Schweizer WESA Bahn 13mm Spurweite ca 1:110 und 1:100. Offizielle WESA Katalog von 1945 - 1967. Seit 1967 wurde die WESA Bahn immer wieder von WESA begeisterten Kleinbetrieben bis heute am Leben erhalten. Die Firma WESA gibt es noch, als renommierter spezialisierter Kunststoff-Gussteile Hersteller, z.B. für Schalter und Knöpfe in der Elektromechanik und für Autos 1:1. Bereits mitte ende der 1960-er Jahre hat der damalige Wesa Direktor die Modellbahn aufgegeben und für die Industrie hochwertige Kunststoff Gussteile geliefert. Für das Unternehmen völlig die richtige Entscheidung, für die Modellbahn schade.
Wie auch HAG bezog WESA die Zindruckguss-Gehäuse meist von der CH Firma Injecta. Es war einwandfreie Qualität! Im Gegensatz zu anderen Herstellern hatten Produkte von Injecta so gut wie nie Probleme beim Zinkzerfall, ("Zinkpest") was in Deutschland, Frankreich, England, besonders 1940 - 1950 ein grosses Problem darstellt.
Dafür hatte WESA zu Beginn Probleme als Besteller von Kunststoff-Produkten. Der in der CH ansässige Lieferant lieferte viel zu wenig Quantität und auch in der Qualität nicht über jeden Zweifel erhaben. 1945 gab es noch kaum Kunststoffprodukte in der Vielfalt wie es heute als selbstverständlich erscheint! WESA begann bald darauf selber Kunststoff Teile zu fabrizieren, so erfolgreich dass die WESA Spielzeug-Modellbahn in den 1960-er Jahren umsatzmässig nebensächlich wurde und ende der 1960-er Jahre ganz aufgegeben wurde, bez. die Produktion der WESA Modellbahn an geeignete Dritte weiter verkauft wurde.
Detaillierte Informationen zu WESA gibt es von den Autoren Hansueli Gonzenbach und Alexander R Stofer im CH Modellbahn Buch Fachpresse Goldach 1984. Diese perfekte Fundgrube über das Wesen der Schweizer Modelleisenbahn Herstellung von 1917 - 1984 in den Spuren I, 0, H0 und 13 mm beinhaltet auch eine umfassende Dokumentation zur Geschichte der WESA-Bahn.
Erste Lok von der Firma WESA. Als 100 in grün und 110 in rotbraun. Bj 1945 - 1947 mit dem Lyra-Bügel welcher als Fahrrichtungsschalter dient!!
Später gab es die Lok mit einem Pantographen und einem diskreten Handumschalter und kurze Zeit ohne Schalter als Gleichstrom Version. 1953 endete die Produktion da von nun an eine "echte" modellmässige SBB Re 4/4 I angeboten wurde. Beim Lok Typ 100 und 110 war der kleine kompakte Motor, selber von Wesa gefertigt, - am Dach der Lok befestigt(!). Mag auch leider vorerst die Modelltreue zur SBB Re 4/4 mangelhaft gewesen sein, nicht aber das Tempo : bei den WESA Loks der 1. Generation hätte ein TGV die Wesa-Bahn immer nur von Hinten gesehen. Allerding bei Schnellfahrten verbrauchten sich die Kohlen schneller als ein Radiergummi und der Abrieb verteilte sich in der ganzen Lok.
Röbi fragte mich, wieso neben den Kunststoff Rädern noch Messing Räder verbaut wurden. Röbi, ich habe Dir kein Mist erzählt: Messing war 1945 teurer aber grundsätzlich vorhanden! Gemäss dem Goldacher Buch (Hansueli Gonzenbach) reichte 1945 der vorhandene "Kunststoff" nicht ganz, um alle Holzwagen mit K-Rädern damit auszurüsten. Heute würde man sagen, das sei gut für eine Innenbeleuchtung. Nun ja, bei gemalten Fenstern ergibt das nicht so viel Sinn... Guter Kunststoff war 1945 ein begehrtes Gut. Hätte man wie vorgesehen, alle Leichtstahlwagen nur mit Kunststoffrädern ausgerüstet, wäre die Produktion eine Nuance kleiner ausgefallen.
Gruss
Hermann