Klassische Mofas - Entschleunigung auf 30 km/h

Danke Christoph für das Reparaturheft. Den Motor an diesem Mofa muss ich hoffentlich nie mehr vollständig zerlegen, so wie der jetzt instandgestellt wird, ist das hoffentlich nie mehr nötig. Und ich teile das Spezialwerkzeug ja mit meinem Cousin. Ich könnte mir vorstellen, dass er es eher braucht als ich. Schliesslich hat er eine ganze Mofa-Flotte zuhause

So, der pieper'sche Panzerklotz wurde mit Flüssigmetall zusätzlich fixiert. Die Schraube ist angezogen (mit Gegenmutter im Innern des Rohrs). Alles wurde verschliffen und wieder neu grundiert, violettiert und klarglanzlackiert.... Mein Schätzchen wurde im Trocknungsraum zum Trocknen aufgehängt.... Die Nachbarn müssen eben mit ihrer banalen Wäsche warten...

Es ist zum Mäusemelken!!
Soeben habe ich den Ständer wieder mal angeschraubt. Und was ist das Ergebnis?: Ich habe zu gut korrigiert!!!
Das bedeutet, dass der Ständer ausgeklappt nun zu steil steht und das Mofa nicht halten kann. Und eingeklappt schleift er - voraussichtlich - fast am Boden. Das heisst nichts anderes als: Nochmals abnehmen und mit der Feile wieder eine Kerbe schlagen.
Wenn ich sorgfältig arbeite (allerdings werde ich das Mofa für diese Arbeit wieder mal unmöglich aufhängen oder auf den Boden legen müssen) bleibt mir ein erneutes Lackieren erspart, da die Farbe an der Schleifstelle eh als Kontaktstelle zwischen Ständer und Stoppbalken dient. Dort hat die Farbe kein langes Leben.

Aber das hätt's wirklich nicht gebraucht, denn jetzt sieht alles so schön aus:

Halb so wild. Inzwischen steht das Mofa auf seinem Ständer. Grund für das Malheur war ein Klümpchen Flüssigmetall am falschen Ort. Allerdings klappt der Ständer auch danach nur wenig ein. Aber gut möglich, dass dass so sein muss. Ich bau das Ding erst mal fertig zusammen, bis ich darüber urteilen kann...

Nebenbei: Mattu, es wäre längst nicht alles, was ich beim nächsten Mofa anders machen würde...

Inzwischen wurden einige weitere Teile an den Rahmen gebaut. Im Wohnzimmer verschwanden daher mittlerweile fast alle Mofa-Teile. Aber beim Zusammenbau werden mir immer wieder neue Knüppel zwischen die Beine geworfen. Als ich den Lenker wieder anbringen wollte, drehte die Lenkerschraube leer - das Gewinde Höhe Konus war ausgelatscht. Zwar konnte ich inzwischen Ersatz in Deutschland ausfindig machen aber bis die Schraube dann endlich da ist, fällt vermutlich der erste Schnee. Und passen muss sie ja auch noch. Anbieter sind bisweilen sehr sparsam mit der Beschreibung der technischen Komponenten....

Dann gerät langsam der Sattel in meinen Fokus. Mein Cousin und ich haben beide unabhängig erwogen, dass ein grauer Densfeld-Sattel am violetten Mofa chic aussehen würde. Mein ursprünglicher Plan, den bisherigen Sattel aufwendig zu restaurieren habe ich inzwischen fallenlassen. Aus folgenden Gründen:

- Ich bin je länger je mehr überzeugt, dass der jetzige Sattel nicht original ist, bzw. beim Kauf (oder später) als Sonderoption gewählt wurde. Der Sattel weist eine Einstellschraube auf, mit der die Federung individuell eingestellt werden kann. Diese Raffinesse ist jedoch defekt und müsste überholt werden.

- Werksbilder der formal identischen 'Bauer'-Mofas sind mit einem anderen Sattelmodell ausgerüstet. Und zwar ähneln diese den schlichten Kunststoffsätteln, den ich eben gerne (wieder?) an meinem Mofa sehen würde.

- Die Restaurierung des aufwendig gearbeiteten Sattels durch einen Sattler und die Instandsetzung des ganzen Unterbaus würden wohl nicht ganz billig werden.

aber vor allem:

- der bisherige Ledersattel ist POTTHÄSSLICH und sähe wohl auch nach der Aufarbeitung wie ein zähes Rindssteak aus!

Die aufgeführten Gründe lassen mich in den Weiten des Internets also nach einem Ersatz forschen...

Sobald das Hinterrad endlich korrekt zusammengesetzt und gefettet ist, wird es eingebaut. Spätestens dann sind wieder neue Bilder fällig - versprochen!

Zitat von terry

aber das hast Du vor der Bestellung der Ersatzschraube sicherlich überprüft

Danke Michael für Deine Aufmerksamkeit. Das habe ich in der Tat überprüft. Das Konus-Innengewinde ist intakt. Und für alle Fälle: bei der Neulieferung ist ein Konus auch wieder dabei. Indes muss er auch passen. Drück mir also die Daumen.

Sieht zwar chic aus aber ich gelange immer mehr zur Überzeugung, dass dies ein Ausstellungsstück bleiben wird. Einfachste Dinge wie ein Hinterrad einsetzen bereiten ungeahnte Probleme: So bringe ich es offenbar nicht fertig das Rad so zu richten, dass es nicht irgendwo am Schutzblech streift. Alles scheint irgendwo verzogen, schief und verbogen zu sein..... auf dem nächsten Bild sehen wir das Mofa mit Einschusslöchern:

Terry, danke für Deine Anteilnahme. Am Rad selbst liegt es eindeutig nicht: dieses läuft pfeilgerade ohne jede Unwucht. Was aber noch einer genaueren Untersuchung bedarf sind die vielen Unterlagsscheiben, Distanzstücke, etc. Dort muss ich nochmals dahinter. Vielleicht hilft mir Christophs Rep-Handbuch weiter. Oder vorliegende Literatur. Zwar hatte ich das Gefühl vor der Demontage alle entsprechenden Stellen fotografiert zu haben, die beim Zusammenbau Fragen aufwerfen könnten. Aber natürlich habe ich 1000 nutzlose Aufnahmen gemacht und was wirklich von Belang gewesen wäre vergessen. Zu meiner Verteidigung muss ich auch sagen, dass mein Vorgänger offensichtliche Sachen falsch montiert hatte, dass die Reihenfolge der Unterlagsscheiben wohl das Letzte wäre, worauf ich hätte vertrauen dürfen. Aber der gänzlich ungenügende Eingriff des des hinteren Bremsplattenblockierungsarms in den entsprechenden Zapfen deutet auf meinen talentfreien Zusammenbau hin.

Ich geh nochmals über die Bücher.... Die Einschusslöcher werde ich zukitten und mit einem Smiley-Aufkleber tarnen.... was mache ich aber mit dem verbeulten und gespaltenen Tank? Die Axt steckt immer noch drin und ich kriege sie nicht mehr heraus

Für Günther fotografiert. Der (soeben nochmals nachgerichte und frisch lackierte) Bremsplattenblockierungsarm

Aufmerksame Leser sehen, dass das Hinterrad wieder demontiert und auseinandergenommen wurde. Die Bremsbeläge und der Bremsknebel sind natürlich ausgebaut worden vor dem Nachspritzen.

Ach ja: kein Wunder, dass diese Mofa-Heinis alle Pleite gegangen sind: So labberige Konstruktionen, wo man mit Gegendrücken und Muskelkraft Schutzbleche und Streben zurechtdrücken kann (und muss) entspricht nicht eben meinen Qualitätsvorstellungen. Was biegt sich wohl wenn andere Kräfte wie Motorkraft und Körpergewicht beim Fahren wirken?

Was heisst hier: "Kein Unterschied zu vorher." - Natürlich ist da ein Unterschied! Nein, damit meine ich weder der aus optischen Gründen funktionslos eingesteckten Lenker noch den ebenso hingelegten Kettenschutz, sondern.... ja, seht ihr's denn nicht?!.... na?! Also: ich meine damit natürlich das rund und leicht drehende Hinterrad!!! Gut, ganz leichte Schleifgeräusche sind immer noch da. Aber ich vermute, dass sie von den franselartigen Gussnoppen des Reifen stammen. Jedenfalls bleibt das Ventil immer in der tiefsten Position hängen. na klar, Das Ventil ist ja auch schwerer als der Rest vom Reifen

Zitat von ginne2

Ich weiss zwar nicht, wofür das Ding taugt

Natürlich um die Bremsplatte zu blockieren wenn man bremst. Sonst würde sich die Bremstrommel einfach mit dem Rad mitdrehen - und statt anzuhalten würde man - im besten Fall - im Leinbach landen...