HAG Event, 5. September 2015

  • Zum Beispiel waren die 200 Hag-Wagen je 22 cm lang, das ergab zusammen 44 Meter,

    Oski, das wäre zuwenig für den Weltrekord gewesen: Ein Hag-Dosto misst 29 cm. Das ergibt eine Zuglänge 58 Metern, zusätzlich mit der Lok noch 40 cm mehr. Beit 210 Wagen mass der Rekordzug also über 61 Meter. ;)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Zum Beispiel waren die 200 Hag-Wagen je 22 cm lang,


    Wenn ich mir da noch eine kleine Korrektur erlauben darf, ein Wagen ist ziemlich genau 300mm lang, mit der simplen Märklin Bügelkupplung. Bei 210 Wagen ergibt das doch die stattliche Länge von 63 Meter. Die offizielle Zahl der Stadionleitung lautet auf 650 Personen, für einen solchen Anlass eine stolze Zahl an Besuchern.


    Edit: Roger war etwas schneller, dafür ist sein Zug auch kürzer. ;)

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Okay, ich vergass, dass die Kupplungen ob der enormen Kräfte noch in die Länge gezogen wurden.... vielleicht sogar das Gehäuse. :P Deshalb werden Erwins Längenangaben sicher stimmen. Ich habe nie einen Dosto nachgemessen - und ausserdem hat Erwin immer recht. 8):D

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Die Datenbank sagt, 282mm LüP, Puffer an Puffer geht mit der Bügelkupplung nicht, die 300mm dürften recht gut passen. Der Zug stand nach einer Fahrt dermassen unter Spannung, dass die Wagen sich um ca 15mm zurückzogen, nachdem die Lok abgehängt wurde. Die Kupplungen waren noch immer gestreckt.


    Neue Haftreifen erhöhten die Zugkraft der Lok von 800g auf über 1000g, die Federzugwaage ist übrigens nur bis 1000g ausgelegt und ist dann am mechanischen Anschlag. Das hat mich doch etwas erstaunt. Die Lok wurde auch schon für Tests im Vorfeld benutzt. Allerdings wurde sie dort nicht über 25m Strecke gequält. Die Lok tat mir schon etwas leid, sie zog aber recht gleichmässig diese 44.7kg Last über die Schienen.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Gratulation und herzlichen Glückwunsch zu diesem wunderbaren Ereignis: W E L T R E K O R D !!!! :) :) Ich bin stolz, ein paar Loks aus diesem fulminanten Hause (und dem Vorgängerunternehmen) zu besitzen . . . ;) :)


    Vielen Dank dem HAG-Chef, dessen Team, den Machern und Helfern aus dem Moba-Forum - und natürlich auch dem Wettergott (bzw. der Wettergöttin und deren Becircer) :) :)

    Gruss Günther

  • Ein ausführliches Video von diesem Anlass auf Youtube.


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Eigentlich kommt um diese Zeit nix gscheites aus meiner Feder aber trotzdem möchte ich es nicht unterlassen:


    HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH HAG ZUM WELTREKORD :thumbsup::thumbsup::thumbsup: !!!


    Ein gut organisierter Anlass trug zu einem MoBa-Freudentag bei. Die Gratulationen und der Dank gehen an HAG, Heinz Urech und sein Team, allen Helfern und Funktionären, allen Forumisten die vor, während und nach dem Event geholfen haben. Ich habe auch erst nach dem Anlass noch etwas mitgeholfen Kit und Schienen von der Mauer abzulösen und zu demontieren. Für die Helfer gab es vom HAG-Chef persönlich einen für das Weltrekord-Datum gravierten Spannungsprüfer ausgehändigt. Vielen Dank nochmals an Heinz.


    Nebst den von Oski erwähnten Forumisten war auch noch Julian eisenbahnfans.ch vor Ort. An der Bushaltestelle in Horb-Zentrum, Nähe Loki-Depot-Horb wo es nach dem Anlass hinging, trafen wir noch auf Mr. Jan und Dominik Gurti. Es freute mich am Anlass zahlreiche Forumisten zu treffen, Heinz arraba traf ich bereits auf der Hinfahrt im Zug an :thumbsup: . Auch freute mich das Hermann Longimanus da war, ihn hatte ich bis anhin noch nicht zu Gesicht bekommen. Auch ein Gesicht hat nun der aus dem HAG-Forum bekannte Caro, er war als Zeuge des Anlasses tätig (der Anwalt, nicht der Regierungsrat) ;):D .


    Ich freue mich nun schon auf den DOSTO-Wagen Nr. 15 aus dem Weltrekordzug, den ich mir bei Roland Niggli vom Loki-Depot-Horw habe reservieren lassen.
    Nun, noch eine Frage an Roli, Erwin, Beat, Roger und Co.: Was gab es den zum Abendessen leckeres? :D

    Es grüsst Mattioli


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert" (Albert Einstein)


    Mattioli`s Modellbahnwelt

  • Serviert wurde eine vorzügliche und selbstgemachte Lasagne. :D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • eine vorzügliche und selbstgemachte Lasagne


    Dank Erwin für die rasche Antwort. Die hat euch sicher geschmeckt und habt ihr euch auch redlich verdient. :thumbsup:


    Noch ein Nachtrag sei gestattet:
    Gleich bei der Ankunft im Loki-Depot-Horw wurde ich von Roland und Roger gleich bei der ersten Austellungsvitrine auf ein kleines grünes HAG-Fahrzeug, einen Fiat-Lieferwagen, aufmerksam gemacht. Ich fragte mich, warum wohl... ;):D . Da er silberne Radfelgen hatte und ich den schon habe, er ausserdem sehr gut dort hinpasste, liess ich ihn dort... :D .

    Es grüsst Mattioli


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert" (Albert Einstein)


    Mattioli`s Modellbahnwelt

  • Hier noch ein paar Impressionen:


    Der Pilatusdrachen überwacht den Anlass mit Wachsamkeit - Drachen können bekanntlich Feuer speien.



    Die nakte Wahrheit - Die Ae 8/8 in Miniatur - Ein Teil der Helfer. Beim 'GRÜN' hat nicht mehr viel gefehlt und sie wären im Rasengrün ausgeblendet gewesen.


    Wagen, Wagen so weit das Auge reicht. Hier noch ohne Lokomotive



    Und der Zug bewegt sich - Beobachtet auch durch die anwesenden Zuschauer


    So trägt man eine WR-Lokomotive.


    Abgebaut, zusammengestellt und verladen war die Modellbahnumgebung dald darauf.


    So schnell wird sich hier in der nächsten Zeit sicher kein solcher Anlass einfinden. Hier ist das runde Leder spielbestimmend!
    .

    Beste Grüsse - Bruno der Bahnnutzer
    Der MUTZ (Moderner, Universeller TriebZug). Ausserhalb des Bärenparks als SCB-Bär unterwegs

  • So schnell wird sich hier in der nächsten Zeit sicher kein solcher Anlass einfinden.


    Glückwunsch auch von mir :thumbsup:
    Nach Erreichen des Weltrekordes gab es ja noch einen Zustupf in Form von einigen zusätzlich angehängten Dostos, den der Muni ebenfalls scheinbar mühelos bewältigt hat. Wie es aussieht, war das aber immer noch nicht das Ende der Fahnenstange. Interessant wäre es, die Grenze der Belastbarkeit auszutesten. Zuerst mit der Federwaage die Zugkraft der Lok messen und dann so viele Dostos zusammenstellen, dass eine Zugkraft knapp unterhalb des Messwertes der Lok erforderlich ist, um den Zug zu bewegen, was ebenfalls mit der Federwaage ermittelt werden kann. Vielleicht doch mal wieder einen Anlass wert, Bruno ;)

  • Michael, genau das war auch der Plan... die nächsten 10 Waggons waren auch schon aufgegleist. Aber Heinz Urech brach dann die Veranstaltung nach 210 Wagen ab.... Er erklärte uns, dass er nicht gewollt habe, dass die Zuschauer mit dem letzten Eindruck, der erschöpften Lok nach Hause gingen... Und bevor ich in der Helferrunde den Vorschlag machen konnte, hatte einer auch schon die Stromversorgung unterbrochen....
    Übrigens: So mühelos wie das von der Ferne aussieht, zog der Muni die Schwerstlast keineswegs... nicht umsonst musste man nach 25 Meter die Haftreifen wechseln. Die Adhäsion hätte wohl nicht viel mehr Wagen zugelassen.... 10 weitere jedoch bestimmt noch. :rolleyes:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Aber Heinz Urech brach dann die Veranstaltung nach 210 Wagen ab.... Er erklärte uns, dass er nicht gewollt habe, dass die Zuschauer mit dem letzten Eindruck, der erschöpften Lok nach Hause gingen...

    Das war bestimmt nicht verkehrt, denn schliesslich sollte die Lok bei der anschließenden Versteigerung ja noch einen vernünftigen Preis erzielen, und zwar ohne bleibende Schäden :dash:

  • Ich denke Roger liegt richtig. Etwas mehr wäre darin gelegen aber wieviel ist sehr schwierig abzuschätzen, das Geräusch der Lok vorbeifahrenden Lok klang doch sehr angestrengt. Es darf nicht vergessen werden, die Lok war mit voll geöffnetem Regler unterwegs und das Tempo doch eher gemütlich über 25 Meter Fahrstrecke. Das Klacken der vielen Achsen über die Schienenstösse fand ich äusserst beeindruckend. Ich war zwar dabei, habe aber Null Ahnung wie lange der Zug für die Fahrstrecke benötigte. Den Versuch haben wir vielleicht über maximal 4 Meter gefahren, mehr Platz hatten wir damals nicht. Es ist nicht so einfach einen eben Boden mit mehr als 90 Meter Länge zu finden auf dem solche Versuche gemacht werden können.


    Auch ich hätte zu gerne gewusst, was die absolute Limite für diese Lok ist. Der Test fand an einem heissen Juni Tag in einem geschlossenen Raum statt. Der Rekord wurde an einem kühlen Tag mit hoher Luftfeuchtigkeit ausgeführt. Ich denke diese Umwelteinflüsse haben auch ihre Auswirkungen und machen sicher einige Wagen Unterschied aus.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Und hier noch der (überraschende und unerwartete) Lohn der Arbeit:


    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Auf dem obigen Foto mit den Gleis-Stücken sieht es so aus, dass offenbar jedes Stück eine eigene Stromeinspeisung (blaues Kabel) hatte. Trifft das zu? Oder waren die Schienen untereinander zusätzlich mit Kabeln verbunden . . .? ;) :)

    Gruss Günther

  • Günther, sieh mal genau hin!



    Nicht jedes Gleisstück, aber alle paar Meter! Auf einer Seite blaue Kabel, auf der anderen weisse.

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • Auf je 25 Meter Länge wurde mit einer 2.5mm2 Leitung alle 1080mm, das ergibt sich durch die Schienenlänge, eingespiesen. Am C-Gleis wurde ein etwas dünneres Kabel angelötet, die Kabelschuhe sind zu wenig sicher. Dieses Kabel wurde mittels Wago Klemmen an die Hauptleitung angeschlossen. Damit erreichten wir eine sichere und absolut zuverlässige Spannungsversorgung. Ohne diesen Aufwand hätte es sicher nicht funktioniert. Die Temperaturunterschiede zwischen Freitag und Samstag haben zu einzelnen grösseren Schienenabständen geführt.


    Interessantes Detail am Rande, im Gespräch mit Herr Lindner von ESU hat sich ergeben, C-Gleis ergibt bessere Werte für die Zugkraft als K-Gleis. Dies hat er mit eigenen Versuchen festgestellt. Am besten sei das Gleis von Peco, welches allerdings für DC ist.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Aus meiner ganz persönlichen Sicht eine Replik zum Rekord von HAG und einiges zur ganzen Technik und Logistik im Hintergrund und Vorfeld.


    Die Idee:


    Wann die Idee für diesen Weltrekord Versuch geboren wurde weiss ich nicht einmal, dafür umso genauer wann, wo und wie ich davon in Kenntnis gesetzt wurde. Der Anlass war die Börse in Oftringen am 3.Januar 2015. Heinz meinte mit vielsagendem Blick, er brauche jemanden von der EMPA und ich wolle mir sicher noch einmal die Börsenartikel genauer anschauen. Wollte ich zwar nicht aber die Botschaft wurde verstanden. Auf dem Rundgang, mit gebührendem Abstand zu den ganz neugierigen Ohren wurde ich über die Absicht informiert, mit einer Ae 8/8 einen 1000 Achsen Zug zu ziehen.


    Nachdem ich mehrfach leer schluckte und in Gedanken sagte, so ein Blödsinn, das funktioniert nie im Leben, gab ich meine Zusage, ich schaue mir das an ob es zu realisieren ist. Ich bin es mich gewohnt Unmögliches möglich zu machen.


    Die Überprüfung der Idee:


    IC2000 Wagen habe ich keine Zuhause, dafür einige 4-achsige HAG Güterwagen. Diese zeichnen sich auch nicht dadurch aus besonders leicht zu sein. Einige Wagen habe ich zusammen gehängt und mit der Federzugwaage über die Schienen gezogen. Das Resultat auf die benötigte Anzahl Wagen hochgerechnet und überraschenderweise kam eine Zahl heraus, die mir freundlich den Hinweis gab, der Rekord könnte möglich sein.


    Nicht wenig Zeit verwendete ich darauf in Erfahrung zu bringen ob es denn einen Rekord gibt der sich mit der Idee von Heinz deckt. Es gibt allerlei Rekorde im Zusammenhang mit Modellbahnen, viele originell aber meist mit Materialschlachten verbunden, in der Regel mit Mengen an Loks die was auch immer ziehen.


    Letztendlich zeigte sich, die Hersteller hatten nie den Ehrgeiz auf eine solche Weise die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte zu beweisen. Damit ist der Weg frei sich an die Umsetzung des Projektes die stärkste serienmässige Lok der Welt zieht den längsten Zug zu machen und damit einen Guinness Book of World Records Eintrag für die Firma HAG zu erlangen.


    Ort des Anlasses:


    Die erste Idee war den Anlass auf der Strasse bei HAG durchzuführen. Das habe ich Heinz sehr schnell ausgeredet, dort etwas aufzustellen wäre extrem aufwändig gewesen. Mein Vorschlag war der Flugplatz Buochs. Diese Idee wurde längere Zeit verfolgt, bis der Zufall Heinz mit Herr Alpstäg von Swisspor zusammenführte. Ab diesem Zeitpunkt war es die Swissporarena in Luzern. Wie sich zeigte, ein perfekter Ort für einen solchen Anlass.


    Die Überprüfung des Materials:


    Ich liess mir aus Stans eine 4-motorige Ae 8/8 zukommen und zwei IC2000 Wagen um ganz rudimentär einige Werte zu ermitteln. Die Zugkraft der Ae 8/8 war mir durch das Zugkraftseminar längstens bekannt. Allerdings war ich dann leicht schockiert, als ich anstelle von mehr als 1000g noch knapp 800g erhielt. Nun ja, es ist wie es ist.


    Vorversuch in Stans:


    Es ist bereits Mitte Mai durch, die Zeit läuft, brauchbare Zahlen zur Zugkraft müssen her. Mit anderen Worten, den Zug Richtung Stans genommen und mit dem Chef von HAG ein wenig Modellbähnle. ;) Hinter dem Vergnügen steckt dann doch etwas Arbeit und Vorbereitungszeit. Im Gepäck war Schreibstift, Notizpapier, Listen was zu ermitteln ist, Öl und eine Federzugwaage. Im Präsentationsraum wurde der Boden mit C-Gleis ausgelegt. Die IC2000 wurden ungeschmiert auf die Schienen gesetzt und die Zugkraft ermittelt. Danach die Achsstummel und Radlagerblendenbohrungen geschmiert und nochmals auf die Schienen gesetzt. Die Schmierung senkte die Zugkraft für 10 Wagen von 45g auf 35g. Damit war der Fall klar, ohne Schmieren geht gar nichts. Für die Ae 8/8 waren die 33 Wagen Peanuts. Die Re 460 mit nur einem Motor konnte die Wagen gerade noch so ziehen.


    Jetzt wird gerechnet:


    Mit den Resultaten in der Tasche ging es nach Hause und dann an die Arbeit. 200 Wagen müssen sicher gehen, 250 dürfte eher schwierig sein. Viel rechnen hilft nicht immer viel, reale Versuche müssen diese bestätigen, wie im realen Leben. Somit musste eine entsprechend lange und gerade Teststrecke gefunden werden. Das war zum Glück einfach und schnell erledigt.


    Der alles entscheidende Versuch:


    Der ist bestens von Roland im HAG Hersteller Forum dokumentiert, deswegen der Link dorthin .


    Jetzt wird es ernst:


    Und jetzt bekomme ich das erste Mal die Krise und werde nervös, ausgerechnet ich bin als Teamleiter Elektrik eingeteilt. Nach mir bezüglich keiner Ahnung vom Elektrischen kommt nur noch Roger, da kann sich jeder etwa ausmalen was das heisst. ;)


    Vom Schreck erholt und nach einem Gespräch mit Jean-Marie, ist das gar nicht mehr so schlimm, ich weiss wo ich Informationen bekomme und welche Leute ich fragen kann. Muss ich sonst auch oft machen, alles kann man nicht selber wissen.


    Perfektion ist gefragt:


    Was es alles braucht um einen solchen Versuch sicher über die Bühne zu bringen, wurde schon lange im Voraus überlegt, dazu gehören:


    - Kupplung gegen ausreissen blockieren
    - Als sichere Kupplung wurde die gute alte Bügelkupplung aus Metall gewählt
    - Für die Lok der simple aber zugstarke Metall Zughaken
    - Alle Achslager mit einem dünnen Öl, ISO 10 schmieren
    - Elektrische Einspeisung alle 1.08m
    - Grosser Querschnitt der Hauptleitungen, 2.5mm2
    - Laufwiderstand der Drehgestelle auf dem Ablaufberg optimieren
    - Zugkräfte messen
    - Neue Haftreifen, macht locker mehr als 25% Zugkraftunterschied aus
    - klinisch saubere Schienen, gereinigt mit Heptan
    - Strecke mit Nivelliergerät vermessen
    - Leute mit Fachkompetenz


    Das Resultat:


    Der Rekord ist geglückt, die seriöse Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Das Team war schlicht perfekt. Die parallele Arbeitsweise hat wie geplant funktioniert. Wir waren nur sehr wenig im Verzug und konnten am Samstag alles testen.


    Nervös:


    Wie ich es beim Interview im Tele1 gesagt habe, eigentlich nicht, es gab nur Dinge wie das Wetter, worauf wir wirklich keinen Einfluss hatten. Nur einmal wurde ich nervös als Heinz locker meinte, die Wagen stellen wir nach dem Mittagessen auf. Das war mir dann definitiv zu knapp und er überliess mir mit den Worten, du bist der Chef, was vermutlich hiess, wenn es jetzt noch regnet bin ich schuld, die Entscheidung. ;) Erleichtert gab ich das Kommando, die Folie zu entfernen und die Wagen aufstellen. Kaum war alles bereit, war es auch schon Zeit für das Mittagessen. Wir hätten 45 wertvolle Minuten verloren, das hätte garantiert zu Stress geführt. Damit wäre vielleicht schlimmeres passiert als der Fahrrichtungsunfall. Zu wenig Routine, zu wenig geübt aber glimpflich abgelaufen. In solchen Situationen ist mir das Glück freundlicherweise immer treu. Was beim kleinen Fahrrichtungsunfall passiert ist, realisierte ich erst zu Hause als ich das Video anschaute. Durch die Distanz bekam ich nicht einmal mit, dass ich zwei Wagen aus den Schienen drückte.


    Die Fakten in Zahlen:


    - 200 Wagen benötigen 750g Zugkraft am Haken
    - Die Lok bringt um die 1000g am Haken, stark abhängig vom Haftreifenzustand
    - Die Lok ist mit voll aufgedrehtem Regler unterwegs


    Analyse:


    Was wurde bei der Planung nicht berücksichtigt:


    - Die grossen Distanzen, der Lokführer ist völlig auf zuverlässige Helfer angewiesen
    - Die Helligkeit eines Aussenanlasses, das Display der Zentrale war kaum erkennbar


    Was würde ich das nächste Mal ich besser machen:


    - Mehr Vorbereiten, z.B. die Wagen fahrbereit anliefern lassen
    - Mehr Hilfen für den Lokführer, z.B. Echtzeit Geschwindigkeitsanzeige
    - Dadurch etwas mehr Zeitreserve für Tests


    Wovon habe ich genug?


    Die Doppelstockwagen habe ich jetzt so oft in den Händen gehalten, ich mag sie dieses Jahr nicht noch einmal auspacken, aufstellen, abräumen und nochmals verpacken. Mein Bedarf ist gedeckt. Darum musste ich gestern Abend vermutlich auch per DPZ von Luzern nach Zürich fahren statt mit IC2000 Wagen. ;)


    Würde ich es wieder machen?


    Auf jeden Fall, unter dem Strich war es ein riesiger Spass und die Zusammenarbeit mit all den Helfern war ein tolles Erlebnis.


    Am Samstag Abend, nach fünf Uhr, als ich mich im Loki Depot in Ruhe setzen konnte, merkte ich wie müde ich war. Am Freitag Abend fühlte ich mich noch richtig fit und verfügte noch über genug Energie um einiges zu erledigen. Am Samstag war die Luft bei den meisten draussen, darum war es wohl einiges ruhiger als am Freitag beim Mittagessen. :D


    Der Bericht war nicht in einer solchen Länge geplant, es hat sich einfach so ergeben.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.