Hier ist ein interessanter Artikel im Tagesanzeiger, zur Zeit noch frei lesbar, zu den Korrosionsproblemen im Strassentunnel. Die Empa untersucht regelmässig solche Korrosionsschäden, auch aus anderen Strassentunnels und ich war immer wieder erstaunt wie extrem agressiv Autoabgase kombiniert mit Feuchtigkeit sind. Selbst Stangen aus hochkorrosionsbeständigen Stählen an denen Einbauteile der Deckeninstallation befestigt sind, sehen nach einiger richtig übel aus.

Gotthard Bergstrecke (wegen Entgleisung im Basistunnel, 10.8.23)
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Der Gotthardbasistunnel ist geräumt und alle 30 Wagen sind entfernt. Jetzt geht es um die detaillierte Schadensaufnahme und die Planung der Reparatur und Instandsetzungsarbeiten.
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Hallo zusammen
Am kommenden Donnerstag habe ich mir vorgenommen, an den Berg zu gehen und hoffentlich viele und schöne Züge zu fotografieren…
Das Ganze an einem Freitag mit Sohnemann (er hat bereits Herbstferien).
Weiss jemand, wie es aktuell mit Güterzügen über den Berg aussieht? Fahrzeiten wären schön, da der Tag interessant gestaltet werden will… Sonst lasse ich das ja jeweils auf mich zukommen, aber etwas an Infos wäre noch hilfreich.
Danke schon mal!
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Hoi zäme
Ich weiss es zwar nicht, nehme aber an, dass die Güterzüge nur wenig die alte Strecke benutzen. Einerseits können Sie den Basistunnel ja bereits wieder einspurig befahren, andrerseits wäre der Aufwand relativ gross...Traktionsleistung der Lok und maximale Zughakenlast...Ausserdem habe sie den Tunnel ja momentan für sich alleine.
Gruss Barni
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@ Christian
Als ich die letzte Woche am Berg war, hatte ich im Schnitt je Stunde 0-2 Güterzüge, gesamthaft in beide Richtungen. Hatte aber schon von Fotografen gehört, welche einiges mehr fotografieren konnten in den letzten Tagen.
@Barni
Nicht alle Züge sind schwerer als 1300t und weisen ein zu grosses Lichtraumprofil auf, diese Züge können ohne Probleme über den Berg. Schwere Züge haben ohnehin oftmals bereits zwei Loks, damit die Steigungen im Süden, z.B. von Lugan Vedeggio bewältigt werden können etc. Gerade Nationale Güterzüge können teilw. sehr gut umgeleitet werden. Im Basistunnel ist es aktuell so, je Stunde, je Richtung 4-5 Güterzüge. werden.
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Guten Morgen Michel
Besten Dank für die Infos - dann werden wir das wohl wagen!
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Hallo Christian,
... geht einfach nicht in das beinahe leere Flussbeet der Reuss, die Versuchung ist recht gross und gerade jetzt im trockenen Herbst ist die Chance dass das problemlos ginge, äusserst hoch. Aber wenn widererwarten von Stauseen Wasser abgelassen wird, aus welchen Gründen auch immer, dann wird im besten Falle die Hose nass, man hat das Risiko, dass es einem mitreisst.
Von so zu so, das sind nicht unbedingt Monate an Differenz: selten, aber doch immer wieder, können Sekunden bis Min ausreichen.
Ich wünsche Euch viel Glück, dass einige Re 6/6 kommen mögen
. Und dann nicht zu viele Bäume im Wege sind.
Gruss
Hermann
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Ich bin beeindruckt, wie schnell und umsichtig die Sust und die SBB hierbei vorgehen und reagieren.
Ein großes Kompliment beiden Organisationen und den Reparaturtrupps im GBT -
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Hallo zusammen
Am kommenden Donnerstag habe ich mir vorgenommen, an den Berg zu gehen und hoffentlich viele und schöne Züge zu fotografieren…
Das Ganze an einem Freitag mit Sohnemann (er hat bereits Herbstferien).
...also, das wäre heute gewesen... Leider ist nichts daraus geworden. Immerhin den Vormittag konnten wir uns zu Zweit wieder einmal der Bahn widmen.
Dennoch auch dir Herrmann besten Dank für die Tipps:
... geht einfach nicht in das beinahe leere Flussbeet der Reuss, die Versuchung ist recht gross und gerade jetzt im trockenen Herbst ist die Chance dass das problemlos ginge, äusserst hoch.
Nein, nein, das hätten wir so oder so nicht gemacht - ich noch NIE, mit Sohnemann hätte ich das auch nicht gemacht (obwohl er sehr gut klettert). Einmal hatte ich auch den Weg vom alten Zeughaus(?) in Wassen (nach der Reussbrücke an der Hauptstrasse Richtung Göschenen) genommen, damit ich mal die Brücke von oben und der anderen Seite fotografieren konnte - lohnte sich sehr!
Wir waren also zuerst etwa 2 Stunden in Pratteln, wo die Zugdichte enorm hoch ist - allerdings die Umgebung schwierig und die Züge in die richtige Position bringen noch schwieriger - dennoch, es gab ein paar gute Bilder (es folgt dann mehr).
Danach fuhren wir weiter an die Strecke zwischen Möhlin und Mupf - dort war lange nichts los in West-Ost-Richtung (Nord-Süd für Güterzüge) - doch dann kam am Schluss, bevor wir zu Mittagspause mussten, noch ein Viererpack - also vier Züge im kurzen Abstand.
Der dritte Zug war dabei ein SBB Cargo National - Zug, aber dennoch ein Containerzug - hier mit der 484 005:
(Das Bild ist ein Print Screen des Originalfotos, welches ohne Verkleinerung eine Dateigrösse von 9 MB hat...)
Es geht ja nun offenbar doch deutlich schneller mit der Normalisierung - toll gemacht von den Beteiligten!
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Wieder einmal ein kleines Update zum Gotthard Basis Tunnel. Im September 2024 sollte der Tunnel wieder mit voller Kapazität betrieben werden können. Zur Haftungsfrage, es haftet die Firma die den Lokführer stellt. Ich sehe schon vor meinem geistigen Auge, wie in Zukunft Lokführer als Ich AG Züge führen. Michael O'Leary (Ryanair) steht gerne als Berater dafür zur Verfügung.
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Ein kleiner Beitrag wie es mit den Reparaturarbeiten vorangeht. 6000 Tonnen Beton müssen weggefräst werden.
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ja, beim Gotthard kommen die Rekonstruktionsarbeiten zügig voran. Ich finde das nicht langsam, sondern schnell wie die Fräse die Betonschwellen abfräst. Müsste man das per Winkelschleifer, oder per Pickel oder Meissel abspitzen, es ginge um Monate länger.
Gruss
Hermann
Der Admin hat wieder einmal durchgewischt. Hier geht es zum Rest des Beitrages.
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Auszug aus dem Sust-Bericht zum Radbruch im Basistunnel
Entgleisung im Gotthard-Basistunnel Sust-Bericht stellt grundlegendes Bremsproblem bei Güterzügen fest
Der Entwurf des Schlussberichts zur folgenschweren Entgleisung im Gotthard-Basistunnel zeigt auf, dass ein systematisches Problem bei der Bremstechnik von Güterzügen vorliegt.
Zudem führen Güterzüge heutzutage mit 100 km/h und nicht mehr 60 bis 80 Kilometer pro Stunde, wie es lange der Standard war. Diese Tempoerhöhung wurde im Dezember 2008 eingeführt. Dadurch müssen die Züge vor Rotlichtern deutlich stärker bremsen, was die Hitzeentwicklung an den Rädern zusätzlich verstärkt.
Einen weiteren Mangel sehen die Eisenbahnexperten in den neuen Materialien, welche bei den Klotzbremsen verwendet werden: Die modernen Bremsklötze bestehen aus Verbundstoffen, welche die beim Bremsen entstehende Wärme weniger gut ableiten als die die klassischen Bremsklötze aus Gusseisen.
Was kann man als Laie daraus schliessen?
Eine vollständige Entwarnung hört sich anderst an! Ein Restrisiko bleibt weiterhin. Das heutige Leben ist komplex geworden. Jede noch so kleine Veränderung hat immer Auswirkungen auf das Ganze. Und seien es auch nur Bremsklötze welche kaum noch kreischen, weil sie aus Verbundwerkstoffen sind, dafür weniger gut die Wärme ableiten.
Aber Radsätze mit klassischen Bremsklötzen gab es bis zu 160 km/h. Einem Eisenbahn-Radsatz ist doch egal, ob sich oben dran eine Ladung Kartoffeln befinden, oder eine Person welche von Basel nach Brunnen fahren will? Die Tonnagen mögen im Vergleich zu heutigen Güterzügen deutlich geringer gewesen sein, wobei auch früher schon z.B. die berühmten Gotthardzüge oder der Wienerwalzer an Pfingsten und Ostern ca 650 - 800 Tonnen gewogen haben. Aber mit klassischen Guss Bremsklötzen ausgerüstete Züge, da ist 100 km/h nichts neues. Nicht nur in Deutschland und Frankreich, auch in der Schweiz erreichten Schnellzüge längstens noch zur Dampflok Epoche, ab den 1890-er Jahren 90 - 100 km/h. Nicht überall auf dem ganzen SBB Netzt, aber auf einigen Strecken schon.
Es gibt Ae 6/6 Berichte aus den 1950-er und 1960-er Jahren, wo die damals neue Ae 6/6 so stark war, dass wenn sich am Speisewagen die Bremsen nicht lösten, die Ae 6/6 Lok den Zug trotzdem nach Göschenen beförderte und erst der Koch durch die Rauchentwicklung an den Radsätzen, nicht aus seinem Kochherd, den Lokführer zum Halten aufforderte.
Oder möglicherweise hatte man früher ein tieferes Sicherheitsbewusstsein und mag sich an frühere Wagen-Radbrüche sinnvollerweise schlicht nicht mehr erinnern? (Lokomotiven Radbrüche ist ein anderes weiteres Thema). So oft kamen Wagenradbrüche auch wieder nicht vor, - aber wenn - dann geht es selten glimpflich ab. Im weitesten Sinne gehört auch die ICE Katastrophe 1998 von Eschede mit der loslösung der Radbandage vom Radkern zum Thema Radbruch. Nur schon bezüglich einem Auto, bei einem plötzlich abfallenden Luftdruck bei einem der Vorderreifen ("platten") bes. bei Oldtimern, ist man ziemlich gefordert, das Auto einigermassen in seiner Spur zu halten.
Gruss
Hermann
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Hallo Hermann
Bei den vom BAV erwähnten Zügen geht es um die Zugreihe D, sprich für Züge welche Wagen beinhalten welche eine Achslast über 20.5t haben. Seit dem Fpw 08/09 dürfen diese Züge nach Reihe D mit 100 km/h verkehren, vorher meist 80 km/h bzw. in gewissen Fällen 60 km/h. Die von dir angesprochenen Personenwagen sind vergleichbar mit Güterzügen die nach Reihe A fahren.
Zum Vergleich Reihe A und R, Wagen bis eine max. Achslast von 20.5t, Züge nach Reihe D max Achslast von 22.5t.
Zudem kann man eine Bremsanlage von Güterwagen schon nicht ganz mit der Bremsausrüstung eines Personenwagens vergleichen, schon in den 60er Jahren (EW I) kannte man dort die R-Bremse, welche in einem gewissen Geschwindigkeitsbereich wirkte, schnellere Geschwindigkeiten, = mehr kühle Luft, welche die Räder / Bremsen wieder abkühlten und wie im Bericht erwähnt, Gussklötze leiteten die Wärme besser ab. Zumal ein 4-achsiger Personenwagen in der Regel nicht 80t schwer ist, sondern gerade mal rund die hälfte, sprich dann sind wir noch bei einer Achslast von 10-12.5t.
Beim Bremsen macht dies dann eben schon etwas aus, ob ein Gesamtgewicht von 80t auf vier Achsen oder eben nur 40t gebremst werden müssen. Die Reibungsenergie wandelt sich in Wärme um somit haben wir eine grössere Wärmeentwicklung.
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Hallo Michel,
Beim Bremsen macht dies dann eben schon etwas aus, ob ein Gesamtgewicht von 80t auf vier Achsen oder eben nur 40t gebremst werden müssen. Die Reibungsenergie wandelt sich in Wärme um somit haben wir eine grössere Wärmeentwicklung
Ja absolut, wenn bei beiden die Geschwindigkeit gleich hoch ist. Jedoch, vor allem wenn schnell gebremst werden soll, da wird wohl der bei 160 km/h die Hitzeeinwirkung mindestens so hoch sein, auch wenn die Masse ca. 50% leichter ist. Dass da der Fahrtwind einen kühlenden Einfluss hat, dürfte wohl eher eine Stelle hinter dem Komma an Relevanz haben.
Aber die physikalischen Gesetzte haben sich ja nicht verändert, den Ingenieuren wird wohl bewusst sein, was noch im grünen Bereich ist, was nicht mehr? Die Güterzug Sparte steht sowieso im Konkurrenzdruck zum LKW Strassentransport. Besonders wurde das einem in Rumänien vor Augen gehalten. Von wegen schlechten Strassen mit Schlaglöchern: weite Bereiche der Strassen waren wie neu, oder effektiv neu gemacht. Auch die Autos wirkten neueren Datum bis teilweise ganz neu.
Hingegen der Bahnverkehr wirkte auf allen Ebenen völlig vernachlässigt. Ich kann mir derzeit hier in der CH nicht vorstellen, dass wenn an einer Lok die Frontscheibe zersplittert ist, dem Lokführer gesagt wird, musst halt selber kreativ werden und der Lokführer die Bruchlinien mit halbwegs transparentem Klebeband überklebt - und weiterfährt.
Doch auch hier in z.B. Brunnen sind die Züge nicht nur optisch interessant, sondern auch akustisch. Immer wie mehr auch Güterzüge sind extrem leise unterwegs, teilweise gefühlt lautlos. Aber immer noch gibt es beinahe täglich einzelne Wagen, da klopfen einzelne Radsätze / Räder von Güterzügen derart stark, als hätten die Flachstellen dass deren Räder gefühlt viereckig sind. So, dass man sich wundert, dass die Wagen überhaupt noch zur Fahrt zugelassen sind.
Wahrscheinlich ist es eine Risikoabwägung zwischen der Unfallgefahr und Oekonomie. Technisch dürfte es bestimmt machbar sein, die Güterwagen so zu konstruieren, dass sie sämtlichen Anforderungen tauglich gewachsen sind. Aber wenn schon jetzt die normalen Güterzüge preislich ins Hintertreffen geraten, ist es nicht finanzierbar, dass europaweit sofort alle zig tausenden Güterwagen dem neusten Stand entsprechen.
Es ist davon auszugehen, dass die SBB bez. Bahninfrastruktur das Güterwagen Problem ernst nimmt, die wollen nicht gleich wieder so ein Vorfall. Jedenfalls deutlich mehr als früher, werden Güterzüge in Brunnen angehalten und "von Hand" personell kontrolliert. Ob das grundsätzlich so ist, oder erst wenn z.B. der Lokführer oder sonst wer einen Verdachtsfall meldet, das weiss ich nicht.
Gruss
Hermann
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Ja absolut, wenn bei beiden die Geschwindigkeit gleich hoch ist. Jedoch, vor allem wenn schnell gebremst werden soll, da wird wohl der bei 160 km/h die Hitzeeinwirkung mindestens so hoch sein, auch wenn die Masse ca. 50% leichter ist. Dass da der Fahrtwind einen kühlenden Einfluss hat, dürfte wohl eher eine Stelle hinter dem Komma an Relevanz haben.
Doch das macht einen Unterschied, da die Bremswirkung dann nur kurze Zeit anliegt und was man nicht vergessen darf, zusätzlich auch noch elektrisch gebremst wird. Je nach Zusammenstellung des Zuges ist diese Bremswirkung um einiges effektiver als bei Güterzügen, sei es, weil z.B. vorne und hinten eine Lok hängt oder sei es, weil mit den Hochleistungspuffern im P-Verkehr mehr kN elektrisch gebremst werden darf als bei Güterzügen, da gibt es einige Faktoren zu beachten.
Ein weiterer Faktor ist jener, dass ein Personenwagen der mit 160 km/h fährt, in der Regel keine Bremsklötze hat, welche auf die Radscheibe wirken. Wüsste auswendig nicht mal, ob dies erlaubt wäre. Die Wagen haben Wellenbremsscheiben, welche auf die Achse montiert sind oder Randbremsscheiben. Die Scheibenbremsen nehmen viel mehr Wärmeenergie auf und geben einiges weniger an das Rad ab, als dies bei Güterwagen ist, welche eine Klotzbremse haben. Weiter haben Personenwagen die 160 km/h fahren oftmals noch Zusatzbremsmittel wie Magnetschienenbremsen für den Notfall. Ein direkter Vergleich ist hier nicht machbar. Wie du selbst schreibst, die Physik ändert sich nicht, und da machen 40t mehr eben schon was aus, in Bezug auf die Kraft F, welche auf das Rad wirkt.
Im Bereich Güterwagen ist es halt so eine Sache, im Transitverkehr sind die wenigsten Güterwagen in der Schweiz gewartet, die werden im Ausland, oftmals irgendwo in Rumänien etc. gewartet. Natürlich gemäss europäischen Vorgaben und es hat sicherlich auch sehr qualifiziertes Personal, das daran arbeitet, aber wenn der Lohn kaum zum Überleben reicht und die Materialien vor Ort miserabel sind, wird es schwierig eine gute Abreitsqualität abzuliefern. Da kann man dem Mitarbeiter vor Ort nicht mal gross einen Vorwurf machen.
Brunnen ist ein Interventionsbahnhof, spricht die ZKE (Zugkontrolleinrichtung) in Steinen an, wird der Zug in Brunnen nach draussen genommen, dies war schon vor dem Unfall so. Wenn nun subjektiv mehr Züge kontrolliert werden, würde dies heissen das die Qualität der Wagen schlechter geworden ist. Ich kann dich aber beruhigen, zumindest gemäss einer Aussage eines MA aus dem ZKE Center in Erstfeld, ist die Ansprechen der ZKE-Anlage in Steinen nicht mehr geworden. Was ich noch interessant fand, dass es immer wieder gewisse Züge als Kandidaten gibt, bei welcher die ZKE anspricht... EVU / Wagenhalter bezogen. Wenn nun solche Züge in anderer Fahrlage z.B. eher am Tag als in der Nacht fahren ausgelöst durch den Fahrplanwechsel, dann entsteht natürlich der Subjektive Eindruck es gebe mehr Kontrollen.
Ich bin gespannt welche Änderungen ein solcher Unfall mit sich bringt, wenn man die letzten 20 Jahre die grossen Bahnunglücke mit Güterzügen in Europa anschaut, ist eigentlich nicht sehr viel gegangen. Einziger wirklicher Unterschied, man hat heute praktisch keine Radreifen mehr, sondern Monoblockräder. Dies eine Folge von Unfällen mit Radreifenbrüchen. Die Branche im Güterverkehr drückt enorm, da ist immer spannend zu sehen, was nach grossen Unfällen passiert oder eben nicht.
Zu deinem Beispiel mit der Frontscheibe, nein solche Sachen gibt es bei uns nicht, wobei eine Frontscheibe auch nur sehr, sehr selten kaputt geht. Aber es gibt durchaus Sicherheitsrelevante Sachen, welche klar geregelt sind, die Disponenten diverser EVU`s jedoch solange auf den LF einreden, bis dieser weiter fährt. Meiner Meinung nach ist das Thema aber schon so alt wie die Eisenbahn selbst
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Ein weiterer Faktor ist jener, dass ein Personenwagen der mit 160 km/h fährt, in der Regel keine Bremsklötze hat, welche auf die Radscheibe wirken. Wüsste auswendig nicht mal, ob dies erlaubt wäre.
Heute kaum noch! Aber vor 60 Jahren sah das noch anderst aus. Zuerst kam das Tempo
und erst dann verbesserten Bremsanlagen / Bremsscheiben.
Also die "Schlieren" BLS / SBB RIC Wagen ab 1954, teilweise sogar die Vorkrieg SBB RIC Wagen modernisiert 1953-1962 waren für 160 km/h zugelassen. Und dann die ganzen SBB Am und Bm Wagen Bj. 1966 bis 1972 für 160 km/h waren bremstechnisch ziemlich klassisch mit Guss Bremsklötzen auf die Radlaufflächen unterwegs. Und auch bei den Deutschen und Franzosen entwickelten sich die Express und TEE Wagen anfänglich zu Beginn 1957 aus den normalen Schnellzugwagen heraus. Das war zu einer Zeit, wo der SBB RAe TEE ab 1961 top aktuell modern unterwegs war...
Irrtum vorbehalten fand der Wechsel / Übergang zu Bremsscheiben erst bei den Eurofima Wagen statt. Ich meinte mich zu erinnern, dass die ersten Chargen Eurofima noch Drehgestelle mir Bremsklötzen hatten. Es gab da doch auch die Unterscheidungen vom Einsatzzweck, die "langsamen" Eurofima waren "nur" für 160 km/h zugelassen, die Schnellen für 200 km/h hatten höhere Anforderungen.
Da kann man dem Mitarbeiter vor Ort nicht mal gross einen Vorwurf machen.
Es ist anzunehmen, das macht auch niemand. Sonst wäre meine Antwort, mache es doch selber besser! Womit man voll im politischen Bereich ist. Wie abhängiger man von einem Bereich ist, um so weniger traut man sich zu wehren. Und sich wehren macht ja auch nur einen Sinn, wenn man damit eine Verbesserung bewirken kann.
Mit einem einzigen Rumänien Besuch kann ich nicht behaupten, dieses Land zu kennen. Ganz im Gegenteil, es wird einem klar, wie wenig man weiss. Es ist auch nicht so, dass man dort einfach in jede beliebige Werkstätte hinein spazieren könnte, auch in Rumänien nicht... Was man darf, wie in Basel am Bahnhof Vorplatz bei dem Tram, aber in Rumänien tun es die Leute voll über die Bahngleise: jeder geht über die eingeschotterten Bahngleise, bei ordentlich rassig einfahrenden & ausfahrenden Express-Zügen.
Werkstätten Besuche: Mindestens Wachhunde und zwar eher Deutsche Schäferhunde bis Dobermann, keine Paris Hilton Wollknäuel trifft man garantiert an. Mich haben die Hunde knapp verstanden, wenn ich denen erklärte, ich will doch nur den Triebwagen anschauen, nichts klauen. Aber genau so gut hätten die Hunde zuerst beissen und dann "fragen" können; was suchst du hier! Jedenfalls die Werkstatt Unterschiede sind in Rumänien riesig. Da wo die EU Geld hinein steckt, werden die wohl schon schauen, dass auch die Ersatzteile gewissen Standards entsprechen. Die Probleme betreffen mehr den nationalen Bahnverkehr innerhalb von Rumänien. Rumänien ist knapp 6 x grösser als die Schweiz.
Meiner Meinung nach ist das Thema aber schon so alt wie die Eisenbahn selbst
Also 2023 ist jetzt nicht so langer her. Ich habe es selber erlebt und gesehen. Was genau der Grund war, weiss ich nicht. Sie wollten die Leute weg haben, vom Ort des Geschehens. Was ich nachvollziehen kann und entsprechend Folge leistete. Das Schadensbild sah so aus, als hätte jemand hinein geschossen. Das kreisrunde Loch hatte jedoch mehrere cm Durchmesser. Man wird ja wohl nicht mit Kanonen auf den Lokführer schiessen wollen, nur weil der vielleicht zu langsam gefahren ist? Keine Ahnung was vorgefallen war.
Von wegen Rumänien, Sissach befindet sich in der Schweiz: auch die Re 6/6, die allererste Re 6/6 überhaupt, die 11601 hat schon deutlich bessere Zeiten gehabt und wartet in Sissach auf bessere Zeiten. Man muss ja nicht alle 89 Re 6/6 erhalten können und wollen, aber die Erste, die 11601 dann schon
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Hermann, das ist mir durchaus bewusst, jedoch waren bereits die Bremsanlagen dieser von dir angesprochenen RIC Wagen ausgeprägter als jene von Güterwagen. Sei es mit den verschiedenen Bremssystemen oder auch die grösse der Klötze welche entscheidend sein kann. Ich habe in den letzten Jahren genügend Bremsklötze an Loks, Güterwagen und Personenwagen älterer Bauart gewechselt. Nebst einer Kräfteraubenden und schmutzigen Arbeit sieht man da die Unterschiede auch recht gut. Ich komme aber gerne nochmals darauf zurück, ob nun ein 80t Güterwagen mit einem Gussklotz gebremst wird oder ein knapp 40t schwerer RIC Am macht eben im Bezug auf die Wärmeentwicklung schon einen markanten Unterschied.
Man könnte dies rechnen, aber dazu habe ich ehrlich gesagt keine Lust... aber einfach daran denken, es müssen einige Faktoren beachtet werden, wie oft muss der Zug bremsen, wie stark (E-Bremse der Lok) muss mit der Luft gebremst werden, grösse der Räder, der Bremsklötze etc. all das und vieles mehr hat am Schluss auf die thermische Belastung einfluss.
Die besagte Frontscheibe wurde meiner Meinung nach mutwillig beschädigt, durch ein Projektil, finde den Bericht dazu gerade nicht mehr. Die Gründe wissen weder du noch ich... wie so oft im Leben. Mehrere male im Jahr trifft es nebst Buschuaffeure, Piloten auch Lokführer welche mit einem Laser geblendet werden... solche Sachen gibt es heute nun mal leider.
Naja die 11601 ist ein ganz anderes Thema und hat nichts damit zu tun, dass auf einen LF durchaus mal eingeredet wird, er solle doch den Zug weiterführen. Die 11601 ist ein Prototyp, die Ersatzteilhaltung eher schwierig und nun im Besitz einer Person die bekanntlich viele Fahrzeuge hat, wenige davon betreibt... aber lassen wir das Thema. Meiner Meinung nach reicht es, wenn man die Serienlok erhält. Das einzig spezielle an dieser Lok ist das Gelenk und das ist in der Form min. einer Ge 6/6 II erhalten, somit könnte die 11601 weg.
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