Lieber Roger,
welche Ehre, falls Günther richtig liegt.
Dein Beitrag erinnert mich dran, morgen endlich dem Doktor anrufen, nun auch die linke Leiste zu flicken. Es macht zwar im Normalgang keinerlei Schmerzen und auch Skifahren geht noch erstaunlich gut, vielleicht ist ein Leistenbruch sogar gesund: dann fährt man nicht ganz so "++" Ski wie man möchte, sondern etwas verhalten vorsichtig. Doch an Felsen klettern und Schluchten begehen ist vorerst nicht zu denken.
Es gibt noch so viele tolle Schluchten, welche nur drauf warten, entdeckt zu werden. Hier ist es einfach, es führt ein Bergpfad mit Leitern über schwierige Stellen! Die altbekannte Steinbock Schlucht am Bauen ist auf jedes Jahr wieder schön durchzuwandern. Bis der Schnee weg ist, sollen beide Beine wieder uneingeschränkt schluchttauglich sein .
Grande Dent de Veisivi 3418 m
Wenigstens kann man sich darauf verlassen, alles was Roger anpackt, - egal was es ist - perfekt wird . Das ist 1: 1 kein Automatismus, hier krachen jedes Jahr zig Tonnen Fels vom Berg, an einem meiner Favoriten Berge. Irgend einmal getraue ich mich dort zu Fuss aus eigener Kraft nicht mehr hinauf? Es sind 100`000 tausende m3 auf den Gletscherboden gefallen, ohne vorläufig eine Ende zu finden.
Genau so gut kann auch der Limmattaler Hermann gemeint sein, oder je nach Kriterien der Formuist Hal6ke, der steigt wahrscheinlich mehr auf die Berge hinauf, als beide Hermann`s zusammen?
Wenn Roger für eine Hermann-Schlucht in 1:87 zwei Wochen benötigt, dann hat sich aber der Liebe Gott wirklich beeilt und bei der Schweiz nicht angefangen, sondern aufgehört und etwas am Budget gespart, statt bei Roger abgeschaut. Viele Teile der CH Alpen Berge bestehen 1:1 aus aus Meeresboden(!) und komprimierten Sand. Dazu vereinzelt aus einer Vielzahl anderer Gesteine. Die gute Qualität aber nur sporadisch punktuell ein wenig, anstatt ausgiebig. Das hin und her vom auftauenden Wasser und gefrierendem Eis sprengt besonders an der Grande Dent de Veisi den aus Meeresboden und Ablagerungen bestehenden Fels. Roger darf die Hermann Schlucht nicht gar zu perfekt nach seinem Kredo umsetzen, sonst stimmt es nicht mit der Wirklichkeit überein, welche in 1:1 immer wieder mal Fehler hat oder in Budget-Qualität ausgeführt ist. Wie Weisse Hai Zähne, fallen in der Umgebung Arolla das Eis von der Decke, wenn man Gletscherhöhlen aufsucht. Wer es ebenfalls tun möchte, es ist recht einfach zu erreichen, aber besser unbedingt mit einem Helm (und einem als Ersatz)!
Ob in Eis oder aus Fels, es gibt so viele Möglichkeiten an Schluchten, es zieht einem wie ein Magnet an.
Jedenfalls wünsche ich Dir Roger weiterhin so viel Elan und Können bei Deiner Anlage "Oelberg"
PS: auch und gerade dort am Oelberg gibt es auch in 1:1 eine wunderschöne wilde naturbelassene Schluchten! (Ich meine nicht die Gumpisch-Schlucht, bei Sisikon, welche ständig dafür sorgt, dass die Axenstrasse für ein paar Stunden gesperrt wird) sondern eine Schlucht näher bei Morschach und wunderschön, relativ gut bewachsen mit viel Wild. Eigentlich gar nicht so weit weg von der Axen Strasse oder von Morschach oder dem Fronalpgipfel. Und doch, kein Witz, dort haben schon versierte Könner aufgegeben, man kommt kaum daran heran, man wird müde, bevor man nur schon dort ist. Sie ist sowas von unzugänglich steil. Und auch die Wildtiere schätzen es, wenn die auch ihre Orte haben, wo sie ungestört leben können. (bei den Steinböcken am Bauen ist es etwas anderst, dort kommt immer wieder vor, dass die Steinböcke den für die Menschen gemachten Wanderpfad in Beschlag nehmen und erwarten, dass bei einer Kreuzung der Mensch ausweichen müsste...
Gruss
Hermann