Feldpost-Briefmarken

  • Gibt es hier auch Sammler von Militaria und/oder Briefmarken?


    Abzugeben wären drei Alben mit den schweizerischen Feldpostbriefmarken...


    Gruss


    Roland

  • Bei Briefmarkensammlungen ist es wie beim Hobby Modelleisenbahn.

    Das Interesse schwindet.

    Momentan werden grosse Briefmarkensammlungen aufgelöst,niemand hat Interesse an diesen. Händler geben dafür nicht mal " einen Apel und ein Ei" dafür.

    Die Erben frankieren ihre Briefe mit den ungestempelten Briefmarken.

    ( Bei uns möglich, da wie zum Glück immer noch den Franken haben :) )

    Sie man doch viele Briefe mit fünfzigjährigen och älteren Briefmarken. ( darum kein Umsatz bei der Post :) ).

    Die gestempelten Briefmarken landen im Müll.

  • Es ist sogar so, dass noch alte frankaturgültige Briefmarken aus Sammlungen unter Frankaturwert speziell gekauft werden, um Briefe zu frankieren. Mache ich auch so, da günstiger als auf der Post neue (falls ich überhaupt noch Briefe schreibe).

    Diese Zeiten sind einfach vorbei.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Momentan werden grosse Briefmarkensammlungen aufgelöst, niemand hat Interesse an diesen. Händler geben dafür nicht mal " einen Apel und ein Ei" dafür.

    So krass würde ich das nicht formulieren, weil dann gäbe es - als Folge davon - ja auch keine (Briefmarken)Händler mehr... Die gibt es aber sehr wohl noch.


    Es ist einfach ein Sammler-Hobby, welches gerade (oder für immer?) aus der Mode geraten ist. Aber von Individualisten nach wie vor betrieben wird, welche dies um des Sammelns Willen tun und nicht direkt den erhofften Wert im monetären Bereich im Fokus haben.


    Zumindest von Liechtenstein gab es in den 1970-er, 1980-er, 1990-er Jahren von der Post automatisch zugestellte Sammler-Briefmarken Abos! Das war praktisch und auch nicht teurer als irgend ein Zeitschriften-Abo, oder sonst ein Hobby. Und es erhöhte sich die Chance, dass jede 1000-te oder 10`000 Marke tatsächlich sich als eine echte Rarität herausstellte. In der Realität war es so, dass diese Briefmarken-Abos zu vielen Tausenden herausgegeben wurden - diese Sammler stellten einen wichtigen Beitrag zum Staatshaushalt dar, aber selten waren und sind solche klassischen Marken Sammlungen nie, mögen sie auch noch so gross im Volumen sein. Und das Ganze strömt jetzt zurück auf den Sammlermarkt- den es in dieser Form nicht mehr im Ausmass wie vor 50 Jahren gibt. Das führt zu Überkorrekturen.


    Die wirklichen Raritäten seien es Briefmarken von Liechtenstein oder aus der Schweiz der Genfer Doppeladler oder das Basler Taube, oder Zürich-4 fehlen mehrheitlich in den heute angebotenen Sammlungen.


    Verständlich aus Sicht der Liechtensteiner Post, welche kein Wohlfahrtsunternehmen für Sammler ist, sondern gewohnt war "von selber" Geld zu verdienen, aber die grosse Schar der Liechtensteiner Briefmarken Sammler wurden mit folgendem Entschied - schon vor 20 Jahren - vor den Kopf gestossen: Briefmarken haben nur noch einen finanziellen Frankaturwert von maximal 30 Jahre zurück. D.h. die noch sehr zahlreichen Marken aus den 1960-er - 1980-er Marken haben offiziell keinen Frankaturwert mehr. Der direkte finanzielle Schaden für die Sammler ist nicht halb so schlimm, da unabhängig von diesem Entscheid, die Technik der viel grössere Entscheid hat. Briefe wurden weitgehend durch das Internet ersetzt und die Post selber verwendet ja ihrerseits kaum noch Briefmarken, sondern moderne Stempelfrankaturen.


    Vor 1945 kam man nicht gross auf die Idee, Liechtensteiner Briefmarken zu sammeln, aber ab 1945 bis 2002 wurde den Sammlern erfolgreich eingetrichtert: Du sammelst was werthaltiges und wertvolles. Und auf einen Schlag wurde den Sammlern 2002 klar; Du sammelst schöne Bildli auf den Marken, aber finanziellen Wert hat es nicht einmal mehr als Illusion. Entsprechend wurden sehr viele Abos gekündigt, bez. generell das Briefmarken sammeln von vielen Leuten aufgegeben. Und oder die nächste Generation übernahm das Sammeln nicht weiter, viel zu viele Sammlungen kamen gleichzeitig auf den Markt. (Wo aber in der Regel die gesuchtesten Marken sowieso fehlten).


    Selten und Rarität sind Reizwörter oder in gewissem Sinner undemokratisch

    Selten Objekte welche so selten sind, dass sie keine Bekanntheit haben, sind finanziell oftmals wertlos.

    Objekte welche jeder haben kann, sind nicht selten.

    Auch eine Tatsache ist, bisher teuerste Sammler Objekte sind Fehldrucke (Briefmarken) oder technisch schlechter (Modellbahnen).

    Dieses Vorgehen teilt heutzutage nicht mehr jeder potentielle Sammler.

    Damit einer Rarität eine Rarität werden und dauerhaft bleiben kann, müssen ganz viele spezifische Parameter erfüllt werden, welche zum grossen Teil unlogisch sind, jedenfalls widersprüchlich:


    Das Produkt muss von selber begehrt werden. Eine Rarität kann man nicht pushen!! Achtung, nur noch wenige Exemplare vorhanden, oder Achtung wertvoll, das ist einfach nur billig durchschaubares Marketing.


    Eine Rarität muss selten sein, aber von ganz vielen Leuten begehrt werden, dies ist ein Widerspruch in sich. Ein bischen schafft auch jede Generation ihre eigenen Raritäten: ein CCS 800 / 3015 schaffte es immerhin 30 Jahre begehrt zu sein, in runden Zahlen von etwa 1970 bis 2000, was doch immerhin einer Generation entspricht. Heute sind es "Turnschuhe" das sind für mich gute Gebrauchsgegenstände, aber ich käme nie auf die Idee, Snickers sammeln zu wollen.


    Auch gibt es nicht mehr nur das Eine richtige sammeln, das Sammeln ist viel reichhaltiger geworden. Kein Gebiet kann mehr für sich beanspruchen, dass sich alles auf z.B. Modelleisenbahnen bezieht, sondern alles muss sich den Sammlerkuchen mit anderen Gebieten teilen. Nur weil das Sammeln von Modellbahnen und Briefmarken zurück geht, ist es dennoch nicht gleich ganz tot.


    Was ich persönlich nicht ganz nachvollziehen kann: es wird gekauft, gekauft, gekauft und ab dem Moment wo nicht mehr gekauft wird, werden sich viele Sammler oft erstaunlich schnell vom Sammlergebiet überdrüssig. Es ist zwar für den Handel nicht so interessant, wenn der Kunde weder einkaufen noch verkaufen will, aber für einem selbst muss es doch noch zwischen Gier und Verleider noch eine Phase dazwischen geben, z.B. sich am Vorhandenen erfreuen? Auch dann, wenn man niemals seine Sammlung wirklich vollständig erreichen wird. Nicht mal bei Lima oder Kleinbahn, geschweige bei Märklin.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • zwischen Gier und Verleider noch eine Phase dazwischen geben, z.B. sich am Vorhandenen erfreuen

    Das ist genau der Punkt. Viele meiner Sammlungen ‚ruhen‘. Das heisst: ich sammle nicht mehr aktiv, erfreue mich aber am Erreichten - und plötzlich geht es wieder los mit der Gier-Phase (oder auch nicht).

    Für eine grüne Ae 6/6 würde ich momentan kein Geld ausgeben (Roli, halt die Klappe!:D ) aber ebensowenig würde ich deswegen meine Modelle wieder veräussern. Dasselbe mit den Micky-Maus-Heften - oder meinen Briefmarken. Irgendwann gehts wieder los. Wie jetzt gerade mit den Faller-Slot-Cars… :facepalm:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.