Klassische Mofas - Entschleunigung auf 30 km/h

Es fehlen nur noch wenige Handgriffe bis mein Mofa fertig ist.... genau gesagt: zwei.

Vor der Montage müssen diese aber erst auseinandergenommen werden, gereinigt, neu lackiert, wieder zusammengesetzt und gefettet werden. Das zieht sich in die Länge, vor allem weil ich so ein fauler Kerl bin....

Nun, in diesem Thread ist ja schon lange nichts mehr passiert. Inzwischen wurden die Griffe neu lackiert und auch schon montiert. Die sorgfältig geschrubbten Handgriffe waren nach der Montage irgendwie 'zu kurz'. So, dass der Schalt- bzw. Gasgriff seitlich sichtbar wurde. Überhaupt gefallen mir die grauen Griffe nicht mehr. Farblich zum Sattel passende in der Farbe von Elfenbein wurden inzwischen in Deutschland erworben. Leider liefert der Mofa-Spezialist nicht in die Schweiz, so dass die Griffe in Küssaberg auf meine Abholung warten.
Auch die gesetzlich vorgeschriebene Klingel fand heute ihren Weg aus Deutschland an den Lenker. Dabei entschied ich mich für eine Glocke, der Firma 'Bauer'. Dieser Schriftzug erscheint nun auf dem verchromten Deckel. Da es sich bei meinem 'Tornado' ja formal um ein 'Bauer'-Mofa handelt schien mir dieses Klingelfabrikat passend.

Bis die antike Klingel ihren wunderschönen glockenhellen Klang wiederhatte, musste ich übrigens das ganze Teil auseinandernehmen, die Achse mit dem Bohren eines neuen Innengewindes und Einsetzen einer passend zugelängten Schraube versehen, den Mechanismus reinigen und wieder ölen, sowie den Rand des Glockenbodens etwas herunterfeilen, bis der Glockendeckel einerseits fest aufgeschraubt werden konnte, ohne den Rand zu berühren. Nur wenn der Deckel frei an der zentrischen Schraube befestigt ist, aber nirgends den Rand berührt, ertönt der volle Klang. Sonst schnarrt es nur.

Als letzte Herausforderung vor der Probefahrt rechne ich die Montage der Kabelzüge und der elektrische Kabelbaum, bzw. das Anschliessen der Lichter und Schalter.

Das Einfüllen der Betriebsstoffe und Montieren des Benzinschlauchs an den Vergaser ist dann das letzte vor dem historischen Moment. Aber das eilt ja nicht. Im bitterkalten Winter mit ihren gesalzenen Strassen hat mein Mofa nichts verloren.

Drei von vier Kabelzügen sind nun montiert. War gar nicht schwierig. Keine Ahnung, warum ich mich so dagegen sträubte. Lediglich der Schaltzug ist noch nicht fertig gezogen. Dieser weist am Handgriff einen metallenen Kabelbogen auf. Dieser war an meinem Töffli so verkorkst, das heisst, das dort ebenfalls angebrachte Schraubgewinde. Daher musste ich es mit sanfter Gewalt zurecht.... ach warum sag ich nicht die Wahrheit?! : Ich hab das Ding so lange malträtiert, bis es so unansehnlich wurde, dass ich beschloss einen neuen Kabelbogen zu kaufen. Ebay machte es möglich. Nun warte ich auf Post.
Übrigens kam meine Spezialzange bei den Kabelzügen erstmals zum Zug: ein ganz feines Werkzeug. Die metallenen Kabelmantelhülsen konnten perfekt in eine Sechskantform gequetscht werden. Sieht richtig professionell aus.
Der Schaltzug gab, bzw. gibt mir immer noch Rätsel auf: man kann ihn am Motorgehäuse von vorne oder von hinten heranführen. Mein Vorbesitzer pfuschte ihn von vorne heran. Auf Bildern von identischen 'Bauer'-Mofas wird das Kabel aber von hinten angeschlossen und verläuft dann nach einer 180°-Kehre in einem dafür vorgesehenen Loch im Rahmen. Aus diesem Grund denke ich, dass dieser Kabelweg der richtige ist. ABER: ob das Kabel von vorne oder von hinten, also aus der Gegenrichtung zum Schalthebel führt, ist nicht einfach einerlei: Je nachdem ist beim Handgriff der 1. Gang vor oder nach der neutralen Stellung. Die Skala beim Handgriff '1,0,2' (und eben nicht '2, 0, 1') lässt da keinen Zweifel offen in welcher Stellung der Hebel bei welchem Gang steht. Wenn mein Cousin nun aber recht hat und der Hebel am Motor in vorderer Position im ersten Gang einrastet, dann würde der Handgriff in der Stellung '2' stehen.... glaube ich ..... naja: warten wir doch mal das Eintreffen des Kabelbogens ab und testen das dann am fertig montierten Fahrzeug.

Die Übereingnisse bestürzen sich: Noch bevor mein 'Tornado' ganz fertig wurde, gelang es mir gestern eine Sachs Caravelle aus dem Netz zu ergattern. Dieses Mofa aus Gränichen steht bei den 'Töfflibueben' hoch im Kurs. Dies lässt die Preise hochschnellen. Beim ersteigerten Fahrzeug handelt es sich um ein 'neueres' Caravelle-Modell mit dem eierförmigen 503-Sachs-Motor. Die älteren mit dem Vorgängeraggregat sind zwar noch etwas kultiger. Dafür blieb dieses bezahlbar. Ich mache mir keine Illusionen: dieses Fahrzeug ist ausgelutscht und bedarf vermutlich einer Restauration.... zumindest eine gründliche Reinigung und Servicearbeiten stehen an.

Am letzten Wochenende konnte ein Glückspilz ein weitaus gepflegteres identisches Modell für CHF 1000.-- als Sofortkauf auf Ricardo schnappen.... mein Gebot war nur wenige Sekunden zu spät!

Nun denn, jetzt begnüge ich mich eben mit diesem da:

Am Samstag kann ich es aus einem Bündner Bergdorf abholen.... falls ich dort überhaupt witterungsbedingt hinkomme. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Da ich diesen Sommer unbedingt mit einem Oldie-Mofa herumdüsen möchte habe ich noch ein anderes Eisen im Feuer.... doch davon später.

Naja. Das dreckige Mofa sollte eigentlich betriebsbereit sein....

Nebenbei: Am Tornado sind nun alle Kabelzüge montiert. Es fehlt noch der elektrische Anschluss der Lampe und des Kurzschlussschalters - sowie das Benzinschläuchlein.

Heute fand in einem gottverlassenen Nest im Kanton Thurgau ein Treffen zweier 50jähriger Männer statt. In aller Abgeschiedenheit wurde über eine geheime Sache verhandelt. Ware gegen Geld. Sie wurden sich dann handelseinig. Dabei wurde Geld verschoben - viel Geld - und dafür wanderte der geheime Gegenstand in das Eigentum des Käufers über..... kurz bevor es eindunkelte konnte unser Geheimkorrespondent noch dieses Foto schiessen.

Dann verloren sich die Spuren in der Dunkelheit....

Du sagst es, Erwin. Das ist es eigentlich ohne Niederschlag immer. Dass man nicht friert, ist lediglich eine Frage der Kleidung. Und die Hatte ich natürlich dabei: Mütze, Schal, Windjacke - und Feuer im Herzen.

Lieber Oski, da ich den halbjährlichen Winter/Sommer-Reifenwechsel hasse, wechsle ich in den Jahreszeiten einfachheitshalber den Wagen...

Zwar ist das Licht immer noch nicht installiert und der Benzinschlauch fehlt weiterhin. Optisch ist das Mofa jedoch fertig restauriert. Grund genug, hier und jetzt ein paar finale Bilder einzustellen. Leider wurden sie nicht allzu scharf. Aber meine betagte Kleindigitalkamera fordert langsam ihren Tribut: