Guten Abend
Da an anderer Stelle im Forum die Diskussion über 3-D-Druck wieder an Interesse zu gewinnen scheint, stelle ich Euch eines meiner laufenden Projekte vor. Es geht um die Oerlikon 35 mm Zwillings-Flab der Schweizer Armee.
Davon gibt es zwar 1/87er Modelle von Trident, aber ich war mit der Qualität nie zufrieden, vor allem das Rohr, aber auch andere Details sind fast nicht brauchbar und ich kriegte auch mit grossem Aufwand kein Ergebnis hin, das mich wirklich zufriedenstellte.
Endziel des Projektes ist ein Funktions-Diorama, welches über einen Handsender bedient werden kann - so als Gadget auf der Modellbahn, dass Besucher einen (...weiteren...) Knopf drücken können und es passiert etwas. Eigentlich wollte ich Trident-Bausätze verwenden und nur die "nötigsten" Teile drucken. Aber als ich dann mit dem Zeichnen anfing, konnte ich nicht mehr aufhören. Und weil das Resultat aus meiner Sicht so deutlich besser war als der Bausatz, habe ich zuerst ein paar Standmodelle erstellt.
So sieht ein fertiges Modell in Feuerstellung aus.
Von hinten - die Figur ist auch 3-D-Druck, mir gefällt die Munition, die ist deutlich detaillierter als bei den Bausätzen.
Dann noch die Version fahrend, an einen (umlackierten) Saurer 2-DM von Arwico angehängt.
Das schöne am 3-D-Druck: Man kann auch gleich mehr als ein Modell herstellen, der Hauptaufwand ist eh die Zeichnung.
Noch zur Technik: Für feine Teile drucke ich mit Resin auf einem Photon Mono. Die Mechanik für das Funktions-Diorama drucke ich mit Filament. Ich habe mich dazu entschieden, Bausatz-ähnlich viele Teile separat zu drucken. Einerseits ist die Bearbeitung, also das Glätten wichtiger Partien einfacher und andererseits ist es für die Lackierung etwas handlicher. Und natürlich hat das Funktionsmodell bewegliche Teile, muss also sowieso separat gedruckt werden. Auf dem Bild sind die Teile für ein Geschütz, Standmodell, Feuernd und Fahrend. Nur das Rohr fehlt, das drucke ich separat. Das deshalb, weil das Rohr innen hohl ist (0.5 mm) und das braucht beim Reinigen eine Spezialbehandlung, damit kein Restresin mehr drin ist.
Die Teile können wirklich sehr filigran gedruckt werden, sind aber auch entsprechend heikel - und das Material ist halt sehr spröde. Tatsächlich können Wandstärken mit 0.2 mm relativ problemlos gedruckt werden. Ich habe das testweise in einem andern Projekt mit einem durchbrochenen Gitterrost mit 0.2 mm "Drahtdicke" und 0.3 mm "Maschenabstand" ausprobiert - geht tadellos.
Ich hoffe, hier noch viel über 3-D-Druck zu lesen, es ist schon faszinierend...
Schönes Wochenende
Markus