Lokomotive umstellen in Locarno (IR 2002-2016)?

  • Die Strecke Bellinzona - Locarno endet bekanntlich in Locarno mit einem Prellbock...

    Um den Betrieb zu vereinfachen kamen seit Elektrifizierung Pendelzüge zum Einsatz, die auf Gleis 1 ankamen und starteten, der Gleisplan hatte nur eine Umfahrungstrasse für den Güterverkehr (alte Gleis 3); die mit dem Abbau der Güterrampe auch mal verschwand..


    So weit so gut ...


    dann aber ca 2002 wurde Locarno Zielbahnhof der neu eingeführten IR 's aus Basel/Zürich; und jetzt gab es stündlich ein Zug der umgestellt werden sollte, und oft auch Verstärkungswagen die an/abzukoppeln waren.... Gleis 2+3 waren inzwischen auch Perrongleise geworden

    aus Gleispläne SBB - gleisplaene-schweiz (vor Umbau)


    Wie wurde das zustande gebracht? Gab es ein Ankunft und ein Abfahrtsgleis, oder wurde immer nur 1 Gleis gebraucht? Zu diesen Zeiten besuchte ich Bahnhof Locarno sehr selten...


    ich kann mich mind. 2 Möglichkeiten vorstellen ..


    1) Zug kommt auf Gleis 2, Lok wird abgekuppelt. Te stellt die Wagen auf den Gleis 1, Lok platziert sich vorne.


    2) umstellen ohne Te: die Lok schiebt die Komposition zurück auf den Postrampe-gleis (Gl. 15) , und fährt dann diese um, dann schiebt die Komposition zurück am Perron. So kann immer nur ein Gleis benutzt werden. Das würde aber jedesmal verlangen, dass die Barriere der Strassenübrgang jedesmal geschlossen werden.... und die Komposition darf max 180 m sein!


    Weiss es noch jemand? Es wäre nützlich, um bei einer möglichen Locarno-Anlage die Gleise entsprechend zu planen (Länge und Block, Entkuppler).


    Vielen Dank!


    Sebastiano

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  • Die IR verkehrten normalerweise auf Gleis 1. Die ankommende Lok übersprang einen Zug, fuhr also erst mit dem nächsten zurück. Die Lok wartete am Prellbock bis nach Abfahrt des Zuges und holte dann bei Bedarf die Zusatzwagen für den nächsten Zug.

    Die zusätzliche Lok welche durch dieses Manöver gebraucht wurde übernachtete jeweils in Bellinzona. Am Morgen startete der erste IR nach Locarno in Bellinzona, dieser verkehrte mit 2 Loks, nähmlich eine vorne und eine am Zugschluss (Q-Lok). Im Gegenzug verkehrte der letzte IR Locarno - Bellinzona ebenfalls mit je einer Lok vorne und hinten.

  • Danke, interessante Lösung,... so es ist einfacher, es braucht aber eine zusätzliche Lokomotive ... Ist es, um dem Lokführer eine Pause zu ermöglichen?

    Hier also was Fäbu beschrieben hat: Lok hat abgekupelt und wartet...



    Man findet doch fast alles: Zuganzeige von Locarno 2009! Die IR starteten immer von Gleis 1

    ¨

    aus eine-zugzielanzeige-bahnhof-locarno-anfang-345054.jpg (800×600) (bahnbilder.de)

    wobei in anderen Jahren wurde auch anders verfahren (Zug ist auf Gleis 2)

    Warum kann nicht eine Lok in Locarno übernachten?

    sebastiano

  • Der Zug kam jeweils xx:13 in Locarno an, Abfahrt um xx:45 das sind knapp 30 Minuten, klingt nach viel ist es aber nicht. Fahrgäste Aussteigen + Kontrolle ob Zug leer, dann Zug hinaus ziehen, umformieren, Lok umfahren, Kuppeln, Bremsprobe, Passagiere einsteigen. Da sins 30 minuten schnell weg. Das LP hatte meines Wissens keine Pause, da Lok wegstellen, Zusatzwagen umfahren/formieren auch seine Zeit benötigt.


    Die Lok nicht in Locarno abzustellen hat zwei Hintergründe.

    - 1. Inbetriebnahme der Lok inkl. Prüfen der Sicherheitseinrichtungen, benötigt eine gewisse Zeit. Dies wäre nach Ankunft in Locarno vermutlich knapp geworden, bzw. sehr umständlich.

    - 2. Bei Wintermassnahmen wird die Lok eingeschaltet remisiert und muss nach 8h kontrolliert werden, ob noch alles i.O. ist, da keine Parkstellung vorhanden.