Drei Pässe Fahrt

  • Gestern nutzte ich den schönen Tag für eine Rundreise mit Zug und Postauto. Die Tour führte von Zürich, Luzern, Brünigpass, Meiringen, Grimselpass, Oberwald, Andermatt, Oberalppass, Disentis, Chur wieder zurück an den Ausgangsort. Damit ich die Reise mit meiner Frau in Ruhe angehen konnte plante ich am Morgen auch genügend Zeitreserve für den Weg von Zürich Wiedikon nach Zürich ein. Die Rechnung hatte ich einmal mehr ohne SBB und deren schlecht unterhaltenem Rollmaterial gemacht und wäre beinahe am Beginn der Reise gescheitert. In Zürich Wiedikon gab es eine längere Schlange vor den Billettautomaten, kein Problem, nehme ich den Zug um 41 statt 44, in Zürich bleibt immer noch genug Zeit. Die S8 trudelte dann mit 3 Minuten Verspätung ein, immer noch kein Problem. Im Kohlendreieck blieb der Zug stehen und stehen und stehen und stehen, bis eine Durchsage kam, eine defekte S Bahn blockiert das Gleis, na toll. Es wird etwas knapper aber sollte kein Problem sein, bis dann die S2 welche 44 fährt auf dem unteren Gleis an meiner S8 vorbei zog, wie üblich die Arschkarte gezogen, ich hätte doch besser erst das Billett gelöst. Endlich, mit über zehn Minuten Verspätung rollte der Zug neben der defekten S-Bahn ein, diese war gerade einmal ein paar Meter aus dem Perronbereich gerollt. Also nun los, schnell ein Billett lösen, sebstverständlich wieder eine Schlange am Automaten, kurzentschlossen in den Untergrund, dort hat es diese Massenweise. Erster Automat nicht benutzbar, die Geldkassetten werden gerade gewechselt. Am anderen Automat einer vor mir, jetzt geht es endlich vorwärst, na denkste, er weiss nicht was er will oder hat keine Ahnung, das zweite traf zu er verliess nach einer gefühlten Ewigkeit den Automat unverrichteter Dinge. In der Zwischenzeit hatte ich ihn gedanklich mit einem veritablen Bodycheck vom Automaten weg befördert. Im Nullkommanichts meine Billette gelöst, wenigstens das klappte einwandfrei. Danach die Beine in die Hände genommen und im Laufschritt zurück zum Zug nach Luzern, rauf aufs Perron und rein in den Zug. Mit etwas Verspätung fuhr er den defekten S-Bahnzug, Siemens, was den sonst, passierend aus dem Bahnhof aus und erreicht dann trotzdem Luzern pünktlich auf die Minute.


    Im Zug nach Meiringen unterschätzte einer die Pünktlichkeit der ZB, er ging nochmals aus dem Zug. Mit knapper Mühe konnte er sich noch in die schliessende Türe quetschen, der Zug fuhr wirklich auf die Sekunde genau los. Der Passagier, immer noch sichtlich erschrocken, zeigte immer wieder auf seine Uhr und redete aufgeregt mit seinem Kollegen. War äusserst amüsant.


    Für mich und meine Frau verlief es ab da wie ursprünglich geplant, gemütlich und ohne Zwischenfälle. Neben viel Landschaft und Sonne gab es immer wieder die Gelegenheit für Fotos von Bahnen, hier sind einige davon.


    Von der Meiringen Innertkrichen Bahn habe ich ältere Fotos mit schöneren Bemalungen, jetzt passt sie farblich immerhin zur ZB.



    Eine HGe 4/4



    Ein Stadler Triebzug Abeh 130



    Nagelneu scheint dieser ABeh 160 006-9 zu sein.



    Durch die Scheibe aus dem Postauto, ein Zug in Gletsch. Der Dampfzug war etwas früher abgefahren, weiter unten sah ich ihn noch davon dampfen.


    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • In Oberwald gab es neben den abgestellten Wagen des DFB Zuges noch einige Fahrzeuge der MGB zu sehen.



    Ein Dieselkrokodil mit Stangenantrieb, Gm 4/4.



    Für Notfälle, der Rettungszug.



    Die Zeit ist um, der Zug nach Andermatt fährt, damit werde ich nun auch einmal das berühmte Furkaloch passieren.



    Unterwegs blühen die Alpenrosen.



    Noch etwas frisch dürfte der Oberalpsee sein.



    Dieses Fahrzeug steht am Oberalppass.


    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • In Disentis gab es noch die gängigen Fahrzeuge der ZB und RhB zu sehen. Die HGe 4/4 Nr. 36 konnte ich im Schuppen erspähen, wegen starkem Gegenlicht ergab sich kein brauchbares Foto.


    Ein Deh 4/4 bereit zur Abfahrt Richtung Andermatt



    Die HGe 4/4 104 abgestellt neben dem Depot.



    Die Ge 4/4II rangierte später in einem Höllentempo hin und he. Mit diesem Zug ging es bald danach Richtung Chur.



    Zu fast jeder Epoche passen diese Milchkannen, ein fast zeitloses Produkt.


    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Sälü Erwin


    Da trifft dieses Sprichwort zu: "Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen". :thumbup:


    Gruess Heinz

  • Ein Dieselkrokodil mit Stangenantrieb, Gm 4/4.

    Interessantes Fahrzeug. Noch nie gesehen. Interessant ist, dass der Auspuff - unüblich für Dieselloks - seitlich, Höhe der Räder weggeführt wird. Normalerweise blasen Loks ihre Abgase nach oben über Haube oder Dach weg (fiel mir nur auf, weil ich dieses Problem bei meinem Bm 2/2-Triebwagen auch noch nicht gelöst habe)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Diese Diesellok dient in erster Linie als Tunnelrettungszug, mit einem Auspuff nach oben würden die Abgase im Tunnel sofort nach unten gedrückt. Beschrieben ist dieses Detail nirgends, der Rettungszug selber ist vor weniger als einem Jahr in Betrieb genommen worden.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • mit einem Auspuff nach oben würden die Abgase im Tunnel sofort nach unten gedrückt.

    Was zur jetzt gewählten Lösung ja keinen Unterschied macht.... aber vermutlich liegt es schon am Verwendungszweck der Lok: Passagiere würden sich bedanken, wenn die Lok am Perron die Wartenden einnebeln würde. Und die seitliche Wegführung der Abgase bringt als Tunnelrettungslok vermutlich keine Nach- oder Vorteile - ausser jenem, dass es die günstigste Variante darstellt.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • In Wikipedia gibt es zwar zusätzliche Informationen zur Lok, die bereits beim Tunnelbau verwendet wurde, zu der Auspuffführung schweigt sich leider auch dieser Text aus.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Diese Passage des Wikipedia-Textes ist lustig:

    Spitzname: Die Gm 4/4 70 hört wegen ihrer finnischenHerkunft auf den Spitznamen Elch. Technisch gesehen könnte man sie als Krokodil bezeichnen, da sie zwei niedrige gelenkig miteinander verbundene Vorbauten hat.


    Aha: 'Krokodil' ist also eine technische Bezeichnung.... ganz im Gegensatz zu 'Elch', bei dem es sich um einen Spitznamen handelt... :vain:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Passagiere würden sich bedanken, wenn die Lok am Perron die Wartenden einnebeln würde.


    Das ist doch Eisenbahnromantik pur - dann kann jeder so richtig einen Lungenzug mit Abgasen "geniessen" ... :D:D

    Gruss


    Roland