Ganz so günstig wie bei Roger war für mich die Börse nicht, dafür günstiger als es das Budget zugelassen hätte, kurzum, monetär im grünen Bereich und positiv. Papier in Form eines Buches ist für mich immer ein sicherer Wert.
Im Unterschied zu Roger, habe ich mich entschieden in einem gewöhnlichen dunkelgrünen T-Shirt in Bauma zu erscheinen, Roger entschied sich für das hellgrüne HAG T-Shirt und wurde prompt mehrfach für einen HAG Mitarbeiter gehalten. Dunkelgrün ist klar seriöser und so wurde ich an einem Stand für den Chef von Roger angesehen. Es geht doch nichts über ein kompetentes Aussehen.
Um 9:45 im Schulhaus eingetroffen und ohne Schlange zu stehen, den Eintritt erworben. Die ganze Truppe vor mir bog aus Panik anstehen zu müssen Richtung Grosswis ab, eine sehr weise Entscheidung der Ungeduldigen.
So blieb genügend Zeit bis um 11:00 alles im Schulhaus zu besichtigen und mit einigen Kollegen ein kleines Schwätzchen zu halten. Auf dem ersten Rundgang haben mich die Objekte unten soweit interessiert, dass ich sie auch fotografiert habe. Ausgelassen habe ich die Fulgurex Spur 1 Ae 8/8, die würde sich bei mir zu Hause noch ganz gut machen.
Beim Stand von Dachslenberg gab es vieles zu sehen, das mit additiven Fertigungsverfahren hergestellt wurde. Einiges würde ich so akzeptieren, anderes geht für mich klar nicht. Im Grundsatz bleibt die sichtbare Oberflächenqualität ein Knackpunkt. Daran wird sich auch in Zukunft nicht viel ändern, befürchte ich. Ein Fahrzeugrahmen mit allen Details der schwarz lackiert ist, fällt vermutlich nicht störend auf, helle Farben sind in der Regel der Killer für solche Oberflächen, die Fehler werden noch stärker sichtbar. Grundsätzlich bietet die Technik einiges an Potential, es können komplexe Gebilde mit vielen Einzelteilen aus einem Stück gefertigt werden, was mit anderen Verfahren schlicht nicht machbar ist.
Um 11:00 haben sich Roger, meine Wenigkeit und Heinz Urech im Zelt getroffen. Vorerst für einen kleinen Schwatz und eine Stärkung in flüssiger Form. Danach ging es auf einen weiteren Rundgang durch das Schulhaus und es konnte dieses und jenes besprochen werden. Wie Stefan es an einer anderen Stelle erwähnte, eine gute Art der Kundennähe, wenn mit den Endkunden ein paar Worte gewechselt und deren Anliegen aufgenommen wurden.
Wie es sich für gute Schweizer gehört, Punkt zwölf wieder beim Zelt angelangt und zu Feststellung gekommen, es ist Zeit für das Mittagessen. In einem Teil des Zeltes wurde durch Voltige Tösstal das Essen serviert, einen Service den ich schätze und letztes Jahr vermisst habe.
Das Zelt hat sich nun recht gut gefüllt. Beim Mittagessen, etwas abseits der sehr neugierigen Ohren, konnte in Ruhe diverses Besprochen werden. Bei der Firma HAG geht es Schritt für Schritt vorwärts. Bei passender Gelegenheit wird das sicher noch beschrieben. Hermann sorgte noch für einen Input, ob es nicht doch noch für die analogen Dinosaurierer wie ihn möglich wäre, Modelle in Wechselstrom ohne Decoder anzubieten. Heinz hatte spontan eine Lösung parat. Ich bin gespannt ob sie bei näherem Hinsehen als markfähig beurteilt und ins HAG Programm aufgenommen wird.
Nach dem Essen war ein Rundgang im Gebäude Grosswis angesagt. Dort stand übrigens die Vitrine von HAG. Nachdem wir auch in diesem Gebäude die Exponate ausgiebig unter die Lupe genommen hatten, trennten sich unsere Wege, bzw. Roger und ich nahmen sich noch die Zeit, die alte Bahnhofshalle von Basel zu besichtigen, sie wurde für den heutigen Anlass geöffnet. Gegenüber der ursprünglichen Aufstellung in Basel ist an Stelle eines grosszügigen Perrons zwischen den beiden Gleisen noch ein drittes Gleis eingefügt worden. Dafür ist nun das Rollmaterial gegen die Witterung geschützt.
Roger kam beim genieteten Prellbock wieder ins Schwärmen und fragte sich warum man das heute nicht mehr so macht. Darum unten noch ein Foto, so kann er sich an den warm geschlagenen Nieten erbauen.
Mit Stefan, LRZ 08, kam ich auch noch kurz ins Gespräch. Scheinbare zähle ich schon zur modellbahnerischen Servelat Prominenz und werde erkannt. Solange es von netten Leute ausgeht, ist das durchaus erfreulich.
Damit endete ein interessanter Tag und ich entschwand mit dem Postauto durch die Zürcher Oberländer Provinz Richtung Bahnhof Pfäffikon.