Bezeichnung auf Re 460 Alptransit III

  • Bin da auf etwas gestossen. Die Re 460 Alptransit III hat eine zusätzliche Kennzeichnung beim Revisionsdatum, ein eingerahmtes Test.



    Damit konnte ich nichts anfangen, habe aber auch keine Erklärung dafür. Weiss sonst jemand, was es mit diesem Test auf sich hat?


    Also - ich bin ja gar nicht faul - fragte ich deshalb einfach (wie üblich in solchen Fällen) Bruno Lämmli an (den Lokifahrer muss ich ja kaum vorstellen). Prompt wie immer antwortet mir Bruno (einmal mehr ganz herzlichen Dank!) hiermit:


    "Sofern ich richtig informiert worden bin, bezieht sich der Schriftzug Test auf die Versuchsfahrten im GBT. Die Re 460 müssen für den GBT hergerichtet werden, das ist jedoch nicht für die Versuche notwendig, daher wurden die Lokomotiven der ersten Versuche mit Test zur Identifizierung markiert."


    Eine ergänzende Erklärung lieferte mir in der Zwischenzeit auch Marcel:


    "Es gibt mehrere Re 460 mit dieser Aufschrift "Test". Dazu hatte ich im IW Werk in Yverdon vor etwa einem Jahr auch einmal diese Frage gestellt.
    Es bedeutet, dass bei der entsprechenden Lok "etwas" getestet wird, dies kann technisch sein, aber auch die (damalige) Testfarbe. Es kann also mehrere Bedeutungen haben und was es bei dieser Re 460 107-6 ist, das weiss ich leider auch nicht. Es ist einfach ein Hinweis und wird intern vermerkt."


    Interessant - nicht wahr?

    Gruss


    Roland

  • Hallo zusammen,


    Stichwort "Testlok", --> wo Test drauf steht muss doch auch Test drinnen sein!


    Schon lange habe ich den Wunsch nach einer ultimativen Hochgeschwindigkeitslok, am liebsten eine HAG SBB Re 460. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Firma HAG individuelle Abänderungen vornehmen kann? HAG wird wohl eher nicht das äusserst bewährte Getriebe in einem anderen (noch wesentlich schnellerem) Verhältnis anbieten können? Kennt jemand von Euch eine Feinmechanische Werkstätte welche den Zahnradsatz einer HAG Re 460 so abändern kann, dass zu Gunsten der Geschwindigkeit, zu Lasten der Zugkraft, das Ankerritzel wesentlich grösser und das 1. Zahnrad wesentlich kleiner ausgeführt wird? Anstatt ca. 270 km/h bei 16 Volt, neu eine V/max. von mindestens 450-500 km/h, vielleicht sogar umgerechnet 800 - 1000 km/h erreichen kann?


    Stärkere allgemeine Abnutzung der Mechanik und ein Wegfall der Garantie nehme ich in kauf. Mich nimmt Wunder, wo im Modellbahnbereich der Grenzbereich liegt. Ältere bis uralte HAG Triebwagen, z.T. auch alte Ae 6/6 haben ein zweigeteiltes (ex. Buco) Getriebe, was in H0 eher ungewöhnlich ist. Dort traue ich mir einen Umbau zu, da das 2. Zahnrad nur einseitig eingreift, da es auf einer weiteren Welle sitzt. Üblicherweise, so auch die HAG Re 460 ist das Getriebe " am Stück" , eine Änderung demzufolge heikel und muss unbedingt sehr präzise erfolgen. Ich traue mir dies nicht zu. Hat von Euch schon jemand eine Hochgeschwindigkeits-Testlok? Oder weiss jemand, wer so einen Umbau vornehmen kann?


    Gruss


    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hallo Hermann


    bei mir ist es nicht eine Hochgeschwindigkeits-Testlok, trotzdem baute ich vor Jahren mal eine Märklin Re 460 so um, dass sie einen verstärkten IC2000 aus 8 Doppelstöckern mit einem Zusatzelement von 4 EW IV auf eine Modell-Geschwindigkeit von 200 km/h beschleunigen kann. Eine Märklin 460er mit dem heute üblichen HLA ereicht mit dem Zug etwa 160 Modell-km/h, mein Junior wünschte sich damals aber eine Lok, die den Zug auf die damals neue Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h beschleunigen kann.


    Ich baute dazu den Anker des sog. "Fünf-Sterne-Motors" mit einem HAMO-Magneten und dem "gewöhnlichen" Motorschild in die Lok. Damit ist der Stromverbrauch der Lok deutlich höher als mit dem HLA, dafür erreicht die Lok mit dem Zug locker mehr als 200 km/h :) .


    Wäre vielleicht ein erster Test, den Du ohne allzugrossen Aufwand selber machen kannst.


    Viele Grüsse
    Peter

  • Soweit ich mich an meine letzte Fahrt mit der 107 und die vorangehenden Instruktionstage, davon ebenfalls einer auf dieser Lok, erinnern mag, hat diese Maschine einen Energieverbrauchzähler installiert. Damit wird also gemessen, wieviel Energie die Lok tatsächlich verbraucht in (Vermutung) Korrelation mit dem gefahrenen Profil.

  • Vielen Dank Peter und Roland (PN) für Eure Hinweise.


    @ Peter (Lidokork): Ich bedanke mich für Deinen freundlichen Hinweis :) aber "200" km/h ist (für mich) noch keine Challenge... (ich meine hiermit Ausdrücklich Modellbahnen 1 : 87, nicht etwa Auto 1:1)


    Die letzten Ausführung HAG Analog AC Re 460 Versionen mit Spulen, also etwa +/- 12 jährige Loks: Wenn man das e-Relais entfernt und je 1 Gleichrichterdiode anlötet, so fährt eine so gestaltete HAG SBB Re 460 mühelos 280-300 km/h. Märklin kann da nicht ganz mithalten... egal welche Ausführung! (Das ist nur eine Feststellung und nichts gegen Märklin. Diese Firma hat genug lange darunter gelitten, sie würden die Wünsche der echten Modellbahner durch irrwitzige Geschwindigkeiten ignorieren. Seit der Digitalisierung ist zumindest dieser Minuspunkt kein Thema mehr.


    Einen HAG Roten Pfeil habe ich schon, welcher mindestens 300 km/h läuft, da sein Getriebe sehr einfach und für Umbauten geeignet ist. Aber der Drehgestell-Ansatzschwerpunkt ist relativ hoch, zusammen mit dem Motor, bekanntlich eine Kombination mit Schneckengetriebe, ist die Entgleisungssicherheit nicht über alle Masse erhaben, das Gefährt ist für Versuche heikel. Abrupte Beschleunigung oder Verzögerung bringt den Pfeil, konstruktionsbedingt durch Nickbewegungen, zum entgleisen.


    - eine HAG Re 460 muss es sein. :) Derzeit ist die schnellste Lok in meiner Sammlung, eine Märklin RET 800 (SBB Re 4/4 I). Kein Sammler Exemplar, sondern Bastlerzustand! Alte Version mitte 1950-er Jahre. Auch hier das Relais entfernt und je 1 Diode angebracht. Bei 18 Volt läuft sie laut, aber sehr sicher auf den Gleisen, ca. 400 km/h :D . Ich bin sicher, es geht noch schneller... Wenn man bei einer HAG Re 460 das Getriebe auf Geschwindigkeit auslegt, also aus dem HAG Serienmodell eine reinrassige Testlok fabriziert, sind mindestens 500 km/h möglich, ohne gleich die Lok nachhaltig zu schädigen. Aber es ist schon so, Testloks sind nur langlebig, wenn sie selten im Einsatz sind. Geschwindigkeit fordert seinen Tribut. Die SBB Ae 4/7 und Ae 3/6 I waren 50-60 (70+?) Jahre voll tauglich im Einsatz und erreichten etwa 6-8 Mio Km. Der TGV erreicht 8 Mio Km in wenigen Jahren, aber mit so einer Laufleistung wird er kaum je 75 Jahre alt werden können. es sei denn, er bekommt ständig eine R3 was langfristig zu teuer wird.


    Im Modell werden die gleichen Faktoren eine Rolle spielen. Selbst eine HAG Lok wird es nicht aushalten, täglich stundenlang 500 km/h zu fahren. Jedoch ab und zu kurzzeitig als Testlok bestimmt in jedem Fall.


    Gruss


    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hallo Hermann


    dann hast Du da schon weitergehende Experimente bezüglich "Schnellfahrlok" gemacht als ich. Ich habe den Tipp mit der Märklin 460er geschrieben, weil in aktueller Digital-Ausführung eine Märklin 460er bereits mit dem langsameren HLA etwas schneller fährt als eine HAG-Lok. Die 35er-Motoren sind dann bekanntlich "Rennsemmeln".


    Nun zu HAG: in den 2-achsigen Drehgestellen baut HAG immer das gleiche Getriebe ein. Da die Re 4/4''/''', Re 6/6 etc. aber etwas grössere Räder als die 460er haben, müsstest Du mit Deinem Diodenumbau bei diesen Loks noch etwas höhere Geschwindigkeiten herausholen können ;) .


    Viele Grüsse
    Peter

  • Hallo Peter,
    Ja, innerhalb vom Digitalbereich bin ich mit Dir ganz einverstanden und sehe es auch so. Jedoch, was mich angeht, habe und will bis auf Weiteres keine Digitalloks. Sammlermodelle verwende ich natürlich nicht als TEST-Loks! Die älteren HAG Loks mögen keine übertrieben hohen Drehzahlen. Nur wegen Schnellfahrten gehen die zwar nicht so schnell defekt, die mögen viel Aushalten. Jedoch der Verschleiss + Verschmutzung nimmt rapide zu, auch die Stromübertragung Kohlen/Bürsten auf die Kommutatorscheiben ist bei höher wie 16 Volt nicht mehr gut, dafür sind sie nicht ausgelegt. Und fairerweise muss man den Herstellern zugestehen, viele Modellbahner gibt es nicht, die so eine Idee haben. Wenn schon umgekehrt, in Mode sind naheliegend gute Langsamfahreigenschaften.


    Sehr positiv überrascht bin ich von den Roco OBB Neubauloks Rh-1016, Taurus, usw. Die haben beste Fahreigenschaften bei mässig lautem Geräusch, und sind wirklich extrem schnell, auch an die "400 km/h". Dazu ist die Elektro-Mechanik erstaunlich robust. Aber ein Entgleisen darf es unter keinen Umständen geben. Wenn doch, ist von einer entgleisten Roco Lok im Schnellfahr-Test einfach nichts mehr da, wo man zurück auf das Gleis stellen könnte... Von daher habe gerne eine gewisse überschaubare Anzahl Bastelloks, welche äusserlich unschön gebraucht-, aber betrieblich noch gut im Schuss sind. Bei solchen sammlerisch wertlosen, billigen Loks, habe ich keine Hemmungen, verschiedenste Grenzen auszuloten. Der Beitrag von Roland betr. "TEST Loks" hat mich wieder daran erinnert, anstatt meistens nur die Volt etwas noch oben zu verschieben, wirklich mal eine echte HAG H0 Schnellfahrlok mit anderem Getriebe anzuschaffen.


    Nun, das sind alles noch nicht realisierte Träume. Derzeit bin ich beschäftigt, mit nageln, schrauben, sägen, leimen und mit dem Traktor Holz anschaffen. Es dauert noch viele Monate, bis die Modellbahnfiguren die Qual der Wahl haben, seriös die Spur I zu benutzen, oder ganz Neues zu wagen und die H0 Schnellbahn zu benutzen.


    Gruss


    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Der Energiezähler ist zu Testzwecken installiert und später bei allen Loks der SBB vorgesehen. Hintergrund sind geänderte Berechnungen der Trasseegebühren, bei welchen Loks mit effizienten Antrieben günstiger fahren werden, als solche die pauschal verrechnet werden.

    Gruss aus dem Betrieb
    Otto

  • Eine "Test-Lok" ist die 107 bereits seit der letzten Revision im 2011 ;)


    So war auch die SF-Werbelok bereits so angeschrieben: Bild
    Wenige Wochen war die Lok auch in rot mit dieser Anschrift unterwegs.


    Gruess
    Reto

  • Das ist so, die SBB Re 460 "SF - Schweizer Fernsehen" war oft mit Messwagen der SBB Messtechnik unterwegs gewesen. Die SBB Messtechnik, die ihren Sitz im ehemaligen BLS Depot in Bern Ausserholligen hat, benutzt für die Funkmessfahrten mit dem gelben Wagen meistens eine rote Re 460, die aktuelle Betriebsnummer ist mir gerade unbekannt.


    Ab und zu sind interessante Messzüge mit einer roten SBB Re 4/4 II, einem SBB Panzertransportwagen und einem BDt zu beobachten, dazwischen ein spezieller Messwagen einer externen Firma.

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

    Instagram: gumoba96