. Beim Reed-Kontakt sind in einem kleinen, zur Verhinderung von Abbrand mit Gas gefüllten Glasrohr zwei Metallstreifen leicht überlappend angeordnet, die sich im Normalfall aber nicht berühren. Dies ändert sich, wenn eine Lokomotive mit einem Magneten darüber fährt und dadurch einen kurzzeitigen Kontakt der beiden Pole herstellt. Mit diesem Strom können dann zum Beispiel Relais geschaltet werden. Diese Reed-Kontakte funktionieren auch nach vielen Jahren äusserst zuverlässig.


    Geplant habe ich die Verdrahtung für analogen Betrieb, doch funktioniert das System mittlerweile praktisch unverändert auch bei digitalem Fahren.


    Der nachfolgende Gleisplan sollte helfen, den Betrieb des Schattenbahnhofs problemlos zu verstehen. Bei den grünen Kreisen handelt es sich um Reed-Kontakte und bei den roten Doppelstrichen um elektrische Gleistrennungen.




    Mit Ausnahme von Wendezügen fahren alle von “Bäretshausen” kommenden Züge grundsätzlich nach rechts auf Gleis 7. Die Weichen müssen auf dem Gleisbildstellpult von Hand geschaltet werden, haben jedoch eine LED-Rückmeldung, so dass die Fahrstrasse immer klar sichtbar ist. Die Einfahrt auf ein falsches Gleis würde allerdings zu Problemen führen. Bei der Einfahrt in die Wendeschleife befindet sich bei der zwischen zwei Tunnels kurz sichtbaren Strecke ein Signal. Steht dieses auf rot, ist der Reed-Kontakt aktiviert und ein Zweispulen-Relais wird umgeschaltet. Dadurch wird einerseits der Fahrstrom unterbrochen and andererseits Gleis 7 auf dem Stellpult mittels LED als besetzt gemeldet. Das versehentliche Auffahren eines weiteren Zuges ist nicht möglich, da dadurch das ganze Gleis 7 von der Einfahrweiche bis zum Signal stromlos ist.


    Vor der Weiterfahrt sind die Weichen auf dem Stellwerk auf ein unbesetztes Gleis 1, 2, 3 oder 4 zu stellen. Eine weisse Leuchtdiode zeigt das angewählte Gleis. Auch hier fährt der Zug bis zum Reed-Kontakt am Ende des Geleises, worauf der Fahrstrom ausgeschaltet und das Gleis auf dem Stellwerk als Besetzt angegeben wird. Im Gegensatz zum Signalhalt auf Gleis 7 ist hier eine Durchfahrt nicht möglich.


    Für die Ausfahrt aus dem Schattenbahnhof müssen zuerst alle Weichen in die richtige Stellung gebracht werden, da durch das Aufschneiden einer Weiche unweigerlich ein Kurzschluss entstehen würde. Als nächstes wird das imaginäre Signal auf Grün gestellt. Als zusätzliche Absicherung gegen eine Fehlbedienung muss jedoch für das entsprechende Gleis auch noch ein Drucktaster betätigt werden um das Besetzt-Relais unzuschalten und die Fahrstromspeisung freizugeben. Solange das Signal auf Grün steht, ist das entsprechende Gleis umgepolt, was grundsätzlich einer “manuellen Kehrschleifenautomatik” entspricht. Sobald der Zug den Schattenbahnhof verlassen hat, muss das entsprechende Signal wieder auf Rot gestellt werden.


    Im analogen Betrieb wird der Regler des Fahrtrafos einfach in die andere Richtung gedreht. Im Digitalbetrieb sollte der Zug automatisch in die richtige Richtung fahren, was allerdings gelegentlich aus unerfindlichen Gründen nicht funktioniert. Um das Rückwärtsfahren mit entsprechendem Kurzschluss bei der Einfahrweiche zu verhindern, ist eine optische Überwachung (z.B. mit einer kleinen Kamera) empfehlenswert.


    Bei der Einfahrt eines Wendezuges auf Gleis 5 oder 6 muss die Ausfahrrichtung manuell geändert werden. Im hinteren Teil dieser beiden Geleise gibt es zudem noch ein kurzes stromloses Stück, welches nur mit Knopfdruck gespiesen wird und zum Abstellen von Lokomotiven oder dem Reinigungszug dient.


    Dies alles tönt relativ kompliziert, ist im Betrieb aber recht einfach und zuverlässig, sofern mit der nötigen Aufmerksamkeit gearbeitet wird.


    Hier sehen wir nun einen Ausschnitt aus dem Gleisbildstellwerk. Die roten LEDs zeigen besetzte Gleise an, während aufgrund der weissen LEDs die Stellung der Weichen ersichtlich ist. Damit ich weiss, was für Züge wo abgestellt sind, benütze ich Magnete. Im früheren analogen Betrieb zeigten diese die Zuggattung; im digitalen Betrieb ist es jedoch wichtig zu wissen, um was für ein Triebfahrzeug es sich handelt. Der Zug würde zwar auch sonst abfahren, nur hätte ich dann keine Kontrolle darüber.




    Zur Erklärung der elektrischen Schaltung habe ich auch hier eine Fotografie aus dem Inneren des Stellwerks.


    Auf der rechten Seite sind zwei Reihen mit Relais ersichtlich. Bei der oberen Reihe handelt es sich um sieben Zweispulen-Relais (bistabil), welche je einem Gleis (1 - 7) zugeordnet sind. Dadurch wird Fahrstrom und Besetztanzeige ein- und ausgeschaltet. Die Umschaltung dieser Relais erfolgt bei der Einfahrt über den entsprechenden Reed-Kontakt und bei der Ausfahrt über den schwarzen Drucktaster (funktioniert nur bei grünem Signal).


    In der unteren Reihe sind vier Einspulen-Relais für die Geleise 1 - 4 montiert. Diese Relais ziehen an, sobald und nur solange das Ausfahrsignal des entsprechenden Gleises auf grün steht. Dadurch wird die Fahrstromspeisung des entsprechenden Gleises umgepolt, was wegen der Kehrschleife notwendig ist.




    Im nächsten Beitrag geht es dann wieder mit dem Anlagenbau weiter.


    Beste Grüsse, Hansruedi

    Salü Hansruedi

    Mit Interesse verfolge ich den Bau deiner Anlage. Vor allem die Angaben über die Zugänglichkeit waren spannend. Selber bin ich Jahrgang 1948, habe aber in jungen Jahren, also 1992, mit dem Bau meiner Anlage begonnen. Heute bin ich deutlich weiter, aber erste Probleme zeigen sich. Die Anlage ist zwar stabil gebaut, man kann überall hin klettern, sofern man noch klettern könnte! Die Idee mit dem Mechaniker Rollbrett muss ich mal abklären. Das würde mir auch helfen. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg!

    Herzliche Grüsse

    Oski

    Lieber Oski

    Hier ist noch ein Bild meines Rollbettes, welches sehr gute Dienste leistet. Früher besass ich eines aus dem Autozubehör - dieses ist jedoch wegen der Kopfstütze wesentlich bequemer. Für höher gelegene Abschnitte lässt sich das Bett auch in einen fahrbaren Stuhl umbauen, doch ist das für meine Anlage dann meistens zu hoch.

    Bau Schattenbahnhof


    Als erstes wurde der auf Niveau 0 liegende Schattenbahnhof “Grosshansen” geplant. Bei diesem handelt es sich gleichzeitig um eine Wendeschleife, welche von der Station “Bäretshausen” angefahren wird und auch wieder dahin zurückkehrt. In der Wendeschleife wurde der Minimalradius von 55 cm angewandt, ein Mass welches selbstverständlich auch auf den übrigen Geleisen nirgends unterschritten wurde. Unter bestmöglicher Ausnützung des vorhandenen Platzes konnten vier Durchfahrtsgleise, zwei Abstellgleise für Wendezüge und das Anfahrtsgleis zur Wendeschleife untergebracht werden.


    Der Gleisplan ist aus dem folgenden Schema ersichtlich.





    Die Gleise sind (auf dem Plan nicht ersichtlich) von hinten nach vorne von 1 bis 7 nummeriert. Mit Ausnahme von Pendelzügen und einzeln fahrenden Triebwagen, welche direkt auf die Gleise 5 und 6 einfahren, erfolgt die Zufahrt zum Schattenbahnhof ausschliesslich über das vorderste Gleis 7. Auf der kurzen offenen Strecke zwischen den beiden Tunnelportalen befindet sich ein Signal, so dass ein Zug vorübergehend bereits dort abgestellt werden kann. Von hier aus fahren die Züge dann um die verdeckte Wendeschleife auf ein manuell vorgewähltes Gleis 1, 2, 3 oder 4 ein und kommt am Ende des jeweiligen Gleises zum Stehen. Von hier aus erfolgt wiederum der Abruf der Züge, wobei alle befahrenen Weichen manuell auf dem Stellpult in die richtige Stellung gebracht werden müssen.


    Maximal können also sieben Züge den Schattenbahnhof benutzen. Die Gleisanlage ist so geplant, dass alle Gleise mehr oder weniger die gleiche Länge aufweisen, welche für Züge mit bis fünf Schnellzugswagen ausreichen. Für eine Nebenbahn sind solch lange Züge aber eher die Ausnahme.


    Auf den folgenden zwei Bildern sehen wir nun den effektiven Gleisverlauf im Schattenbahnhof “Grosshansen”. Für die Basis wurde 10 mm Novopan verwendet, welches, wie bereits früher erwähnt, nur mit Stahlstiften fixiert und nicht geschraubt ist. Das Innere der Wendeschlaufe ist offen und bleibt damit für den Fall eines Problems zugänglich. Zur Kosteneinsparung wurde lediglich auf dem kurzen offenen Stück eine Korkbettung verlegt, während der Rest aus Kunststoffplatten aus dem Baumarkt ausgeschnitten wurde. Alle Weichen stammen von Peco, was auch für die meisten Flexgleise zutrifft, obwohl ich noch verschiedenes Gleismaterial von früheren Anlagen besass.




    Obwohl zu diesem Zeitpunkt natürlich noch kein Zugbetrieb möglich war, werde ich als nächstes die elektrische Verdrahtung und den Betrieb des Schattenbahnhofs beschreiben.


    Bis dann, Hansruedi