Metallkunde für Fortgeschrittene

  • Aus diesem Thread herausgetrennt. Euer Admin.


    Ich mag es nicht, wenn so ein Gerät bei der kleinsten Berührung oder beim Ein- und Ausschalten verrutscht. Deshalb die Rutsch-Stopper-Füsschen. Zusätzlich bringe ich Eisen-Platten vom Jumbo als Ballast an.


    Diese Platten haben viele kleine und zwei grössere runde Löcher. Mit den grösseren Löchern werden sie auf die Zapfen am Gehäuse-Boden aufgesteckt und dann mit runden Scheiben befestigt.


    Jetzt ist die Spannungsversorgung eingelegt. Die vier Stützen, die sie vertikal und lateral in Position halten erkennt man am Besten auf dem folgenden Konstruktions-Bild des Gehäuse-Bodens.


    Gehäuse-Boden mit vier Stützen auf dem virtuellen Reissbrett. Die Auflage-Höhe der Stützen ist so dimensioniert, dass die Spannungsversorgung die Eisenplatten nicht berührt. Der Abstand dazwischen beträgt etwa 1 mm.


    Hier ist der Deckel aufgeschraubt. Die Distanz-Zapfen am Deckel liegen auf der Spannungsversorgung auf (ohne sie einzuklemmen), damit diese nicht nach oben aus den Halterungen rutschen kann.


    Jetzt fehlen noch die Stirnwände (vorne und hinten). Diese kann ich noch nicht zeigen, da sie noch nicht fertig sind. Das werde ich aber bald nachholen.

  • Zusätzlich bringe ich Eisen-Platten vom Jumbo als Ballast an.

    Besser Wisser Modus ein, da sind Stahlbleche, besser Wisser Modus aus. Ja, ja, deine Lehrzeit ist schon lange her. ;)


    Ein gedrucktes Gehäuse, statt lasergeschnitten und gebogen ist auch cool und es lässt sich einfach zu Hause herstellen. :thumbup:

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Besser Wisser Modus ein, da sind Stahlbleche, besser Wisser Modus aus. Ja, ja, deine Lehrzeit ist schon lange her.

    Erwin, deine Lehrzeit ist auch schon lange her :fie:. Eisen ist in der Technik der Überbegriff von Roheisen, Stahl und Grauguss. Also Stahl ist auch Eisen, aber Eisen ist nicht unbedingt Stahl. Ich habe ja nicht von "Roheisen" geschrieben :miffy: .

  • Aha, du willst es genau haben. Eisen ist ein chemisches Element. Für Stahl und Gusseisen gilt der Oberbegriff Eisenwerkstoffe. Das stand garantiert auch schon in deinem Europa Buch so. In meinem, Ausgabe 1976, steht es genau so drin. 8)


    Die Nickelbasis Legierungen enthalten auch noch einiges an Eisen, zählen aber wie es der Name schon sagt, nicht mehr zu den Stählen.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Das stand garantiert auch schon in deinem Europa Buch so. In meinem, Ausgabe 1976, steht es genau so drin.

    Der Begriff "Europa Buch" sagt mir nichts. Ich habe die Lehre 1967 beendet. So moderne Definitionen wie du habe ich damals halt noch nicht gelernt.


    Einigen wir uns auf Folgendes: Ich habe "Eisenwerkstoff" gemeint und habe es der Einfachheit halber zu "Eisen" abgekürzt :) .

  • Der Begriff "Europa Buch" sagt mir nichts. Ich habe die Lehre 1967 beendet.

    Im Büro müsste ich noch das alte Europa Lehrmittel Metall von meinem ehemaligen Chef in der alten Firma haben. Ich schaue einmal welchen Jahrgang es hatte. Er müsste wenige Jahre jünger gewesen sein, bei seinem Lehrabschluss, als du. Genau weiss ich das auch nicht mehr aber sicher 10 Jahre älter als ich.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Diese informativen Bücher gab es bestimmt über einen längeren Zeitraum:


    Meine haben den Jahrgang März 1982 ISBN 3-8085-3013-8 "Fachkunde Elektrotechnik" oranges Buch

    und blau 1981 "Fachkunde Metallberufe" ISBN 3-8085-1014-5. Es war schon damals 1981 die 44. Auflage!


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Röbi schreibt im Forum eben für alle.

    Auch für jene, die keine Metallurgie in der Schule und Lehre zum Thema hatten. (Doch doch, das gibt es tatsächlich!….Nehmen wir mal ein zufällig ausgewähltes Beispiel: mich). Eisen kenne ich von Drafi Deutscher. Ausserdem ist das für mich Ungebildeter quasi der Oberbegriff für ‚gewöhnliches Metall mit seinen landläufigen Eigenschaften‘. Was natürlich seiner irdischen Omnipräsenz geschuldet ist: schwer, rostet, ist magnetisch und Autos, Schiffe und Eisenbahnen* werden daraus gemacht. Bagger übrigens auch.


    *Falls ich mit dem Ausdruck „Eisenbahn“ Europa-Buch-Kenner und andere Metallfachspezialisten vor den Kopf stosse, weil die richtige Bezeichnung seit der ersten Auflage des erwähnten Buchs (23. September 1946, 14:30:48 Uhr erfolgte der Druck des ersten Exemplars und gilt seitdem als Allgemeinwissen) geändert hat, ohne dass ich das mitbekommen habe, möge mir verzeihen. Den Grund - brummendes Unwissen - habe ich vorstehend angetönt.

    Mein Vorschlag zu Güte: eine technische genderkonforme Lösung anstrebend, benennen wir doch alles im Volksmund ‚Eisen‘ genannte Material sicherheitshalber ‚Verbundmaterial-ohne-ausschliessende-Möglichkeit-eines-reinen Elements-nach-den-Grundsätzen-des-Periodensystems‘.

    So dürften auch die einfachsten Gemüter verstehen, was Röbi zum Beschweren seines Kästchens verwendet hat.😊


    Übrigens: morgen werde ich mit der Verbundmaterial-ohne-ausschliessende-Möglichkeit-eines-reinen Elements-nach-den-Grundsätzen-des-Periodensystems-Bahn an die Börse kommen. Wie immer in der Holzklasse…. Und zwar Eschenholz der Gemeinen Esche, geschätzter Erwin, genauer gesagt: Fraxinus exelsior, aus der Ordnung der Lamiales die bekanntlich der Familie der Ölbaumgewächse zugeordnet werden. In der Schule und im Europa-Buch der Ausgabe von 1967 steht natürlich nur der lateinische Name (Oleaceale). Nur dass keine Verwirrung entsteht. Schliesslich liegt auch meine Schulzeit schon länger zurück.


    :vain:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Das täuscht. Schliesslich ist Stahl für mich Eisen, das nicht rostet. So rudimentär ist mein Wissen darüber - und ich weiss noch nicht einmal, ob das überhaupt stimmt, ohne Europa-Buch. ;(

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • GRINS…….Stahl = Eisen das nicht rostet……


    Dass nenn ich mal ein Wort zum Sonntag!


    Eine Welt ohne oxydation…..aber wer will schon nur Dinge die ewig halten?

    Ab und zu was neues ist doch auch toll!

    „Normal“ ist auch nur eine Einstellung auf der Waschmaschine! -Whoopi Goldberg :thumbup:


    BahNsiNNige Grüsse, René

  • Hoi zäme


    ...äh, wenn wir schon gerade bei Drafi Deutscher sind, wie wäre es mit Marmor zum Beschweren?


    Spass beiseite, anstatt mit künstlichem Gewicht zu arbeiten, damit das Ganze beim Betätigen des Schalters nicht rutscht, könnte man den Schalter einfach auf der Oberseite des Gerätes anbringen; Gummifüsschen natürlich vorausgesetzt.


    Gruss Barni

  • Das Fachbuch ist etwas neuer als erwartet, Jahrgang 1973. Auf der Umschlagseite vorne ein wunderschönes Eisen Kohlenstoff Diagramm. Damit wurde sicher auch Röbi in seiner Lehre gequält. ;) Hätte er dieses Buch gehabt, mit dem wunderschönen Bild einer Re 4/4II unter der Werkstoff Einteilung, er wüsste es sicher heute noch. ;)




    Roger, du kannst uns sicher genau so blumig erklären, warum es richtig und wichtig ist, möglichst keine Fachbegriffe zu verwenden, dafür umso obskurere Bezeichnungen die zu maximal viel Verwirrungen führen und Schluss kaum einer weiss warum es ging. ;)


    Wir nehmen nun am fiktiven Gespräch von Modellbahnenthusiasten teil, die über wahnsinnig grosse Begeisterung für die Materie verfügen aber gleichtzeitig keine Ahnung haben, aus welchem Metall ihre Modelle bestehen. Selbstverständlich sind sie der Ansicht, sie haben ein tiefes und fundiertes Fachwissen. Es geht schliesslich um ein gesundes Selbstbewusstsein. ;)


    Der erste schwärmt von seinem kürzlich erworbenen Modell, das aus reinem Alpaka hergestellt ist und wunderschön silbern glänzt. Der Zweite übertrumpft ihn und zeigt ihm sein aus England erstandenes, ebenfalls silbern glänzendes Modell aus German Silver. Der Dritte wirft ein, meines ist aus Argentan gebaut, das ist viel wertvoller, das sagt schon alleine der Name aus. Der Vierte meint etwas zerknirscht, meines ist nur aus Packfong hergestellt, die haben mich sicher gelinkt, tönt verdächtig nach China Schrott.


    Das Thema war dann irgendwann erledigt. Es ging weiter mit Tombak, Modelle aus Tombak sind das Beste, meinte einer aus der Gruppe. Was zum Teufel soll das den wieder sein, meinte ein anderer, ich bleibe bei meinen bewährten Messingmodellen, das ist gut.


    In Hörweite sass ich, lauschte interessiert den Weissheiten, die zum Besten gegeben wurden zu und würde im Forum einen Beitrag mit dem Titel "Dumm und dümmer trafen sich und philosophierten über Metalle" eröffnen und mich über das Quartett auslassen. :D


    Über welche beiden Metalle sich die Gruppe unterhielt, könnt ihr selber recherchieren. Übrigens waren auch mir im Vorfeld nicht alle geläufig, ich kenne sie typischerweise unter der Fachbezeichnung, was alles andere als Rogerkompatibel ist. :D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Damit wurde sicher auch Röbi in seiner Lehre gequält.

    In der Lehre wurde ich damit nur konfrontiert, aber so richtig gequält wurde ich damit erst am Tech beim Beppo (Professor Reissner), der hundert mal erzählt hat, dass er zwölf Jahre lang einen Hochofen gefahren ist. Von Eisen-Kohlenstoff-Diagrammen hatte ich monatelang Albträume.

  • Röbi,


    Ganz kurz vor deiner Lehre, 1914, wurden Stähle mit weniger als 0.45% Kohlenstoff noch als Eisen bezeichnet. ;) Hier kann es nachgelesen werden. Eine exakte Trennung war aber damals schon nicht möglich, da Legierungsbestandteile darauf einen wesentlichen Einfluss hatten.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Das täuscht. Schliesslich ist Stahl für mich Eisen, das nicht rostet.

    Das Zeug rostet wie Sau... selbst "Rostfreier Stahl" rostet, bloss nicht so schnell, wer es nicht glaubt, kann gerne meinen "Rostfreien Edelstahl Grill" auf meiner Terrasse besichtigen 8|

  • Ganz kurz vor deiner Lehre, 1914,

    :grin:



    selbst "Rostfreier Stahl" rostet, bloss nicht so schnell, wer es nicht glaubt, kann gerne meinen "Rostfreien Edelstahl Grill" auf meiner Terrasse besichtigen

    Dumeng, du musst unterscheiden zwischen "rostfrei" und "nicht rostend". Dein Grill war vielleicht im Auslieferungszustand rostfrei, er ist aber nicht "nicht rostend".

  • hoppla, Röbi kann nicht von 1914 sein, Röbi ist blitzschnell...

    Das Zeug rostet wie Sau... selbst "Rostfreier Stahl" rostet, bloss nicht so schnell, wer es nicht glaubt, kann gerne meinen "Rostfreien Edelstahl Grill" auf meiner Terrasse besichtigen

    Da bin ich für einen Kompromiss zwischen der Aussage von Roger und der Feststellung von Dumeng


    Ist der Grill wirklich gänzlich aus rostfreiem Stahl, oder ist es ganz normaler z.B. St-37 mit einem hauchfeinem Zinküberzug? Rostfrei ist ein dehnbarer Begriff und beinhaltet unterschiedlichste Legierungen bez. den Aufwand dazu. Also meine Karabiner und Gestänge aus rostfreiem Stahl für die Blitzhalterung im UW-Bereich, die rosten genau so im Meerwasser. Die Einheimischen mögen (nachvollziehbar) nicht, wenn man am Roten Meer seine Ausrüstung gründlich und viel zulange mit Süsswasser abspült. Unterlässt man dies jedoch gänzlich, kann man förmlich zusehen, wie die - angeblich - rostfreien Teile zu rosten beginnen. Allerdings, bei "Rostfrei" verhält sich der Rost nur wie Schneeflocken, sehr oberflächlich und man bekommt ihn mit wenig Aufwand noch weg und das Teil hält über Jahre bis Jahrzehnte. Nimmt man das selbe Bauteil in der selben Art und Grösse, aber aus normalem Stahl, durchdringt die Oxidation viel tiefer in das Material ein. Würde man den Rost jeweils jedes mal abschleifen, wäre bald mal nichts mehr da, was man noch abschleifen könnte...


    Wenn es wirklich Stahl und rostfrei sein soll: die Hersteller kennen das Legierungsrezept! Es gibt am Hafen von Marsa Alam südliches Aegypten, Rotes Meer eine Signaltafel, deren Sockel befindet sich im Meer in etwa 5 Meter Tiefe an der Hafeneinfahrt. Die Verankerung, inkl. Schrauben waren wirklich gänzlich rostfrei, auch noch nach etlichen Jahren. (Wie es aktuell ist, weiss ich nicht)


    Oder beim Autobau: Leider wollen weder die Hersteller (wahrscheinlich noch nicht mal das Gros deren Kunden?) ein Auto welches auf Ewig hält. Es ist noch interessant, mal unter sein Auto zu schauen, welche Bauteile dort verbaut sind und in welcher Qualität: Also das was direkt sicherheitsrelevant ist, das besteht aus rostfreiem Stahl von bester Qualität. Teile die nur sich selber tragen müssen und langsam aber stetig vor sich hinrosten dürfen, vorerst noch ohne Qualitätseinbussen, oder MFK-Out, die sind auch bei Premium Hersteller nicht so gut wie möglich, sondern nur so gut wie unbedingt nötig. Über alles gesehen: im vor sich hinrosten ist ein Mittelklasse Mercedes von 2008 nicht sooo viel anderst, als ein Renault R 4 von 1961.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hermann begibt sich wieder einmal auf ganz dünnes Eis. ;)


    Nicht einmal die Stahlhändler trennen sauber zwischen rostbeständigen und rostfreien Stählen. Ob ein Grillrost aus Baustahl, z.B. S235 ist, lässt sich grundsätzlich mit einem Magnet prüfen. Und hier landen wir schon zwangsläufig bei Fachbegriffen, austenitische rostfreie Stähle sind kaum bis schwach magnetisch. Durch Verformen werden sie stärker magnetisch, sehr typisch für A2 Schrauben. Mit Glühen kann das wieder rückgängig gemacht werden.


    Die ferritischen rostbeständigen Stähle sind recht stark magnetisch. Ein typischer Vertreter davon ist der 1.4016. Wer zu Hause eine rostfreie Magnettafel hängen hat, hat fast garantiert diesen Stahl. Leider weisst er nur eine geringe Korrosionsbeständigkeit auf.


    Die wirklich gut bis sehr gut korrosionsbeständigen Stähle sind Duplex Stähle, ein Mix aus Austenit und Ferrit. Meerwasserbeständig ist der 1.4462. Selbst der 1.4404 ist nicht beständig gegen Chloride, also Salze. Als Schraube trägt er die Bezeichnung A4.


    Am Schluss gibt es noch die martensitischen rostfreien Stähle, diese sind härtbar, können z.B. als Messer genutzt werden.


    So ziemlichen jeden rostfreien Stahl bekommt man sehr einfach zum rosten. Man nehme eine Stahlbürste oder Stahlwatte und reinigt damit seinen rostfreien Grill und siehe da, er fängt sehr bald einmal an zu rosten.


    Wer in die grosse Welt der rostfreien Stähle eintauchen will, dem sei diese Broschüre empfohlen.


    Wer ein rostfreies Bauteil wirklich korrekt auf seinen Anwendungsfall auslegen will, der wendet sich am besten an den Werkstoff Ingenieur. Der sollte über das notwendige Fachwissen verfügen. Der Maschinenbau Ingenieur typischerweise nicht.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.