die wahrscheinlich billigste Märklin H0 Lok (mit Motor).

... ist nicht das berühmte 3000-erli BR-89. Die hat immerhin ein Gestänge, 3-Triebachsen und Beleuchtung. Es geht noch einfacher...

Die wahrscheinlich einfachste (und somit billigste?) Märklin H0 Lok dürfte unter der Untermarke Primex als 3079 Diesellok DHG 500 rot angeboten worden sein. Die 1. Version von 1969-73 hatte nur einen Handumschalter, nur 2-Achsen, wovon eine nur eine Laufachse ist, der Motor triebt nur 1 Achse an. Licht hat die Lok nicht, auch keine Fenstereinsätze und Lichtleiter. Aber immerhin 4 Puffer, Metall Guss Chassis, und der typische Märklin Motor seiner Zeit. Die Lok ist erstaunlich gut untersetzt, die Langsamfahreigenschaften hervorragend, solange man nicht umschalten will...

Den Preis von damals kenne ich nicht, die Lok gab es meines Wissens vorerst nicht einzeln, und somit fehlt leider auch der Originalkarton. Diese Lok war Bestandteil der Budget-Version vom Primex Anfängerset 2710. Und wahrscheinlich 1969-73 die letzte H0 Märklin Ausführung als Lok mit nur einer Handumschaltung. Bis auf die Märklin RS 790 von 1948-49, waren bereits ab 1938 die Märklin H0 Lokomotiven üblicherweise mit einem Relais ausgestattet, als Ablösung der Märklin H0 700-erter Serien, welche 1935 - 1937/38 vorerst nur Modelle mit Handumschaltung angeboten wurden.

Dieses Primex Anfängerset mit der DHG 500 Typ 1 von 1969-1973 wurde bald durch die etwas bessere, näher bei Märklin liegende 3-achsige DHG Version und mit Umschalt-Relais ersetzt. Schon damals waren die Modellherstellung rationalisiert und standardisiert worden, das Material billiger, die Löhne teurer geworden. (Gegenüber 10-20 Jahren vorher). Die Primex/Märklin DHG weiterhin in der einfachsten Version anzubieten, hätte wahrscheinlich den Herstellungsaufwand erhöht, statt verbilligt, wenn sie dazu die Produktion hätten wieder anpassen müssen.

Erstaunlich, die halbwegs aktuellen Koll Ausgaben, z.B. Koll 2018 welche viele andere Märklin Loks beinahe verboten billig bewerten, sieht für diese Primex 3079 Typ 1 Billiglok immerhin noch Euro 80.- Sammlerwert vor. Aber dazu muss sie schon neu ungebraucht sein, was höchst unwahrscheinlich ist. Mit dieser Lok wurde gespielt bis sie den Geist aufgab, Und unabhängig von ihrer relativen Seltenheit, die Sammler welche dieses Modell suchen sind allmählich auch selten geworden. Im Zeitalter von Digital, wo bereits ein Relais als veraltet gilt, will (fast) niemand mehr ein H0 Lok Modell mit nur einem Handhebel. Entsprechend hat es Bahnorama auch preiswert angeboten. Zustand: guter Gebrauchtzustand mit unerheblichen Gsp.

Eigentlich wollte ich "nur" den SBB H0 Giruno von Trix 25810, doch an so einer Primex Lok kann man nicht einfach vorbeigehen. Jedenfalls nicht als Sammler für einen Preis von nur ca. CHF 35.- Die Primex Tenderlok 3020 als Budget Version mit Handschalung habe ich schon lange, also "muss" man auch die Diesellok haben, sonst ist es nicht "komplett"...

Primex 3079 (Märklin) Diesellok DHG 500 rot Typ 1 mit Handschalter. 1969 - 1973.

Zitat von 11465 - Oerlikon

Dazu hat sie einfach zu wenig Charakter.

Lieber Roger,

ganz einverstanden, das sehe ich - als Modellbahner - genau gleich. Es dauerte ja auch 50 Jahre, bis dieses Märklin Warenhaus Billig-Modell in meine Sammlung gelangte. Genau umgekehrt sehe ich es als Sammler an: Sammler suchen nicht unbedingt die typische Bauart, sondern (auch) erst recht die Ausnahmen.

Märklin H0 hat unübersehbar in seinen Katalogen, Prospekten, Anleitungen immer auf seine (überlegene?) Qualität hingewiesen. Nicht von ungefähr, hat oder hatte Märklin alleine knapp gleich viel Markanteil, wie alle die vielen anderen Modellhersteller zusammen. Da verträgt es sich schlecht, wenn ein Modell angeboten wird, welches abgesehen vom Zinkguss Chassis, genau so billig einfach ausgeführt ist, wie die Anfangset-Modelle von Lima, Jouef, Kleinbahn usw. Die paar eingesparten Pfennige oder Rappen, haben dem Märklin Ansehen mehr geschadet, als Gewinn erzeugt. Da nützte auch nichts mehr, wenn Märklin erwähnte, es sei ja gar nicht Märklin, sondern ein Erzeugnis von der auch in Warenhäuser erhältlichen Firma Primex. Korrekt, es ist rechtlich nicht von Märklin, aber "Märklin" ist unübersehbar sogar erhaben im Guss angebracht. Es war denn auch eine maximal 3-4 jährige Angelegenheit und Primex ersetzte das stark vereinfachte Modell durch das bessere Märklin Pendant.

Gerade darum, will man als Sammler auch die nicht in das Märklin Schema passende charakterlose Primex 3079 DHG 500 Typ 1. Mit Unterbrüchen 1969-73 erhältlich, auch schon wieder gut 50 Jahre her. Wenn es sich nicht rentierte, waren die Schwaben nicht geizig.

Roger, das Dampflok Pendent der Handschalter Diesellok ist die Primex 3020. Die ersten 3020 Primex Tenderloks sind deutlich vereinfacht, die späten Primex 3020 sind meines Wissens baugleich identisch mit den Märklin 3029. Es gibt eine grosse Variantenvielfalt der 3029/3020 Tenderlok Serie...

Als Vergleich: Lima DB Diesellok V-60 / 1380 aus Anfängerset ebenfalls aus den 1970-er Jahren.

Die Lima Diesellok aus einem Anfänger-Set, die kann sich sehen lassen und kostete Irrtum vorbehalten, um CHF 8.- herum, war aber mehrheitlich nur als Bestandteil vom Anfängerset zu haben, teils als Komplett Set unter CHF 20.- erhältlich.

Achtung, wie der Lima Kenner & Spezialist Martin von Bahnwahn richtig als 1. Person bemerkte: Wer so ein Modell besitzt, allgemein Lima Loks aus dieser Zeit: die als typische Plastik Loks bekannten Lima Modelle hatten Gewichtsklötze. Diese waren oft aus Zinkguss, minderer Qualität. Diese Klötze hatten denn auch keine andere Funktion, als einzig dem leichten Lima Kunststoff-Modell Gewicht zu verleihen.

Jetzt ist nur so, diese Zinkguss Gewichte waren in die Rahmen integriert. Dies Gewichte zerfallen bei Zinkschaden leider nicht, wie dies bei Märklin Gehäuse von 1945-1949 üblich ist, sondern diese Lima-Gewichte bekommen Beulen, Ausstülpungen und wachsen(!), sie werden wörtlich grösser. Und dies mit einer Kraft, welcher die Umgebung nicht standhalten kann. Es kann den Rahmen und oder das K-Gehäuse zerstören und aufsprengen. Ein Widerspruch sondergleichen, dass selbst DIE Plastik-Lok für die der Hersteller Lima bekannt war, vom Zinkguss zerstört werden kann.

Im Zweifel besser - solange es noch möglich war (ist?), das Gewicht entfernen, bevor am Rahmen oder Gehäuse ein Schaden entsteht. Die alten, teils 60 jährigen Lima Plastik-Loks sind ansonsten bei sachgemässer Anwendung äusserst langlebig.

Gruss

Hermann

Hallo Günther,

da kommt man ausser Atem?!? Gratulation zu Deiner DHG 500 Sammlung !!!

Ich habe gerade mal alle H0 DHG 500 zusammen: 6 Stk.

Gruss

Hermann

Zitat von ginne2

dass sich die Lima- und Kleinbahnstücke längst aus den Sammlungen via Kehrschaufel verabschiede

schade dass deine Kehrschaufel nicht bis zur Zentralschweiz reicht. Übe noch kräftig mit dem Wellholz werfen am Leinbach. Dann wechsle zum Unspunnenstein der wiegt bereits 83,5 Kilo, an diesem Fest gibt es auch noch Alphornklänge und feine Würste mit Senf. Wenn du dort der Sieger bist, kannst Du es zuversichtlich wagen, Kleinbahnmodelle, Fleischmann, Jouef, Fulgurex, Lemaco, Roco, HAG an den Vierwaldstättersee zu werfen.

Wenn statt Regentropfen, Kleinbahn vom Himmel fallen und die Nachbaren komisch ängstlich schauen, dann sage ich ihnen, es sei alles normal, kein Grund zur Sorge, es sei der Günther von Raum Heilbronn, welcher Kleinbahn Modelle zusendet.

Ich habe alle oder zumindest viele Modellbahnen gerne. Das ist ja die Herausforderung, allmählich geht mir der Platz aus... Stelle Dir vor, Vorgestern hat es sogar ein Digital Zug der neue Trix (Märklin) 25810 H0 SBB RABe 501 "Giruno" zu mir geschafft.

Anmerkung zu Kleinbahn:

Zinkpest ist bei den alten klassischen Kleinbahn Modellen äusserst selten, zumindest bei den Loks. Probleme gab es bei den "Bananen" Chassis der 4-Achser Wagen. Neuere Kleinbahn hatten gewisse Chargen Zinkpest und vor allem die zeitweilige konkurrierende Bruder Firma Klein Modellbahnen 1984 - 2010. Diese Firma war innovativer, nicht so konservativ und hatte neuere Ideen, wollte echte Modelle 1:87 anbieten und nicht Kinder, sondern Erwachsene ansprechen. Aber die Materialien waren von schlechter Qualität und verbrösmelten. Keine andere H0 Firma war so sehr vom Zinkzerfall betroffen. Teils waren die Modelle noch nicht mal versendet, noch in den Geschäftsräumen und es zeigten sich schon Zerfallserscheinungen. Ich nehme an, es handelte sich um einen Fernost Zinkguss Hersteller, dann kann Kleinmodellbahn auf seinen Garantieansprüchen und -Rechten beharren, real nütze es nichts oder nicht viel. Zeitweise war der Ersatz nicht viel besser, als was vorher geliefert wurde. Und Märklin hatte ebenso 1945 - 1949/50 Probleme mit dem Zinkfrass, ("Zinkpest"), besonders ausgerechnet die damaligen Neuheiten 1947-1949 sind nahe bei 100% betroffen. Es gibt durchaus bessere erhaltene ST 800 und CCS 800 und total Ruinen, aber einwandfrei Stücke im Originalzustand mit denen man noch schnell fahren kann, wie es sich für einen Schnelltriebwagen gehört! Vielleicht bis Du einer der ganz wenigen Glückspilze Günther?

Es ist jetzt schon eine Weile her, das letzte mal im Göppinger Museum passte die Beschreibung absolut nicht zum ausgestellten Objekt, von wegen original... Das Personal war auf den Verkauf von den neu produzierten Sonder- und Museumsmodelle spezialisiert, von den ausgestellten alten Modellen in ihren Vitrinen hatten sie keine Ahnung. Zumindest ist es mir so vorgekommen.

Die alten Fulgurex Modelle können keine "Zinkpest" haben, da sie bekanntlich aus Messing sind. Dafür gibt es dann und wann Chargen, da laufen zuerst die Lötstellen unschön an und dann zerfällt das Lötzinn und somit das Modell.

In der Langlebigkeit dürfte H0 HAG der Sieger sein, vor allen anderen Herstellern. Und selbst dort kann es, besonders bei DC und hoher Raum-Luftfeuchtigkeit, zu eher harmlosen Problemen kommen, wenn die Kontaktplättchen korrodieren, bleibt manchmal die DC Lok stehen, wenn das Signal grün anzeigt und man zu sanft den Traforegler aufdreht. Doch dies lässt sich beheben, wenn die Kontakte gereinigt werden und die Luftfeuchtigkeit reduziert wird.

Selbst alte Roco Modelle: die Platine mag sehr angelaufen & korrodiert sein, Zurüstteile längstens abgefallen oder gar nie angebracht worden, / verloren gegangen sein, das Gehäuse beschädigt oder rissig sein, doch die Roco Modelle sind noch ziemlich zähe und robust. Meine Roco Ae 6/6 von 1978 läuft noch (ohne sonderlich viel Pflege), so wie am 1. Tag.

Ich möchte mich nicht auf einen einzigen Hersteller einschränken. Dafür erreicht meine Sammlung keine Vollständigkeit. Alles geht nicht, für niemanden. Der Roland findet bekanntlich grüne Ae 6/6 schrecklich, noch schlimmer findet er die wunderschöne Siemens Taurus ÖBB Loks. Doch das Lustige ist, Roland hat deutlich mehr von diesen ES64U2 1016 / 116 Modellen, als ich selber, als Fan von diesen Loks. Doch was er jetzt in Auftrag gegeben hat, ist der Knüller und perfekte Kompromiss. Da hätten eigentlich die Hersteller 1:1 SLM und Siemens auch selber drauf kommen können... Hoffentlich plagen Roland keine Alpträume? eine verschönerte Re 460...

Gruss

Hermann

Zitat von ginne2

Wenn Du nicht so weit weg wärst,

Lieber Günther,

ich bin ganz nahe, Du bist so weit weg. Doch ich möchte schon lange mal gerne in D Flugzeuge fotografieren.

Auch, aber nicht nur das Geld, irgend etwas ist immer limitierend. Ich glaube nicht, dass wenn wir beide mehr Geld hätten, noch wesentlich mehr Eisenbahnen hätten? In Gedanken schon, in der Realität nicht. Irgend wann geht einem, zumindest mir, die Kapazität aus, alles überblicken zu können. Ich stand sicher 20 Minuten vor der Vitrine im Modellbahngeschäft; habe ich die Primex 3079 Typ 1 oder nicht? Natürlich gäbe es da eine digitale Hilfe, wenn man in Sekunden dies auf seinem Handy abrufen kann. Aber ich möchte dies schon noch selber können. Sonst haben meine Familienangehörigen doch noch Recht, sie bezweifeln, dass ich alle mein Modelle kenne. Ein grösserer Bauer hier in der Gegend, muss sich bei Besuch auch immer rechtfertigen, dass er alle seine Kühne kenne.

Kleinbahn und Zinkpest

Das kann ich nicht abschliessend beantworten und habe keine Probleme damit, wenn es dazu widersprüchliche Angaben im Internet gibt. Meine Erfahrung ist, die alten klassischen Kleinbahn haben keine Zinkpest. Meine KLB Sammlung ist bei weitem nicht vollständig, aber beinhaltet doch immerhin 120 Loks. Die ganz alten Kleinbahn Modelle aus ihren Anfängen und Pioniertagen habe ich nicht. Das wäre der Zeitraum von 1947 - 1954/1955. Meine ältesten Modelle stammen von 1955.

Oft werden Kleinbahn und Klein Modellbahn verwechselt. Wie erwähnt, bei Kleinbahn sind die alten Fahrgestelle der 4-Achser stark bananenförmig verzogen, das kann man durchaus zur Problemgruppe Zinkguss dazurechnen. Bei den Loks kenne ich nur Modelle von Klein Modellbahn, welche Zinkschaden haben, dies aber massiv. Häufig genannt werden die Fahrwerke der Kleinbahn D-52 ÖBB Dampflok Achsfolge 1`E. Also meine KLB D-52 sind einwandfrei. Es sind ältere Ausführungen aus den späten 1960er und 1970-er Jahren.

Und sonst, es ist doch schön, dass wir im MoBa-Forum nicht alle haargenau gleich dieses Hobby betreiben. Ich bewundere Dein Bestreben, Deine eindrückliche HAG und Märklin Sammlung komplett zu bekommen. Du stellst da gewisse Märklin DHG 500 ins Forum, da wusste ich noch nicht mal dass es diese als Modell überhaupt gibt, geschweige hätte die Hartnäckigkeit, die alle zu sammeln.

Ich hätte nicht so gerne, bez. würde mich etwas gestresst fühlen, wenn mir jede Woche alle noch vorhandenen CH Modellbahngeschäfte anrufen würden, Hallo Hermann, die neue Taurus 62486/100 Neuheit sei erschienen. Dann kommt mir der Film von Charlie Chaplin in den Sinn, "Moderne Zeiten" wo der "arme Kerl" in den Zahnrädern stecken bleibt, wenn er dem schnelleren Takt nicht mehr folgen kann. Aber wenn man gar nicht informiert würde, wenn es Neuheiten gibt, wäre auch nicht gut. Ich komme von selber zu den Eisenbahnläden, wenn wieder mal ein Oldtimer Bewegung braucht, bevor er einrostet und Standschäden bekommt.

Ich wünsche Dir alles Gute und Freude mit und an Deiner beeindruckenden Sammlung.

Vor allem aber soll es nicht nur Deinen Modellen gut gehen, sondern ganz zuerst Dir selber

Herzliche Grüsse

Hermann