Glaubensfrage Permanentmagnet

  • So Herrschaften, nun ist es soweit...


    Ohne weitere Umschweife darf ich nach etwas Überarbeitung die Auswertung präsentieren.


    Bei Fragen bitte Fragen - ich stehe gerne Red und Antwort wo ich kann - möge sich der Thread fröhlich weiterentwickeln...

    Also voila: Hier das Auswertungstableau


    Auswertung Versuch Permanentmagnet.pdf


    Wie vorhin angedeutet sind die Versuche der Lastregelung mit Volllast ROT hinterlegt - als Vergleich gegenüber des Lastregelungsverhaltens bei Teillast.


    Gleich darauf Orange hinterlegt sind die Versuche mit dem nicht bündigen Motorschild.


    Gelb ist der Versuch mit dem SBM+ (ich nenne ihn auch meinen kleinen Sieger der Herzen.


    Nun wäre ein Wettbewerb nichts ohne eine würdige Siegerehrung. Ich habe 4 Kategorien auserkoren:


    - Rangliste Stator

    - Rangliste Decoder

    - Rangliste Decoder / Motor Kombi

    - Preis / Leistung


    In der Kategorie Stator:


    1. Rang: Märklin HLA

    2. Rang: HAMO Permanentmagnet (Mehr Kraft und minim bessere Langsamfahreigenschaften als ESU Magnet)

    3. Rang: ESU Permanentmagnet

    4. Rang: Selbstbaumagnet (Ebenbürtig den Permanentmagneten in Kraft und Lastregelung - schlechtere Langsamfahreigenschaften)

    5. Rang: Die gute alte Feldspule


    Ich habe lange zwischen dem 3. und 4. Rang hin und her studiert. Ausschlaggebend war der Aufwand, der noch betrieben werden muss, einen Selbstbau Magneten zu bauen, während es ein leichtes ist, sich für weniger als eine Zehnernote einen ESU Magneten zu holen. An sich sind der ESU und der SBM in der Performance sehr unterschiedlich. Für mich ist der 4. Rang jedoch schon ein wenig der heimliche Star der Show.


    Nun kommen wir zur Kürung des performancestärksten Decoders in diesem Versuch:



    So laute dies:


    1. Rang: ZIMO MX630

    2. Rang: ESU LokPilot 5 Basic

    3. Rang: ESU LokPilot 5 MM/DCC Multiprotokolldecoder

    4. Rang: TAMS LD-W 32 Decoder für Allstrommotoren


    Auch wenn man sich mit dem ZIMO ein wenig mehr auseinandersetzen muss - der Aufwand lohnt sich, denn mit etwas vertieftem Studium kann man aus dem MX630 das Beste rauskitzeln. Der LoPi 5 Basic überzeugt durch seine gute Leistung und sehr gute Konfigurationsmöglichkeiten zu einem adäquaten Preis. Der LoPi 5 MM/DCC ist ihm natürlich in gewissen Bereichen, wie etwa den Funktionen überlegen und wer Märklin fährt kommt um Multiprotokollbetrieb kaum herum, weshalb er nur ganz knapp hinter seinem kleinen Bruder liegt. Der TAMS... naja.... Dabei sein ist auch schon was...


    In der Kombination von Magnet und Decoder:


    1. Rang: HLA & MX 630

    2. Rang: HLA & LP Basic

    3. Rang: HLA & LP 5

    4. Rang: Selbstbaumagnet & LP Basic


    Natürlich dominiert der HLA das Feld wenn es um Performance geht - das mögen viele vermutet haben und ist bei dem Preis auch zu erwarten. Für mich Sieger der Herzen: der Selbstbaumagnet in Kombination mit dem LoPi 5 Basic, der mit einer hervorragenden Lastregelung, einer hohen Zugkraft und durchaus vertretbaren Fahreigenschaften überzeugt.


    Und weil jeder von uns entweder das Steueramt, die Nachkommen oder eine Böse Frau im Hintergrund hat kommt Last but not Least noch meine sehr subjektive Empfindung...


    ...in der Kategorie Preis / Leistung:


    1. Rang: Selbstbaumagnet & LoPi 5 Basic (ca 28 Stutz)

    2. Rang: HAMO Magnet & LoPi 5 Basic (ca 25 Stutz, wenn man das Glück hat, er Zufall auf einen "gratis" HAMO Magneten zu stossen)

    3. Rang: Selbstbaumagnet & ZIMO MX630 (ca 45 Stutz)

    4. Rang: ESU Permanentmagnet & LoPi 5 MM/DCC (ca 45 Stutz)


    Ein letztes persönliches Statement sei mir noch verziehen:


    Natürlich dürfen wir nicht vergessen: Das Tüfteln ist essenzieller Bestandteil unseres lieben Hobbys - so sehe zumindest ich das. Und auch wenn das Selberbauen des Magneten etwas Arbeit bedeutet, so hat er - zusammen mit seinen Mitbewerbern - einen sehr lehrreichen und interessanten, wie aber auch entspannten Feiertagsurlaub verschafft. Das wünsche ich jedem von uns in dieser turbulenten Welt...


    Ich danke für euer Interesse an der Angelegenheit und wünsche euch ein fröhliches 2023. Möge alles besser sein!


    ^^

    Bischi :hi:

  • Hallo Bischi

    Danke für den Test und die Resultate.

    Während deiner Testzeit über die Festtage habe ich einen Teil meiner Loks gewartet und auf den neusten technischen Stand gebracht.

    Es stellt sich wirklich die Frage, inwiefern die Lok aufgerüstet werden sollen und was der Umbau kosten darf.


    Ich habe in diese Zeit vier Loks mit Flachmotoren umgebaut und vier weitere Loks mit dem HLK Antrieb versehen. Dazu kommt noch der Einbau der originalgetreuen Beleuchtung. Nur sauberes Fahren der Lok ist ja auch bloss die halbe Miete.

    Als ich dann alles in meiner Datenbank dokumentiert hatte, kamen die nackten Zahlen zum Vorschein und der Schreck war gross. Am Ende waren die Kosten des Umbaus fast so hoch wie der Warenwert der Loks. ?(

    Somit freut es mich, dass man mit 28.-- Franken auch ein tolles Resultat erzielen kann. :thumbup:

    Gruss

    Urs

  • Ein Punkt muss ich unbedingt anmerken, du kannst dadurch vielleicht weitere Erkenntnisse gewinnen und dich mit „ESU“ auch eben in dem Punkt versöhnen: Die Lopi und Loksound können sehr wohl eine lineare Geschwindigkeitskennlinie, die ist auch wie weitere direkt im Menü Motoreinstellungen des Lokprogrammers anwählbar. Gerne kann ich dir auch weitete Hinweise mit z.B. Screen Shots geben - nach der Arbeit…

    Die Kennlinie kann sogar individuell eingestellt werden - mein Sohn hat mal eine „digital“ fahrende Lok programmiert und schnell wieder zurück… (bis ca. FS 40 „0“, dann Höchstgeschwindigkeit).

    Danke für die Blumen - bin gespannt auf dein Feedback.


    An dieser Möglichkeit bin ich sogar SEHR interessiert. das würde tatsächlich den Ruf des LoPi 5 in meinen Augen wieder etwas zurechtrücken.


    Um nicht missverstanden zu werden: ich verbaue HAUPTSÄCHLICH Produkte von ESU - ich bin also keineswegs im Unreinen mit der Firma - keine Angst.


    Ich glaube mittlerweile habe ich dies schon in der BA gefunden. so kann im genannten Decoder tatsächlich keine "reine" 3-Punkt Kennlinie konfiguriert werden.

    moba-forum.ch/wcf/index.php?attachment/50024/

    Dies ist nur mit der "reinen" DCC Version möglich. Allerdings soll sich gemäss Betriebsanleitung mittels CV 67 bis CV 94 die 28-stufige Kennlinie "von Hand" eingeben lassen.


    Indes müsste ich also demnach bei den CV 67 - 94 eine lineare Kennlinie von 1 - 255 programmieren, und diese dann mit der Verringerung des CV 5 runterskalieren (bspw in meinem Falle auf 170).


    Verstehe ich das richtig?

    Bischi :hi:

  • Es ist so, bei den LP5 Multiprotokoll fehlt im Lokprogrammer die Option für die 3 Punkte Kennlinie. Es ist aber sehr wohl eine vorgefertigte lineare Kennlinie anwählbar.

    Ich weiss nicht ob du einen Lokprogrammer hast. Wenn nicht, kannst du die Software trotzdem ausführen und dir die geänderten CV anzeigen lassen zum selber programmieren.


    Grüsse

    Rufer


  • Tatsächlich hab ich einen LP in Besitz. Du hast recht - damit ginge das Programmieren wesentlich einfacher… war wohl zu viel Zeit da, um CV für CV einzel an der ECOS zu programmieren..


    Edit: wow - das war ja fast schon ein Spaziergang mit dem LP am PC - tatsächlich den Wald voller Bäume nicht mehr gesehen. Den LP nutz ich sonst IMMER um neue Loks zu programmieren..


    Die Ehre des LoPi 5 ist gerettet!

    Bischi :hi:

    Einmal editiert, zuletzt von Lokidokter ()

  • Schön, dass die Ehre gerettet ist! Doch mir geht das manchmal auch so, mit dem Wald und den Bäumen... Anderen auch, wenn mal wieder eine vermeintlich noch gesuchte Lok gekauft wird und dann zu Hause die Erkenntnis folgt, dass man die ja schon hat 8)


    Gerade neue Loks haben oft (immer?) die Kennlinie exponentiell 1 eingestellt - damit habe ich bei gewissen Loks schlechte Erfahrungen gemacht - warum auch immer, liegt evtl. auch an der noch sehr mangelhaften Stromversorgung meiner Anlage mit viel zu wenig Einspeisepunkten...


    Doch LS Models Loks waren wie verwandelt, nachdem ich sie auf linear umstellen konnte (siehe BB 15001) - doch auch und insbesondere die 120.1 war nun plötzlich eine sehr schöne Lok (also optisch war sie schon immer traumhaft...) auch zum Fahren.


    Weil ich die Bilder nun schon gemacht habe, stelle ich sie noch ein - Lopi 5 DCC mit 3-Punkte Kennlinien-Möglichkeit, danach Lopi 5 (also der Multiprotokolldecoder) mit einmal linearer Kennlinie und einmal der exponentiell 1 sowie dem Menü, welches alle voreingestellten Kennlinien zeigt:





    Schon etwas ständig getrieben von den bestmöglichen Einstellwerten, jedoch ohne viel Zeit darin zu investieren (das ist nicht so eine gute Voraussetzung...), war ich gespannt auf deine Untersuchungen! Mich überrascht dabei nicht, dass der ZIMO Sieger wird (es war ja zwar Priorität kein Decodertest).

    Hier ist aktuell wohl die Verfügbarkeit der Decoder noch ein Problem sowie die z.T. happigen Aufpreise ggü ESU bei Sounddecodern. Ein weiteres Thema ist dann noch der Programmer, der ebenfalls nicht günstig ist...

    Doch vielleicht probiere ich das dennoch einmal - gerade weil der ZIMO ja mit Märklin HLA die besten Resultate bringen soll - was du ja untermauerst. Demnach müsste der passende ZIMO Decoder ja wohl auch mit HAG-Motoren das Optimum sein.


    Bei "DC-Lokomotiven" (salopp ausgedrückt also alles, was quasi Standard-DC Motoren längs eingebaut hat sowie Glockenankermotoren) sehe ich das Potential für Verbesserungen ggü. den ESU nicht so gegeben. So haben LS Models, ACME und Hornby-Jouef/Rivarossi ESU Decoder an Bord und bringen damit absolut überzeugende Fahreigenschaften.


    Ich gehe dann noch weiter in die fülle von Text in den Berichten hinein...

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.