Teilw. Grounding der 737 Max nach 2 Abstürzen

  • Dieser vorläufige Bericht zum Absturz der B-737 MAX8 wirft weder ein gutes Licht auf die FAA noch viel weniger den Hersteller Boeing. Weniger Staat ist nicht immer in jedem Fall gut. Die Macht und die mangelnde Moral über welche Grosskonzerne verfügen ist zunehmend beängstigend. Das Menschenleben hat immer mehr eine Zahl in Dollars als Wert. Eine gewisse Zahl davon darf verbraucht werden, wenn es zusätzlichen Verkäufen dient. Ich hoffe in diesem Fall kostet es Boeing so viel, dass es die Firma und die Aktionäre richtig schmerzt und vor allem, dass die Verantwortlichen auch mit voller Härte zur Verantwortung gezogen werden. Mit genau dieser Verantwortung begründen sie jeweils ihre absurden Saläre.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • dass es die Firma und die Aktionäre richtig schmerzt

    Erwin, bist Du die Politikerin Sahra Wagenknecht vom MoBa-Forum? (Die hat in ihrem letzten Interview erstaunlich interessante Aspekte geäussert!)


    Der Boeing CEO ist ein Freund von Donald Trump(!), melden Zeitungen. Das ist ja nicht verboten, sagt aber schon einiges über seine Denkweise... Boeing hat als Faustpfand Angestellte, Subunternehmer, Zulieferer und Kunden. Wird scharf gegen Boeing geschossen, trift es auch "die Kleinen". Zwischen Gross Firmen und ihren Aktionären, Banken, u. Öffentlichkeit wirkt normalerweise ein Verwaltungsrat. Der muss eine gesunde Distanz zur Firmenleitung haben doch auch Einsicht in jedes gewünschte Dossier bekommen, unabhängig entscheiden dürfen und auch müssen. Auch die haben ihren Job nicht gut erfüllt.


    Bei anderen Skandalen waren keine toten Menschen zu beklagen, dennoch hat für mich der VW Diesel Skandal, die mehr schlecht als recht laufenden SBB Twindexx Züge schon einen gewissen Zusammenhang. Niemand verlangt, dass man der Technik feindlich gegenüber steht, oder den Fortschritt hemmt, aber hexen kann halt auch niemand wirklich. Die Technik ist vorerst an einen gewissen Punkt angelangt, wo das Entwicklungs-Tempo zu schnell voran kommt. Besser und billiger geht nur bis zu einem gewissen Grad. Zu fest ausgereizt, wird`s gefährlich.


    Es wäre eine tragische Ironie, wenn was die Linke über Jahre (sinnvollerweise?) nicht zu Stande brachten, ein paar zu gierige Machtmenschen (unbewusst) förmlich forcieren: nämlich dass unsere Wirtschaft zusammenbricht. Erwin, auch Du bist ein Aktionär! Falls nicht direkt, spätestens indirekt. Pensionskassen dürfen prozentual nur relativ wenig Vermögen in Aktien halten, dennoch handelt es sich um viele zig Millionen bis Milliarden, welche diese Institutionellen in Wertschriften halten.


    Anstatt ein fehlbares Unternehmen wie Boeing vor die Hunde gehen lassen, oder kollektiv finanziell zu bestrafen, mein Vorgehen wäre ganz anderst, hätte ich die Macht und den Willen dazu: Zuerst untersuchen lassen, ob seitens Boeing "nur" zu wenig Professionalität zu den Abstürzen führte, oder ob bewusst Mängel unter dem Teppich gehalten und somit Tote in kauf genommen wurde, zwecks voreiliger besserer Rentabilität.


    falls dies zutrifft: nicht, oder nicht nur nur Geld bezahlen, sondern ins Gefängnis gesteckt werden und als Ausflug mal mitten im Pazifik ausgesetzt werden. Dort wo es warm ist, nicht all zu viele Haie hat, und gerade kein Sturm tobt. Ohne Boot in der Nähe, ohne zu Essen, ohne zu trinken, keine Schwimmweste. Mindestens 1000 Meilen von jedem festen Punkt entfernt. Der Mindestaufenthalt wäre 4 Stunden, aber weniger wie 12 Stunden...


    Falls er es überlebt, so jemand hat mehr als genug Zeit zum Nachdenken, man geht längstens nicht einfach so schnell "unter", wenn das Meerwasser den Körper nicht zu schnell auskühlt! Ein CEO mit dieser Erfahrung wird zukünftig ein neues Flugzeug lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig prüfen wollen, ist meine Annahme. Für einem selber ändert man betr. Gefahren nicht unbedingt seinen Lebensstil, aber man muss ja beim Grenzen ausloten nicht unbedingt Dritte vorzeitig in den Tod schicken.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hermann,


    Ich verlange nicht das Boeing als Firma gegroundet wird. Selbst eine Strafe von 5 Milliarden Dollar würde sie kaum gross schmerzen. Im Moment gibt es Bestellungen und Optionen für 5000 Flugzeuge. Pro Flugzeug eine Million abzwacken, der Gewinn pro Flugzeug ist sicher wesentlich höher, wird Boeing nicht in der Substanz treffen. Wird das Geld in die Sicherheit aktueller und zukünftiger Flugzeuge investiert, ist das sinnvoll und nachhaltig inverstiertes Geld.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Gemäss diesem Bericht im Spiegel sparten beide Airlines an zwei Sicherheitsrelevanten Anzeigen. Das so etwas durch die FAA zugelassen wurde, für mich mehr als erstaunlich.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Wird das Geld in die Sicherheit aktueller und zukünftiger Flugzeuge investiert,

    Lieber Erwin

    Seit wann und in welchem Staat werden Bussen zweckdienlich reinvestiert? Wenn ein Gewinn einer Firma durch eine Busse geschmälert wird, werden die die Saläre der Bosse angehoben, damit sie sich nicht vor Enttäuschung zu wenig anstrengen. Die Aktionäre werden es durchwinken, Minder hin oder her:cursing:

    Herzliche Grüsse

    Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Die Aktionäre werden es durchwinken, Minder hin oder her

    Oski,

    zugegeben, es ist realistisch zu befürchten. Doch mehr und mehr lassen sich Aktionäre nicht mehr alles bieten. Nicht alle und nicht immer, aber die meisten Aktionäre sind besser und vernünftiger als den Ruf den sie derzeit haben. Fragt sich halt, ob die welche gerade am Drücker sind, wörtlich einen kurzen, oder langen Anlagehorizont haben. Setzen sich die Hardliner durch, sägen sie höchst selbst am Ast auf dem sie sitzen, noch viel effizienter, als es eine Alexandria Ocasio-Cortez tun könnte, die bei uns ungefähr Frau Tamara Funicello entspricht.


    Aller spätestens, wenn einer der ungehobelten Typen zufällig gerade in einem Kosten optimierten Max 8 oder sonst in einem auf die gleiche Art und Weise gefertigten Flugzeug sitzt, bei dem der Pilot am kämpfen ist, würde er sich wünschen, mehr auf die Qualität geachtet zu haben. Da kommt längst nicht jeder CEO mit seinem eigenen Learjet daher. Spannend ist noch, dass das Boeing Management dachte, derartige Mängel würden unbemerkt bleiben können?!? Auch das menschliche Leid, zusammen mit dem ruinierten Ruf, rechnen Versicherungen letztendlich in Zahlen um. Schon jetzt dürften die Kosten um ein Vielfaches höher sein, als wenn Boeing den best mögliche Max 8 gefertigt hätte und nicht den günstigst möglichen Flieger... Als Privatperson kann einer so viel Risiko eingehen wie man für gut hält. Als Firmen Chef ist "nach mir die Sintflut" selten erfolgversprechend.


    Letztendlich wird es gesellschaftspolitisch kompliziert. Niemand will "zu viel bezahlen", aber mitunter kommt der Druck gar nicht von den Konsumenten! In meinem Umfeld kenne ich niemanden, welcher erwartet, für Euro 45.- nach Rom fliegen zu wollen! Nur schon mit dem Auto von der CH, über Frankreich nach Spanien z.B. nach Almeria zu fahren, kostet etwa +/- CHF 300.- pro Weg allein für die Autobahn Gebühren. Benzin noch gar nicht gerechnet.


    Lange, eigentlich auch jetzt noch, wurde dem potentiellen Flug-Kunden weiss gemacht, "nein nein, günstige Preise hat nichts mit der Sicherheit zu tun, wir sind halt konkurrenzfähiger", wer`s glaubt. Nicht nur beim Fliegen, ganz allgemein ist es für den Konsumenten schwieriger geworden, sich vorzustellen, welcher Preis für ein Produkt oder für eine Dienstleistung als angemessen erscheint, d.h. weder zu teuer, noch zu billig, sondern der "richtige" Preis ist gesucht...


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)