Loks und Wagen schonend reinigen

  • Hallo zusammen

    Dies ist mein allererster Post, von daher kurz zum Hintergrund: Ich hatte als Bub eine kleine Lima-Anlage (Brett mit zwei Kreisen), aber einiges an Loks und Wagen. Später habe ich von meinem Grossvater eine Märklin-Anlage geerbt. Ich habe dann einige Lima-Loks mit Schleifer versehen und Gleichstrom auf die Märklin-Geleise gegeben, so konnte ich (nicht gleichzeitig aber nacheinander) fast alles Rollmaterial auf der gleichen Märklin-Anlage einsetzen (daher der Name WS-GS :D). Irgendwann wurde die Märklin-Anlage samt Berglandschaft wieder abgebaut und Geleise, Loks etc. verstaut.

    Nun ist mein Sohn 4 Jahre alt und wir fangen einmal mit den Lima-Sachen an, die ich damals nicht umgebaut habe. Ich habe zudem bei ricardo.ch einige Wagen und Loks dazugekauft. Teilweise sind die ersteigerten Wagen und Loks aber recht schmutzig, verklebt etc. Häufig fahren sie auch kaum/schlecht, daher bekommen alle beim Eintreffen erst einmal einen Service.


    Nun also endlich zur Frage: wie bringe ich Kleberückstände, Fett, Dreck etc. am besten von Loks and Wagen ab, ohne die Farbe und Beschriftungen zu beschädigen? Wie reinigt ihr die Plastikteile eurer Modelle? Ich war bei einer Rbe 4/4 dabei, den Motor zu revidieren (alles auseinandernehmen, alles in Alkohol baden, mit Zahnbürste putzen, wieder zusammenbauen, neu schmieren [mit Silikonspray]) und habe versucht, die Lok mit etwas Alkohol auch äusserlich zu putzen... War eine schlechte Idee, die silberne Farbe des Daches kam sofort ab.

    Also, wie mache ich es besser? Nur mit Schwamm (nicht scheuernd, nicht kratzend) und etwas Handspülmittel hat nichts gebracht.

    Danke für eure Inputs :)

  • Willkommen im Forum.


    Klebstoffreste sind oft nur noch mechanisch entfernbar. Gehst du mit Chemie welcher Art auch immer dahinter, leidet die Farbe meist oder ist dann gleich weg. Fett und Dreck lässt sich grundsätzlich mit Spülmittel oder ähnlichen Fettlöser sehr gut entfernen. Ist der Verschmutzungsgrad hoch, hilft längeres Einlegen in einer solchen Lösung. Es muss allenfalls öfters wiederholt werden, alter Dreck muss zuerst aufgeweicht werden.


    Fett lässt sich mit Reinbenzin oder Wundbenzin sehr gut lösen und diese beschädigen im Normalfall weder Farbe noch Kunststoff oder Metall. Alkohol greift diverse Kunststoffe auf die Art an, dass sie Risse bekommen. Selbstverständlich nicht sofort sondern erst über die Zeit. Plexiglas ist ein solcher Kunststoff der sich mit Alkohol erfolgreich und effektiv zerstören lässt. Tampondrucke lassen sich damit teils auch entfernen, die Erfahrung durfte ich auch schon machen. Alkohol ist kein besonders guter Fettlöser. Gut sichtbar an den regenbogenfarbigen Schlieren die er gerne hinterlässt.


    Mit Silikonspray holst du dir das nächste fast unlösbare Problem ins Haus. Ist Silikonspray an einer unerwünschten Stelle, bringst du in kaum mehr weg. Lieber ein geeignetes Öl, z.B. Labelle, oder geeignetes Schmierfett verwenden. Das lässt sich jederzeit mit Reinbenzin wieder rückstandsfrei reinigen.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hallo Cebu Pacific

    Vielen Dank für die Ratschläge. Ich dachte, Silikonspray würde sich für die Plastikteile der Getriebe (Plastik-Zahnrädchen) gut eignen. Aber wenn das so ist, dann verwende ich wieder Schmierfett. Öl ist ja oft zu dünnflüssig und die Schienen sollen ja trocken bleiben... Nun, ich lasse die Loks ohnehin immer erst auf einem Testgleis hin- und herfahren, bis das erste überschüssige Öl etc. weg ist. Natürlich versuche ich auch, nur sparsam zu schmieren.


    Ich werde dann wohl die Gehäuse wie empfohlen mal für einige Zeit in ein Spülmittelbad geben.


    Beste Grüsse

  • Willkommen im Moba-Forum,

    für Rotor und Motorreinigung empfehle ich Dir einen Elektronikreiniger-Spray auf Lösunsmittelbasis (Nicht auf Oelbasis!) und Haushaltpapier zum abtupfen/wischen. Wenn Du mal für ältere LIMA-Fahrzeuge Kohle/Bürsten brauchst, passen auch welche von "Fleischmann" (Rundmotor Kohle mit Feder).

    Für die (LIMA-) Plastikzahnräder würde ich Dir das Fett von Trix empfehlen. Für noch etwas mehr Geld gibt es (was ich habe) Silikon-Fett, welches den Plastik bei den Zahnrädern mit einer Gleitschicht überzieht und somit auch schont. Beides ist in kleinen Tuben im Fachhandel zu bekommen, aber sehr sparsam zu verwenden. Bei mir fährt übrigens auf Märklin M-Gleisen eine LIMA-Re 6/6 auf Wechselstrom umgebaut seit Jahren ohne Problehme, mit der entsprechenden Pflege. Die Lima-Modelle fahren ruhiger (statt zu ruckeln) wenn jede Achse (ohne Haftreifen bei den Rädern) eine Stromabnahme hat (meine eigene Erfahrung). Viel Erfolg .;)

  • Für die Wagen benutze ich etwas lauwarmes Wasser und etwas Seife, und schrubbe die Seife mit einer alten Zahnbürste auf der externen Oberfläche. Dann Seife abspülen, und dabei möglichst wenig Wasser im Inneren kommen lassen. Wasser abtupfen und trocknen lassen.

    Für Fingerabdrücke und Staub reicht es meistens.


    Schmutzige Wagenachsen aus Metall reinige ich mit der Messingbürste des Dremels. ich bin von negativen Nebenwirkungen nicht bewusst


    viel Spass!


    Sebastiano

  • Wenn Du mal für ältere LIMA-Fahrzeuge Kohle/Bürsten brauchst, passen auch welche von "Fleischmann" (Rundmotor Kohle mit Feder)

    Danke! Ich habe das schon erfolgreich umgesetzt - funktioniert tatsächlich gut.

  • Für die Wagen benutze ich etwas lauwarmes Wasser und etwas Seife, und schrubbe die Seife mit einer alten Zahnbürste auf der externen Oberfläche. Dann Seife abspülen, und dabei möglichst wenig Wasser im Inneren kommen lassen. Wasser abtupfen und trocknen lassen.


    Hallo zusammen,


    er ist echt gut dieser Beitrag und die anderen Beiträge natürlich auch. Aber mit der alten Zahnbürste würde ich je nach Fall nicht allzu stark schrubbe :rolleyes: .


    Frage, wohl auch im Sinne von WS-GS (AC-DC:D): Wie trocknet man die Lokomotiv- und Wagenkasten am Besten? Wasser abtupfen und trocknen lassen kann ganz schön Zeitaufwändig sein.


    Jakob


    Ja ich bin neu auf diesem Forum und es ist der erste Beitrag hier im MoBa-Forum. Ist jetzt halt so. Aber es ist dies nicht mein erster Beitrag in einem Modelleisenbahnforums.

    :gamer: bis zum nächsten Mal. Modelleisenbahner:innen wird das digitale Fahren und der Bau von Modulen empfohlen.

  • Hallo Tinplate

    Herzliche wiillkommen im MoBa Forum. Wäre schön wenn Du einbisschen von Deinem MoBa Hobby erzälen oder Bilder einstelle würdest :rolleyes:

    Bin gespannt bis zum nächsten mal

    Gruss

    Marino

  • Ja ich bin neu auf diesem Forum und es ist der erste Beitrag hier im MoBa-Forum. Ist jetzt halt so. Aber es ist dies nicht mein erster Beitrag in einem Modelleisenbahnforums.

    Herzlich willkommen hier im Forum. Du bist mit "Tinplate" hier in bester Gesellschaft ;) und auch ich (als Tinplate-Querschläger) würde gerne mehr über Dein Hobby erfahren :thumbup:.

  • Für die Wagen benutze ich etwas lauwarmes Wasser und etwas Seife, und schrubbe die Seife mit einer alten Zahnbürste auf der externen Oberfläche. Dann Seife abspülen, und dabei möglichst wenig Wasser im Inneren kommen lassen. Wasser abtupfen und trocknen lassen.


    Hallo zusammen,


    Die Gehäuse von drei Spur N Lokomotiven habe ich Einzel in ein handelsübliches Ultraschallbad gelegt und dann eingeschaltet. Frei nach dem Gedanken, was mit Brillen funktioniert, muss doch auch mit Modelleisenbahn-Teilen funktionieren. Ich hatte diesbezüglich immer etwas Angst ein solches Reinigungsprozedere durchzuführen, weil die Möglichkeit besteht, dass Beschriftungen abhande kommen. Kommen sie aber nicht.


    Es hat funktioniert, nach fünf Minuten waren da keine Fingerabdrücke mehr und die zum Teil defekten Phantografen glänzen wie neu ;) .



    Eingenes Bild eines Konvolut nicht weiter zerlegte Lima Spur N Lokomotivgehäuse nach dem Bad im Ultraschallbad und dem Trocknen im Backofen.


    Demzufolge hätten wir definitv eine Alternative zum Schrubben im lauwarmen Wasser mit Seife.


    Ein Kollege hat mich schon vor längerem auf diese Methode aufmerksam gemacht. Ich nutze diese zwischenzeitlich auch.


    Er lässt die Teile wie jetzt auch ich, die da in sein Ultraschallbad passen rund 5 Minuten in normalem Leitungswasser baden und wiederholt das Prozedere gegebenenfalls. Dem Wasser im Ultraschallbad setzt er wie ich ein Tropfen Abwaschmittel zu. Fox vom Coop, Handy vom Migros oder so.


    Anschliessend geht es noch einmal ins Ultraschallbad jedoch mit destilatgleichem Wasser. Dies rund 2 Minuten. Auch diesem destilatgleichem Wasser setzt er wie ich ein Spühlmittel zu. Das was eure Frauen in der Abwaschmittel als Spühlglanz in die Abwaschmaschine einfüllen, damit die Gläser anschliessend schön glänzen.


    Anschliessend geht es zum Trocknen in den Backofen eingestellt auf 60 Grad bei Umluft für rund 10 Minuten. Dabei überwachte er die Temperatur mit einem Temperaturfühler eines Hand-Multimeters wie wir es in unserer Werkstatt haben müssten. Ja man kann ja einmal das alte Analoggerät durch ein Digitalgerät ersetzen :whistling: . Kostet bei Conrad nicht so viel, dass wir uns die nächste, übernächste und übernächste Lokomotive die wir noch dieses Jahr kaufen werden nicht mehr leisten können.


    ...ich trockne mit dem Backofen (Umluft, 40...55°C, je nachdem was ich trockne).

    Christian, ich gebe Dir recht mit den 40 bis 55 Grad. Machen doch einige Kunststofe schon bei 45 Grad schlapp. Über 60 Grad würde ich nicht gehen. Aber mein Kollege ist kein Weichei und will mir auch nicht alles sagen. Gegebenenfalls eben einen Versuch machen.


    Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Oder noch besser wagt einen Selbstversuch. Ich übernehme keine Garantie für dieses Prozedere. Aber bei mir funktioniert es nicht nur für Brillen und ausgewählte Modelleisenbahnbauteile.


    Jakob

    :gamer: bis zum nächsten Mal. Modelleisenbahner:innen wird das digitale Fahren und der Bau von Modulen empfohlen.

  • Hallo zusammen,


    es folgt ein interessantes Bild zum Thema, dass noch einzelne Fragen aufwirft:



    Eigenes Bild eines zerlegte Kleinbahn Spur H0 Wagens vor dem Zusammensetzen.


    Dieser Kleinbahn-Personenwagen wurde im wesentlichen nach den Grunsätzen von Bruno und mir gereinigt. Obwohl so ganz richtig ist es denn auch nicht wieder.



    Das Gehäuse links wurde gar nicht gereinigt.



    Die gelbe Inneneinrichtung in der Mitte und das Untergestell komplett, jedoch ohne Räder, wurden nach der Methode von Bruno sorgfältig mit einer weichen Zahnbürste in lauwarmen Abwaschwasser gereinigt.


    Das nicht nur für Kleinbahn typische Gewicht wurde jedoch mit Cif und einer nicht so weichen Zahnbürste buchstäblich geschruppt und dann sorgfältig abgespült. Diese Gewichte sind leider nicht nur bei Kleinbahn ziemlich anfällig auf Rost, sondern auch bei anderen Modelleisenbahn-Markennamen.


    Die gelbe Inneneinrichtung, das Untergestell ohne Räder wie auch das Gewicht wurden anschliessend im Backofen 10 Minuten bei rund 55 Grad getrocknet.



    Nun die Frage an Bruno oder ein anderes Forumsmitglied:


    Ich benutze, wenn es scheuern darf, immer wieder Cif Crème mit Mikrokristallen zusammen mit einer Zahnbürsten, zum Reinigen. Gerade beim Entfernen von Rost ist dies eine gute Wahl. Was gibt es dazu allenfalls sonst noch etws zu schreiben?


    Statt Zahnbürsten brache ich ab und zu auch Flachpinsel aus der Bastelabteilung, wie wir diese auch in grösserer Form als Backpinsel kennen, jedoch in kleinerer Ausführung. So kommt man besser an mit der Zahnbürste nur schwer zugängliche Stellen. Was gibt es dazu allenfalls sonst noch etws zu schreiben?


    Jakob

    :gamer: bis zum nächsten Mal. Modelleisenbahner:innen wird das digitale Fahren und der Bau von Modulen empfohlen.

  • Deine Art der Reinigung ist perfekt ;). Aber damit der Rost nicht wieder kommt würde ich das Gewicht mit einem handelsüblichen Rostumwandler behandeln und eventuell lackieren. Der Rostumwandler kann z.B. auf Feuchigkeit reagieren und ist auch kein Schutzlack, sondern "nur" eine Grundierung die mit dem Rost eine Verbindung eingeht.


    Die Kunststoffräder hatten bei mir angefangen zu eiern. Zum Glück fand ich Kleinbahnachsen aus späterer Produktion mit einem Metallradreifen (Lauffläche mit Spurkranz).