Die Pause in diesem Fred erklärt sich durch die jährlichen Familienferien. Diesmal war die Örtlichkeit der organisierten Erholung am Fusse des heiligen Berges Olymp in der griechischen Provinz Makedonien. Die Familie war zufrieden und hat entschieden (bzw. die Regierung), die Gegend wieder einmal aufzusuchen.
Meine Wenigkeit konnte die Zeit für eigene Ausflüge zur Recherche am zahlreich herumstehenden alten Rollmaterial nutzen. Zudem wurde ein Tag in ein Monsterausflug nach Athen investiert. Der letzte Besuch ist genau 20 Jahre her, die 800 Kilometer Autofahrt haben sich aber in jedem Fall gelohnt. Nebst dem Kennenlernen von zwei Internetbekanntschaften konnte Dank deren Nachhilfe in verschärftem Einsatz der Landessprache auch das grösste Lokdepot der Stadt besucht werden. Als 15-Jähriger wurde ich beim letzten Mal trotz gültiger Photogenehmigung noch hochkant hinausgeworfen.
Einer dieser Kollegen ist ein talentierter Modulbauer. Mit Einwilligung kann ich hier ein paar Bilder zeigen. In einem relativ kleinen Zimmer befinden sich mehrere Module in H0/H0e, platzsparend an der Wand montiert. Ein Lift, angetrieben von einem Satellitenschüssel-Stellmotor, verbindet die Vitrine mit dem Modul. Diese Lösung ermöglicht die exakte Positionierung des mehrstöckigen Liftes. Sämtliche Gebäude sind selbstgebaut. Die Signalmasten sind in 3-D-Druck hergestellt. Der Erbauer hat zudem die "Schwester" meiner A 223 hergestellt, dies mit dem gleichen, vom mir gezeichneten Anreibersatz. Anstelle der Anreiber wurden die weissen Linien allerdings lackiert. Auch bei den Formänderungen gibt es ein paar Differenzen. So habe ich mir die Umgestaltung des Kühlergrills erspart. Nun sollten die Bilder sprechen:
Am Freitag vor einer Woche, während dem Generalstreik, als ich nach 16 Jahren wieder den Bahnhof von Lianokladi besuchte, wo die Lok damals fotografiert werden konnte, befand sich diese immer noch (wieder) dort. Nun in der grünen Lackierung. Leider hatten zwei dubiose Securitys etwas gegen das Fotografieren einzuwenden. Nun aber weiter im Text mit dem Modell:
Auf dem letzten Bild erkennt man hinter dem Baudienstwagen (Basis Roco DB-Umbaudreiachser, im Einsatz bei SEK/OSE) den Lift, welcher die Verbindung zur darüber gelegenen Vitrine herstellt.
Als Epilog das Vorbild des hier bereits bekannten Ganz-Mavag-Triebzuges, beispielhaft für den überall herumstehenden Schrott:
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es mir den Ärmel definitiv in dieses vielfältige Nischenthema hineingezogen hat. Diese Mischung aus dem (sehr simplen, aber vielfältigen) Bahnbetrieb eines Schwellenlandes, einer liebenswürdigen Bevölkerung und der m.M nach melancholischen Grundstimmumg muss man einfach gerne haben.