Klassische Mofas - Entschleunigung auf 30 km/h

  • Guten Tag 11465


    Ich würde in Etappen arbeiten, nicht nach dem Prinzip "alles demontieren- dann versuchen, wieder zusammen zu setzen". Du brauchst eine nicht mehr gebrauchte Gabel, welche in den Schraubstock gespannt wird, so dass das Rad in Arbeitshöhe frei drehen kann. Schritt 1: Sichern der Speichen mit zwei Schnurringen an den Kreuzungspunkten der Speichen. Damit ist das Netz der Speichen stabilisiert und fällt im nächsten Schritt nicht in sich zusammen. Schritt 1b: alle Scheichen-Nippel an der Felge lösen (einige Klemmen sicher - vorbehandeln mit WD40 -), die Nippel nicht wegnehmen sondern "einen Käse" (etwa eine Umdrehung) am Speichengewinde lassen. Jetzt sitzt die Felge ziemlich lose auf dem Speichennetz.


    Schritt 2: Ersetzen der Speichen, immer eine nach der andern, mal von links- mal nach rechts. Nicht vergessen, die Nabe beim Speichenloch zu reinigen... Immer darauf achten, bei welchem Kreuzungspunkt "vor" oder "hinter" der andern Speiche durchgefädelt werden muss. Neue Speiche mit (neuem?) Nippel ein Umgang sichern. Hier ist Geduld und sanfte Gewalt gefragt - wenns nicht geht, ist evtl. ein Finger eingeklemmt (!sanfte Gewalt!) oder die Schnursicherung ist bei den neune Speichen nicht richtig. Schritt 2 endet mit dem Neuanbringen der innern und äussern Schnursicherung.


    Schritt 3: Schnursicherungen überprüfen. Alle Nippel lösen. die Speichenspinne hält nun an der Nabe und an den zwei Schnursicherungen. Nur kann die Felge vorsichtig in eine Richtung (hoch oder tief) gedrückt werden, bis die Speichen aus den Felgenlöchern herausgleiten, schön langsam durch Verschieben der losen Felge alle Speichen aus den Löchern herausgleiten lassen, bis die Felge frei ist. Gabel öffnen und Felge herausnehmen, Nabe und Speichennetz wieder in der Gabel zwischenlagern.


    Schritt 4: Felge bearbeiten (hier muss gesagt werden, beim Wiedereinsetzen werden wohl Kratzer auf der Felge nicht ganz zu vermeiden sein...)


    Schritt 5: Speichennetz mit Nabe aus der Gabel nehmen, Felge hinein und Speichennetz wieder in die Gabel. Die Felge steht nun lose neben dem Speichennetz. Erste Speiche ins richtige Loch (linke nach links!) einfädeln. Beidseitig weiterfahen bis die knapp Hälfte des Spinnennetzes "eingefelgt" ist, einige wenige Nippel zur Sicherung lose Einschrauben. Nun die eingefelgten Speichen durch Hochziehen der Felge ca 1 cm aus den Felgenlöchern gleiten lassen, das gibt auf der oberen Seite Platz, um die Speichen murksfrei einzufädeln. ;) Wenn dann die letzte Speiche genau ins richtige letzte Loch passt war alles perfekt!


    Schritt 6: Nippel gleichmässig lose (von Hand, bis die Nippel an der Nabe anstehen) aufschrauben. Damit beginnt die Königsdisziplin: Zentrieren


    Schritt 7: Beim Zentrieren geht es darum, den Rundlauf um die Nabe (hoch tief in der Gabel) und die Seitenlage (links rechts in der Gabel) herzustellen und durch spannen der Nippel das Rad wieder tragfähig und stabil hinzubekommen. Am Besten spannt man unten an der Montagegabel ein Gummiband und sieht damit beim Drehen des Rades den noch unterschiedlichen Abstand zwischen Felge und Gummiband. 7a. Rundlauf einzentrieren: Wenn die Felge zu tief ist, 180° versetzt - oben zwischen 160° und 200°die Nippel gleichmässig anziehen. Wieder Drehen, nächsten tiefen Punkt bearbeiten. Durch diese Sequenz wird der Rundlauf erreicht und die Speichen werden gespannt, zur Stabilität müssen am Schluss sämtliche Speichen etwa gleich fest gespannt sein, am besten überprüft man dies an den X (Speichenüberkreuzungen aussen gegeneinanderdrücken- keine Speiche sollte mehr lose sein). 7b. Nun geht's an die Seitenlage. Wir vergleichen hier unten den horizontalen Abstand zwischen Felgenrand und Gabel. Es ist möglich, die Felge nach links zu ziehen, indem die auf der linke Nabenhälfte beginnenden Speichen (das ist jede zweite!) im Bereich des Fehlers der Seitenlage angezogen werden. In der Mitte der Abweichung am meisten, abnehmend in beiden Richtungen der Felge.


    Zentrieren ist ein Musterbeispiel eines iterativen Verfahrens: Rundlauf auf der Gegenseite und Seitenlage in der Nähe korrigieren. Nach dem Artillerieverfahren immer die Hälfte der Abweichung durch Spannen korrigieren. Nächster Iterationsschritt. NICHT verweifeln - Stahlfelgen sind schwieriger als Alufelgen UND wenn Spannen nicht mehr geht, Zentrieren durch Lösen der Speichen funktioniert dann genau umgekehrt: (nach links- rechts lösen resp. nach oben- unten lösen).


    Schritt 8: Spart Mofaschläuche! Alle überstehenden (neuen) Speichen in den Nippeln mit einer Rundfeile planfeilen, bis kein Speichenende mehr innen über die Nippel vorstehen. Nimm dann ein neues Felgenband.


    So- nachdem das Werk getan ist, wird wohl klar, weshalb die alten Velomechaniker :nono: die jugendlichen Randsteinfahrer immer ermahnt haben: :cursing: Fahr nicht über Trottoirränder! :cursing:. Neues 8-i und :dance: .


    Viel Vergnügen und viel Spass mit deinem Entschleunigungsprojekt- Versuche an alten Velorärdern sind VORGÄNGIG dem Liebhaberobjekt zu empfehlen!


    Georges

  • Lieber Georges,
    Vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung wie man ein Rad einspeicht. Ich gebe zu, ich hatte davon keine Ahnung. Ich hätte die alten Speichen einfach mal alle herausgenommen... notfalls mit Gewalt. Anhand eines Musters (ich habe dazu das schmutzstarrende Hinterrad ausgebaut und in die Wohnung genommen) hätte ich die neuen Speichen irgendwie in korrekter Überkreuzung hineingelegt und alles mal provisorisch verschraubt. Den Rundlauf und die Zentrierung hätte ich mittels einer Lehre ähnlich wie von Dir vorgenommen.... Dass man die Speichen durch eine Schnur fixieren kann, auf diese Idee wäre ich nicht gekommen.
    Ich habe auf Anhieb noch nicht alle Details deiner Beschreibung kapiert, werde mich aber Schritt für Schritt durcharbeiten. Ich freue mich auf die neuen Speichen. Da die Lieferfirma nächste Woche noch geschlossen ist, dürften aber noch einige Tage vergehen. Genug Zeit, weitere, inzwischen abmontierte Teile zu reinigen.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Wir erinnern uns:
    An meinem Vorderrad kriegte ich die Achse nicht weg. Grund war eine 'Kontermutter', deren Angriffsfläche, also die Dicke etwas schmaler als zwei Millimeter war. Mit einem normalen Gabelschlüssel konnte ich sie also nicht festhalten, da die Backen des Schlüssels einfach zu breit waren. Es handelte sich offensichtlich auch nicht um eine herkömmliche Mutter, denn das störrische Teil wies nicht sechs gerade Flanken auf, sondern war rund - lediglich zwei gegenüberliegende, parallele Schlitze hätten es ermöglicht einen schmalen Gabelschlüssel einzuführen. Fahrradfahrern unter euch ist vielleicht längst klar, welches Spezialwerkzeug ich benötigt hätte. Ich jedenfalls stand wie der Esel am Berg und googelte danach. Der von mir erfundene Begriff 'Konterringschlüssel' führte mich dann auf die Spur: ich benötigte einen 'Konusschlüssel'. Findet im Fahrradbereich ebenfalls Verwendung. Jedoch eher in andern Maulweiten als meine benötigten 15mm.
    Aber ja: Im Internet fand ich schliesslich das Gesuchte bei einigen Anbietern. Allerdings war der im Sortiment aufgeführte Artikel offenbar nirgends lieferbar. Man kennt die hässlichen roten Kästchen auch im Modellbahnbereich: 'Leider ist der Artikel zurzeit nicht lieferbar'
    Nun gut, schliesslich fand ich im Netz einen Anbieter, der die Ware auf Lager zu haben schien. Sogleich bestellt ich einen Konusschlüssel online.... das heisst: fast. Den Warenkorb konnte ich problemlos füllen und zur Kasse schreiten. Die Lieferangaben füllte ich ebenfalls sorgfältig aus. Ganz am Schluss jedoch, als ich zwecks Portoberechnung das Empfängerland aus einer Liste aussuchen musste, fehlte die Schweiz. Litauen, Rumänien und Bora Bora del Norte waren hingegen aufgeführt... aber klar doch: die Schweiz, als EU-Verweigerer existierte für den deutschen Online-Shop einfach nicht... Also nochmals von vorne.
    Und tatsächlich, ich fand noch einen anderen Online-Anbieter. Dort bestellte ich den gesuchten Schlüssel (das Werkzeug ist ja so was von banal und könnte fast aus einer besseren Konservendose selbst herausgeschnitten werden. Dennoch werden durchaus stolze Preise dafür verlangt.... mit Porto in die Schweiz - doch, diese war aufgeführt - kam der Konusschüssel auf 22 Franken). Dann hiess es Abwarten. Heute morgen schliesslich kam eine Meldung vom Online-Händler: Leider ist ihr bestellter Artikel zurzeit nicht lieferbar. Wir werden Ihnen den bezahlten Betrag wieder gutschreiben. :evil:
    Okay, okay. Ich hatte endlich begriffen: In ganz Germany waren 15er-Konusschlüssel ausverkauft, das Containerschiff mit Nachschub aus China war offenbar abgesoffen und ganz Europa litt unter einem Konusschlüsselmangel. Ganz Europa? - Nein! Ein kleiner helvetischer Querkopf hatte sich in den Kopf gesetzt, einen solchen Schlüssel stante pede zu besorgen. Es gab ja noch Fachgeschäfte.
    Und so suchte ich einen führenden Eisenwarenladen in Zürich auf und trug meinen Wunsch vor. Der Verkäufer runzelte die Stirn und fragte, was ich unter einem Konusschlüssel verstehen würde. Ich erklärte es ihm. Da schüttelte er den Kopf und eröffnete mir, dass es sich dabei um ein Spezialwerkzeug handeln würde (hört hört) und ich dafür an ein Fachgeschäft wenden müsste (wo ich mich eigentlich wähnte - eine Wäscherei war es jedenfalls meiner Ansicht nach nicht :rolleyes: ). Geduldig fragte ich ihn nach einem Tipp.
    Verschwörerisch schlug er vor, mich an die Firma 'Veloplus' in Wetzikon zu wenden.
    Während sich mein Kollege ohne meine kundige Führung mit dem Kastenwagen heillos verfuhr, rief ich auf dem i-Phone die Seite von 'Veloplus' (Wetzikon) auf, und suchte nach einem Konusschlüssel mit Maulbreite von 15mm. Gab's nicht. Nur 11mm, 12mm 13mm 18mm 22mm 90mm, 123234mm und einen mit 3 Kilometer Maulbreite XD . Doch, moment mal! Doch, ein Konusschlüssel war als 'variabel' aufgeführt (13-18mm). Diesen bestellte ich (obwohl sich vielleicht herausstellen würde, dass der 15er ausgelassen wurde). Via i-Phone bezahlte ich mittels Kreditkarte, obwohl aus Sicherheitsgründen davon abgeraten wird.... mann, ich wollte einfach keine Zeit mehr verlieren mit der Demontage des Vorderrades. Natürlich schlug der Schweizer Qualitätsmehrwegschlüssel :whistling: (aus China) bereits mit 28 Stutz zu Buche. Aber inzwischen war mir alles egal.
    Den Rückweg doch noch findend, parkierte mein Kollege unseren Geschäftswagen dann in der Tiefgarage. Dabei fiel mir die Werkzeugkiste in unserem Magazin aus mir nicht näher bekanntem Grund plötzlich auf. Ich sah nach, was dort so alles drin war. Nach kurzer Suche fand ich ein Veloflick-Mehrzweckwerkeug in Satteltaschenbordwerkzeugqualität in der Kiste. Das nach einem Taschenmessersystem aufgebaute Tool wies eine - Konusschlüssel-Klinge auf. 15mm? Ja, auch das :facepalm::thumbup:


    Einmal, für einmal, war ich mit der 'Veloplus'-Bestellung (in Wetzikon) zu voreilig gewesen. Aber einen Konusschlüssel kann man ja immer wieder mal gebrauchen - und wenn es nur zum Angeben dient, den einzigen innerhalb Europa zu besitzen.


    Zuhause dann, erwies sich der Magazinfund dann doch nicht als optimal: das gestanzte Blech war immer noch zu dick, um diesen Sch...konus zu fassen. Aber was nicht passt, wurde passend gemacht: Auf einer Schleifscheibe wurde die Dicke verringert, dass die Funken sprühten ;)
    Dann, Leute, dann endlich konnte ich den Konusschlüssel ansetzen.... das war aber auch gerade alles :dash: Das Hobbyteil rutschte immer wieder vom Konterteil, als ich die Gegenmutter zu öffnen versuchte. Nach zahlreichen Fehlversuchen klappte es dann aber doch noch und die verdammte Kontermutter gab auf. :thumbsup:


    In der Folge konnte ich endlich die Achse ausbauen, inklusive der Kugeln der völlig mit harzigem Oel zugepappten Kugellagern. Dabei musste ich unweigerlich an den Roman/Film 'Mein Name ist Eugen' denken, wo in der Handlung während einer Veloreparatur die Kugellager von Hühnern aufgepickt werden. Aber auf meinem Balkon existieren solche nicht und so konnte ich 18 Kugeln sicherstellen und von ihrer Schmiere befreien bis sie wieder strahlend glänzten.
    Und so präsentiert sich jetzt die vordere Nabe mit ausgebauter Achse (nur in die Nabe hineingelegt, um sie nicht zu verlieren)



    Ach ja: einen Schlusspunkt habe ich noch: Als ich mich hier einloggte, hatte ich ein Mail erhalten: es war von der Firma 'Veloplus' (habe ich schon erwähnt, dass diese in Wetzikon domiziliert sind? 8) ). Darin fand ich folgenden Text vor
    'Sehr geehrter Kunde, leider ist der bestellte Artikel (Konusschlüssel 15mm) zur Zeit nicht lieferbar. Wir bitten Sie um Verständnis. Voraussichtliches Lieferdatum: Ostern 2055. Wir werden Sie verständigen und bitten um Entschuldigung für die Verzögerung.'


    PS: Meinen Konusschlüssel habe ich inzwischen im Tresor versorgt. Es ist schliesslich der Einzige seiner Art. Garantiert!

    Gruss Roger


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  • In der Folge konnte ich endlich die Achse ausbauen, inklusive der Kugeln der völlig mit harzigem Oel zugepappten Kugellagern. Dabei musste ich unweigerlich an den Roman/Film 'Mein Name ist Eugen' denken, wo in der Handlung während einer Veloreparatur die Kugellager von Hühnern aufgepickt werden. Aber auf meinem Balkon existieren solche nicht und so konnte ich 18 Kugeln sicherstellen und von ihrer Schmiere befreien bis sie wieder strahlend glänzten




    Salü Roger,


    Dieser Film ist mir ebenfalls noch gut in Erinnerung. Beim lesen Deines Berichtes musste ich ebenfalls daran denken. ;)



    18 Kugeln hast du sichergestellt - wie viele fehlen noch bis das Kugellager wieder komplett ist? :phat: Rechnen war eben auch nicht Eduard's Stärke.




    Viel Erfogl bei deinem neusten Projekt :thumbsup:


    Gute Nacht :sleeping:


    Pascal

    Iss so viel Honig wie der schwarze Bär, dann wirst Du auch so stark wie er! ^^

  • 18 Kugeln hast du sichergestellt - wie viele fehlen noch bis das Kugellager wieder komplett ist?

    Ich zählte sie erst am Schluss und hoffte, dass ich eine durch zwei teilbare Anzahl komme - was zum Glück eintraf. Ich hoffe mal, dass es pro Lager 9 Kugeln braucht. Ersatz wäre übrigens kein Problem... es ist ja kein Konusschlüssel. :vain:

    Gruss Roger


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  • Ich hoffe mal, dass es pro Lager 9 Kugeln braucht. Ersatz wäre übrigens kein Problem...


    Ich fürchte, dass ich diese Aussage beweisen muss: der Ausbau der Hinterachse (übrigens ohne Konusschlüssel möglich, da ich ja jetzt über einen verfüge :whistling::evil: ) ergab total nur 15 Kugeln! Verschlampt habe ich keine. Wo die drei Kugeln abgeblieben sind weiss ich nicht... vielleicht wurde die letzte Reparatur in einem Hühnerstall durchgeführt.... :seriously:
    Aber ganz demontieren kann ich die Hinterachse auch noch nicht. Der Zahnradkranz verlangt nach einem Hakenschlüssel.... das Theater wegen fehlendem Spezialwerkzeug geht also seinen gewohnten Gang..... :facepalm:

    Gruss Roger


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  • So, Hakenschlüssel ist bestellt - Der Kleinmengenzuschlag von 22 Franken für den knapp 7 Franken teuren Schlüssel ist grotesk... aber ich habe es längst aufgegeben, bei diesem Projekt auf Verhältnismässigkeit zu setzen. :thumbdown:
    Dafür konnte ich 20 Kugellager-Kugeln für zwei Franken bestellen. Das Porto verdoppelt den Preis für die Lieferung bloss. :thumbup:

    Gruss Roger


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  • Roger, solche Kleinmengenzuschläge sind heute sehr üblich und Fr.22 ist noch eher auf der bescheidenen Seite. Da du einfach mal spontan bestellst statt zu überlegen wo du alles beim gleichen Händler beziehen kannst, verdienst du es nicht besser. ;) Ich bin mir fast ganz sicher, Kugeln und Hakenschlüssel hättest du bei Hasler an der Thurgauerstrasse beziehen können. Ein kleiner Ausflug nach der Arbeit mit dem Roller hätte genügt.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ich bin mir fast ganz sicher, Kugeln und Hakenschlüssel hättest du bei Hasler an der Thurgauerstrasse

    Rat' mal, wo ich gehofft habe, einen Konusschlüssel zu finden? Ich mach mich doch nicht alle paar Tage bei Hasler zum Affen.... :fie:
    8)

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Wenn Du schon daran bist, dann könntest Du ja auch gleich noch die Vorschuss-Zange und den Halb-Sechsi-Schlüssel verlangen ... :crylaugh::crylaugh::crylaugh:

    Gruss


    Roland

  • Lieber Roland
    Jetzt wirst du aber gemein, das sind doch Werkstätten-Witze für den Erstjahrlehrling. Roger hat eine andere berufliche Vorbildung. Er würde eher einen Nordpfeil mit 60-Grad-Einteilung kaufen als sowas. :D
    Herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Überhaupt nicht! Ich habe das so richtig herzig gefunden (und mich einmal mehr köstlich amüsiert) - so richtig aus dem Leben! :thumbsup:


    Dabei dachte ich immer, den Nordpfeil gäbe es nur mit 90 Grad Einteilung .... :wacko::wacko::D

    Gruss


    Roland

  • Rat' mal, wo ich gehofft habe, einen Konusschlüssel zu finden? Ich mach mich doch nicht alle paar Tage bei Hasler zum Affen....

    Den Konusschlüssel, das gehört zu den Werkzeugen für Fahrzeuge, gibt es sicher bei Karl Ernst AG, könntest du wahrscheinlich günstig via deinen Arbeitgeber dort beziehen. Hakenschlüssel gibt es bei Hasler, habe ich gerade nachgeschaut. Pech gehabt. ;)

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ja Erwin,
    Ungeduld und Unwissenheit kamen schon immer teuer zu stehen, das bin ich mir schon bewusst. :rolleyes:


    Who cares?


    Oski, wir Vermessungszeichner haben Winkel nie in Grad eingeteilt. ein Vollkreis wies immer 400 Gon auf und nie 360 Grad. So würde ich also höchstens einen Nordpfeil mit 100 Gon bestellen. Aber eher einen mit 50.... ^^

    Gruss Roger


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  • Hallo Roger


    War das so ein Schlüssel, den Du gesucht hast? Der ist 2.1mm dick, und ich habe ihn vor vielen Jahren in der EPA gekauft, um am Velo das Radlagerspiel einzustellen. :D



    Gruss
    LampenHans

  • wir Vermessungszeichner haben Winkel nie in Grad eingeteilt


    Lieber Roger
    ich weiss, ich weiss! Eigentlich wollte ich dir nur helfen. Da ich selber als Bauzeichnerstift so einen speziellen Nordpfeil in der Papeterie erstehen wollte (ja lache nur, Löli gibt's), habe ich versehentlich die damaligen Worte und Bezeichnungen verwendet. Ich mache es nie wieder! Ich meine dir helfen, nicht das mit dem Nordpfeil, so sicher bin ich nicht.
    herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • @Oski,
    Aha, Du wolltest mir helfen? ... 8| :D... In meiner Stifti hatten wir ein herzliches Verhältnis untereinander. Die 1.-Lehrjahr-Stifte wurden nie hereingelegt.


    lampenhans: ja, dieser Schlüssel hätte mich weitergebracht. Allerdings hätte ich auch ihn noch etwas abschleifen müssen: 2,1mm breit war mein Konus eben nicht... Aber das Problem ist ja nun gelöst.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • So, nun habe ich das Vorderrad bis auf die letzte Kugel des Kugellagers auseinandergenommen. Entgegen den gut gemeinten Ratschlägen musste ich auch alle Speichen entfernen, da ich die Nabe neu lackieren möchte. Gott steh mir bei beim Zusammenbau. Immerhin habe ich an der Felge und der Nabe die Speichenreihenfolge nummeriert. Und anhand des Hinterrads habe ich zudem ein Muster, wie das Speichengeflecht am Schluss wieder aussehen muss.
    Beim Bestellen der Speichen ist mir noch ein bedauerlicher Irrtum unterlaufen: Ich hatte einfach mal einen passenden(?) Speichensatz bestellt. Damit wollte ich erst mal ein Rad einspeichen. Wäre ich erfolgreich gewesen, hätte ich nochmals einen Satz gekauft und das zweite Rad behandelt. Nun wurde mir zufällig heute bewusst (ein Kollege wies mich darauf hin) dass pro Rad zwei verschiedene Speichenlängen benötigt würden: Bremsseitig ist die Nabe aufgrund der Bremse im Durchmesser grösser als auf der andern Seite. Das hat logischerweise auf die Speichenlängen einen Einfluss. Ich Dummkopf hatte wahllos eine Speiche herausgeschraubt und diese gemessen. Danach wurde bestellt.
    Das Ganze wäre ja auch nicht so schlimm gewesen, wenn ich nun einfach noch einen Satz gleichartiger Speichen in grösserer Länge ordern hätte können. Aber die bestellten Speichen gabs nicht in der nun zusätzlich gewünschten Länge. Ich wurde allerdings beim selben Händler fündig: So konnte ich nun zwei ganz genau passende Speichenlängen der selben Bauart lokalisieren. Diese gibts aber nicht als fertige Sätze. Deshalb habe ich also nochmals je zweimal 36 Speichen bestellt. Damit sollte ich nun mit Speichen eingedeckt sein. Den ersten Satz muss ich leider als Fehlkauf abschreiben....
    Das Mofa kommt mich noch teuer zu stehen. Das spüre ich deutlich. :whistling:
    Immerhin habe ich heute sämtliche Auspuffteile komplettieren können. Dort wird (fast) alles neu: Auspufftopf, Flammenrohr und die Schelle zum Aufhängen konnte ich beim selben Händler gleichzeitig kaufen. Ich entschied jedoch die alte Schelle weiterzuverwenden, da die neue etwas anders gebogen ist. Obschon nicht dringend notwendig fand ich dann noch eine weitere Auspuffschelle mit Gummieinlage, mit der man Flammenrohr und Auspufftopf sicher verbinden kann. Als letztes Teil konnte ich eine originale Überwurfmutter aus Alu ergattern, mit der das Flammenrohr an den Motor geschraubt werden kann. Von diesen Muttern gibt es inzwischen eine moderne Form. Ich suchte jedoch die alte, deren Aussenseite mit Kühlrippen ausgestaltet ist. Üblicherweise sind solche Überwurfmuttern durch das Anziehen und Lösen des Alumaterials mit ungeeignetem Werkzeug ziemlich zerschunden. Das war auch der Grund für den Ersatz. Inbegriffen ist natürlich eine neue Kupferdichtung. Die jedesmal ersetzt werden müsste, wenn man das Flammenrohr abschraubt.
    Soweit der letzte Stand. Ich bin also immer noch am Anfang. :wayne: Aber Qualitätsarbeit dauert eben etwas länger. Wenn man Anfänger ist sowieso. Nun: Ich habe ja Zeit.

    Gruss Roger


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  • Nun: Ich habe ja Zeit.


    Lieber Roger
    das stimmt! Du bist ja noch nicht pensioniert :D
    Herzliche Grüsse
    Oski
    Deine Berichte lese ich sehr gerne :love:

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Im Moment plage ich mich mit der Tankreinigung- und Entrostung rum. Das Schlimmste dabei ist der zähe Oelschlamm: Ich füllte den Tank erst mal mit Kieselsteinen und schüttelte... nach kurzer Zeit klebte ein nicht unerheblicher Teil in und an der Sauce.... Die noch losen Steinchen entliess ich dann wieder in die Freiheit... bzw. Abfallkübel. Sie sahen aus wie Möwen, die neben der 'Exxon Valdez' baden gingen - Keine Ahnung wie tief der Oelkrustenschlamm steht. In einem zweiten Schritt goss ich Verdünner, alias Pinselreiniger in den Tank.... und schüttelte wieder ein bisschen. Dann legte ich den Tank in den Schüttstein, und schüttelte wieder. Die Steinchen kamen so wieder frei. Schliesslich schüttete ich den braunen Schmodder in den Ausguss. Die Steine versuchte ich zurückzuhalten aber die Sauerei in der Küche war perfekt...
    Im Moment ist der Tank mit Zitronensäure angefüllt... dies dürfte den Rost lösen (aber was geschieht dabei mit dem verbliebenen Oelgammel? Keine Ahnung.... werde nach der Entrostungskur also nochmals Verdünner einfüllen.... mal schauen.
    Ach ja: den Tankverschlussdeckel nahm ich auch auseinander. Zu meinem Erstaunen zerlegte er sich in immer mehr Teile. Am Schluss lagen 10 verschiedene Einzelteile vor mir. Da die Demontage relativ unkontrolliert erfolgte, kratze ich mich am Kopf, ob ich die Dichtungen, Zwischenscheiben, Federn, Schrauben wieder richtig zusammenfügen kann. Wer hätte gedacht, dass so ein einfacher Deckel so kompliziert zusammengebaut ist - ich offenbar nicht.


    Und hier, lieber Urs, solltest Du nicht mehr weiterlesen. Denn nach meinem Besuch bei Dir geschah noch Folgendes:


    Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich es nicht fertigbringe, das verdammte Kettenzahnrad vom Hinterrad zu lösen: das Zahnrad ist mit einem Linksgewinde versehen. So spannte ich das Zahnrad in den Schraubstock ein und riss am Hinterrad wie ein verzweifelter Lastwagenfahrer am Lenkrad: nichts! Das verdammte Ritzel sitzt bombenfest!


    Da ich die Stelle meiner Untaten nicht ergebnislos verlassen wollte, beschäftigte ich mich nochmals mit der Pedale, die ich trotz mühsamer Entfernung des abgebrochenen Splints nicht von der Tretwelle abziehen kann. Der Versuch die Pedale zu lösen endete in einem Fiasko. Die Pedale kriegte ich trotz Anwendung brachialer Gewalt nicht von der Welle. Indes brachte ich es fertig eine Ecke der Alu-Motorabdeckung herauszubrechen. Der an der Tretwelle als Konterung angesetzte Schraubenschlüssel scherte ab und brach das Stück heraus! :evil::cursing:
    Jetzt habe ich die Ehre, auch noch eine neue Gehäuseabdeckung zu beschaffen. Ich hätte gute Lust meinen ganzen Mofakram in die Luft zu sprengen! :assault:


    Anderseits habe ich heute auch meine Farbe abholen können. Probehalber habe ich das Lampengehäuse lackiert... Unter Kunstlicht sieht die gewählte Farbe etwas süss aus. Im Sonnenlicht jedoch, gefällt sie mir sehr. Fotos gibts noch nicht.... die Farbe soll zuerst trocknen. :vain:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


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