Märklin H0 Kartons aus den 1960 und 1970-er Jahre

  • Märklin H0 Karton der 1960er und 1970-er Jahre:


    Zitat von Roger:

    "Ich hatte mir auch schon überlegt, einen Satz ‚Pop-Kartons‘ zuzulegen. Denn diese haben den Vorteil, dass die Deckelgestaltung nicht mit dem Inhalt zusammenhängt, sondern mit der Grösse der Lok, bzw. der erforderlichen Kartongrösse. Insgesamt glaublich drei verschiedene. Das wäre noch zu meistern, diese zu sammeln.😉"


    Uiii Roger, wir sind glaub total plem plem, ich kann nichts dafür; draussen geht recht ordentlich der Föhn, also ist der Föhn schuld für noch ein neues Sammelgebiet eröffnen.


    Märklin Pop-Kartons:

    Für dass diese Phase nur kurze 3 Jahre vereinzelt 5 Jahre dauerte, gab es viele Varianten, nur schon in diesem Mini-Bereich. Vorher d.h. vor 1976/77 gab es die viel schöneren lithographierten Kartons, nach 1979 die billiger gefertigten Klarsicht-Karton.


    Differenzen innerhalb der Märklin Pop Kartons:

    1.

    Die abgebildeten jeweils 4 Märklin Lokomotiven-Fotos im Seitenbereich sind nicht alle gleich, sie differieren mit dem jeweiligen aktuellen Katalog Angebot!


    2.

    Der Bub oben am Blickfang (Deckel) blickt sehr verschieden drein. Das Gesicht mit offenem Mund, wirkt auf mich nicht nach stolz auf seine Sammlung sein, sondern nach Zwang, so nach dem Motto: stelle dich nicht so dumm an, nach dem Posieren bekommt du ein Cola-Fröschli. Bei einer anderen Version, die wirkt schon viel natürlicher, da scheint es aber, der Bub wird gerade von einer Märklin Lokomotive umgefahren. Die letzte Version, da wirkt der Bub natürlich in seinem Traum-Element Märklin Eisenbahnen, diese Version wirkt stimmig, aber da war womöglich der Aufwand für Märklin zu gross?


    Und bei aller Billigkeit, für den Handel und indirekt für die Kunden hatte der Klarsichtfolien-Karton schon auch seine Vorteile: man hat die Lok nur noch aus der Verpackung genommen, wenn man sie auch wirklich kaufen wollte. Ständiges heraus nehmen und mehr oder weniger geschicktes wieder zurücklegen, hat den lithographierten Kartons gar nicht gut getan. (Weder dem Karton noch der Lok)


    3. Es gibt - wenige - Pop Karton mit gedruckter Märklin Lok Nummer und gedrucktem Modell-Signet. Im weiteren gibt es Pop Kartons mit ganz fein gedrucktem Schiebebild, es sieht aus wie gedruckt, ist aber dennoch ein gestochen scharfes Schiebebild! Aber die aller meisten Märklin Popkartons sind so aufgeführt, dass die jeweilige Grösse eine häufig verkaufte Standard-Lok beinhaltete, bei den längeren Kartons war es die 3021 DB V-200. Für zum Beispiel das 3015 Krokodil, oder sein Nachfolger das 3056 Krokodil, BEIDE das 3015 und das 3056 gab es 1976/1977 im Popkarton, wurde einfach auf einem recht "dicken" Zettel das passende Loksignet mit seiner Nummer auf den Kleber gedruckt und das V-200 Logo überklebt. Bei mittleren Längen war die Standardlok "3096" (Tenderlok BR-86) welche Märklin überklebte, wenn es sich um ein anderes Modell ähnlicher Form und Länge handelte.


    4. Aber interessant wird es eigentlich erst jetzt: vielleicht wisst Ihr das alles schon und ich serviere Euch alter kalter Kaffee, für mich ist es ein Grund zum genieren: da verkauft einer in vergangenen Zeiten zuerst als Angestellter, später als Auktionator von 1985 bis 2008, also 24 Jahre Märklin Loks und hat keine Ahnung, dass die Kartons überwiegend gar nicht von Märklin Göppingen stammen :facepalm: . Einer ABM Verkäuferin welche Primex fertig als Set-Packung verkaufte, kann das auch nicht zugemutet werden. Aber ein auf Märklin spezialisierter damaliger Fachmann hätte dies schon wissen können und wissen sollen. Ich meine nicht die Gaudenzi Replica Kartons, sondern Märklin Kartons aus den 1960-er und 1970-er Jahre stammen zu einem erheblichen Teil nicht von Märklin selber. Ich ging davon aus, die Firma Märklin hatte eine eigene Kartonage und Herrn Gaudenzi für den "Eigengengebrauch" günstig, direkt von der Firma Märklin selber, die notwenigen Druck- und Faltmaschinen verkauft. Worauf Jahre später mal ein Streit entstanden sein soll, was ist Privatgebrauch, was ist kommerziell. Ob das so wahr war, komplett falsch ist, oder halbwahr? Keine Ahnung, ich weiss es nicht.


    5. Jedenfalls gestern habe ich mal eine Märklin Pop Schachtel genauer angeschaut und den Hinweis Nicolaus Kempten gefunden. Man findet dieses Logo bereits in älterer Form zum Ende der lithographierten Kartons. Bei frühen Kartons habe ich es nicht entdeckt.


    Auszug Wikipedia:

    Die VG Nicolaus GmbH ist ein Verpackungsmittelhersteller aus Kempten (Allgäu). Das zur belgischen Van Genechten Packaging Group gehörende Unternehmen stellt Verpackungslösungen wie Schachteln oder Faltschachteln her.


    Die Firma Nicolaus produziert seit 1921 Kartons und Faltkartons.

    - 1936 verkaufte Nicolaus seine Firma an die englische Firma Unilever, einer der ganz grossen internationalen Player.

    - 1991 wurde die Kartonage an die niederländische Firma Van Leer verkauft.

    - 1997 übernahm die belgische Firma Van Genechten die Kartonage, in deren Besitztum sie sich heute noch befindet.


    Umsatz: 2021 erwirtschaftete diese Kartonage Firma immerhin Euro 102.- Mio. jedoch 1973 schon D-Mark 520 Mio (!) Ob generell und ab wann alle Märklin Kartons von der Firma Nicolaus Kempten stammen, oder ob die Firma nur Aufträge bekam, wenn Märklin Göppingen gerade ausgelastet war, auch das weiss ich nicht. Jedenfalls ist für mich noch spannend, dass die englische Unilever eine Zeit lang für Märklin die Kartons produzierten, bez. Unilever eine Kartonage in D-Kempten übernommen und 1991 an die Niederlande weiter verkaufte, diese relativ bald weiter an ein belgisches Unternehmen. Internationalität ist nicht erst eine Angelegenheit aus den 1990-er Jahren, sondern gab es offensichtlich schon früher.

    Analog ist cool:)

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  • alte lithographierte Märklin Kartons, etwa ab 1959, innen mit Karton-Einlage. Farbe türkis mit leichtem blau-Ton. Katalog Nummer nicht schwarz hinterlegt.


        


         

    Anfänglich innen mit einer Karton-Halterung ausgekleidet, später ca ende 1960-er Jahre mit einer Styropor-Einlage.


    Märklin Schieber Karton mit Cellophan-Einlage. Sehr selten und noch viel seltener in gutem Zustand. Cellophan ist meist zerbrochen. Ca 1963?? habe kein Muster davon.


    Märklin Schieber Karton mit noch Kartoneinsatz, aber schon mit 3014 statt wie früher RET 800 beschriftet. Etwa um 1961 herum?


         


    Karton sattes Blau, noch ohne Nummer schwarz hinterlegt. ca 1969. Mit Aufdruck Nicolaus Kempten.


         

    Karton sattes Blau, Nummer schwarz hinterlegt. Ausführung bis zu den Pop-Kartons, etwa 1970 bis 1976. Die lithographierten Kartons waren noch mit der jeweiligen Märklin Katalog-Nummer, für den Kunden beinahe unsichtbar, am Falz versehen. Die Pop Kartons hatten den Falz unbeschriftet.


    Ab etwa 1975/76 folgten die Pop Kartons auch da gab es unterschiedliche Gestaltungen

        


          


       


    Achtung Roger, die Tiefe der Märklin Kartons ist endlos wie der indische Ozean, man wird an die 50 Kartons sammeln "müssen", wenn man alle will, ohne grösseren Sammler-Lücken zu haben.


    Ich habe kaum einen einzige einwandfreien Märklin Karton. Weil man müsste da von Anfang an systematisch vorgehen. Man kommt ja erst hinterher auf die Idee, auch noch zusätzlich bestimmte Karton Epochen sammeln zu wollen. Wenn man einen schönen Karton mal findet, hat man bestimmt schon die Lok dazu. Also eine Lok absichtlich doppelt kaufen, nur wegen dem Karton, soweit geht meine Leidenschaft dann doch nicht. Und meistens sind halt nach 40 - 50 - 70 Jahren die Kartons mehr oder weniger vergammelt. Was soll`s...


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

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  • Erst jetzt wird mir bewusst, dass doch mehr Pop-Kartons existieren als gedacht! Ich habe mir die Sujets nie genau angeschaut und ging von drei verschiedenen Grössen/Bilder aus. 8|

    Im Gegensatz zu Dir habe ich mich beim Kauf einer alten Märklin-Lok immer am ordentlichen Zustand der Verpackung orientiert. Schön erhaltene Loks gibts genug. Schöne Schachteln sind seltener als der Inhalt. ;)

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.