Danke für die interessanten Nachträge
Hermann, Man(n) kann nicht alles wissen. Muss auch nicht alles Wissen.
Wenn wir schon dran sind:
Aus meiner Sicht war Trix (Trix Express) nichts anderes als die Bing Tischbahn in der Version 2.0 . Viel älter als die Spur 00 Modelleisenbahn von Märklin. Zu sagen oder zu schreiben Trix sei 1935 kurz vor Märklin schön richtig innovativ gewesen und der Erfinder der Spur 00 ist schlicht falsch. Trix musste nicht bei 0 beginnen wie Märklin, die auch nicht wirklich bei 0 begannen. Dazu genügt ein Blick in die Geschichte der Jüdischen Besitzer Deutscher Spielzeughersteller.
Die Ähnlichkeiten der noch 1922 auf den Markt geworfenen Bing Tischbahn mit der Trix Express Modelleisenbahn war doch auffällig. Ich weis nicht warum man das immer wieder unterschlägt. Beide, die Bing Tischbahn und die Trix Express Modelleisenbahn hatten eine Modellspurweite von 16,0 mm . Trix Twin Railway, der Ableger von Trix Express in Grossbritannien übrigens auch und dies bis zum Schluss seiner Geschichte.
16,0 mm ist nämlich die Hälfte der Spur 0 die ja 32,0 mm hat. Spinnt man das weiter stammt der Massstab von 1:87 auch vom 7 mm Scala ab, der nichts anderes ist als 1:43,5 . Jetzt wird es kompliziert aber interessant:
Meines Erachtens ist der Ursprung der heutigen Spur H0, damals Spur 00, in der Firma Bassett-Lowke und einem gewissen Herr Henry Greenly zu suchen, die die Grundzüge der heutigen Modelleisenbahn und Gartenbahnen noch vor dem Ersten Weltkrieg festlegten. Schon vor dem Ersten Weltkrieg zirkulierte die Idee, wie bei der Spur 1 eine Modelleisenbahn zu kreieren, die halb so gross ist wie die Spur 0. Ergo auf H1, Heute als Spur S bezeichnet, folgte H0. Eigentlich. War aber nicht so. Denn der Herr Henry Greenly war der Allmächtige der Modelleisenbahn in Grossbritannien und sich mit Ihm anzulegen führte garantiert zu einer Benutzersperre durch den Hüter des roten Knopfes.
Kurz: Bassett-Lowke und Herr Henry Greenly tragen die Verantwortung dafür, dass Bing eine Tischeisenbahn konstruierte und herstellte, dies in der halben Grösse der Spur 0. Halb so gross wie die Spur 0 war aber nur die Modellspurweite. Henry Greenly setzte ein Massstab von 1:76 durch (4 mm Scale) und nicht wie es eigentlich hätte sein müssen 1:87 (3,5 mm Scale). Ironisch ausgedrückt, schon damals stritten sich die Modelleisenbahner und was daraus folgte war jetzt nicht unbedingt das, was die Modelleisenbahner sich rückblickend wünschten.
Kleiner Einschub: Ja, die Spur 0 hat korrekterweise den Massstab von 1:43,5. Wo wären wir wohl heute, wenn die gnädigen Herren in den NEM-Normen den Massstab von 1:43,5 festgelegt hätten und nicht aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen durch unbekannten Herren 1:45. Wer hat da wen geschmiert um den Franzosen und Briten einen auszuwischen.
Einzelne britische Modelleisenbahner widersetzten sich nämlich dem Guru Henry Greenly und: Man glaubt es kaum, setzten auf eine Spurweite von 16,5 mm und einen Massstab von 1:87 (3,5 mm Scale). So ging es dann auch über den grossen Teich die dort noch vor uns so quasi die Spur H0 erfanden.
Details dazu lassen wir einmal weg. Aber das Zweischienen-Gleissystem gab es schon 1926:

Sicht auf die Spur 00 Anlage von A. R. Walkley aus dem Jahre 1926. Quelle: https://www.rmweb.co.uk/forums…le-00-goods-yard-1926-sr/
Geleise nach dem Zweischienen-System mit einer Modellspurweite von 16,5 mm, Massstab 1:87 (3,5 mm Scale), Federzungenweichen, Gleichstrom-Permanentmagnet Motor usw. Wie wir es Heute kennen. 1926(!). 
Die wirklichen Modelleisenbahner bauten damals alles selber und konnten und wollten nicht alles im Fachgeschäft fertig um die Ecke kaufen.
Noch was zu Wechselstrom und Gleichstrom: Fragen Sie doch bitte Ihre Grosseltern oder Urgrosseltern wie und wann denn der Strom bei Ihnen in die Haushaltung kam. Frühe Modelleisenbahnen fuhren nämlich mit Gleich- und Wechselstrom, Sorry Gleich- und Wechselspannung. Darum auch der Begriff Allstrom-Motor. Noch in den 1950er Jahren gab es in Deutschland Gleichstromnetze. Sorry noch einmal, Gleichspannungsnetze. Weitere Details dazu lasse ich hier mal besser weg.
Auch der Permanent-Magnet Motor war schon vor dem Ersten Weltkrieg bei den Modelleisenbahner bekannt. 1935 kam dann Pittman mit einem wirklich brauchbaren Motor für die Modelleisenbahner in der Spur H0 und 00. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg. Er fand sich in ähnlicher Form später auch in den Trix Express Lokomotiven. 
Das Permanent-Magnet war nämlich schon lange bekannt. Sehr lange. Fragen Sie einmal die Chinesen wie das war mit dem Kompass und warum sie diese physikalischen Grundlagen nicht schon damals in kleine elektrische Motoren einbrachten.
So geht das
Jakob