Hallo zusammen,
Es scheint das Wochenende der Rekorde (HAG) und Rennen (Arosa)gewesen sein. Für die Hauptprobe am 04.09 wurde ich zu diesem Rennen eingeladen, was mich sehr freute, da ich von Autorennen null und nichts eine Ahnung davon habe. Das wird auch so bleiben, da die Anforderungen an die Fahrer, vor allem aber an den Veranstalter, selbst ein klein wenig auch an die Zuschauer, gross sind. Da ist rein gar nichts dem Zufall überlassen, da ich meinerseits den Zufall nicht missen möchte, bin ich letztendlich nicht ganz der richtige Typ, den sie da eingeladen haben. Mich wundert, dass so ein Rennen überhaupt noch in der Schweiz durchgeführt werden kann.
Da wo die Zuschauer sitzen sollen, sind beim besten Willen keine halbwegs guten Fotos mehr machbar. Da wo es gute Fotos geben würde und einigermassen sicher ist, diese wenigen Orte sind - völlig verständlicherweise - an VIP und offizielle Journalisten vergeben. Dann gibt es noch die Orte, wo durchaus gute Fotos machbar wären/sind, aber mit erhöhtem Restrisiko verbunden. Dies ist nicht reine Theorie, es ist so. Am Freitag (Vorlauf) hatte ein Auto eine Panne, die Streckenposten signalisierten dies per Fahne, aber der nächste Rennfahrer hat dies nicht oder zu spät wahr genommen und donnerte in das Fahrzeug hinein(!)... Zum Glück gab es nur Blechschaden, (dies aber erheblich) so viel mir bekannt ist. Ich überlegte mir schon, dass ich ein Bio-Puffer wäre, wenn einer der Fahrer gerade hier, zu wenig aufpassen würde... Es brauchte einige Überzeugungsarbeit, dass mich die Security gewähren liess.
Insofern ist das Rennen von Arosa sehr bemerkenswert, dass offenbar alles was sich Auto nennt, einen Startplatz bekommen kann, dass macht es äusserst interessant und vielseitig. Bj. von 1917 (La France) bis Bj. 2015 Audi R8. Leistungsmässig müssen sich die alten Karren kein bischen verstecken, sind aber sehr viel schwerer zu Fahren! Ich habe viel Respekt, vor den alten Rennfahrern aus den 1920 bis 1950-er Jahren, die erreichten die selben Rennzeiten wie heute!!! Erst noch auf viel schlechteren Strassenbelägen (wenn überhaupt) und kompliziert zu fahrenden Autos. Allerdings, das muss auch erwähnt werden, Schwerstverletzte und tödliche Unfälle waren normal, fast an der Tagesordnung, ganz im Gegensatz zu heute.
Was mich sehr erstaunte, wie schnell die meisten Autos gefahren sind!!! Grundsätzlich gibt es in der Schweiz keine eigentliche Rennen mehr, wo es rein um die V/max. geht. Gewinnen tut der Rennfahrer, welcher am wenigsten zeitliche Abweichung von seinen zwei (Renn)Durchgängen hat. In Arosa darf das nicht falsch verstanden werden! Es gab schon Fahrer, welche einfach 2 x Vollgas gaben, um 2 gleiche Zeiten zu erreichen. Anderen Fahrern war der Wert ihres Auto zu gross, um sich im Limit zu bewegen. Meines Wissens gab es keine Vorgaben über die Geschwindigkeit, sie muss "einfach" 2 x möglichst genau gleich sein. Wobei, die Fahrer sind - (mehrheitlich) - derart gut in der Lage, sich und die Strecke abzuschätzen, wenn einer nur ein einziges mal zu schnell in eine der zahlreichen Kurven einfährt und daher stark korrigieren muss, hat er sein Rennen bereits verloren. Die Besten schafften hier eine zeitliche Abweichung, im Bereich von wenigen hundertstel Sekunden, auf kurzen Abschnitten bei ca. 200 km/h! Wohlverstanden, eigentlich ist es ja eine kantonale Bergstrasse von Langwies nach Arosa.
Gruss
Hermann