Die Bahn im Oelkeller
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Hoi Roger
Wie behandelst du deine Gipswerke farblich? Wäre dankbar um eine kleine Hilfestellung.
Merci & Grüsse
Remo -
Das ist relativ simpel:
-zunächst wird das 'Werk' mit Tiefengrund (Baumarkt) mittels Spraydispenser (leere Nivea-Deo-Fläschchen) gesättigt.
-Grundanstrich mit heller Betonfarbe (Heki ist am Schönsten, Faller ist etwas zu 'kalt') tupfend anstreichen, stellenweise mit Ocker akzentuieren. Bei den Farben handelt es sich um Dispersion.
-durchtrocknen lassen. min. 1 Tag
-übermalen mit wässrigem dunkelbraungräulichem Farbgemisch eigener Produktion. Nach kurzer Wartezeit abwischen oder - falls flüssiger als erwartet und die Farbe von allein in die Ritzen fliesst - einfach trocknen lassen.
-trocknen lassen. Wieder min 1 Tag
-granieren (mit weisser Farbe mit fast farbleeren Pinsel vorstehende Stellen überstreichen)
-altern: Rostpulver von 'Felsenmeyer', BenzenschwilSo gehe ich vor. Andere machen es anders.
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Herzlichen Dank, Roger!!! So wirds gemacht!
Gruss Remo -
Gern geschehen, Remo.
Es ist mir klar, dass Fotos einer gealterten Brücke, die man in einer halben Stunde so bearbeitet hat, mehr hergeben als das Ergebnis eines Nachmittags Grundlagenarbeit. Dennoch sind es diese Tätigkeiten, die eine Anlage voranbringen.
So stand ich heute davor, mit dem eigentlichen Wendeleinbau zu beginnen. Nun: dieser muss ja ein stabiles Fundament haben, wo man die Gewindestangen verankern kann. Und an meiner Anlage war an diesen Stellen über weite Strecken nur Luft - oder ein dünnes instabiles Deckbrett. Auf dieser Grundlage ist es unmöglich, einen genau justierten Helix aufzubauen. Daher bestand mein heutiges Tun darin, eine waagrechte, stabile Aluverbindung zu schaffen, die mehr oder weniger unterhalb des späteren Wendels verläuft und später die besagten Aufnahmen der Gewindestangen trägt
Bevor ich nun heute also wild draufloswerken begann, wog ich ab wie, womit und wo diese Stützen oder Streben zu verlaufen hatten - und wie sie an die bestehende Anlage befestigt werden sollten. Erst danach konnte das Zulängen, Tüfteln, Fluchen, Korrigieren, Bohren, Schrauben, Stirnrunzeln, Umdenken, Suchen, Finden, Feilen und Schmirgeln losgehen.Hier nun noch die völlig unspektakulären Bilder, die nicht viel mehr als eine unglaubliche Sauerei und Provisorium zeigen - wäre da nicht noch das waagrechte, die spitze Raumecke abschneidende Aluprofil zu erkennen, dasesich links mit Winkelblechen am Wandprofil und rechts auf einer Vierkantstütze abstützt. Das ist der Spatenstich für die Wendel...
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nun noch die völlig unspektakulären Bilder, die nicht viel mehr als eine unglaubliche Sauerei und Provisorium zeigen
das stimmt jetzt wirklich nicht. Du provozierst mich, wieder mal ein Foto der See-Berg-Bahn einzustellen, dann weiss man wo die "Sauerei" ist, bei Dir nicht... Louis Favre wäre froh gewesen, er hätte einen Roger anstellen können: Rekord schnell und präzise geht es bei Dir vorwärts, dazu noch Zeit nah alle diese schönen Bilder
Gruss
Hermann -
"Das ist der Spatenstich für die Wendel..."
Idee mit dem Aluprofil finde ich sehr gut. Was mich interessiert wie Du vorne (wo die Leimflasche steht) abstützen willst ohne dass sich die „Bretter“ unterhalb durchbiegen.
Finde Dein Vorgehen und die Logik wie Du die MoBa Anlage aufbaust toll.Gruss Marino
[Blockierte Grafik: http://www.smilies.4-user.de/include/Fahrzeuge/smilie_car_028.gif] -
Marino, unter der Leimtube verläuft auch ein Aluträger. Du hast allerdings recht: Dort wo die Farbflasche steht muss noch eine Verbindung hin, damit die zwei dort zusammenführenden Sperrholzbretter nicht durchhängen. Werde ich zeigen, sobald ich soweit bin. Immerhin müssen 16 Gewindestangen auf unverrückbarem Grund montiert werden.
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Hoi Roger
Wieder mal sehr innovativ, wie Du die Trasse baust. Die Lösung bei der Tür gefällt mir. Du hast nun wieder deutlich an Tempo zugelegt, es dauert wohl nicht mehr allzu lange, bis die ersten Züge über die Strecke rollen können.
Es ist mir klar, dass Fotos einer gealterten Brücke, die man in einer halben Stunde so bearbeitet hat, mehr hergeben als das Ergebnis eines Nachmittags Grundlagenarbeit. Dennoch sind es diese Tätigkeiten, die eine Anlage voranbringen.
Das ist wohl allen klar. Aber eben auch die Bilder dieser Grundlagenarbeit sind sehr interesannt und bieten anderen Anlagenbauern den einen oder anderen Lösungsansatz. Ich schätzte auch diese Bilder immer sehr.
Weiterhin viel Spass im Oelkeller, Martin
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Hallo Roger
Du knallst den Wendel aber 'sec' in die Ecke rein...
Die 'Flaschensteigung' wirkt noch etwas abenteuerlich - wieviel Steigung bei welchen Radien soll es den werden? -
Sicher: Die im Foto gezeigte Steigung ist weder regelmässig noch korrekt. Die Aufständerung erfolgte aus dem einzigen Grund, dass das vorläufige Ende über den Anfang des Wendels zu liegen kam. Dies ist nur in diesem Stadium möglich. Des weiteren wurde ja der Wendel in seiner Richtung umgekehrt. Dadurch, dass er nun jahrelang in die andere Richtung gezwängt wurde, haben sich die Trassenbrettchen notgedrungen etwas verzogen. Mit der folgenden Schraubung werden sich die Brettchen jetzt umgewöhnen müssen.
Der Mindestradius auf meiner Anlage beträgt 61.85cm. Das ist der grösste Märklin-Schienenkreis und kommt in den Wendeln als Innengleis zur Anwendung. Der Gleisabstand beträgt 5,7cm, was einen Aussenradius von 67.55cm ergibt. Mit etwas Zugabe weisen die Wendel also einen Durchmesser von 140cm auf. An den schmalsten Stellen, entlang den Wänden. Für die Schraubenlöcher muss innen und aussen noch mehr zugegeben weden, so, dass der Wendel grundsätzlich - wo dafür Platz besteht - einen Durchmesser von ca. 150cm aufweist.
Die Steigung beläuft sich (wie auf weiten Streckenteilen) auf 3%. Liegt somit also fast auf Gotthardvorbild.
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Danke für die Infos!
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Ein kleiner Fortschritt nur: der Wendel kann auf die Flaschen oder anderen Fremdstützen verzichten. Nur knapp allerdings. Es konnten die 'problemlosen' Gewindestangen montiert werden. Justiert ist natürlich noch nichts. Sonst kann ich die oberen Umgänge nicht mehr montieren, da sie ja über die Gewindestangen eingefädelt werden müssen.
Für den Rest der Supportstangen sind an der Basis noch Hilfskonstruktionen nötig. Und dafür hatte ich heute weder den Nerv, noch die Zeit... -
Es konnten die 'problemlosen' Gewindestangen montiert werden
... alles hat irgendwie seine Tücken. Ich habe bei meiner Bahn die jeweiligen Höhen gemessen und abgesehen von den Gewindestangen gleich auch noch Röhrli auf die entsprechenden Längen gesägt, welche über die Gewindestangen gestülpt werden, damit es schöner aussieht. Soweit so gut. Habe jedoch die seitliche Kurven-Überhöhungen unterschätzt, das macht in Spur I beim Trasseebau schnell mal ca. 4-7 mm aus. Jetzt wurden auf einen Seite die Röhrli gestaucht, und gegenüber schaut ein bischen das Gewinde hervor, weil eben pro Stütze die Gewindestangen gleich hoch sind, statt um den Faktor der Überhöhung unterschiedlich. Um diesen kleinen Murcks zu korrigieren, müsste ich - nur der Optik wegen - (die tragende Mechanik stimmt!) 200 Röhrli neu kaufen, neu messen, das ganze Trassee abmontieren, incl. der Oberleitung und austauschen... da lasse ich es lieber zu dass man es halt sieht, dass es Hermann gemacht ist. Es kann nicht jeder Roger sein...
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Die Lösung heisst Hutmutter, am besten verchromt.
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Lieber Hermann,
sieht man die Röhrchen nach einem evtlen Landschaftsbau denn überhaupt?
Nicht dass Du Dir umsonst Sorgen machst und womöglich um den (wichtigen) Schlaf gebracht wirst
Lieber Erwin,
die Hutmuttern kommen doch ggf. oben drauf (auf die Stangen). Die nicht ganz passenden Röhrchen über den Gewindestangen werden doch dadurch nicht kaschiert?!
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Lieber Günther,
Du hast den Durchblick: von Heilbronn bis Brunnen ohne Nebel beste Sicht! So wie Du es beschreibst, ist es! Günther habe bitte noch etwas Geduld mit mir, bis ende Jahr (2017) erfolgen neue Fotos meiner Bau-Fortschritte... Jetzt ist längstens Zeit zum Schlafen. Ich muss keine Konventionalstrafe bezahlen, wenn der Bau etwas später als geplant fertig wird. -
Was tut man für gewöhnlich wenn es tüchtig grschneit hat und man nicht arbeiten muss? Richtig: man geht in die Berge und brettert mit dem bevorzugten Gerät zu Tal - und genau dies habe ich heute auch gemacht.
Ich will euch davon erzählen:Also: da es also tüchtig geschneit hatte und ich keinerlei Lust verspürte auch an meinem freien Samstag draussen stundenlang herumzufrieren, begab ich mich in meinen MoBa-Keller. Dort kletterte ich mit meiner Leiter in die Berge, genauer gesagt, auf den Piz Margelisch, bzw IN den Piz Margelisch und legte diesem einen Wendel um. Dazu benutzte ich mein bevorzugtes Gerät, meine Bohrmaschine, und trassierte den Wendel, deren Bretter dereinst meine Züge talwärts führen lassen werden (bergwärts natürlich auch)
Nun sind sämtliche Gewindestangen vormontiert und auf ihren teilweise zu erstellenden neuen Supporten/Fundamenten auf der Anlage positioniert.
Bevor ich jetzt die Steigung mit den Stellschrauben einstelle und die Trasseebretter bombenfest fixiere, muss ich noch eine Quertraverse unten an der Anlagenplatte anbringen, um das Durchhängen derselben zu verhindern (rational arbeitende Modellbauer hätten dies natürlich vorgängig gemacht, doch drängte sich diese Arbeit weder auf, noch konnte ich vorhersehen, wo und wie die Traverse am sinnvollsten angebracht werden könnte. Jetzt, nach dem Erstellen des Wendels, weiss ich genau, wo ich dieses Verstärkungsprofil störungsfrei und nutzbringend platzieren kann)
Dann ist erst Rechenarbeit angesagt, um die Steigung zu berechnen. Wie man vielleicht erkennen kann endet der Wendel momentan an der Seitenwand und zeigt gegen die spitze Ecke. Blöd, aber weiter reichte der ehemalige Schwiegermuttertalbahn-Wendel nicht. Geplant ist ein weiterer halber Umgang, der nachher in eine Gegenkurve Richtung Hochbrücke mündet. Dazu werde ich also die Streckenlänge des Wendels und der verbleibenden Hochstrecke ausrechnen und mit der noch zu bewältigenden Höhenüberwindung vergleichen. Mit diesen beiden Grössen lässt sich die durchschnittliche Steigung berechnen. Diese wiederum könnte gestalterische Möglichkeiten bieten, je nachdem, wie das Ergebnis ausfällt (flacher verlaufende Hochstrecke oder Verzicht auf einen Wendelumgang (denke ich aber nicht))Hier also ein erster Blick auf das Gerüst des Piz Margelisch - und auf andere Höhepunkte des oelbahn'schen Bergpanoramas, das im Moment leider noch wie eine verwirrende Gleisachterbahn aussieht.
Und nach einer kleinen Pause zwecks Verpflegung und Zwischenbericht gehts wieder auf die Piste.
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So, der Untergrund wurde stabilisiert und der Wendel justiert. So wie es aussieht kann ich tatsächlich auf einen weiteren Wendelumgang verzichten, ohne meine Höchststeigung von 30 Promille zu überschreiten. Geht beinahe zu perfekt auf...
Hier mal Bilder von der Unterseite der Anlage:
Die Panoramaaufnahmen musste ich leider fürs Forum so verkleinern, dass sie nicht mehr scharf sind.