(SLM) CFR DA 060 und andere Rumänien Lokomotiven

  • Hallo Hermann


    Ja, das fiel mir auch schon auf, dass im Ausland (ich staune, dass dies auch in wirtschaftlich eher schlechter entwickelten Ländern der Fall ist) viel mehr digital respektive bargeldlos bezahlt wird. Bislang ging ich immer vor jeder Europareise am SBB-Schalter Fremdwährungen holen, um vor Ort bar bezahlen zu können. Bei der Reise im vergangenen Frühling nach London wurden wir schräg angeschaut, wenn man da noch bar bezahlen wollte. Bei 50 Pfund-Noten wurde da kontrolliert, wie wenn in der Schweiz jemand mit einer 1'000er Note bezahlt...


    Ganz speziell ist in der Schweiz, dass beispielsweise bei Steigerungen (bei Bauernhöfen etc.) riesige Geldbeträge noch bar bezahlt werden. Dies habe ich einmal live erlebt, als in meiner Verwandtschaft ein Bauernhof versteigert wurde mangels Nachfolge. Da wurden Kühe, Landmaschinen etc. bar bezahlt! Ebenfalls erstaunlich ist, dass der Sold im Militär nach wie vor am Samstagmorgen bar ausbezahlt wird - der administrative Aufwand ist wohl so viel kleiner.


    Zudem verlangen bargeldlose Finanzdienstleister immer horrendere Gebühren - ein gutes Beispiel ist Twint für den Geschäftsgebrauch. Für kleinere Läden ist es unterdessen schon fast eine "Überlebensgarantie" geworden, dass auch noch jüngere Kunden einkaufen, da diese fast immer bargeldlos unterwegs sind. Es gibt jedoch saftige Transaktionsgebühren - da ist am Schluss für den Händler 50 CHF nicht mehr gleich 50 CHF. Trotzdem befürworte ich das bargeldlose System, da es teilweise schon bequemer ist, direkt zahlen zu können, ohne einen Bankomaten aufsuchen zu müssen. So ging es mir in Bauma - Ich wollte an einem Stand einen Bemo TPF-Schotterwagen kaufen, konnte jedoch nur bar bezahlen. Kurz vor der Rückreise konnte ich dann auch keinen Bankomaten mehr auffinden und musste vom Kauf absehen. Deshalb nehme ich zu diesen Veranstaltungen meistens einen gewissen Bargeldbetrag mit - bei Modellbahnbörsen natürlich immer. Dank oftmals zentralen Standorten ist dann meistens auch ein Bankomat in der Nähe.


    Ich bin gespannt, ob die komplette Bargeldlosigkeit in Schweden bald kommen wird oder doch nicht. In Deutschland teilweise wird eine Kartenzahlung erst ab einem gewissen Betrag akzeptiert - das sieht man in der Schweiz eher selten.


    Bei den Festen von unserem Turnverein gehört die Einrichtung von Twint unterdessen fix zu jeder Vorbereitung. Während des oftmals hektischen Restaurationsbetriebes muss man dann immer schauen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten die Zahlung wirklich auch ausgelöst haben und nicht nur einen Screenshot von einer vorgängigen Zahlung vorweisen - dies hat bei anderen Festen auch schon für schmerzhafte Löcher in den Vereinskassen gesorgt...

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

    Instagram: gumoba96

  • Danke Dominik für Deine Sichtweise.

    Die Gebühren, speziell bei Kleinbeträgen sind durchaus ein Problem, nicht für den Kunden, aber für das Geschäft oder Verein schon!


    Ehrlicherweise gilt das aber auch für Bargeld. Wenn ein Kind voller Stolz, wörtlich sein (Keramik) Sparsäuli auf die Bank bringt, voll mit lauter 5-eri, ein 50 Rappenstück schon gross ist und 1 Franken Stücke die Ausnahme darstellen, und der Bankangestellte 15-30 Min benötigt, um auf einen Betrag von CHF 10.- bis 20.- zu kommen, dann wird das Kind oder dem sein Papi oder Götti schnell mal deillusioniert enttäuscht sein, wenn man meint, der Bankmann am Schalter würde sich darüber freuen - wenn man überhaupt noch einen lebendigen Bankmann findet. Höchstwahrscheinlich würde man heute an einen Kassen-Komputer verwiesen und muss das Handling selber ausführen.


    Solche Retailsachen sind eine Mischrechnung. Für jedes Sparsäuli braucht es irgendwo ein Aktiengross Einkauf und wenn gerade die Nationalbank SNB für ein paar Milliarden Euro kauft, ganz en passant, so nebenbei, damit der Frankendruck nicht zu gross wird, auch wenn die SNB definitiv keine normale Geschäftsbank ist, welche auf Teufel komm raus, rentieren muss, so wird auch eine UBS oder Raiffeisen Bank nicht gleich Konkurs gehen, wenn sie ein Sparsäuli-Inhalt zählen müssen. Und es ist Werbung in eigener Sache. Kommt ein Kind mit einer klassischen Bank gar nie in Berührung, wieso sollte man als junger Erwachsener im aktuellen Zeitalter eine Bank gegenüber eine Handyapplikation bevorzugen?


    Mich persönlich stört am Digitalgeld weniger die Gebühren, oder die Durchsichtigkeit des Kunden, sondern primär folgende 2 Punkte:

    Dem Kunde wird das Geld ausgeben viel leichter gemacht, nicht aber die Geldeinnahmen. Dem entgegenhalten soll der Bitcoin, der verspricht: werde von selber reich! Nur sind und bleiben das bis auf Weiteres weitgehend Illusionen.


    Und ausser man gerät an Frau Neisser, welche für einem bestimmt: diese Loki passt nicht zu Ihnen, diese ist nicht verkäuflich ;) , normalerweise kann man mit Geld frei aus eigenem Entschluss so ziemlich alles kaufen, ohne oder mit nur mässiger Beeinflussung. Bei e-Geld ist die Macht des Herausgebers nahezu unbeschränkt. Angenommen es trifft auch die Schweiz eine veritable Krise (hoffentlich nicht, aber ausschliessen kann man es auch nicht gänzlich), dann dauern Bargeldrestriktionen mindestens ca 1 Woche, bei e-Geld kann der Staat und oder der Herausgeber innert Sekunden bis Minuten in die private Kontoführung eingreifen. Wenn der Bund /SNB nicht will, dass Private ihr Geld vom Konto abheben, ist das elektronisch viel leichter und schneller erreichbar, als zu Bargeld-Zeiten.


    Ja, bei Bauern ist Bargeld noch weitverbreitet und üblich, aber selbst der Knüsel (Landmech) empfiehlt Zahlungen per e-Banking und konnte es fast nicht glauben, dass ich bei der Bank links Geld abhebe und 20 Meter rechts bei der Post einbezahle. Und soviel Macht und Einfluss wie die Bauern (noch) in Bundesbern haben, gesamtwirtschaftlich hat das keinen grossen Einfluss mehr auf die Geldströme. Oder andest ausgedrückt: noch vor 100 Jahren war in der CH nahezu jede 2 bis 3. Person in der Landwirtschaft tätig. Heute ist es genau umgekehrt, noch 2 von Hundert.


    Heute sind:

    2 % Bauern bez. in dieser Branche angestellt.

    20% = 10 x mehr, aber letztendlich auch nur 1/5 der Bevölkerung in der Industrie tätig

    77% sind in der Dienstleistungsbranche tätig.

    1% sonstiges...


    Allein schon daraus geht hervor, das Bargeld-Zeitalter kommt wohl nie mehr zurück. Muss auch nicht, aber die Bargeld Epoche war einfacher zu begreifen, selbst ein Halbschlauer wie ich, habe das System einigermassen verstanden.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • ....da soltest Du Dir doch überlegen, ob das nicht was wäre für Dich:


    Landammann Longimanus der 3. Republik Gersau - kein Camenzind zwar, aber einer mit viel Bargeld.... ;)


    Gruss Peter

  • ja genau. Wählen lassen, statt kaufen müssen, das ist viel besser.


    Jetzt lacht ihr vielleicht alle, aber genau so wie ein gewisser Elon Musk Twitter bez. "X" ganz nach seinem belieben seine User vor sich her treibt, von einem Extrem ins andere, das geht auch in viel grösserem Massstab als nur Twitter, dessen Wichtigkeit überschätzt wird. Da kann man nur hoffen, das die CH noch lange so funktioniert, wie sie ist. Mit allen ihren Ausgleichskräften. Niemand kann (hier bei uns) die ganz grosse Macht erreichen, auch mit noch so viel Geld nicht.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)