Die legendäre Faller AMS-Bahn

  • bei meinen Druckern 250 x 210 mm

    Das würde locker reichen, um - zum Beispiel - die legendäre ‚Superkreuzung‘ zu bauen, die Faller nie gebracht hatte.🥰

    Mit dem Druck der Fahrbahn ist es natürlich noch nicht getan. Die Weichenelektrik müsste man auch noch einbauen. So etwas habe ich aber als Jungspund auch schon mal gemacht (beim Bau einer Tankstellen-Fahrbahn aus Holz… aus zig einzelnen Segmenten :doofy:) zumindest dies ginge mit 3D-Druck und dem nötigen Wissen tausendmal eleganter und authentischer.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Zwei zu ‚AMS’ umgebaute ‚Hit Car‘: Ford Capri weiss und rot mit Winkel/Pfeilen:


    Am Steuer:

    - Red Whitearrow (USA)

    - Witte Rødenpfyl (N)







    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Bei der 1963 eingeführte Faller-AMS-Autobahn wurden im Laufe der Produktionszeit verschiedene Anfangspackungen angeboten: vom kleinen Oval mit einem einzigen Fahrzeug bis zur zweilagigen Grosspackung ‚Nürburgring‘ gab es Dutzende solcher Sets im Angebot. Vor allem die Optik der gezeichneten Coverabbildungen machen die Attraktivität dieser Packungen aus. Ein Grund, wieso diese Dinger gerne gesammelt werden.



    Nicht ganz unwichtig ist natürlich der Zustand dieser Schachteln. In der Regel sind die Ecken eingerissen, zerfleddert und mit Tesa-Band zusammengeflickt worden. Was natürlich für den Sammler nicht besonders attraktiv ist. Denn das Klebeband vergilbt und lässt sich meist nicht beschädigungsfrei von der eh arg strapazierten Druckschicht lösen. Auch mit der Fön-Methode nicht immer. Am anderen Ende der Skaka stehen unberührte, noch verblisterte Packungen, deren Inhalt noch nie durch Kinderhände berührt wurden. Müssig zu erwähnen, dass das so gut wie nie vorkommt und wenigen Glückspilzen vorbehalten bleibt.

    Wie man oben im Bild sieht, konnte ich im Lauf der Jahre eine ganz ordentliche Packungs-Sammlung zusammentragen. Keiner dieser Artikel ist wirklich selten. Was die Angelegenheit aber anspruchsvoll macht, ist, wie gesagt, die Suche und Wahl möglichst schöner Qualität. Hier habe ich ein gutes Mass erreicht. Bei Massenware ist jeweils die Auswahl grösser und damit die Chance auf ein einwandfreies Exemplar. Es existieren aber auch Schachteln, die nur kurz angeboten wurden und daher um einiges rarer sind. Entsprechend müssen hier Kompromisse gemacht werden.

    Es gibt sogar eine Faller-Packung, die nirgends in einem Katalog abgebildet ist. Entsprechend selten ist dieses Stück. Wer also zuhause eine Faller-Schachtel 4000T mit einem roten Porsche-Rennwagen auf dem Cover findet, darf sich gern mit mir in Verbindung setzen. Der Preis ist Verhandlungssache. ;)

    Besser noch: Faller stellte in Katalogen von 1964 eine Dreiwagen-Packung mit Überholfahrbahn als Neuheit vor. Diese soll auch produziert worden sein. Aber aufgrund technischer Probleme wurde diese Packung anlässlich der Auslieferung wieder zurückgezogen. Fakt ist: es ist bis heute keine einzige dieser Packungen aufgetaucht. Der heilige Gral aller AMS-Jünger. Ein jahrzehnte alter Mythos. Noch immer hoffen Sammler, einen Überlebenden dieser legendären Schachtel zu finden. Wohl vergebens.

    Ein nicht viel weniger interessantes Gebiet der Faller-Packungs-Forschung ist auf folgender Geschichte begründet:

    Der österreichische Modellbahnzubehör-Hersteller Hoffmann, der wie die Firma Faller, nach dem Zweiten Weltkrieg Modellbau-Häuser produzierte, wurde Anfang der Sechziger Jahre von Faller übernommen. Die expandierenden Gütenbacher aus dem Schwarzwald nutzten fortan die ehemalige Fertigungsstätte der Fa. Hoffman in Braunau am Inn als Zweigstelle für ihre eigene Produkte. Zunächst blieb das Label der untergegangenen Fa. Hoffmann noch kurz bestehen. Und nun wirds für die Faller-AMS-Sammler interessant:

    Unter der Bezeichnung ‚H0bby‘ erschien unter der Artikelnummer 900 eine AMS-Packung namens ‚Alfa‘. Inhalt dieser Packung, deren Coverbild vom gleichen Grafiker wie bei Faller gestaltet wurde, waren - neben herkömmlichem Faller-Schienenmaterial - ein VW-Käfer und ein Ford Taunus. Auch die Wagen sind herkömmliche Faller-Produkte. Eigentlich. Bis auf eine klitzekleine Gegebenheit: die Farbe der Wagen. Vor allem der türkisfarbene Ford Taunus ist megaselten. Weshalb ist unklar. Möglicherweise deshalb, weil die hellgrünen Ford hauptsächlich in dieser sowieso raren und nur kurz im Handel angebotenen Alfa-Packung gelandet waren? Man weiss es nicht sicher…. Auch in Deutschland tauchte ab und zu ein solcher Taunus auf. Der dunkelrote Käfer, Typ1, ebenfalls. Aber eben: sehr selten.

    Nun war mir kürzlich das Glück hold: Ungläubig erblickte ich auf Ebay eine solche Alfa-Packung! Nach all den Jahren!

    Gut: Die Schachtel war an allen Ecken zerfleddert. Oben rechts fehlte sogar ein fünfrappengrosses Stück…. Hm…. Die beiden enthaltenen Autos, ein hellblauer Käfer, Typ 2, und ein….. türkisfarbener!!! Ford Taunus!!!!

    Allerdings: der Ford war nicht perfekt. An den vorderen Radläufen war durch häufigen Gebrauch Material abgetragen worden (warum ausgerechnet? So etwas hatte ich sonst noch nie an einem anderen AMS-Wagen gesehen!) - Abef abgesehen davon, war der Wagen ganz passabel. Wie gesagt: Bei Raritäten wie dieser kommt man um Kompromisse nicht herum. Dafür war dieser Ford ganz sicher echt (Jaaa-ha! Die werden auch mal gefälscht!)

    Ich beschloss, trotz diesen Minderungen um diese Packung zu kämpfen - und gewann die Auktion.

    Den Wagen konnte ich nicht ändern. Er macht sich auf def Bergstrecke aber sehr gut. Trotz etwas ausgelutschtem vorderen Radkasten:




    Ich beschloss aber, die Packung etwas herzurichten. Denn das ging gar nicht:





    Ich faltete den Deckel auseinander und versuchte, das allseitig an den Ecken vermutlich erst kürzlich(!😡) angebrachte Tesaband unter Erhitzen mit dem Fön möglichst schadenfrei zu entfernen. Was auf der mürben, geplagten Oberfläche bei den Ecken nur halbwegs gelang.😪

    Dann verstärkte ich den Deckel an den Ecken von innen mit farblich dem Original angenäherten dünnem Karton. Damit verschloss ich auch die eingerissenen Löcher und verband die entzweigerissenen Falze.

    Aussen setzte ich beim Loch ein passgenaues Halbkarton-Pendent ein und kaschierte die Übergänge und Spalten so gut es ging mit Pappmasché, das ich aus einer Lage WC-Papiers herstellte. Mittels Leim-Pappmasché-Gemisch spachtelte ich die Fugen so gut wie möglich aus. (Und ja, das Ergebnis sah erbärmlich aus)

    Dann ging es Ecke für Ecke unter Zwischenlegen von Backtrennpapier in die Bücherpresse(!) um die Flickstellen zu glätten.

    Man muss sich keine falschen Vorstellungen machen: Nach dem Pressen entstand natürlich keine geschlossene Oberfläche…. Aber immerhin war das Loch zu.

    Dann begann die Farbkur mit zwei verschiedenen Farbstiften. Quasi als Grundierung.

    Das Finish erhielt die ramponierte Packung durch Airbrush. Damit konnte ich die fleckigen Ecken farblich perfekt einfärben und der Schachtelfarbe anpassen.

    Eine weitere Baustelle erwartete mich an einer Stirnseite. Dort wurde vermutlich einmal ein Stück Klebband abgerissen. Dummerweise war eine Abbildung und ein Schriftzug mitbetroffen. Dies löste ich mit einer Farbkopie, von der ich das betreffende Stück einpasste, nachdem ich die beschädigte Stelle unter Rettung möglichst vielem Originaldruck mit geraden Schnitten begrenzte. (Bis der Kopierer endlich eine farbentreue Reproduktion ausspuckte, musste ich auch noch am einen oder anderen Regler drehen). Mit dem Längenverzug der Kopie kam ich mehr oder weniger klar. Am Ende fällt das eingesetzte Stück nicht weiter auf.

    Nun, Schlussendlich sieht meine Alfa-Packung aus, wie aus dem Bilderbuch…. Wenn man die Lupe nicht hervornimmt. Aber aufgrund der wenigen produzierten Packungen und noch weniger überlebenden, war es der Mühe wert.





    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hallo Roger,


    Für mich sind Deine Restaurierungsarbeiten wie kleine Kunstwerke! - Spitzenmässig!

    Schaue mir Deine Bilder immer wieder gerne an.


    Gruss


    Roland

  • Dieser Aufwand um eine Schachtel zu reparieren. Sieht zwar nicht wie neu aus aber doch viel ansprechender. :thumbsup: Mit Farbstiften korrigiere ich zum Teil kleine Belssuren an Modellen aus. Wenn sie dort nicht dauernd angefasst werden, ist das eine gute Methode. Die farbliche Abstimmung zum Orignal geht in der Regel einfacher als mit Farben.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • ;) Das MoBa-Forum ist eigentlich ein Wolf im Schafspelz und wird von seiner "Gefährlichkeit" deutlich unterschätzt, es gibt so viele attraktive Sammler Gebiete... Die Eisenbahnen sind ja schon nahezu uferlos ein rieeesiges Gebiet. Niemandem gelang es bisher nur annähernd, alle Modellbahnen zu sammeln. Es sind immer "nur" Teilbereiche. Wer sich kein Beuteschema zu legt, geht unter in den Modellbahnen, oder hört auf.


    Seit Erwin dann und wann die Flugzeuge erwähnt, da könnte man noch schwach werden :love: Ein Sammlerkollege erwähnte mal, pass auf: ein (einziger) richtiger Traktor 1:1 braucht weniger Platz und kostet viel weniger, als richtig ernsthaft Flugzeug-Modelle sammeln zu wollen. Jetzt präsentiert Roger seine Faller Auto Sammlung :love:, Christoph, Martin, Christian erwähnen immer wieder mal, dass es schöne Traktoren Modelle gibt :love:. Gegenüber früher hat die Qualität und Vielfalt der Traktorenmodelle deutlich zugenommen und Lastwagen gibt es ja auch noch... Günther würde womöglich antworten: wollt ihr alle in Traktoren und Flugzeugen leben? Zuerst kommen die Faller-Häuser aus dem Schwarzwald, Modell Häuser und Garagen sind ihrerseits auch ein tolles Sammler Gebiet. Da ist doch schön, dass man die Fotos von Roger anschauen kann, wie reichhaltig dieses Gebiet ist.


    Die Faller AMS Autos sind deutlichen Schwankungen in deren Bekanntheit und Beliebtheit ausgesetzt. Zu meinen Dorenbach-Zeiten war die Nachfrage klein, die Preise zu tief. Wir waren nicht so begeistert, wenn jemand Faller Autos einliefern wollte. Sicher nicht wegen dem Produkt an sich, da ist kaum ein Unterschied zu Modellbahnen, sondern einfach weil die Nachfrage auf Käuferseite (zumindest bei uns) eher klein war. Hingegen ein Märklin 4535 mit "Bell" neu im Ok und orange statt rot Schrift, verkaufte sich mit einem Bruchteil vom Aufwand wie von selber. Heute ist es eher umgekehrt, statt 80.- bis >100.- bringt der 4535 orange Bell noch 15.- oder bleibt liegen, der 4535 mit roter Schrift "Bell" noch ca 5.- bis 10.- Dafür lassen sich gut erhaltene Faller AMS Autos mit ihrem Zubehör gut verkaufen.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Liebe Kollegen

    falls jemand von euch wegen dieser schönen Geschichte auch Faller AMS sammeln möchte, könnte ich einiges dazu beitragen. Ich besitze einig Kisten voller Material. Verkauft wird das alles aber nur im Gesamten. Fotos habe ich (noch) keine, ebenso auch keine Preisvorstellung.

    Mit den besten Grüssen! Stefan

  • Hallo Stefan,

    Ein, zwei Übersichtsaufnahmen könnten schon sehr viel Aussagen…. :)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Wenn dein Fuhrpark etwa so aussieht, kommen wir sicher ins Geschäft.🤣🤣🤣





    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.


  • Zwei Allerwelt-AMS-Fahrzeuge. ABER mit seltener Dachfarbe. Vor allem für das hellblaue werden Liebhaberpreise bezahlt.

    Gut, dass der Verkäufer diese Karosserie auf Ebay so gut in einem Bild versteckte. Das haben viele Konkurrenten nicht mitbekommen.😀

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Als Ferienausklang bastle ich wieder an neu erworbenen Faller-Autos herum. Dabei werden die Motoren natürlich immer einer Revision unterzogen. Manchmal laufen sie beim Testen an einer 9V-Batterie auf Anhieb. Meistens nicht. Oft nur eine kleine Sache, da die kleinen Aggregate bei Nichtgebrauch meistens einen kleinen Service benötigen, bis sie wieder anlaufen.

    Neu gekaufte Autos werden aber immer ganz auseinandergenommen, auch wenn sie laufen. Denn vereinzelte Verkäufer wollen Gutes tun und ersäufen den Motor in Öl. Das ergibt natürlich einen kapitalen Schaden - falls der Motor mit den öligen Kohlen überhaupt noch dreht.

    Also schraubte auch beim Cadillac aus Frankreich mal die Karosse ab. Was zum Vorschein kam habe ich so aber noch nie gesehen: Rost!




    Kein Wunder tat der Blockmotor keinen Wank mehr.


    Nun, ich habe eine Handvoll als Ersatzteile. Auch alle Komponenten. Aber ich mag die Herausforderung: wenn die Ankerwicklungen noch intakt sind, ist der Motor reparierbar. Aufgrund der Korrosion (der muss im Aquarium aufbewahrt worden sein) war ich hier aber skeptisch.

    Ein Test direkt an den Polen des ausgebauten Motors zeigte aber: läuft. :)

    Auch wenn mir das Selenplättchen (als Gleichrichter) als Matsch entgegen kam. Der Rost stammte hauptsächlich von den Heckgewichten hatte sich aber überall abgelagert. Aus technischer Sicht schwerwiegender waren die angelaufenen Kupfer- und Messingteile, die eine elektrische Funktion zu erfüllen hatten.

    Unter Verwendunf von Zahnbürste, Reinbenzin (das ich mir als Oligarch leisten kann ;)), Feilen, Glasfaserpinsel und viel Zeit widmete ich mich dem Aggregat.

    Zwar hätte ich viele Teile wie Zahnrad, Schleifer, oder den ganzen Motorblock, einfach wechseln können, aber das war ja nicht der Sinn der Sache.

    Einzig die Hinterachse ersetzte ich, sowie die Felgen. Erstere aus Gründen der Korrosion, Zweites wegen def Optik.

    Nach der Kur sah das Chassis dann so aus…



    … und läuft wie der Teufel. Auf dem Bild nur wenig spektakulär aber alles blitzeblank sauber und wo nötig geschmiert.


    Nun fegt der Caddy als neue Farbkombination über die Fahrbahn.


    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Was zum Vorschein kam habe ich so aber noch nie gesehen: Rost!

    :D Das war dann mal ein naturnahes Modell, äm ich meine: Gute und saubere Arbeit Roger :thumbsup:.


    Bezüglich Motor hätte ich noch eine Frage: Gab es (mehrere) verschiedene Varianten beim Antrieb? Ich habe einen horizontal drehender Motor mit einem relativ grossen weissen Zahnrad und ein Kupferfarbener Sicherungs-Bügel drüber in Erinnerung. Also ohne (sichtbaren) Schneckenantrieb.

    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love:

  • Lieber Bruno,

    Richtig erkannt! Es gab mehrere Dutzend Motorvarianten. Alle paar Monate kam wieder eine neue Variante mit abgeändertem Detail in den Handel (oder aber auch nicht: das sind heute gesuchte Prototypen). Grob gesagt haben sich aber grundsätzlich drei Typen durchgesetzt und sind verbreitet:

    - Ursprünglichstes Modell war der Block-Motor. Dieser wurde zunächst einfach auf ein mehr oder weniger ebenes Chassis gesetzt (Plattenchassis). Bei einer späteren Entwicklung wurde der Motor in ein kastenartiges Fahrgestell integriert (Kastenchassis). Zu dieser Spezies gehört der oben gezeigte Rostmotor.


    - Dieser wurde nach und nach durch den Flachanker-Motor verdrängt (das ist jener der Sorte, die Du beschreibst) Dieser hatte keine Schnecke mehr. Nötig wurde diese Entwicklung für den Antrieb des ziemlich flachen Jaguar E.


    - die letzte Variante war der ‚Zink‘-Motor. Dessen Gehäuse war eben aus diesem Material gegossen. Durch seine grosse Untersetzung war er für den langsamen Stadtverkehr gedacht. Aber auch dieses Aggregat basiert auf dem Flachankermotor.


    Dazu gab es auch bei den Vorgängern verschiedene Untersetzungen, die man anhand der Zahnradfarben unterscheiden konnte. Auch an den Schleifern und dem eigentlichen Chassis pröbelten die Fallerleute ununterbrochen herum. Die Vielfalt der Antriebe ist ein Fachgebiet für sich.

    Am Liebsten mag ich die Flachanker-Modelle. An Bussen und Lastwagen auch gerne die Zinkmotoren. Die frühen Blockmotoren auf Plattenchassis taugen nicht viel. Ebenfalls bin ich kein grosser Fan der Doppelschleifer, die bei Blockmotoren der frühen Kastenchassis an einer Pertinax-Platte aufgesteckt werden mussten. Erst die druckfedergefederten Bügelschleifer funktionieren ohne wenn und aber problemlos.

    Ich werde bei Gelegenheit einmal ein paar verschiedene Motor-Typen bildlich vorstellen.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Nach längerem Sammeln ist die Kombination zwischen weissen Mercedes 230 SL und den verschiedenen Dachfarben komplett. Einige Dachfarben sind relativ selten, andere weit verbreitet.



    Weil zwei Kunststoffe zusammengegossen sind (Transparent und Farbe) existieren bis jetzt keine Nachbauprodukte.

    Wenn man jetzt weiss, dass von diesem Mercedes-Typ von Faller nur schon zig verschiedene Blautöne existieren (wovon ich vom dunkelsten Blau noch keinen einzigen habe), kann sich leicht vorstellen, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, um alle möglichen Dach/Gehäuse-Kombinationen zusammenzubringen. Es wären hunderte, je nach Nuancen-Exzess, tausende von Möglichkeiten.

    Ich selbst habe mich auf 10 Farbvarianten beschränkt. Die ausufernden Blautöne habe ich auf fünf beschränkt. Wenn bei der Farbe ‚mittelgrünlichblau‘ ein Fahrzeug ‚mittelgrünlichblau gräulich‘ eingereiht werden muss, ist das für mich okay.🙄🤪


    Übrigens: auch bei der oben gezeigten weissen Aufreihung ist eines der Fahrzeuge nicht ganz so blendend weiss wie die andern. Aber zu den beigen gehört es trotzdem noch lange nicht.


    Ja, zur Entstehungszeit hatte Faller die Farbmischungen der verschiedenen Chargen nicht ganz im Griff - oder legte ganz einfach keinen Wert darauf. So entstanden beim Wechseln der Farben zudem weitere Gehäuse mit Maserung - bis die Farbe ganz sauber durchgemischt war. Zum Glück nicht bei diesen Mercedes-Modellen :rolleyes:


    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Zurzeit arbeite ich an einem Katalog, der „alle“ bekannten Faller-AMS und HitCar-Karosserien-Farbtöne und Bedruckungsvarianten enthalten sollte. Mehr als ein weiterer Versuch, alle Farbnuancen zu bestimmen und einzuordnen wird es nicht werden. In den vergangenen paar Jahrzehnten sind schon Publikationen ähnlicher Art als reine Listen erschienen. Teils in weiterführenden Fachpubkikationen namhafter Sammler. Aber meine Aufstellung soll sich davon unterscheiden, dass ich die vielen Farbtöne grafisch als Muster farbig abbilde. Je nach Computerausdruck trotzdem nicht völlig authentisch mit dem Modell. Ausserdem muss ich mich teilweise auf Bilder und Farbbezeichnungen aus dem Internet abstützen, ohne dass ich über deren farbliche Wiedergabe wirklich verlassen kann. Vergleiche mit real existierenden Exemplaren im Bekanntenkreis ergeben manchmal unklare Situationen. Immer dann, wenn ein reales Modell farblich nicht mit der in namhaften Nachschlagwerken angenäherten RAL-Angabe übereinstimmen, wird es knifflig. Theoretisch sind dann verschiedene Szenarien möglich:


    - aufgund der recht groben RAL-Skalierung kamen die Buchautoren zu einer anderen angenäherten RAL-Vergleichsfarbe


    - durch den chemischen Alterungsprozess vergilbt oder bleicht der Kunststoff aus und hat sein Aussehen so im Laufe der Jahre verändert, dass ein neuer Farbton entstand.


    - demselben Phänomen ist vielleicht auch meine RAL-Tabelle anheimgefallen🫢


    - es handelt sich um ein ultraseltene, noch nie beschriebene Variante.


    Gerade die letzte Möglichkeit ist eher unwahrscheinlich. Am ehesten kommen solche Fahrzeuge bei abgelaugten Metallic-Lackierungen vor. Hier wurden teilweise farblich minderwertige Exemplare verwendet, denen erst die Metallic-Lackierung ein mehr oder weniger standardisiertes Aussehen verliehen. Da findet man unter Umständen mal eine noch nie beschriebene Farbnuance. Vielleicht weil unter Puristen solche Hybride gar nicht zählen. Da man im Laufe der vielen Jahre aber je länger je weniger beurteilen kann, ob dieser oder jener Farbton erst später durch Abwaschung der Metallicschicht entstand, oder ob vielleicht trotzdem eine Charge genau so das Werk verliess, nehme ich diese Töne ebenfalls in meinen Katalog auf.

    Abstriche gegenüber älteren Listenwerken mache ich aber auch:

    Als Beispiel: Als Sammler unterscheide ich zwar relativ minime Farbtöne, aber es macht mir keinen Spass 5 dunkelgrünen BMW 2000CS nachzujagen, nur weil der eine einen homöopathisch höheren Blauanteil gegenüber dem anderen aufweist. Denn sprachlich oder bildlich können solche Angebote gar nicht richtig beschrieben werden. Und folgerichtig wird der Kauf des zweiten BMW genau denselben Blaustichanteil wie der bereits Vorhandene aufweisen. Zumal tatsächliche Unterschiede bei diesem Modell zwar - wie meistens - zufällig entstanden, aber aufgrund der Menge und unbedeutenden Farbunterschied preislich identisch gehandelt werden.

    Im Gegensatz dazu sind natürlich komplett andere Farbgebungen oder auch schon deutlich abweichende (wie gesagt: meistens ungewollte) Nuancen bisweilen den Sammlern auch mal einige hundert - oder tausend - Sesterzen wert.


    Nachfolgend einige Beispiele, wieso das Auflisten und die Zusammenfassung in einem Katalog so schwierig bis unmöglich ist:



    Dies ist ein Ausschnitt aus einem Buch. Es betrifft die Blautöne eines einzigen Modells. Daneben existieren komplett andere Farben von diesem Fahrzeug. Allerdings auch gelb-, grau- und beigetöne, die ebenso variieren. Das ginge ja noch: verschärfend kommt hinzu, dass dieses Modell mit einem dutzend verschiedenfarbigen Dächern (siehe obigen Beitrag) kombiniert werden könnte… und um das Fass ins Korn werfen zu können verdoppeln wir die Anzahl der bis jetzt genannten Varianten noch, weil es zwei verschiedenfarbige Interieurs gibt! - wie beim Schachbrett und den sich verdoppelten Reiskörnern: unmöglich und auch nicht erstrebenswert.



    Hier muss ich also mit dem Katalog - welcher vor allem als Sammlerliste dienen soll - einen Mittelweg finden.😄


    Ach ja: aus dem letztgenannten Grund verzichte ich vorderhand auch auf die Auflistung der Modelle, die mich nicht interessieren und die ich nicht sammle. Zum Beispiel der Formel 1-Wagen, von dem es zwar nur ein einziges Modell gab, dieses aber in unzähligen Metallic-Farben und zwei ganz seltenen Startnummern (2 und 4). Bis auf wenige Ausnahmen ist eine 3 aufgedampft)


    Und zum Schluss, woran ich am meisten Spass habe: die Liste eines jede Fahrzeugmodells wird mit einem Zwischentitelblatt eröffnet.

    Hier stellvertretend jene vom Ford Capri:


    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hoi Roger


    Das wird sich was Schönes bei deiner zeichnerischen Akkuratesse.


    Bei so vielen Farbnuancen, würde ich die Farben nach dem RAL-Code benennen.


    Gruss Barni

  • Bei so vielen Farbnuancen, würde ich die Farben nach dem RAL-Code benennen.

    Das wird ganz offiziell so gemacht und ist keine Erfindung von mir. Leider ist die RAL-Tabelle viel zu grob. Viele Nuancen finden keine RAL-Entsprechung. Das ist ja das Übel ;(

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.


  • Farbenlehre mit Faller - da kommt die RAL-Tabelle nicht mehr mit.😵‍💫

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Wow, ich staune immer mehr über Deine AMS-Fahrzeug-Sammlung :thumbsup: . Wie konnte ich als Kind bei der Faller AMS mit nur einem LKW, einem Mercedes Cabrio, einem Ford Taunus und einem Datsun 240Z glücklich sein ;( ? Ähm...Hast Du letzteren etwa auch in Deiner Sammlung?

    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love: