Die Giessbach Standseilbahn ist die älteste noch betriebsfähige Standseilbahn der Schweiz, erbaut 1879 durch die Maschinenfabrik Aarau. Die Weichen der Ursprungsausführung kommen ohne bewegliche Teile aus. Der Wagen Nummer 1 ist mit Spurkränzen aussen ausgestattet, der Wagen Nummer 2 mit Spurkränzen innen. Im Winter 1890/91 wurde die Ausweiche umgebaut. Die Führung der Wagen erfolgte ab dann jeweils über die Aussenschiene. Die äusseren Räder hatten beidseitig Spurkränze die inneren Räder sind nur noch als Walzen ausgeführt.
Über die ganze Zeit änderte sich einiges an der Antriebstechnik der Bahn. Zuerst via Wasserbalast betrieben, später auf einen hydraulischen Antrieb mit einer Peltonturbine umgebaut und danach elektrisch angetrieben und diesen Antrieb 1998 ersetzt durch einen Thyristor geregelten Gleichstrommotor und ein verbessertes Bremssystem. Die Bahn sieht äusserlich immer noch original aus, hat sich aber im Verlauf der Zeit technisch stark verändert und den Zeiten angepasst.
Ein interessantes Stück technischer Geschichte, das sehr schön aufzeigt wie die Ansprüche an Sicherheit, Zuverlässigkeit und Betriebskosten umgesetzt wurden und der Charakter einer alten Bahn erhalten blieb.
Für sehr heisse Tage ist das Hotel Giessbach ein Geheimtipp. Angenehm kühl auf der Hotelterasse und wer die kleine Wanderung von Giessbach nach Iseltwald unter die Füsse nimmt, bewegt sich zum grossen Teil im ebenfalls kühlen Wald. Der Durchgang hinter dem Wasserfall ist ein spezielles Erlebnis.
Anfahrt stilgerecht per Zug und Schiff, via Brienz oder Interlaken Ost. Via Brienz kann auch per Auto zum Giessbach Hotel gefahren werden. Wer mit dem Rolls Royce anreist kann diesen korrekt abstellen.