Zurück zu Wikipedia und Erwin, Alias Cebu Pacific: In der Tat, wen interessiert das schon, wenn in China ein Sack Reis umfällt.
Es frag sich schon wie glaubwürdig Wikipedia ist und wer da mitwirkt, wenn im Artikel über den SBB RBe 4/4 seit dem Datum der ersten Erstellung am 21. Juni 2005 bis am 31. Januar 2018 suggeriert wurde dieser Personentriebwagen besitze eine Thyristorsteuerung. Der Artikel wurde damals vom Benutzer Kabelleger ohne(!) Quellenangabe erstellt. Volle 12 Jahre hat niemand diesen Fehler korrigiert. Bis zu dem Tag als der Benutzer Elettrificazione den Begriff Thyristorsteuerung gegen Thyristorlastschalter unter(!) Quellenangabe geändert hat.
Um diesen Sachverhalt richtigzustellen braucht es keine wissenschaftliche Studie. Ich denke für die einfacher gestrickten Eisenbahn- und Modelleisenbahner ist dieser Punkt auch nicht unbedingt relevant. Für einen Fachmann besteht hier aber schon ein entscheidender Unterschied. Zudem ist meine Erachtens der SBB RBe 4/4 mit den Pendant der Privatbahnen sicherlich ein epochales Fahrzeug der Schweizerischen Bundesbahnen und der Privatbahnen. Da stellt sich bezüglich Wikipedia schon die Frage, was ist in diesem Artikel sonst noch falsch, im Kontext allenfalls irreführend dargestellt wird. Welche Angaben sind mit Quellen belegt? Welche Angaben sind möglicherweise gar frei erfunden?
Ich lebe auf die Schnelle ganz gut mit Wikipedia, aber wenn ich wirklich etwas wissen will kommt beim Suchen im Internet der Begriff Wikipedia mit einem Minuszeichen davor dazu, oder ich suche in einem anderen als dem deutschsprachigen Wikipedia. Die Unterschiede zwischen den verschiedensprachigen Wikipedias sind zum Teil erheblich.
Zurück zum Thema Personentriebwagen RBe 4/4 der Schweizerischen Bundesbahnen und dem Einsatz in Schnellzügen:
Zwischenzeitlich habe ich auch Bilder und damit die Zugszusammenstellung des SBB Personen- Gepäcktriebwagen BDe 4/4 und des SBB Personentriebwagens RBe 4/4 im direkten Verkehr von Luzern nach St. Gallen gefunden. Einerseits im Netz hier http://www.seak.ch/Die-Eisenba…von-Urs-Noetzli-bis-2016/ (Ziemlich weit unten Streiflichter durch das Jahr 1976, Teil 2, Den 2. Teil beginnen wir auf der alten Südostbahn. Hier möchte ich einen Beweis antreten: In verschiedenen Bahn-Diskussionsforen wurde die Behauptung aufgestellt, dass die SBB-BDe 4/4 nie planmässig über die 50 ‰ – Rampen der SOB gefahren seien. Scheinbar haben diese Leute diese Triebwagen – selbst als Schnellzüge - nie dort selber erlebt! Bild von Urs Nötzli bei der Wettertanne 17. April 1976) und hier https://speer-sued.jimdo.com/ (Foto mittlere Spalte von Peter Suter Vierteiliger RBe 4/4 Pendel, wie er im Glarnerland verkehrte, hier im Umlauf auf der SOB), anderseits im Buch "Die Südostbahn, Geschichte einer Privatbahn" von Gerhard Oswald und Kaspar Micher (Orell Füssli Verlag. Zürich 1991. ISBN 3-280-02048-4).
Bezüglich dem Pendelzug mit dem SBB RBe 4/4 erstaunt, dass beim Bild im erwähnten Südostbahn Buch die Zwischenwagen Einheitswagen II (EW II) waren. Meines Wissens gab es ursprünglich nur AB Wagen bei den Einheitswagen II, somit war dieser Typ gegeben, aber es gab wesentlich mehr B bei den Einheitswagen I als bei den Einheitswagen II. Da die Einheitswagen II einen etwas grösseren Sitzplatzabstand haben, werden die Mitarbeiter der Schweizerischen Bundesbahnen wohl gedacht haben, es mache sich besser in diesem Schnellzug sich von der besten Seite zu zeigen und die für das Publikum etwas besseren Einheitswagen II einzureihen.
Für die, die sich bei den Einheitswagen I und II (noch) nicht so auskennen. Die Reisezugwagen unterscheiden sich auf den ersten Blick an den Fenstern am Wagenende wo sich auch das WC befindet. Die Einheitswagen I haben rechteckige Fenster die deutlich höher als breit. Die Einheitswagen II haben quadratische Fenster.
Wie der Schnellzug auf der Internationalen Verbindung von Pontarlier nach Neuchâtel sind die beide Züge in der Nenngrösse H0 gerade etwas einen Meter lang beziehungsweise sogar etwas kürzer und liessen sich im Modell nachbilden, wenn auch mit etwas Schwierigkeiten.
Hier die Zusammenstellung:
Schnellzug mit dem Personen- Gepäcktriebwagen BDe 4/4 Luzern-St. Gallen am 12. Mai 1962, gemäss dem Bild 96 auf Seite 120 im erwähnten Südostbahn Buch:
BDe 4/4 (Gepäckabteil an der Zugsspitze beziehungsweise am Zugsschluss), Leichtstahlwagen mit zwei Einstiegen an den Drittelspunkten mit Doppeltüren, Leichtstahl Steuerwagen Typ ABt mit der visuell gleichen Stirnfront wie die BDe 4/4 Personen- Gepäcktriebwagen.
Schnellzug mit dem Personentriebwagen RBe 4/4 Luzern-St. Gallen an Ostern 1983, gemäss dem Bild 129 auf Seite 145 im erwähnten Südostbahn Buch:
RBe 4/4, Einheitswagen II Typ B, Einheitswagen II Typ AB (Erstklasse in der Zugsmitte gegenüber dem B Wagen), Steuerwagen Einheitswagen II Typ BDt mit der visuell gleichen Stirnfront wie die RBe 4/4 Personentriebwagen. Alle mit Anschrift SBB + CFF beziehungsweise SBB + FFS in der für die SBB typischen grünen Farbgebung.
Wohl wird mit den künftigen Fahrzeugneuheiten von Piko die Nachbildung des RBe 4/4 Pendelzuges zusammen mit Roco Wagen vom Typ Einheitswagen II möglich sein, wenn die Farbabweichung einigermassen zusammenpasse. Aber heute? Der RBe 4/4 Triebwagen mit Kardanantrieb von Lima und der BDt Steuerwagen aus der alten Generation passen nicht wirklich so zusammen. Auch die dazugehörenden Einheitswagen II, von Roco passen nicht wirklich zu den alten Lima Fahrzeugen. Aber es muss ja nicht alles perfekt sein.
Die Nachbildung des BDe 4/4 Pendelzuges wird ohne zumindest ein Augen zudrücken echt schwierig. Ein HAG BDe 4/4 liesse sich auftreiben. Ein einwandfreier Kleinbahn ABt Steuerwagen wohl auch. Dieser passt aber wie eine Faust aufs Auge zum HAG BDe 4/4. Ein Kleinserien ABt Steuerwagen aufzutreiben ist nicht nur schwierig sondern wohl auch teuer. Es bleibt die Frage offen ob die in grösseren Mengen produzierten Leichtstahlwagen von Liliput und Märklin sowie Trix wirklich dazwischen passen. Ich denke aber, dass damals als der HAG BDe 4/4 Triebwagen konstruiert wurde zumindest auf die Liliputwagen Rücksicht genommen wurde.
Matthias