SBB - Division Infrastruktur zieht Personalbremse

  • Ein Beitrag der in der BZ von diesem Wochenende erschienen ist. Hier der Link dazu.


    Bei Abgängen sollen nur noch diejenigen Stellen wieder besetzt deren Tätigkeit für den Bahnkunden, die Sicherheit und die Pünktlichkeit wichtig ist. Hoffe ich doch!!!
    Möglicherweise wird nun bei den Schreibtischtätern der Hebel angesetzt. Von oben nach unter wäre eine der Möglichkeiten. Und vor allem effizienter um dem Sparziel schnell näher zu kommen.

    Beste Grüsse - Bruno der Bahnnutzer
    Der MUTZ (Moderner, Universeller TriebZug). Ausserhalb des Bärenparks als SCB-Bär unterwegs

  • Möglicherweise wird nun bei den Schreibtischtätern der Hebel angesetzt.

    Du bist scheinbar ein unverbesserlicher Optimist. Ich gehe vom Gegenteil aus. Die Schreibtischtäter werden die Leute an der Front noch härter an die Kandarre nehmen und ihnen noch mehr Aufgaben aufhalsen. Dafür braucht es logischerweise noch mehr Schreibtischtäter die das erarbeiten und die Vorgaben überwachen und diejenigen welche die Leistungen nicht erbringen mit entsprechenden Massnahmen auf den Weg bringen.


    Verwaltungen werden ganz selten von sich aus kleiner und schon gar nicht in produzierenden Betrieben. Den Mitarbeitern an der Front bleibt bei Unzufriedenheit abstimmen mit den Füssen oder Dienst nach Vorschrift.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Auch bei der SBB dauert ein Tag insgesamt 24 Stunden. Bei einer stetigen Zunahme der Netzauslastung verbleiben den Menschen, die am Gleis und der damit zusammenhängenden Infrastruktur für einen sicheren Betrieb besorgt sind, immer kürzere Zeitscheiben. Ach ja, die nehmen ja die Nacht mit dazu ;)
    Ist die Strecke mehrspurig kann auf ein anderes Gleis gewechselt werden. So ist im Moment auf der Strecke zwischen Burgdorf und Wynigen Einspurbetreib. Zwischen diesen beiden Stationen ist keine Wechselmöglichkeit vorhanden. Ob da nun der Planbetrieb nicht wirklich unter Verspätungen leidet? Möglicherweise wird nun während der laufenden Sanierung eine eingebaut. Immerhin hat ein RE sechs (6) Minuten um diese Strecke abzufahren. Andernfalls rechtfertigt Spardruck den Nichteinbau.

    Beste Grüsse - Bruno der Bahnnutzer
    Der MUTZ (Moderner, Universeller TriebZug). Ausserhalb des Bärenparks als SCB-Bär unterwegs

  • Da ich immer wieder mit Mitarbeitern der SBB an der Front zu tun habe, konnte ich bis jetzt durchgängig meistens folgende Aussage immer wieder hören: Die Arbeit ist interessant und macht Spass. Hingegen wird extrem viel und unverrückbar von Oben angeordnet, ohne dass diese Leute je den Kontakt mit den Ausführenden suchen und sich an den täglichen Realitäten orientieren. Die meisten Mitarbeiter habe ich als sehr engagiert wahrgenommen, aber viele tragen einen grösseren Frust in sich und sind wahrscheinlich nicht mehr bereit, irgendwelche Efforts für die Vorgesetzten und Schreibtischtäter zu erbringen. Sie machen es für den Betrieb.


    Wie schlecht auch andere Dinge funktionieren, hat mir die letzte Woche gezeigt. Die Störungsmeldungen werden in einer Art angegeben, die mir sehr oft nichts nützen, viel zu spät oder gar nicht, weil Verspätungen von 10 Minuten für die SBB scheinbar keine sind. Noch schlechter kann es der ZVV, dort erscheint die längste Zeit gar nichts, auch wenn auf der SBB Seite die Störungen längst erwähnt sind. Vielleicht wäre es gar nicht so verkehrt, wenn die Schreibtischhengste ihre Arbeit einmal genau gleich unter die Lupe nähmen wie die des technischen und fahrenden Personals. Dass der Verkehr rollt, ist primär den Leuten an der Front zu verdanken und nicht den Leuten, die ständig neue Reglemente, Anweisungen und Statistiken erzeugen.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Bruno,


    Die Einspur Burgdorf - Wynigen klappt meiner Meinung nach sehr gut. Klar kann es bei vielen Güterzügen oder Umleitungsverkehr zu minimalen Verspätungen kommen. Doch diese Strecke ist meiner Meinung nach eine der wenigen, wo eine solche Einspur gut machbar ist. Züge fallen keine aus, Verspätungen generiert es praktisch keine, die Bauarbeiter arbeiten wohl auch lieber am Tag und als Hauptvorteil sehe ich die massive Kostenersparnis für die SBB und schlussendlich auch für den Steuerzahler.


    Zuerst haben sie das von Burgdorf aus rechte Gleis gesamterneuert, jetzt ist das linke dran. Ein zusätzlicher Spurwechsel ist ziemlich sicher nicht vorgesehen, ist meiner Meinung nach aber auch nicht unbedingt nötig. Viel lieber hätte ich schnellere Weichen, dort wo es Spurwechsel hat. Aber schlussendlich ist einfach alles eine Kostenfrage und diese Linie ist, seit es die NBS gibt, auch nicht mehr am Limit.


    Gruss Julian

  • Julian,


    In den letzten Zeit war ich mehrmals jeweils einige Stunden am Bahnhof Burgdorf am fotografieren. So kann ich dem zustimmen, was du geschrieben hast. Der Planverkehr funktionierte in der Regel gut, da die RE sich ausserhalb des beschriebenen Bereichs kreuzen (sollten). Allenfalls blieben die Güterzüge am Bahnhof hängen. Ich habe aber auch festgestellt, dass einige Lokführer die Situation kannten. In der Annahme dass in Burgdorf ev. kein Halt nötig wäre haben sie ihren Zug so richtig in die Steigung vor Burgdorf hineinrollen lassen. Manchmal kamen sie banal daher, so musste am östlichen Bahnhofausgang der Gleiswechsel (40er?) nicht befahren werden.


    Für Arbeiten am Gleis hat die Tagesarbeit sicher Vorteile gegenüber der Nachtarbeit (Sichtbarkeit Arbeitsumfeld, Unfallgefahr, Witterung). Der 'Jet-Lag' zur Schichtarbeit des Nachts ist ebenfalls eine Grösse. Auch der Mensch braucht eine gewisse Zeit um seine Tag/Nacht-Uhr umzustellen. Trotzdem sollte nicht beim 'Mann am Gleis' gespart werden.
    Ich weiss, dass diese Leute eine sehr gute Arbeit leisten, da denke ich z.B. auch an Oerlikon. Wenn ich mich umschaue, was im Bereich zwischen Ausfahrt Bahnhof Bern und Bern Wankdorf im Moment alles so im tun ist?! Mehrere Gruppen sind da an unterschiedlichen Stellen an der Arbeit. Ich denke da an Vorbereitungsarbeiten zu der neuen Verkehrsführung im Bereich von Bern-Wylerfeld.

    Beste Grüsse - Bruno der Bahnnutzer
    Der MUTZ (Moderner, Universeller TriebZug). Ausserhalb des Bärenparks als SCB-Bär unterwegs

  • Bruno,


    Die beiden Spurwechsel Nähe Perron in Burgdorf sind effektiv leider nur 40 km/h. Beim Spurwechsel anfangs Bahnhof (Seite Bern) sind 60 km/h möglich und zwischen Lyssach und Hindelbank gibt es den Spurwechsel Sandacher mit 90 km/h. Beim Spurwechsel bei Wynigen sind es glaub 60 km/h, bin mir dort aber nicht sicher. Die längste Banalfahrt, bei der ich mithelfen durfte, war von Löchligut (ist kurz nach Wankdorf), via Grauholz und Burgdorf bis Einfahrt Wynigen - so ist alles schön aufgegangen :) .


    Doch eigentlich sind wir mittlerweile etwas OT, sorry... Deshalb noch etwas zum ursprünglichen Thema: Ich hoffe auch sehr, dass am richtigen Ort eingespart wird und nicht, dass man es später bereuen muss! Die Gleiserneuerung Wynigen - Burgdorf ist meiner Meinung jedoch ein schlechtes Beispiel für das Sparen von Kosten am falschen Ort ;) Da würde ich mir eher ein so rasch als möglich wieder benutzbares Perron für das Gleis 1 in Bowil wünschen...


    Gruss Julian

  • Gemäss dieser Medienmittlung[size=10] werden bei Stellenwechsel in der Verwaltung die Mitarbeiter mit 6 Monaten Verzögerung ersetzt. Ob das die Kosten spürbar reduziert? Immerhin fehlen jährlich 150 Millionen, nicht gerade eine bescheidene Summe.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.